leidiges Thema : Schriftbild

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  • Hallo Ihr Lieben,

    da ist sie nun, die lapidare Mail aus der Schule, dass das Schriftbild meines Sohnes (8.Klasse, Gymnasium, ADSler, entsprechend zu langsame Arbeitsweise), verbesserungsbedürftig sei. Und mein Sohn habe geäußert, dass er in der Grundschule schon mal so einen Kurs zur Verbesserung gemacht habe. Er sei da also durchaus aufgeschlossen. Ob ich da was iniziiern könne #augen

    Also korrigierend muss ich sagen, das Kind hat vor Schulbeginn 1,5 Jahren Ergotherapie zu dem Thema gemacht ... mit dem Effekt, dass es aus meiner Sicht nicht wirklich einen Effekt gab, siehe Mitteilung aus der Schule.

    Ich sehe das Problem, dass er aufgrund seines ADS einfach zu langsam arbeitet und nicht auch noch Zeit für die Schrift hat. Zu lange brauchen ist ja überhaupt sein Grundproblem. Und wir können es uns nicht leisten, Zeit in unsinnige Aktionen zu verplempern.

    Ich hatte gehofft, es wächst sich ähnlich wie beim großen Bruder aus. Dessen Schrift kann ich zwischenzeitlich prima lesen. Bei ihm kamen aber ähnliche Rückmeldungen in der 7.Klasse.


    Nun schwanke ich wieder zwischen "Aussitzen" weil ich weiß, dass sich so manches im Laufe der Zeit gibt. Sprechen mit der Psychologin und solche DInge wie Zeitverlängerung doch angehen. Und sehr gerne würde ich ihn ja auch irgendwo hinschicken, wo das einfach gut wird. Also falls ihr da Tipps habt ,bitte immer gerne her damit.

    Womit hattet ihr wirklich Erfolg? In kurzer Zeit? Ohne viel Übungsbedarf.... es ist leider nicht seine einzige Baustelle. #augen


    Bitte nicht falsch verstehen, ich weiß durchaus, dass das eine Zumutung für Lehrkräfte ist und ich mache mir auch Sorgen, wie das werden soll. Aber für blinden Aktionismus fehlt uns schlicht die zeitliche Kapazität. Zu Weihnachten wünsche ich mir einen Zauberstab und dann zaubere ich das einfach in Ordnung :D

  • Womit schreibt er denn? Ich würde als einfaches Mittel mal versuchen, mit welchem Medium er am schönsten und flüssigsten schreibt (Füller, Tintenroller, Kuli…). Auf jeden Fall verschiedene Marken versuchen. Ich finde zum Bespiel den Slider von Schneider toll. Oder ganz schmal Stabilos (aber nicht Fineliner, mit einer stabilen Spitze).

  • kiddo,

    da haben wir schon sehr viel ausprobiert. Leider wenig Effekt. Aber auf alle Fälle werde ich mir die von Dir beschriebenen auch anschauen, vielleicht bewirken sie doch ein bisschen Verbesserung!!??

  • Hallo,


    was genau ist denn das Problem mit der Schrift?
    Kann er die Linien einhalten?
    Stimmen die Proportionen der Buchstaben? Also kleines Schleifen-L und kleines e sehen wirklich unterschiedlich aus?
    Welche Schriftart schreibt er? Druckschrift, Vereinfachte Ausgangsschrift, Schulausgangsschrift; verbunden, teilweise verbunden, ohne Verbindungen


    Hat er schon eine erkennbare eigene Schriftart, die teilweise verbunden ist?
    (Schriften, die ca. 2-3 Buchstaben verbinden sind schneller und meist besser lesbar.)


    Je nach Ausgangslage würde es tatsächlich noch mal mit einzelnen Buchstaben versuchen.
    Es macht schon einen großen Unterschied, wenn man das kleine e und seine Verbindungen besser hin bekommt.

    Frau Schulze-Brüning erklärt das super auf ihrer Webseite.

    Ergotherapie machte bei uns auch nicht den großen Unterschied.
    Aber die richtige Sitzposition schon. Es geht bei uns besonders um die Rumpfspannung, weil sonst das Gewicht auf dem Schreibarm abgestützt wird, und sich so der Arm nicht vorwärtsschieben lässt beim Schreiben.


    Außerdem hilft hier tatsächlich das richtig gepimpte Schreibgerät:
    Ein Tintenroller mit gummierter Grifffläche und einem Füllergewicht.
    Ideen und Zubehör finden sich bei Schreibhilfen bei Lafueliki

  • Ehrlich, ich bin für Aussitzen.


