Erstklässler vor die Türe schicken okay?

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  • Ihr Lieben,


    Wie ist Eure Meinung dazu? Wir haben eine starke Erste Klasse mit über 30 Kindern, keine staatliche Schule. Der Lehrer ist schon Ü60. Sehr engagiert, klar den Kindern gegenüber und ziemlich beliebt. Grundtenor von den Eltern ist, dass die allermeisten Kinder gerne gehen.


    Es werden aber auch regelmäßig Kinder vor die Türe geschickt. Als Vorstufe gibt es noch das „hinter den Stuhl stellen“. Ab wann Kinder vor die Türe geschickt werden, ist mir nicht klar. Wie „weit“ müssen Erstklässler gehen dürfen?

    Ich bin unschlüssig wie ich das finden soll. Unter manchen Eltern macht sich schon Unmut breit. Mein Kind betrifft es aktuell (noch #cool ) nicht. Wäre aber potentielle Kandidatin ;)


    Gibt es nicht auch andere Methoden, die Schüler zum Mitmachen zu begeistern? Her mit Ideen! #idee1 #blume

  • Bei uns stand ein kompletter Arbeitsplatz vor der Tür. Wer sich drinnen komplett daneben benahm "durfte" vor der Tür weiterarbeiten.

    Fand ich spannend, denn einige der Kinder habe ich auf Grund der Aussagen der Eltern so eingeschätzt, dass sie ihre Sachen packen und heim gehen würden.

    Das hat sich aber kein einzige Kind getraut.

    Nachdem meine Kinder nie vor der Tür saßen, habe ich es aber nicht weiter verfolgt.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Hier gab es auch Plätze vor der Tür. Die waren für Kinder, die störten und auch für Kinder, die mehr Ruhe wollten.

    Es war also etwas weg von "Strafplatz".


    Hinter den Stuhl stellen müssen, finde ich aber tatsächlich wesentlich schlimmer, als vor die Tür geschickt werden.

  • Interessant, Mondschein!

    Sowohl, dass Kinder, die sich mehr Ruhe wünschen, vor die Türe gehen (können?). Als auch, dass Du den Platz hinterm Stuhl schlimmer findest. Ich kann mir dabei noch eher vorstellen, dass das Aufstehen die Konzentration wieder zurückholen kann. Ich finde den Platz vor der Türe insoweit problematisch, als dass die Kinder den Anschluss im Unterricht verpassen, später nicht wissen worum es geht und erst recht nicht mitmachen.


    Bei uns gibt es keine Arbeitsplätze vor der Türe. Nur muffige Schuhe #dance

  • Arbeitsplätze außerhalb des Klassenzimmers, wenn es innen zu laut ist, sind was feines.


    Als Strafe eingesetzt fände ich das allerdings nicht so toll

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Aufstehen finde ich sinnvoll.

    Also auch das Angebot das kurz zu tun oder freiwillig zu tun.

    Aber als Strafe hinter den Stuhl stellen und quasi für alle sichtbar gedemütigt werden.

    Nee da wäre ich lieber vor die Tür gegangen.


    Ja, ich finde das super mit den Arbeitsplätzen vor der Tür.

    Es hat einfach den Strafplatzcharacter verloren, weil es auch freiwillig genutzt werden kann.

    Es weiß also auch keiner, der vorbei kommt, ob das Kind da freiwillig sitzt oder eher nicht.

  • Arbeitsplatz vor der Tür kenne ich auch, wurde gern genutzt für Kinder, die etwas Ruhe brauchten, aber nie als Strafe. Und die Tür war dabei offen.


    Als Strafe vor die Tür schicken - mit geschlossener Tür - würde ich nicht hinnehmen. Wurde bei meiner Tochter einmal gemacht. Sie IST gegangen. DAS gab Ärger für die betreffende Lehrerin, heidewitzka. Das Kind wohnte nämlich nicht in Schulnähe, fuhr mit dem Schulbus hin und kannte sich null aus. Und war dann einfach mal ne Stunde WEG.

