ab 2.200,- Einkommen wächst die Zufriedenheit nicht….

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  • Mal so als Hinweis: die meisten hier im Thread leben von deutlich weniger als 2200 Euro pP. Darauf bezogen würde ich sagen, wenn Dich 2200 Euro pP im Monat in echte Existenznöte stürzen würden, schwelgst Du wirklich im Luxus.

  • Ich habe 700 Euro kalt, 200 Euro Nebenkosten, habe 80 km entfernt gearbeitet und habe keine 2200 Euro mit 3 Personen.

    Was bleibt, sind die Erinnerungen...
    schlaf gut, schlaf ruhig
    Ich werde dich nie vergessen und immer vermissen

    1976-2003-2013


    »Das Staunen ist der Anfang der Erkenntnis.«
    ― Platon

  • Es geht doch auch gar nicht darum, dass man mit exakt diesem Betrag am glücklichsten und zufriedensten ist oder zu sein hat; sondern darum, dass es jenseits dieses Betrages von anderen Dingen abhängt, wie zufrieden und glücklich die meisten Menschen sind.

  • So geht es mir auch @ klettermax. Aber zu zweit. 900 euro miete plus Strom. Und weit weg von dem Einkommen

    Trummelbiene startet durch in diesem Jahr!

  • ich finde halt, man lädt "geld oder nicht geld" mit der fragestellung eine große verantwortung auf. und wie das dann so oft passiert: das kind wird mit dem bade ausgeschüttet und nach dem motto "wenn etwas EINE sache nicht kann, taugt es grundsätzlich nichts" wird verallgemeinert "geld macht nicht glücklich". das führt dann dazu, dass kurzhalten und ungerechtigkeiten weniger angeprangert werden können, da alles auf einen zurückgeworfen werden kann: die ursache deiner unzufriedenheit liegt IN DIR und dass du ein leistungsstarkes handy willst ist dein luxusanspruch oder so.


    daher finde ich, man muss mit diesen erörterungen vorsichtig umgehen. dass geld ALLEIN nicht glücklich machen kann und dass mehr geld auch mehr probleme bedeuten kann etc., das sind ja binsenweisheiten.


    was jedoch nicht oft genug betont werden kann, ist, dass man eine gewisse menge braucht und eine gewisse teilhabe braucht, um mitschwimmen zu können und dass diese basics sich über essen, wohnen, kleidung hinaus erstrecken.


    lg patrick

  • Ob es nun 2.200 EUR netto im Monat pro Person ist oder mehr oder weniger kann ich nicht beurteilen. Dass in den letzten 12 Monaten die Inflation deutlich angezogen hat, kommt noch als komplexer machender Faktor obendrauf.


    Aber ja, seitdem ich nicht mehr überlegen muss, ob wir uns einen Ausflug leisten können oder nicht, seitdem ich nicht mehr bei "komischen Geräuschen" der Waschmaschine Schweißperlen auf der Stirn habe, seitdem ich nicht mehr rechnen muss, ob eine Hochzeit plus ein Geburtstag im gleichen Monat noch irgendwie finanzierbar sind, geht es mir viel besser und ich bin zufriedener, so ganz generell gesehen.


    Mir ist es immer wichtig gewesen, mein Leben selbst gestalten zu können. Und je weniger ich das konnte, z.B. wegen finanzieller Nöte, desto unzufriedener war ich.


    Heute Abend schlafen gehen zu können mit dem Wissen, dass wir eine defekte Waschmaschine genauso abpuffern können, wie gestiegene Gaspreise, macht mich sehr zufrieden.

    Diesen Luxus der finanziellen Sicherheit zu haben, lässt mich ruhig schlafen und entspannt mich schon.

    Wenn ich nun noch 500 oder 1.000 EUR netto mehr im Monat hätte, würde dieses Gefühl sicher nicht mehr so wesentlich mehr zunehmen.

    Aber wenn ich 500 oder 1.000 EUR netto im Monat weniger hätte, dann würde ich definitiv nicht mehr so ruhig schlafen können.


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Mich macht es glücklich weniger zu arbeiten. Und dadurch mehr Zeit und Ruhe zu haben.