    Vielleicht wie kiddo vorschlägt niederschwellig optimieren. Ich persönlich kann den Stellenwert, der einer schönen Handschrift eingeräumt wird, ehrlichgesagt null nachvollziehen.


    In einem Rahmen, in dem eine schlechte Schrift Anzeichen für einen Förder-/Übungsbedarf in der Feinmotorik ist schon, und dann finde ich auch Ergotherapie oder wasauchimmer dann angesagt ist, sinnvoll. Aber alles andere? In meinen Augen Verschwendung von Lebenszeit. Wenn ich mir überlege, wie ich in der Grundschule auf eine schöne Handschrift getrimmt wurde - wenn ich heutzutage meine Klassenarbeitshefte aus der 2./3. Klasse anschaue - wow 8| . Und habe trotzdem teilweise eine 3 oder 4 auf das Schriftbild bekommen. Und was hat der Zinnober gebracht? Sobald Schrift nicht mehr bewertet wurde, habe ich geschrieben, wie ich wollte.


    Manchmal Punktabzug bekommen, weil man das kleine "m", "n" und "u" nicht auseinanderhalten konnte. Dann habe ich mir beim nächsten Mal mehr Mühe gegeben. Meine Handschrift wird niemand, der bei Verstand ist, als schön (oder nur als im Allgemeinen leserlich) bezeichnen. Aber ich komme gut durchs Leben. Wenn ich jemandem etwas handschriftlich mitteilen will, gebe ich mir Mühe, und dann kann man das auch lesen. Aber mich kotzt noch rückblickend das verpflichtende Wortegepinsel aus der Grundschule an. Darauf noch mehr Zeit zu verwenden hätte mich noch mehr gereut.


    Gelegentlich schreibe ich allerdings gerne schön (mit Feder und selbstgemachter Tinte, dann eher kalligraphisch), weil ich Bock drauf habe.


    Bei meinen Kinder bestätigt sich dein "das wächst sich aus". Beide hatten in der Grundschule eine total grottige Handschrift, und das hat sich bei T bis in die 8. Klasse gehalten. Bei Q weiß ich gar nicht genau, wann es sich geändert hat, weil er mir seine Unterlagen praktisch nie zeigt. Aber als er mir vor vielleicht einem Jahr mal etwas gezeigt hat, konnte ich kaum glauben, dass er das selber geschrieben hat - total ordentliche Schrift, sauber in den Zeilen und alles pikobello.


    Ich hatte jedenfalls bei meinen Kindern nie das Bedürfnis, an ihrer Handschrift rumzukritteln. Aber zum Glück kamen auch die LuL nie auf solche Ideen.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • In der 5. war unsere Kind so dermaßen langsam und hat in Mathe schon Punktabzug bekommen wegen der Schrift. Er hat dann tatsächlich einfach seitenweise geschrieben. Es hat ein wenig geholfen. Allerdings WOLLTE er das auch. Er wollte schneller werden und besser lesbar schreiben. Ich glaube ansonsten hätte das nicht geklappt.


    Naja - was sein Schriftbild dann wirklich nachhaltig verbessert hat waren 2 Dinge: Ihm wurde in der 8. neben einer ADHS auch eine Rechtschreibschwäche attestiert. Mit Zeitaufschlag schreibt er deutlich lesbarer und wenn Zeit auf Medikamentengabe trifft, dann kann man zwar nicht von einer schönen, aber einer echt vernünftig lesbaren Handschrift reden.

    LG, Kalliope


    Und bist du nicht willig, so brauch ich Geduld! (Prof. Peter Kruse) tap.gif

  • n. Ich persönlich kann den Stellenwert, der einer schönen Handschrift eingeräumt wird, ehrlichgesagt null nachvollziehen

    Ich glaube, es geht weniger um schön, als um lesbar.

    Und es kostet energie, wenn man immer extra-konzentration braucht, um für andere oder sich selbst später überhaupt entzifferbar zu schreiben.

  • n. Ich persönlich kann den Stellenwert, der einer schönen Handschrift eingeräumt wird, ehrlichgesagt null nachvollziehen

    Ich glaube, es geht weniger um schön, als um lesbar.

    Und es kostet energie, wenn man immer extra-konzentration braucht, um für andere oder sich selbst später überhaupt entzifferbar zu schreiben.

