Für immer Misfit? Der Fisch im falschen Teich.

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  • Liebe rosarot,


    wegen unserer Herkunft schreibe ich dir eine Nachricht, ok?

    Auch dir vielen Dank für dein Feedback und deine Erfahrungen. Ja, Freunde sind sehr wichtig. Bei deinem Sohn freut es mich sehr, dass die Bindungen von frühester Kindheit an so gut waren, dass die Beziehungen stabil geblieben sind.


    Leider kommt die Schule seines Freundes nicht in Frage, da der Junge familienbedingt zwei Wohnsitze hat. Deshalb sehen sich die Kinder auch nur am Wochenende. Früher waren sie zwei Jahre zusammen in der Grundschule.


    Die Trainingszeiten des Schwimmvereins liegen jetzt so, dass mein Sohn nach der Schule direkt zum Training müsste, aber kein Bus in diesen Ort von seiner Schule aus fährt. Im neuen Jahr wollten wir uns auf die Suche nach einem alternativen Vereinsangebot machen; jetzt so kurz vor Weihnachten wird es eng.

    Im Verein hat er sich wohlgefühlt. Zwar war er dort auch ruhig und abwartend (ist sein Charakter), aber er war nicht außen vor und bekam auch positives Feedback für seine sportlichen Leistungen. Gerade in dem Alter ist Sportlichkeit ein wichtiges Kriterium für Angesehensein. Das fehlt ihm in der Schule leider. Ihm liegt vieles im Sportunterricht nicht. Da sind viele besser als er, womit er an sich kein Problem hat, solange es ihm nicht zum Nachteil gereicht wird. Erst vorletzte Sportstunde wurde er ausgelacht, weil er beim Basketball keinen Korbwurf schaffte. Das ging wieder von drei Alphatieren aus. Die Sportlehrerin hat eingegriffen, mein Sohn weiß aber nicht, was besprochen wurde. Die Auslacher mussten nach dem Unterricht zum Gespräch bleiben, mein Sohn wurde zum Umziehen geschickt.


    An sich ist die Schule nicht schlecht aufgestellt. Es gibt die Schulsozialarbeit, Streitschlichter, Präventionsprogramme, Seelsorge...

    Die Lehrkräfte meines Sohnes beschreibt er selbst als nett und umgänglich. In seinen Augen ist die Klassenzusammensetzung das Problem. Leider wurde eine große Gruppe von 11 Schülern aus der Nachbarortsgrundschule direkt in die Klasse gesteckt, der Rest der fast 30 Schüler war sozusagen Füllstoff. Aus dieser großen Gruppe stammen auch die fünf Alphatiere, die schon an der Grundschule Alphatiere waren. Die Strukturen waren somit festgefahren. Das war der aufnehmenden Schule nicht bewusst bzw. war nicht bekannt, wie die Dynamik wohl schon in der vorherigen Schule eingefahren war. Die neuen Kleingruppen, die hinzukamen, mussten also sehen, dass sie gut mit der großen bestehenden Gruppe auskamen. Das erklärt in meinen Augen die sozialen Probleme, die durch diese Konstellation entstanden.

  • Eigentlich ja gut, dass die Lehrer es so ausdrücken können. Deshalb denk ich wirklich, ein Schulwechsel kann total hilfreich sein, irgendwohin wo die anderen Nerds sind. :) Ich hin mir total sicher dass es einen passenden Teich für ihn gibt und dass das auch besser ist ihn da möglichst bald hineinzusetzen.

    Hallo Stulle,


    danke für deine Nachricht!

    Mein Mann denkt so wie du und würde ihn am liebsten so schnell wie möglich abmelden. Ich habe Probleme damit, solange mein Sohn nicht offen dafür ist, obwohl ich mir natürlich wünschte, er würde einem Schulwechsel zustimmen.


    Ich merke gerade, dass er sehr allergisch auf Fremdbestimmung reagiert (Pubertät und so), zumal er in der Schule ja auch schon recht fremdbestimmt durch die ganzen Umstände agieren muss.


    Und nicht zuletzt ist die Angst, dass er durch seine Andersartigkeit auch an einer anderen Schule Pech haben könnte. Wobei - sollte er einem Schulwechsel zustimmen, würde ich selbstverständlich vorher die neue Schule entsprechend informieren und darauf drängen, dass er gut integriert wird.