    (Sie hatte sich auf dem Schulhof versteckt, war also alles gut, aber sie hätte auch sonst wo landen können.)


    Das hinter dem Stuhl stehen müssen erscheint mir auch sehr mittelalterlich. Hat was von Pranger und funktioniert wohl vor allem über Scham. Finde ich ganz übel.

    Meine Großen hätte das zu schlimmstem Verhalten provoziert, den Jüngsten hätte in der ersten Klasse allein die Angst, da stehen zu müssen, fertig gemacht.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Bei uns wurden die Kinder die sich nicht mehr konzentrieren konnten auch raus geschickt. Die sollten eine Runde über den Schulhof rennen und dann wieder reinkommen.


    Wenn das nett gemacht wird, finde ich es super.

    Das mit dem hinter den Stuhl stellen, kann man auch so und so lesen. Es kommt sehr auf die Atmosphäre an.

  • Ich hätte jetzt nicht gedacht, dass es das tatsächlich noch an Schulen gibt heutzutage #blink Kenne ich tatsächlich nicht von den Schulen meiner Kinder und habe ich auch noch nie gehört (seit ich selbst aus der Schule raus bin zumindest).
    Arbeitsplätze in der Garderobe, auf dem Flur oder auch in extra Arbeitsbereichen kenne ich schon, das wurde aber niemals als Strafe eingesetzt und auch nie so kommuniziert. Meist für Kinder, die sich so besser konzentrieren konnten, ne Arbeit nachgeschrieben haben oder sowas. Genauso wie es hier extra Arbeitszeit gibt, jeden Tag nach der letzten Stunde. Das ist auch kein Nachsitzen als Strafe, sondern bietet in einer kleinen Gruppe die Möglichkeit für die Kinder nochmal ein bisschen was zusätzlich zu schaffen, wenn sie im Stoff hinterher sind oder halt auch Probleme in einer großen Klasse haben. Ich kenne echt viele Kinder, die das nutzen oder genutzt haben, das wurde nie als negativ empfunden und nie als Strafe eingesetzt.


    Ziemlich traurig, dass der Lehrer da keine anderen Wege kennt mit Kindern umzugehen, die den Unterricht stören, insbesondere wenn es Erstklässler sind.

  • Eine erste Klasse mit über 30 Kindern - dem kann eine einzelne Lehrkraft ja gar nicht gerecht werden. Puh.


    Also ich finde es grundsätzlich schlecht, Kinder vor die Tür zu stellen. Wahrscheinlich ist es halt das, was sich für den Lehrer bezüglich Aufwand, Störpotential, Aufmerksamkeit fürs einzelne Kind etc. bewährt hat.


    Um das zu ändern, bräuchte es andere Wege, die auch mit einer so grossen Klasse funktionieren

    Gibt es nicht auch andere Methoden, die Schüler zum Mitmachen zu begeistern? Her mit Ideen! #idee1 #blume

    "einmal raus eine Runde rennen" wurde schon genannt. Ich weiss nix besseres, frage mal im Umfeld nach.

  • Hier auch eine sehr große Klasse, 35 Kinder. Wobei es neben dem Lehrer noch eine Hilfskraft gibt. Und ich tippe nach der Beschreibung auch auf Waldorfschule, wie bei uns.

    Ich musste jetzt erstmal nachfragen, was der Lehrer macht, wenn ein Kind Quatsch macht. Und scheinbar wird hier auch als letzte Maßnahme vor die Tür geschickt. Ich hab mein Kind gefragt, wie es das findet (er musste das aber scheinbar noch nie) und da sagte er, nicht so gut, aber er könne es schon verstehen. Wobei wir zu Hause schon auch Mal das Kind in sein Kinderzimmer verfrachten, wenn es voll am Eskalieren ist.