    Genau - wenn das Kind selbst ein paar Stunden später nicht mehr weiß, was dasteht, ist da durchaus Handlungsbedarf.

    LG, Kalliope


    Und bist du nicht willig, so brauch ich Geduld! (Prof. Peter Kruse) tap.gif

  • Genau - wenn das Kind selbst ein paar Stunden später nicht mehr weiß, was dasteht, ist da durchaus Handlungsbedarf.

    Ist das denn der Fall? Das habe ich dem Ausgangsposting nicht entnommen.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Hier auch eine Stimme für verwächst sich.

    Bis etwa zur 8. Klasse hatte ich eine grauenhafte Handschrift...ich konnte teilweise selbst nicht mehr lesen, was ich geschrieben habe.

    Und heute ist meine Handschrift so schön, dass ich ständig für andere Karten schreiben soll ;)

    There are only 10 types of people in the world: Those who understand binary and those who don't. :D



    Ich bin nicht faul, ich bin im ENERGIESPARMODUS!

  • Spätestens nach der Ausbildung, wahrscheinlich sogar nach dem Schulabschluss ist die Handschrift doch sowieso egal. Wer schreibt denn im Beruf heute noch mit der Hand? Die Zeit für so einen Kurs ist in das 10-Finger-System besser investiert.

  • Spätestens nach der Ausbildung, wahrscheinlich sogar nach dem Schulabschluss ist die Handschrift doch sowieso egal.

    Ist sie? Ich habe immer noch genug Schreibanlässe, und genug, wo andere es lesen können sollten.

    Vor meiner Erfahrung: Mag sich bei manchen verwachsen, drauf bauen würde ich nicht.

    je nach anderen baustellen würde ich aber auch low-level-ansätze fahren: andere Stifte, sitzhaltung, schummeltechniken, nur die schlimmsten Buchstaben rauspicken und angehen ...

    Maschinenschreiben zu lernen ist eh sinnvoll.

  • Genau - wenn das Kind selbst ein paar Stunden später nicht mehr weiß, was dasteht, ist da durchaus Handlungsbedarf.

    Ist das denn der Fall? Das habe ich dem Ausgangsposting nicht entnommen.

    Ich bin von meinem ADHS Kind ausgegangen und wann sich die Schule da gemeldet hat. Eben Punktabzug bei Schulaufgaben und Verschlechterung der Note dadurch. Und das waf das Stadium, wo mein Kind seine Handschrift nicht mehr entziffern konnte.

    LG, Kalliope


    Und bist du nicht willig, so brauch ich Geduld! (Prof. Peter Kruse) tap.gif

  • Ich bin aus Erfahrung Team "Verwächst sich" aber auch aus Erfahrung Team "ist (mir) nicht völlig egal". Meine Kinder hatten beide absolute Sauklauen, bei meiner Tochter änderte sich das so in der 7. / 8. Klasse, bei meinem Sohn erst so in der 10. / 11. Ab irgendeinem Zeitpunkt haben beide jedenfalls eingefordert, was ich vorher wie Sauerbier anpreisen konnte - andere Stifte, anderes Papier...


    Wenn man handschriftliche alte Texte liest und das wie ich hobbymäßig und nicht täglich macht und auch nicht im Schlaf kann usw., denkt man manchmal Wtf... WARUM habt ihr nicht ordentlich geschrieben, eigentlich wüsste ich gerne, was da steht. Ok, die Wahrscheinlichkeit, dass das für die Generation, um die es geht bzw. die danach relevant werden könnte, ist verschwindend gering, sehe ich ein.


    Rein praktisch hab ich spätestens nach der 4. Klausurkorrektur (an der Uni) oft einfach keine Lust mehr gehabt, wohlwollend zu raten. Ist auch lange her, aber ich schätze mal, den Muss-Korrigieren-Generationen nach mir geht es ähnlich. Und irgendwann ist es halt nicht mehr nur der Test in Nebenfach xy, der dadurch schlechter ausfällt als nötig.


    Aber in der 8. Klasse würde ich bzw. HABE ich noch die Füße still gehalten und bloß böse Kommentare von wegen "tote Hühnerfüße auf Papier geklatscht sehen besser aus als das, was du da gerade geschrieben hast" von mir gegeben. Keine Ahnung, was ich gemacht hätte, wenn es nicht von selbst besser geworden wäre. Vermutlich beschlossen, dass es nicht SO wichtig ist, heutzutage. Und einen "früher war alles besser, da hat man noch schreiben gelernt" Vortrag dran gehangen. Vielleicht... #zwinker

  • Meine Tochter hat bis heute (7.klasse ) eine schwer lesbare Handschrift. Dazu kommt eine ausgeprägte LRS, so dass einfach ganze Buchstaben fehlen und raten schwierig ist.