  • Gäbe es denn eine Schule die überhaupt irgendwie in Frage käme für einen Wechsel?


    Ansonsten find ich durchaus auch die Option mit den neuen Klassen im nächsten Schuljahr einen Hoffnungsschimmer.

    Und dass die Lehrer die Problematik sehen oder anerkennen.

    Könnte man es sicherstellen, dass er auf keinen Fall mit den Mobbern in eine Klasse kommt?

    Unterm Schuljahr jetzt in die nächste Klasse springen ist vermutlich ausgeschlossen?

  • Das, was du von der Klassenzusammensetzung her schreibst, klingt so, also ob eine neue Zusammensetzung oder ein Klassenwechsel wirklich das Problem lösen könnte.


    Ich würde bei einem Schulwechsel auch immer auf eine gute Erreichbarkeit achten. Wobei dein Sohn ja schon auch etwas älter ist und den Wunsch ja durchaus schon selber geäussert hat. Ach, schwierig alles.


    Eine DLRG habt ihr nicht noch zufällig näher dran und mit besseren Zeiten? Ich finde da die Übungsangebote manchmal auch etwas spannender als reines Bahnen-Schwimmen. Unser Schwimmverein fällt zB im Breitensport ziemlich ab, da wird eigentlich nur auf den Leistungssport geschaut. Klettervereine haben oftmals noch gute Gruppen, also falls da eine Sektion in der Nähe sein sollte? Pfadfinder? Ich glaube diese Altersgruppe hat leider freundschafts-/hobbymässig sehr unter dem Lockdown gelitten, da hat es einige Gruppen/Hobbys pulverisiert was nun nur sehr schwer wieder an Fahrt aufnimmt.

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • Ja, es gäbe ein Gymnasium, das erreichbar wäre, wenn auch komplizierter von der Anfahrt her.

    Dann wären noch zwei IGS mit Gymnasialzweig in der engeren Auswahl. An der einen bin ich allerdings beruflich zugegen, was eigentlich ein KO-Kriterium für meinen Sohn und auch für mich ist. Die andere IGS ist auch komplizierter im Anfahrtsweg und hat einen eher schlechten Ruf, was aber erstmal nichts heißen muss.


    Wegen der Neukonstellationen im nächsten Schuljahr hat mir die Klassenlehrerin versichert, dass wir das über ihren Tisch laufen können und Kinder angeben dürfen, die ein normales Miteinander zulassen. Nur wird mein Sohn voraussichtlich Latein wählen, wovon es erfahrungsgemäß nur eine Klasse geben wird. Es kann also sein, dass je nach Sprachwahl ein Alphatier (oder auch mehrere) in der Klasse landen könnten. Ich hoffe es ja nicht...

  • Ach so, der Mathelehrer klingt sehr toll und dein Plan ihn anzuhauen auch. Also vielleicht mit dem mal ein Gespräch vereinbaren, ganz bald. Und ihn um Beratung und Hilfe bitten wie ihr euren Sohn da durchbekommt. Der hat vielleicht auch gute Ideen, entweder zu passenden anderen Schulen oder wie er an dieser Schule besser durchkommt.

  • Das, was du von der Klassenzusammensetzung her schreibst, klingt so, also ob eine neue Zusammensetzung oder ein Klassenwechsel wirklich das Problem lösen könnte.


    Ich würde bei einem Schulwechsel auch immer auf eine gute Erreichbarkeit achten. Wobei dein Sohn ja schon auch etwas älter ist und den Wunsch ja durchaus schon selber geäussert hat. Ach, schwierig alles.


    Eine DLRG habt ihr nicht noch zufällig näher dran und mit besseren Zeiten? Ich finde da die Übungsangebote manchmal auch etwas spannender als reines Bahnen-Schwimmen. Unser Schwimmverein fällt zB im Breitensport ziemlich ab, da wird eigentlich nur auf den Leistungssport geschaut. Klettervereine haben oftmals noch gute Gruppen, also falls da eine Sektion in der Nähe sein sollte? Pfadfinder? Ich glaube diese Altersgruppe hat leider freundschafts-/hobbymässig sehr unter dem Lockdown gelitten, da hat es einige Gruppen/Hobbys pulverisiert was nun nur sehr schwer wieder an Fahrt aufnimmt.