    Das geht mir auch so.

    Bei mir war es allerdings so, dass ich erst einmal einen gewissen Nettobetrag erarbeiten mussten, um mir den Luxus leisten zu können, mit den Stunden runtergehen zu können.


    Deswegen muss auch dringend politisch z.B. bei den AE nachgesteuert werden, damit sie sich nicht mit 40 Std./Woche krumm arbeiten müssen, dazu noch die Kinder zu versorgen haben, PLUS nachts nicht schlafen können wegen Zahnspangen, Klassenreisen und Kindergeburtstagen, die auch finanziell vor der Tür stehen.


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Mich macht es glücklich weniger zu arbeiten. Und dadurch mehr Zeit und Ruhe zu haben.

    Klar, wenn dann noch genug übrig ist, um in Ruhe Ruhe haben zu können…wer würde es nicht wollen.

    Ich möchte aktuell nicht reduzieren, auch wenn das einkommensmäßig kein Problem wäre.


    Wenn alle um mich herum nur noch 4 Tage pro Woche (oder nur noch von 11 bis 19h) arbeiten würden, wäre es wahrscheinlich etwas anderes. Aber so nicht. #weissnicht

  • Mich macht es glücklich weniger zu arbeiten. Und dadurch mehr Zeit und Ruhe zu haben.

    Klar, wenn dann noch genug übrig ist, um in Ruhe Ruhe haben zu können…wer würde es nicht wollen.

    da ist dann eben die Frage, was „ genug“ ist. Bei mir eben deutlich weniger als der genannte Betrag.

    Für mich ist die freie Zeit wichtiger für die Zufriedenheit. So unterschiedlich kann das sein

    Trummelbiene startet durch in diesem Jahr!

  • Der Aufwand diese oder höhere Summen an Einkommen zu erzielen, kann halt auch sehr unterschiedlich sein. Die eigenen psychischen, gesundheitlichen usw. Möglichkeiten einen solchen Aufwand zu, betreiben, können im Laufe des Lebens auch sehr schwanken, die Prioritäten können sich verändern. Ich habe die Zeiten, als ich gar nicht oder wenig gearbeitet habe, auch genossen, aber zur Zeit geht es mir besser mit mehr Einkommen und weniger Existenzängsten und solange das so ist und ich den Aufwand leisten kann, nehme ich die Abstriche an Freizeit in Kauf.

    Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass der Sprung von “an/unter der Armutsgrenze leben“ zu “Geld reicht für die lebensnotwendigen Dinge, ein paar Extras und ein kleines Sparpolster“ sich bedeutender anfühlt als von eben diesem zu “ich kann mir noch mehr schöne, aber nicht nötige Dinge leisten“.

    Habe heute eine Reportage über einen Kryptomillionär gesehen, dessen Model-Freundin sagte “leider wird der Luxus schnell normal, nach ein paar Mal Privatjet fliegen fühlt es sich gar nicht mehr besonders an“.

  • Mich macht es glücklich weniger zu arbeiten. Und dadurch mehr Zeit und Ruhe zu haben.

    Klar, wenn dann noch genug übrig ist, um in Ruhe Ruhe haben zu können…wer würde es nicht wollen.

    da ist dann eben die Frage, was „ genug“ ist. Bei mir eben deutlich weniger als der genannte Betrag.

    Für mich ist die freie Zeit wichtiger für die Zufriedenheit. So unterschiedlich kann das sein

    Im Einzelfall dürfte das ja aber auch von den speziellen Gegebenheiten vor Ort und dir persölich abhängen. Es gibt ja ganz eindeutig billigerer und teurere Orte in diesem Land. Und z.B. bzwgl. Miete kann man auch Glück haben und seit zig Jahren günstig wohnen oder man zahlt nach frischem Umzug Höchstpreise, weil der der Vermieter alles rausholt. Da Miete ein sehr großer Posten ist, kann alleine das ja schon den Unterschied machen ob das Geld gut reicht oder knapp ist.

  • Das Stimmt. Die Miete liegt bei 50 Prozent meines Einkommens.