    Das mit dem hinterm Stuhl stehen finde ich auch schlimmer. Zum einen, dass es mit Scham arbeitet und ich sehe auch nicht, wie das Kind sich da beruhigen soll, wenn noch in der Situation ist, nur unter noch schwierigeren Bedingungen.

  • 35 Kinder? Das ist echt viel. Keine Ahnung wie die Lehrer es schaffen da Ruhe rein zubringen. 8o

    Hier ist es eine öffentliche Schule mit 14 Kindern in der Klasse. Plätze vor der Tür gibt es keine, es steht auch niemand hinterm Stuhl und ruhig ist es auch ohne diese Maßnahmen.

  • Arbeitsplätze außerhalb des Klassenzimmers, wenn es innen zu laut ist, sind was feines.


    Als Strafe eingesetzt fände ich das allerdings nicht so toll

    Genau das. Meine Jüngste darf das immer dann nutzen, wenn sie es braucht. Sie macht rege davon Gebrauch

  • also solange das von innen "einsehbar" ist


    Türe zu ist m.M. nach Verletzung der Aufsichtspflicht


    Wenn wie oben gewährleistet finde ich es eine gute Sache, Kinder, die gerade mal mehr Ruhe brauchen nach draußen zu setzen.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.


  • Türe zu ist m.M. nach Verletzung der Aufsichtspflicht

    so lange die Kinder wissen wo die Lehrkräfte sind, nicht. Wurde uns gesagt.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.


  • Türe zu ist m.M. nach Verletzung der Aufsichtspflicht

    so lange die Kinder wissen wo die Lehrkräfte sind, nicht. Wurde uns gesagt.

    Doch, bei Erstklässlern spätestens in dem Fall, wenn das Kind geht - und die Lehrkraft nicht sieht, wohin.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!


  • Türe zu ist m.M. nach Verletzung der Aufsichtspflicht

    so lange die Kinder wissen wo die Lehrkräfte sind, nicht. Wurde uns gesagt.

    Doch, bei Erstklässlern spätestens in dem Fall, wenn das Kind geht - und die Lehrkraft nicht sieht, wohin.

    Aber die Kinder gehen doch auch Mal alleine aufs Klo? #gruebel Also wenn ein Kind will, findet es doch schon eine Möglichkeit sich abzuseilen in der Schule würde ich sagen.



    35 Kinder? Das ist echt viel. Keine Ahnung wie die Lehrer es schaffen da Ruhe rein zubringen. 8o

    Hier ist es eine öffentliche Schule mit 14 Kindern in der Klasse. Plätze vor der Tür gibt es keine, es steht auch niemand hinterm Stuhl und ruhig ist es auch ohne diese Maßnahmen.

    Hier sind auch die normalen Regelgrundschulen knallvoll dieses Jahr mit je 25 Schülern. Die 35 bei uns werden dann auch nach den ersten beiden Stunden am Morgen aufgeteilt in kleinere Gruppen.

  • Ich spreche nur davon, was bei uns wohl gilt. Schulen sind ja in Deutschland eher nicht abgeschlossen. Da gehört es auch mit dazu, dass ein Erstklässler weiß, dass man sich abmelden muss, bevor man nach Hause geht oft das Geländer verlässt. Kinder werden immer mal wieder aus Schulen abhauen.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Ich spreche nur davon, was bei uns wohl gilt. Schulen sind ja in Deutschland eher nicht abgeschlossen. Da gehört es auch mit dazu, dass ein Erstklässler weiß, dass man sich abmelden muss, bevor man nach Hause geht oft das Geländer verlässt. Kinder werden immer mal wieder aus Schulen abhauen.

    Schon, aber es ist doch eine Frage, ob das Kind 5 Minuten fürs auf die Toilette gehen unbeaufsichtigt ist oder 20 Minuten im Trepppenhaus, in einem "die Lehrerin idt so gemein"-Zustand.