    Es gibt noch eine DLRG in der Nähe, da ist der Kurs aber proppevoll. Seine DLRG liegt auch im Nachbarkreis (genau wie die andere), das ist vom Fahren her superumständlich, wenn man direkt von der Schule aus dorthin will. Ich muss mal schauen, ob 15 km landeinwärts noch Kapazität ist. Da soll es ein paar Gruppen geben, bei denen ich dann im neuen Jahr mal anrufen wollte.


    Ja, das stimmt, ich glaube auch, dass diese Altersgruppe recht gebeutelt von der Corona-Thematik ist.

  • Ach so, der Mathelehrer klingt sehr toll und dein Plan ihn anzuhauen auch. Also vielleicht mit dem mal ein Gespräch vereinbaren, ganz bald. Und ihn um Beratung und Hilfe bitten wie ihr euren Sohn da durchbekommt. Der hat vielleicht auch gute Ideen, entweder zu passenden anderen Schulen oder wie er an dieser Schule besser durchkommt.

    Danke, das ist sehr lieb, wie sehr du und auch alle anderen hier im Strang Anteil nehmen und Tipps geben. Ich bin da mittlerweile auch völlig platt und sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Der Mathelehrer ist im Moment mein Lichtlein im Dunkeln, da ist Input von anderen Menschen immer sehr willkommen.

  • Die Klassenlehrerin klingt ja auch total hilfreich. Könnte dein Sohn dann vielleicht wenn es ganz blöd kommt mit der Lateinklasse noch auf eine andere Sprache switchen?


    Irgendwie doch echt total Schade, wenn so ein paar Hanseln einem den Schulbesuch vermiesen, ja nicht nur deinem Kind, sondern das Klima der ganzen Klasse vergiften.

  • Die Klassenlehrerin klingt ja auch total hilfreich. Könnte dein Sohn dann vielleicht wenn es ganz blöd kommt mit der Lateinklasse noch auf eine andere Sprache switchen?


    Irgendwie doch echt total Schade, wenn so ein paar Hanseln einem den Schulbesuch vermiesen, ja nicht nur deinem Kind, sondern das Klima der ganzen Klasse vergiften.

    Das ist eine super Idee, auf die ich tatsächlich noch nicht gekommen bin. Vielen Dank dafür! Das könnte ein Plan B werden, sollte sich abzeichnen, dass die Alphatiere die Lateinklasse fluten.

    Der Trend geht im Moment bei den meisten wohl in Richtung Französisch. Latein ist für die Nerds, sagen sie. Rein fachlich könnte mein Sohn beides lernen, denke ich, aber ihn interessiert Latein mehr. Aber sich dann noch bis zur Oberstufe mit den Alphas quälen, ist keine Option.


    Deshalb vielen Dank für die Idee! Wahrscheinlich muss ich da einfach dreist sein und mal unsere Karten ausspielen.

  • Liebe Marraskuu,


    das klingt alles total schlimm und ich fühle mit Deinem Sohn total mit, weil ich selbst eine ähnliche Schulzeit hinter mir habe.


    Ich mag noch einmal kurz einen ganz anderen Gedanken in den Raum werfen:

    Ist Dein Sohn der einzige in der Klasse, der unter der 4 Alphatieren leidet?

    Falls nein: wäre es eine Idee, der Klassenlehrerin vorzuschlagen die Alphatiere zu trennen, damit die ganze restliche Klasse in Ruhe lernen kann? Auch wenn eh bald eine andere Klassenzusammensetzung ansteht: für gemobbte Kinder ist jeder Schultag eine schreckliche Tortur. Wenn es hier gelänge, eher die Position der leidenden Kinder einzunehmen, als die der Schulorganisation, ist man vielleicht eher offen für die Idee?

    Wahrscheinlich verblieben dann noch 2-3 andere Alphas in der Klasse, aber auch deren Konstellation würde sich ändern, müsste sich neu finden und in der Zeit bis zur neuen Klassenzusammensetzung hätte Dein Sohn vielleicht mehr Ruhe?

    Manchmal reicht es schon, einen Faktor zu verändern und das restliche Konstrukt verändert sich sich still mit.


