ab 2.200,- Einkommen wächst die Zufriedenheit nicht….

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  • Aber dass es eine Korrelation geben soll, bis zu dem benannten Punkt, das überrascht mich

    Mich nicht.

    Es macht einen einfach zufriedener - oder weniger belastet- wenn man für Essen, Wohnen, Strom, Kleidung etc. immer bezahlen kann und man nicht überlegen muss, ob man sich die Mitgliedschaft in der Stadtbücherei noch leisten kann oder die Busfahrkarte.


    Ob diese Summe jetzt bei 2.200€ oder woanders liegt, kann man diskutieren. Aber keine Existenzängste haben ist sehr viel wert.


    Die Situation als Studentin ist gabz anders, weil man

    A) weiß (oder zumindest davon ausgeht), dass man in einigen Jahren mehr Geld hat. Mitte 40 in Hartz iv feststecken ist da was ganz anderes.

    Und

    B) Kann man zur Not meist ja auch zu den Eltern zurück. Das ist doof, aber man weiß ja doch, dass man weich fällt.

  • Puh, ich hatte noch nie 2.200 netto. Das klingt für mich wie krasser Reichtum 8o

    Ich bin mit weniger immer irgendwie klar gekommen. Bin auch nicht unzufrieden damit. Aber so knapp wie grade wars noch nie, das ist ein komisches Gefühl.



    Aber das ist echt Typsache/kommt auf die Anzahl der Kinder an/Partner oder Single/teure Gegend oder nicht... Und ja, halt die eigenen Ansprüche. Und es ist halt auch klar, dass vieles dann einfach nicht in Frage kommt. Nochmal (per Fernstudium wg Kinder u Schichtarbeit) studieren zum Beispiel, weil ich das nicht finanzieren kann.

    Also, ich glaube, man kann mit diesem Betrag auch als Single prima hinkommen, wenn man halbwegs sparsam ist und keine überteuerte Wohnung zahlen muss. Und als Paar scheinen mir 4.400 sehr luxuriös 8o

    When you’re a kid, they tell you it’s all… Grow up, get a job, get
    married, get a house, have a kid, and that’s it. But the truth is, the
    world is so much stranger than that. It’s so much darker. And so much
    madder. And so much better.

  • Meinst du das jetzt bezogen auf einen Singlehaushalt oder eine vierköpfige Familie?

    Wenn wir zu viert über die Runden gekommen sind, wird das einer einzelperson auch gelingen.

    Dass es zu viert nicht überall reichen wird, ist sicher so. Aber allein?


    Meine singlekolleginnen in der Pflege, meine single Erzieherin Freundin haben weniger als 2200 netto im Monat.

    Und trotzdem weit entfernt von existenznöten.


    Alleinerziehend sähe das sicher anders aus.

  • Dieses gewünschte immaterielle Glücklichsein in einer überaus materiellen, neoliberalen Leistungsgesellschaft, hat etwas grotesk Lachhaftes.

    Es geht aber doch garnicht um immaterielles Glück.

    Wenn man nicht zufrieden sein kann, wegen Existenzsorgen ist man wohl sicher auch nicht glücklich.


    Umgekehrt ist man nicht automatisch glücklich, nur weil man finanziell zufrieden ist.


    Zufriedenheit ist eine Voraussetzung zum Glücklichsein.

    Und ob man DANN glücklich ist, hängt bei mir persönlich von immateriellen Dingen ab.

  • Umgekehrt ist man nicht automatisch glücklich, nur weil man finanziell zufrieden ist.

    Und genau darum geht es doch - wann sind (statistisch gesehen) die Grundbedürfnisse soweit gedeckt, dass noch mehr Geld nicht zu höherer Zufriedenheit oder gar Glück führt.

  • Wenn man ohnehin zufrieden ist, kann man überhaupt zufriedener werden?


    Wenn ich unzufrieden bin, kann ich zufriedener werden.

    Wenn ich von vornherein zufrieden bin, was soll dann die Steigerung sein?


    Dann bin ich in finanziellen Dingen sorgloser, flexibler, großzügiger.

    Aber wie kann ich zufriedener sein als zufrieden #haare

  • Na ja, wie zufrieden bist Du auf einer Skala von 1 bis 10?
    Das kann man ja vielleicht von sich sagen.

  • Ich finde das sowieso schwierig zu bewerten und auch zu vergleichen… die Spanne, wann jemanden zufrieden ist und wann nicht ist halt sehr groß und hängt sehr von Charakter, Umwelt, Glaube etc . ab

    Es gibt diese zufriedenen Menschen und die ewigen nörglerischen Jammerer.

    Ich hab beide Kandidaten in meinem Umfeld

  • Na ja, wie zufrieden bist Du auf einer Skala von 1 bis 10?
    Das kann man ja vielleicht von sich sagen.

    Möglich dass das jeder anders sieht.

    Bei mir wäre zufrieden 10 und unzufrieden 1 und dazwischen nähert man sich mit jedem Schritt der Zufriedenheit an.

    Solange ich zufriedener werden kann, bin ich noch nicht zufrieden.


    Falls man versteht was ich meine #gruebel

  • Ein bisschen geht das schon.


    Du kannst dich freuen, dass du dir etwas leisten kannst. Dass du sorgloser, flexibler, großzügiger sein kannst.