    Aber es geht ja nicht um den Einzelfall. Ich habe wenig Geld- wie ich immer wieder höre.

    Und ich bin zufrieden. Und komme zurecht.

    Ich wollte damit sagen dass es auch echt unabhängig vom Geld, oder sogar diametral dazu Zufriedenheit geben kann.

    Klar fände ich mehr Geld schön und beruhigend. Aber der „Preis“ ist mir zu hoch.

    Trummelbiene startet durch in diesem Jahr!

  • Das Stimmt. Die Miete liegt bei 50 Prozent meines Einkommens.

    Aber es geht ja nicht um den Einzelfall. Ich habe wenig Geld- wie ich immer wieder höre.

    Und ich bin zufrieden. Und komme zurecht.

    Genau - es geht um Statistik. Und wie immer ist es schwierig, eine statistischen Aussage im Detail (hier: die genaue Summe) mit einem Einzelfall zu vergleichen.

  • Wir sind uns doch alle einig, dass die 2.200 Euro pro Monat ein Durchschnittswert aus einer Studie von vor ein paar Jahren ist, oder? Mit einem Konfidenzintervall, d.h. einer gewissen Spannbreite der möglichen Antworten.


    Ich habe gerade mal in das Buch reingesteckt, das ich am Anfang des Threads verlinkt habe, und da beschreibt Schröder genau das.


    Also hängt euch nicht an den 2.200 Euro auf.


    Emolga: stell dir vor, du hättest für dich alleine 5.000 Euro netto im Monat zur Verfügung. Denkst du, du würdest zufriedener, wenn du bei im übrigen gleichen Umständen künftig 8.000 Euro netto im Monat zur Verfügung hättest?

  • Habe gerade mal in einen Vortrag von ihm geguckt.

    Er sagt da: 2.000 € für einen Single (bzw. 2.200 € wenn man die Inflation berücksichtigt) bei Paaren mal 1,6 rechnen.

    Pro Kind kommen mal 0,5 vom Startwert hinzu.


    Und er sagt da auch: Durchschnittswert.

    Wenn man alle Deutschen in einen Topf schmeißt. Was klar bedeutet: bei manchen (Münhen z.B.) ist es mehr und bei manchen weniger.


    Und im Vortrag sagt er einfach: wenn man unter dem Betrag schaut (z.B. beginnend bei 400€ für 1 Person) und dann immer weiter steigend, dann werden Menschen mit steigendem Einkommen merkbar glücklicher.

    Was nicht heißt, dass sie vorher unglücklich sind.

    Aber wenn sie im Folgejahr 200 € mehr haben als im Vorjahr bewerten sie sich in Umfragen als merkbar glücklicher als im Vorjahr.


    Und eben diese 2.200€ für 1 Person oben ist der Punkt wo die Kurve sich abflacht.

    Dadurch werden Menschen nicht unglücklicher o.ä. aber eben nicht so viel Glücklicher durch 200€ mehr wie jemand der unter dieser Grenze ist.


    Er hatte dazu einen Vergleich mit Verdursten: wenn man riesigen Durst hat ist der 1. Liter Wasser total wichtig.

    Und es macht auch einen großen Unterschied ob man einen Liter Wasser oder 3 Liter Wasser hat.

    Aber ob man dann 16 oder 18 Liter Wasser hat ist irgendwie belangloser. Auch wenn da genauso nur eine Differenz von 2 Litern zwischen liegt.

    Lg

    Annanita


    *wartet schon aufs Adventskalenderwichteln* #nägel

  • Habe heute eine Reportage über einen Kryptomillionär gesehen, dessen Model-Freundin sagte “leider wird der Luxus schnell normal, nach ein paar Mal Privatjet fliegen fühlt es sich gar nicht mehr besonders an“.

    Das war übrigens genau der Effekt den er im Vortrag nannte warum sich eben die Kurve abflacht.

    Er meinte 40% einer Einkommenssteigerung verpufft aus emotionaler Perspektive einfach, weil wir uns daran gewöhnen.

    Lg

    Annanita


    *wartet schon aufs Adventskalenderwichteln* #nägel