    Falls meine Idee unpraktikabel ist, vergiss sie einfach. Ich fühle nur sehr mit Deinem Sohn mit und drücke die Daumen, dass Ihr alle zusammen einen guten Weg für ihn findet. Vor allem, einen guten Weg für IHN.


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Ich habe unter ähnlichen Voraussetzungen eine Klasse übersprungen. Das ist aber wahrscheinlich etwas schwerer umzusetzen als die anderen Pläne. Das war aus verschiedenen Gründen meine Rettung:


    Meine eine beste Freundin war in der Klasse

    Komplett neue Klassenstruktur

    Die Kinder waren jetzt alle etwas älter als ich, das hat besser gepasst.


    Allerdings kann das natürlich auch in die Hose gehen, und unter Jungs ist möglicherweise (Vorsicht cliché) der Übergang von Pubertätschaos zu etwas umgänglicheren verhalten später. In der entsprechenden Klasse (war eine 9.) Wurden männliche "misfits" nämlich noch übel gemobbt. Aber mein Leben war danach "richtig".

  • Ich habe es nicht vergessen und die Folgen beschäftigen mich heute teilweise noch (Essstörung).


    Da es eine fünfzügige Schule ist und es iffenbar eindeutige Rädelsführer gibt, fände ich es angemessen, wenn die demnächst voneinander und von deinem Sohn getrennt würden.

  • Zu den Tests, da ist es sicher richtig, sich vorher zu überlegen, was man sich erwartet.

    Ich dachte nur, es könnte vielleicht gut für das Selbstbewusstsein sein, wenn man sich anhand dessen richtig einschätzen kann. Oder anhand des Profils (mit guter Beratung) eventuelle Probleme identifizieren. Was aber bei euch ja nicht zu zutreffen scheint, weil euer Kind leicht und mühelos lernt.


    Euer Sohn scheint ein Traumkind für Eltern und Lehrer zu sein. Zu schade, dass seine Mitschüler ihn nicht wenigstens in Ruhe lassen können.

    Es klingt wirklich so, als könnte sich die ganze Dynamik ändern, wenn die Rädelsführer getrennt würden. Das wäre mein erster Versuch. Hoffentlich zieht die Schule da mit.

  • Ich habe den Thread gerade in einem Zug durchgelesen, auch weil ich mein Kind in deinem wieder erkenne. Er ist noch viel jünger (3. Klasse) aber ich mache mir auch oft Gedanken, wie es wohl auf der weiterführenden Schule für ihn wird. Er ist einfach ein bisschen anders und ein bisschen weiter als seine Peers.


    Leider kann ich dir nichts raten um Thema Schule, finde aber deine Überlegungen und viele Tipps hier im Thread klingen gut und könnten wirklich erfolgreich sein.


    Zu einer Sache möchte ich aber noch etwas schreiben, denn vielleicht kannst du da Ideen für euch raus ziehen: Ich denke parallel dazu in der Schule auf Verbesserungen hinzuwirken macht es wirklich Sinn, nach Gruppen und Hobbys zu suchen, in denen er sich ein soziales Netz außerhalb der Schule aufbauen kann. Unser Kind steht auch nicht auf Sport, mach aber jetzt schon einige Jahre Aikido. Es ist ein Kampfsport, bei dem er aber auch sein Interesse an Japan ein bisschen ausleben kann. Außerdem besucht er einen Baukurs in einer Architekturschule für Kinder und Jugendliche, der ihm viel Freude bereitet (und uns ein Platzproblem wegen der Modelle) und wo er andere Kinder kennengelernt hat, die auch eher etwas nerdig sind.


    Ich hoffe ihr findet etwas, das zu deinen Kind passt und wünsche euch sehr, dass die Schule die Probleme dort konstruktiv angeht.

    #herzKleiner Zwerg 07/14

    #herzMinizwerg 06/17

    ticker?TT=bdy&TT1=bdy&CL=&CT=&CG=F&O=m_chick&T=t_b14&D=2017-06-07&M1=&D1=&T2=&T1=Minizwerg&T3=&CC=0&CO=FFFFFF&CO2=&W=&TS=&R=A&SC=green

  • Guten Morgen, liebe Annie!