    Alternativ kannst du dir natürlich auch lauter finanzielle Verpflichtungen aufhalsen, die du dir mit weniger Geld nicht hättest leisten können, und dann unzufriedener sein. :D

  • Dass es für die meisten Menschen (alle? fast alle?) ein unteres Grenzeinkommen gibt, bei dem die Grundbedürfnisse gedeckt sind, und einfach schon mal ein großer Batzen Sorgen beiseitegeschafft ist, das habe ich zumindest auch ausdrücken wollen in meinem Posting - denn auch wenn ich als Kind glücklich und zufrieden war - ob das auch für meine Eltern galt, da bin ich mir nicht sicher.


    Jedenfalls wundert mich insbesondere die Korrelation.


    Kommen bis zu diesem Grenzwert einfach immer noch mehr Leute hinzu, für die dann das untere Grenzeinkommen erreicht ist, und die dann erst anfangen, zufrieden zu sein?


    Oder wird man im Durchschnitt zufriedener und zufriedener, wenn man nicht nur das Essen bezahlen kann, und wird zufriedener, wenn auch die Busfahrkarte noch drin ist, und dann nochmal mehr, wenn man die Stadtbücherei bezahlen kann?

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass man mit mehr Geld nicht zufriedener wird bzw. wenig Geld auch okay sein kann. ( Voraussetzung die Grundbedürfnisse sind gedeckt).

  • Ich würde behaupten, dass das höchst individuell ist.

    Und 2.200 Euro bei dieser Inflation und den derzeitigen Mietpreisen würden MICH definitiv in Nöte bringen. Was machst du denn, wenn von diesen 2,2 monatlich 800 für die Miete drauf gehen? Du zahlst derzeit vielleicht 150 für Gas, bekommst im Januar eine Nachzahlung über 600 und zahlst künftig statt der 150€, 450-500. Einer arbeitet 60 km entfernt (ich spinne hier keine Luxusideen) und hat nochmal 200€ Sprit an der Backe. Da darf die Kiste aber nicht kaputt gehen, denn die Waschmaschine hat gerade den Geist aufgegeben und die Zahlung von 300 Euro für die Klassenfahrt wird fällig und blöderweise wird die Omma 90 und die beste Freundin heiratet.

    Rechne mir mal vor, wie ich den horrenden Rest der reichtumsverdächtigen 2.200 anlege *Ironie off*.


    @edit: bei meiner Rechnung hatte ich noch nicht von Versicherungen, Handyverträgen, Minimalabos, Strom und Kleidung berücksichtigt. Aber was rede ich, ich schwelge im Luxus ?‍♀️?‍♀️?‍♀️?‍♀️.

    Too many assholes, not enough axes!

  • Gibt es den Menschen, die immer zufrieden sind?

    Das Leben ist doch ein Auf und Ab, ja bei manchen Menschen vermutlich in weniger großen Wellen, als Beispiel anderen und je nachdem wie weit man schon unten war, ist man vielleicht früher wieder zufriedener.

    Aber finanziell kann man vermutlich irgendwann einfach nicht noch zufriedener werden. Da spielen dann andere Dinge eher eine Rolle, als mehr Geld.

  • Es ist eines meiner lieblingthemen. Ich habe nicht viel Geld und ich bin zufrieden. Auch mit dem was ich habe.

    Ich hattte schon viel viel mehr Geld. Da war ich bei weitem nicht so zufrieden.

    Auch nicht mit dem was ich besaß.

    Trummelbiene startet durch in diesem Jahr!

  • Oder wird man im Durchschnitt zufriedener und zufriedener, wenn man nicht nur das Essen bezahlen kann, und wird zufriedener, wenn auch die Busfahrkarte noch drin ist, und dann nochmal mehr, wenn man die Stadtbücherei bezahlen kann?

    Ja, das denke ich schon.

    Hier geht es ja nun nicht um die Zufriedenheit allgemein, sondern um die finanzielle Zufriedenheit. Die geht sicher bei vielen über die Abwesenheit von Existenznöten hinaus und umfasst z.B. auch soziale, gesundheitliche und kulturelle Teilhabe. Kann aber auch darüber hinausgehend z.B. Nachhaltigkeitsgedanken unfassen (also kann ich mir z.B. Biolebensmittel leisten, kann ich mir eine sanierte Wohnung leisten, fair produzierte Kleidung etc.). Sicher ist es auch hilfreich gewisse Rücklagen zu haben, die zur gefühlten Sicherheit beitragen.

    Für mein Gefühl ist 2.200 € netto pro Person schon eine komfortable Summe, um neben den Grundbedürfnissen auch Puffer für persönlichen "Luxus" zu haben.

  • 2200 netto pro erwachsener Person (fals ich das richtig verstanen habe) klingt für mich auch wie Reichtum.

    Haben wir hier noch nie gehabt.

    Das, was wir brauchen, konnte ich allerdings hier bisher immer bezahlen. Und das ist glaube ich ein besseres Kriterium als bestimmte Summen, die dann zu reichen haben oder auch nicht.

    Geldnot ist schrecklich. Richtig schlimm. Kinderarmut, Altersarmut ...

    Zufriedenheit basiert bei mir auf jedem Fall auf der Situation, dass ich das, was hier gebraucht wird, auch bezahlen kann.