    Sie hat in der Schule Förderung durch einen sonderpädagogin der viel mit ihr übt.

    Was die genau machen erzählt das Kind nicht. Aber seitdem wird es besser, viel besser.

    In der Grundschule wollten sie das Kind auf die Förderschule versetzen weil sie ja nicht schreiben konnte. Jetzt spielt sie in einer Liga mit anderen gruseligen Handschriften.

    Es hat geholfen

    Die Übungen mitdem Sonderpädagogen

    Die zunehmende Reife, dass die Übungen auf fruchtbaren Boden fallen konnten (viele Jahre ergo haben kaum was gebracht)

    Dass die spass an malen und basteln hat, das übt die Feinmotorik

    Ihr Sport trainiert auch fein und grobmotorik.


    Seit man ihre Handschrift lesen kann wird auch die Rechtschreibung besser.


    Und ich finde eine leserlich Handschrift einfach essentiell. Unleserlich Notizen von Kolleginnen empfinde ich als respektlos

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Wenn man handschriftliche alte Texte liest und das wie ich hobbymäßig und nicht täglich macht und auch nicht im Schlaf kann usw., denkt man manchmal Wtf... WARUM habt ihr nicht ordentlich geschrieben, eigentlich wüsste ich gerne, was da steht. Ok, die Wahrscheinlichkeit, dass das für die Generation, um die es geht bzw. die danach relevant werden könnte, ist verschwindend gering, sehe ich ein.

    Da ist meine Erfahrung anders - wobe ich nicht weißß, was Du mit alte Texte meinst. Ich habe als Jugendliche/junge Erwachsene Briefe meiner Familie vor allem aus der Kriegs- und Nachkriegszeit gelesen. Das waren oft seitenlange Briefe. Für mich waren sie schwer zu lesen weil es halt Sütterlin war - aber das gleichmäßige Schriftbild über viele Seiten dürfte heute kaum noch jemand hinbekommen. Wenn man sich in die Schriften eingelesen hatte, waren es auch nur noch ganz wenige Worte, die wir nicht entziffern konnten und das waren meist Eigennamen von Personen oder Orten, die uns nichts sagten.

  • Spätestens nach der Ausbildung, wahrscheinlich sogar nach dem Schulabschluss ist die Handschrift doch sowieso egal.

    Ist sie? Ich habe immer noch genug Schreibanlässe, und genug, wo andere es lesen können sollten.

    Vor meiner Erfahrung: Mag sich bei manchen verwachsen, drauf bauen würde ich nicht.

    je nach anderen baustellen würde ich aber auch low-level-ansätze fahren: andere Stifte, sitzhaltung, schummeltechniken, nur die schlimmsten Buchstaben rauspicken und angehen ...

    Maschinenschreiben zu lernen ist eh sinnvoll.

    In welchen Berufen muss man denn zwingend mit der Hand schreiben? Als Lehrer:in, klar, aber sonst fällt mir gerade gar keiner ein... #weissnicht Ich schreibe außer Glückwunschkarten und Einkaufslisten schon lange nichts mehr mit der Hand, was jemand anders lesen können muss. Und selbst Einkaufslisten eher selten, weil wir dafür eine App nehmen ... aber gut, benotbare Schulleistungen sollten natürlich leserlich sein, das sehe ich ein :)

  • Wenn man handschriftliche alte Texte liest und das wie ich hobbymäßig und nicht täglich macht und auch nicht im Schlaf kann usw., denkt man manchmal Wtf... WARUM habt ihr nicht ordentlich geschrieben, eigentlich wüsste ich gerne, was da steht. Ok, die Wahrscheinlichkeit, dass das für die Generation, um die es geht bzw. die danach relevant werden könnte, ist verschwindend gering, sehe ich ein.

    Alte Kirchenbücher? #zwinker Die können tatsächlich eine Herausforderung sein, aber mit der Zeit klappt es immer besser :)

  • Kirchenbücher auch, aber auch Schulchroniken, alte Pachtverträge, Rechnungen, Briefe, usw. Meist Dokumente von Höfen. Ist aber auch nur ein Hobby und leider das, was immer am ehesten hinten runter fällt, weil ich Zeit UND Muße dazu brauche. Eins von beidem fehlt meist.