    Danke für deine Anteilnahme und deine Idee. Wie oft habe ich mir das schon gewünscht, von meinem Sohn erst gar nicht zu reden...


    Er ist nicht der einzige Schüler, der mit den Alphatieren Probleme hat. Ich weiß aus Gesprächen mit anderen Eltern, dass noch einige Kinder mehr das Klassenklima unschön finden. Nur sind die besser integriert und haben zumindest zwei Bezugspersonen. Mein Sohn hat nur einen Freund (der Junge, der oft in den Pausen in die Bücherei geht), wobei die Beziehung zu ihm auch etwas spezieller ist.

    Ich glaube, das Problem ist, dass sich die anderen Kinder nur ungern mit den Alphatieren und deren Befürwortern anlegen wollen. Immerhin ist das eine große Gruppe.


    Letztens hat mir mein Sohn den Chat der Klassengruppe gezeigt: Tatsächlich schreiben da immer dieselben Kinder, ungefähr 8 an der Zahl. In der Gruppe sind 17, 18 Kinder. (Es ist kein autorisierter Klassenchat, irgendein Kind hatte den mal eingerichtet und eingeladen.) Und diese 8 Kinder sind auch jene, die ich am präsentesten aus den Erzählungen meines Sohnes wahrnehme. Die 5 Alphatiere plus 3 Befürworter. Es gibt noch mehr Supporter der Alphagruppe, aber es sind von denen auch nicht alle im Chat.

    Der Rest hangelt sich so durch.

    Ich denke aber auch, dass manchen Kindern die Problematik oder das eigene soziale Standing noch nicht so bewusst ist, da sie ja erstmal keine nachhaltig spürbaren Probleme haben.


    Zum Beispiel hatte mein Sohn letztens sein Hausaufgabenheft verlegt. Er hatte dann in der Chatgruppe nachgefragt, was zu tun wäre. Keine Antwort. Ich muss dazu sagen, dass er sehr oft per WhatsApp von Mitschülern angeschrieben wird, was auf wäre. Er hat darauf auch immer geantwortet. Als er seine Frage in der Chatgruppe wiederholt hatte, kam wieder nix. Zwei Tage später schreibt einer der Befürworter (kein Mobber), was denn Hausaufgabe wäre. Und zack, innerhalb von wenigen Minuten kam die Antwort. Das ist so frustrierend!

    Mein Sohn hat schlussendlich die Info von einer Mitschülerin bekommen, die nicht in der Gruppe ist und die er separat angeschrieben hatte. Sein Freund war krank und stand deshalb nicht zur Verfügung.


    Ich kann mir leider nicht vorstellen, dass die Klasse jetzt ein halbes Jahr vor Neuzusammenwürfelung durch zweite Fremdsprache nochmal getrennt werden würde. Das müsste man ja auch den Erziehungsberechtigten irgendwie plausibel machen. Und ich bin mir sicher, dass die nur ansatzweise eine Ahnung haben, wie die Klassendynamik ist.


    Es gab dieses Jahr noch keinen Elternabend, es gibt keine Eltern-WhatsApp-Gruppe, da besteht also wenig Basis für Austausch. Vieles wird in der Schule mit den Kindern direkt geklärt. Das ist, wie ich durch meinen beruflichen Background weiß, durchaus normal für die weiterführende Schule.

    Die Kontakte, die ich zu den Eltern der Mitschüler habe, kannte ich auch schon vorher (da wären zwei Mütter, deren Kinder mit meinem Sohn in der Grundschule waren) bzw. und mit zwei anderen Müttern habe ich schon einmal zusammengearbeitet.


    Nichtsdestotrotz habe ich auch das dringende Bedürfnis, dass die Rädelsführer von meinem Sohn und voneinander getrennt werden. :diablo:

  • Hallo Bina,


    es freut mich für dich, dass du die Chance auf einen Neuanfang hattest und dein schulisches Leben wieder ins Gleichgewicht kam!

    Danke für deine Nachricht!


    Ich bin auch überzeugt davon bzw. habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele Jungs später reifen.

  • Es gab dieses Jahr noch keinen Elternabend, es gibt keine Eltern-WhatsApp-Gruppe, da besteht also wenig Basis für Austausch. Vieles wird in der Schule mit den Kindern direkt geklärt. Das ist, wie ich durch meinen beruflichen Background weiß, durchaus normal für die weiterführende Schule.

