Rechts von mir stirbt mein Ehedings vor sich. Hustet, jammert, hustet. Jammert sogar, wenn er schläft. Es geht ihm mies.
Links von mir klaut mein zartes Tochterding meine eiskalten Hände und legt sie über heiße Stirn. Tiefe Augenringe, kaum Stimme, Brustschmerzen vom Husten. Es geht ihr mies.
Soweit komm ich klar.
Wenn diese beiden dann aber noch die Energie finden, sich über das Jammern des anderen aufzuregen, sich anzuzicken, dann fängt es bei mir an im Kopf zu kribbeln.
Wenn sie dann darüber streiten, wem es schlechter geht, immer wieder von Hustenanfällen unterbrochen, bin ich geneigt, beide in ihre jeweiligen Betten zu schicken und ihnen Besuchsverbot des anderen zu verpassen.
Eigentlich wäre es sicher einfacher, wenn ich mich aus ihrer Mitte entfernen würde, aber ich bin zu faul, aufzustehen. Man hat es nicht leicht.