Schmerzempfinden - wie erlebt ihr euch?

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  • Mich würde mal interessieren wie ihr euch selber im Bereich Schmerzempfinden erlebt.


    Eher "wehleidig" oder Typ "harter Kerl"?

    (Reines Erleben/Fühlen ohne Wertung)


    Gibt es hier jemanden, der sein Schmerzempfinden als unterdurchschnittlich erlebt? (z.B. mit Verletzungen/Erkrankungen noch relativ normal durchs Leben geht, obwohl man laut Erfahrung/Aussage der Ärzte eigentlich gar nichts mehr können dürfte)

  • Ich finde, es kommt auf die Art der Schmerzen an. Bei Kopfweh bin ich z.B. glaube ich recht empfindlich, aber ich konnte mit gebrochenem Fuß noch herum laufen.

  • Oh, dass kommt total auf die Schmerzen an. Ich hatte vor ein paar Wochen eine Gallen OP. Am OP Tag habe ich noch Metamizol genommen, am nächsten Tag nur Diclofenac und Paracetamol und am dritten Tag nichts mehr. Keiner wollte mir glauben, dass es ok für mich ist. Ich bin auch etwas geschimpft worden, weil ich mich zwei Stunden nach der OP selbst umgezogen hatte, aber dass ich am nächsten Tag die Station unsicher gemacht habe (Stichwort Mobilisation), fanden sie gut. Vor allem, weil die Schwestern dadurch keine/weniger Arbeit mit mir hatten.


    Dafür hatte ich ein paar Wochen später einen Entzündung des äußeren Gehörgangs. Das tat wirklich wirklich weh. Ich habe mehrer Tage die Höchstdosis IBU genommen, bis das AB richtig gewirkt hat. Die Schmerzen fand ich trotzdem schlimm.



    Also nach der OP habe ich mich noch ganz heldenhaft gefühlt, nach der Ohrenentzündung nicht mehr...... ich denke es gibt einfach Schmerzen mit denen man gut dealen und andere eben nicht. Und welche das sind, ist sehr individuell. Eventuell hat es auch mit dem Erleben in der Kindheit zu tun (Stichwort Schmerzgedächtnis). Meine erste Kindheitserinnerung ist, wie ich vor Schmerzen weine, weil ich Ohrenschmerzen hatte.

  • Eigentlich bin ich hart im Nehmen, aber es kommt auch auf die Art des Schmerzes an und auch auf die Optik, also ob's ne offene Wunde ist, Blut fließt u.ä..

    Als wehleidig würde ich mich selbst aber nie einstufen und die Rückmeldungen meiner Umwelt geben mir da zum Glück recht.

  • Das kann ich leider nicht ohne Wertung lesen.


    Für mich hat es zwei Aspekte:

    - wie empfindlich bin ich, wo ist die Schwelle, welcher Reiz schmerzt?

    - wie gehe ich mit Schmerzempfinden um. Wehleidig und harter Kerl gehört für mich hier hin.


    Deshalb formuliere ich um: ich empfinde schnell Schmerzen. Schneller als der Durchschnitt. Ich finde aber, ich komme ok damit klar und jammere auch nicht gleich.

  • Das hängt von so vielem ab. Es gibt Umstände unter denen ich Schmerzen deutlich besser ertragen kann. Da kommt es auch darauf an wie ausgeruht ich bin. Inwieweit ich die Kontrolle habe usw ..


    Ich habe in meinem Leben schon eine Menge Schmerzen gehabt. Von Migräne über 8 Geburten und nach wie vor nicht erklärliche schlimme Darmkrämpfe. Und es ist total Tagesformabhängig. Als total wehleidig sehe ich mich aber eher nicht. Meistens.

  • Das ist sehr spannend. Tatsächlich ist es so, dass man an Stellen, wo schon früher mal ein Gewebeschaden war, mehr Schmerzen empfinden kann. Weil sich beim ersten Mal die Nerven sensibilisiert haben (mehr Rezeptoren angebaut haben) und diese auch bestehen bleiben.

  • Das kann ich leider nicht ohne Wertung lesen

    Die Wertung wäre dann wie?

    "harter Kerl" eher positiv,"wehleidig" eher negativ?

    für mich ist beides nicht wertungsfrei. Besonders "wehleidig", das lese ich eher als "jammert schnell auch bei wenig Schmerz". Das empfinde ich negativ ("empfindet schnell Schmerzen" wäre neutral) Und "harter Kerl" lese ich als: empfindet Schmerzen, aber ignoriert sie. Finde ich auch nicht unbedingt positiv.


    Von mir aus kann die Ausgangsfrage aber gut so stehen bleiben. Ich habe für mich Vorbehalte, die hab ich beschrieben. Für die meisten passt die Frage so, dann ist ja gut. Hauptsache man versteht sich.

  • Hmm, Typ "harter Kerl" Wobei das irgendwie doof ist. Ich habe ja nichts Tolles gemacht, sondern mein Körper ist halt anders programmiert als andere #weissnicht . Drei Geburten ohne jegliche Schmerzmittel, fand ich immer bis auf die Übergangs-und Pressphase echt nicht schlimm.

    Nie Spritze beim Zahnarzt, der guckt mich schon blöd an, aber ich finde das Bohren nicht schlimm.

    Einmal OP mit örtlicher Betäubung, bei der ich die Ärzte überzeugen musste, dass ich es sonst lasse, wenn die mir ne Narkose verpassen.