    Ich finde es überhaupt nicht normal, dass es keinen einzigen Elternabend gibt. Hier (BY) gibt es nach meiner bisherigen Erfahrung grundsätzlich einen Elternabend am Anfang des Schuljahres, auch an den weiterführenden Schulen. Bei uns an der Realschule versuchen sich da auch die Lehrkräfte der Klasse kurz vorzustellen. Es werden Klassenelternsprecher gewählt und alle 2 Jahre der Elternbeirat der Schule. Die Eltern können an den Abend eine Liste mit Kontaktdaten erstellen die über die Elternsprecher verteilt wird. Ich kenne von den Eltern auch niemanden (auch da wir in einem Nachbarort wohnen, der ein bisschen exotisch ist an der Schule) - aber ich habe damit zumindest Kontaktdaten und könnte ggf. bei Problemen auch auf die Elternsprecher zugehen.


    Außerdem gibt es bei uns an der RS 3x im Jahr Elternsprechabende, wo man "Speed-Dating" (ca. 7min) mit den Lehrkräften des KIndes machen kann. Seit Corona findet das bei uns irtuell statt. Ich kann die Lehrkräfte auch zwischendurch jederzeit anschreiben und Sachen entweder schriftlich klären oder um einen Gesprächstermin bitten.

  • Ich habe es nicht vergessen und die Folgen beschäftigen mich heute teilweise noch (Essstörung).


    Da es eine fünfzügige Schule ist und es iffenbar eindeutige Rädelsführer gibt, fände ich es angemessen, wenn die demnächst voneinander und von deinem Sohn getrennt würden.


    Liebe Susan,


    ich fühle mit dir und kann mir vorstellen, wie schlimm es für dich gewesen sein muss.

    Wenn die Kinder von damals nur wüssten, was sie dir damit angetan haben.

    Da fehlten die Fähigkeit zur Reflektion und Empathie.


    Weißt du, was aus den Kindern von damals geworden ist? Ich frage mich oft, was aus den Alphas mal werden wird: Erfolgreich im Beruf? Oder kommen sie doch an ihre Grenzen? Sind sie irgendwann geläutert? Denken sie vielleicht auch irgendwann mal daran, was ihr Verhalten bei anderen ausgelöst haben könnte?

  • Zu den Tests, da ist es sicher richtig, sich vorher zu überlegen, was man sich erwartet.

    Ich dachte nur, es könnte vielleicht gut für das Selbstbewusstsein sein, wenn man sich anhand dessen richtig einschätzen kann. Oder anhand des Profils (mit guter Beratung) eventuelle Probleme identifizieren. Was aber bei euch ja nicht zu zutreffen scheint, weil euer Kind leicht und mühelos lernt.


    Euer Sohn scheint ein Traumkind für Eltern und Lehrer zu sein. Zu schade, dass seine Mitschüler ihn nicht wenigstens in Ruhe lassen können.

    Es klingt wirklich so, als könnte sich die ganze Dynamik ändern, wenn die Rädelsführer getrennt würden. Das wäre mein erster Versuch. Hoffentlich zieht die Schule da mit.

    Die eventuelle HB ist für uns an sich kein großes Thema. Wir würden die Testung nur für den Fall durchführen, dass mein Sohn irgendeinen Vorteil im Sinne eines Tickets für Dinge, die ihm in seiner Lage helfen würden, daraus ziehen könnte. Ansonsten hat er persönlich ja keine Probleme mit Langeweile oder Unterforderung. Er freut sich z. B. auch, dass er mal Pause machen kann, wenn er schon früher mit Aufgaben fertig ist.


    Mein Sohn macht den Lehrern keine Arbeit, das stimmt. Sie erleben ihn als pflegeleicht und effizient. Wäre er im Umgang komplizierter bzw. anstrengender, würden vielleicht nachhaltigere Maßnahmen ergriffen werden.

    Zu Hause ist er für mich mal pflegeleicht, mal pubertätsbedingt anstrengender, aber auf einem sehr erträglichen Level. Mir fehlt aber auch der Vergleich, da er Einzelkind ist.