    Ich glaube mein Körper ist da komisch. Ich schwitze auch nicht/kaum.

    Das wäre vielleicht mal ne extra Umfrage wert. Mach ich vielleicht morgen mal. Rein aus Interesse.

  • Ich gehe von einem Extrem ins Andere. Wenn ich gerade etwas erreichen will, dann könnte man mir vermutllich ins Bein schießen und ich würde sagen "Is nurn Kratzer". Geburtsschmerzen fand ich völlig okay und als ich mir mal auf einer Jagd bei nem Sturz vom Pferd ein Schlüsselbein gebrochen, Schultern und Rippen geprellt und mir eine Gehirnerschütterung geholt habe, war das immer noch okay genug, um die Jagd zu Ende zu reiten.

    Ich kann aber auch wegen Schnupfen heulen, weil es so furchtbar ist und mir die Nase so wehtut, und brennt und ach! Und diese brennend kribbelnde Schmerzempfinden von Lippenherpes macht mich wahnsinnig.

    Alles am Auge ist bei mir auch dramatisch schlimm.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • für mich ist beides nicht wertungsfrei. Besonders "wehleidig", das lese ich eher als "jammert schnell auch bei wenig Schmerz". Das empfinde ich negativ ("empfindet schnell Schmerzen" wäre neutral) Und "harter Kerl" lese ich als: empfindet Schmerzen, aber ignoriert sie. Finde ich auch nicht unbedingt posit

    Danke, so versteh ich dich besser - und ja, da geb ich dir recht.

    Ich war davon ausgegangen, dass Exon das bei ihrer Fragestellung neutral als zwei Möglichkeiten angegeben hat.

  • Sehr gemischt.


    Zahnfüllungen ohne Betäubung geht meist, die Spritzen dafür finde ich grässlich (ohne Angst vor Spritzen).


    Ich kriege manchmal Männerschnupfen und liege dann auch im Sterben.


    Verknaxten Knöchel fand ich nicht so schlimm.


    Bei der letzten Mittelohrentzündung habe ich eine Überweisung Paracetamol genommen, weil die scheiß Schmerzen einfach nicht weggehen wollten.


    Ich habe mal Stoßwellentherapie gemacht, da war die MFA ganz erstaunt, was ich aushalte. Tat aber nicht groß weh.


    Bei Rückenschmerzen kann ich schlecht arbeiten.

  • Ich bin Typ harter Hund. Leider. Ich wurde schon mehrfach nicht ernst genommen weil mein Verhalten nicht zum späteren Befund gepasst hat.

    Als Grundschulkind splitterbruch im Finger, der ist steif weil zu spät geröngt.

    Gallenkolik. Ich konnte mich noch um mein Baby kümmern. Erster Arzt hat mir was gegen Stress verschrieben. Zum Glück kennt mich mein Hausarzt und hat Ultraschall und Blutwerte genommen. Und dann im KH angerufen.


    Ich hab echt Sorge das da mal was schief geht #hmpf

    Hebt man den Blick sieht man keine Grenzen #rose

  • Wenn ich die Schmerzen einordnen kann und weiß dass es bald vorbei geht dann halte ich die besser aus. Wehen zum Beispiel, Schmerz bei Prellungen und Schürfwunden.

    Ich nehme aber auch relativ rasch Kopfschmerztabletten wenn mir der Schädel wehtut weil ich es zwar aushalten könnte ohne, dann aber eher unproduktiv in der Ecke liege.

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Es gibt es sogar genetische Faktoren. Es gibt einfach Menschen, die mehr oder weniger schmerzreseptoren haben, oder die einfach mehr schmerzstillende Medikamente brauchen. Es ist schon wichtig zu wissen im wo man ungefähr imho gehört, damit man gut behandelt wird


    Dazu kommt auch kulturelle Prägung hinzu.


    Was Staubkind schreibt, kenne ich auch, wenn man nicht krank genug wirket,

    Wird man nicht ernst genommen, oder sogar geschimpft, warum man nicht früher gekommen ist.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Ich habe generell ein geringes Schmerzempfinden.


    Heisst konkret, dass ich wohl momentan mit dem zweiten unversorgten gebrochenen Zeh meines Lebens rumlaufe, weil es nur gelegentlich etwas zwickt. Kaum je gross Mensschmerzen hatte. Migräne habe, aber meistens bloss den Teil mit Aura, ohne nachfolgende Schmerzen. Meine dritte Geburt phasenweise, die vierte fast durchgängig schmerzfrei war. Bloss Zähne finde ich schwierig.


    Die Kinder sind mehrheitlich auch so. Der Splitterbruch von Staubkind hätte hier auch passieren können. Bei Mimir war es das Schlüsselbein, da haben wir erst am Kallusknubbel gemerkt, dass das tatsächlich mal gebrochen war.

    ko_nijntje mit muck (2004), mogli (2006), miep (2007) und mimir (2011)

  • Ich bin gut im "Veratmen" - will heissen: ich glaube, ich spüre Schmerzen ganz durchschnittlich, kann sie (solange es mir sonst halbwegs gut geht) eher länger aushalten als Durchschnitt.


    Edit: jemand schrieb, das sei bei medizinischen Problemen manchmal doof. Ja, das kenne ich, ich musste lernen, mich rechtzeitig zu melden und klar zu verbalisieren, dass ich Schmerzen habe, auch wenn man mir das nicht unbedingt ansieht.


    Liebe Grüsse


    Talpa