Hamstern wir jetzt Nurofen? - Die aktuelle Situation um Kindermedikamente

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  • Novalgin bzw. Novaminsulfon ist ja aber gar kein frei verkäufliches Schmerzmittel. Das gibts nur auf Rezept und da ist ja nochmal eine Schaltstelle mehr dazwischen, die ein Auge auf mögliche Nebenwirkungen hat und auch auf die Anzahl die Tabletten, die ein Patient überhaupt zur verfügung hat.


    Bei frei verkäuflichen Schmerzmitteln sieht das ja schon ganz anders aus. Die kann ich überall für wenig Geld in beliebiger Anzahl kaufen, oft wird auch in der Apotheke nicht auf Nebenwirkungen hingewiesen. Und viele halten sie deshalb auch für harmlos, kaum einer liest sich da mal die Packungsbeilage durch. Da sehe ich eher die Gefahr, dass davon zu viel und mit zu wenig Vorsicht genommen wird.


    Natürlich kann auch Novaminsulfon (schwere) Nebenwirkungen machen, gesellschaftlich ist Aufklärung und Kontrolle aber nicht verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln viel schwieriger.

  • Midna, dir wurde als Kind ASS gegeben?

    Bitte niemals Kindern Aspirin geben! Das kann zum Reye Syndrom führen und kann echt gefährlich werden!

    Ja klar. Ich denke allen Kindern in meinem Umfeld.

    Andere Schmerzmittel gab es innerhalb unserer Familie nicht.

    Meine Kinder haben nie Aspirin bekommen, keine Sorge.

  • Natürlich kann auch Novaminsulfon (schwere) Nebenwirkungen machen, gesellschaftlich ist Aufklärung und Kontrolle aber nicht verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln viel schwieriger.

    Voellig korrekt, aber ich bezweifle, dass viele Leute wissen, auf was sie achten muessen, auch, wenn es verordnet wurde (zum Beispiel Fieber/ grippige Symptome), bzw. ob regelmaessig ein Blutbild gemacht wird. Ich lese es halt immer mal wieder hier und habe dann den Reflex, den ich meist unterdrücke. Ich habe hier Novanminsulfon halt schon oefter auch als Empfehlung gelesen, bzw. 'hatte ich noch im Haus', etc. Das klingt dann fast wie der Umgang mit freiverkaueflichen Schmerzmedikamenten.

    Dass gesamtgesellschaftlich das Aufklären bei 'freien' Medikamenten viel schwieriger ist, klar, da stimme ich Dir sofort zu.

    Geht mir hier, wie Nachtkerze sagt, um das Gesamtbild.

  • Midna, dir wurde als Kind ASS gegeben?

    Bitte niemals Kindern Aspirin geben! Das kann zum Reye Syndrom führen und kann echt gefährlich werden!

    Ja klar. Ich denke allen Kindern in meinem Umfeld.

    Andere Schmerzmittel gab es innerhalb unserer Familie nicht.

    Meine Kinder haben nie Aspirin bekommen, keine Sorge.

    Das war früher so, also wenn man als Kind überhaupt mal ein SM bekam. Man hatte halt kein anderes SM daheim.


    Außer ibu paracetamol und ass gibt es meines Wissens keine frei verkäuflichen SM.

    Eventuell diclofenac in leichter Dosierung.

  • Midna, dir wurde als Kind ASS gegeben?

    Bitte niemals Kindern Aspirin geben! Das kann zum Reye Syndrom führen und kann echt gefährlich werden!

    Ist das so pauschal?

    Oder meinst Du eher: nicht ohne ärztliche Begleitung nehmen?

    Soviel ich weiß, nimmt mein Neffe - 5 Jahre alt - dauerhaft ASS als Blutverdünner nach einem Schlaganfall. Aber vielleicht nimmt er auch etwas anderes ...


    Gruß

    F


    P.S. Ist das eigentlich eine Nebendiskussion, die abgekoppelt gehört? Stört sich jemand hier im Strang daran? Mich interessiert das alles sehr (also das Thema Schmerzen und Medikation), aber ich führe die Sache natürlich nicht weiter, wenn es zu weit vom Ausgangsthema wegführt.

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

  • Midna, dir wurde als Kind ASS gegeben?

    Bitte niemals Kindern Aspirin geben! Das kann zum Reye Syndrom führen und kann echt gefährlich werden!

    Ja klar. Ich denke allen Kindern in meinem Umfeld.

    Andere Schmerzmittel gab es innerhalb unserer Familie nicht.

    Meine Kinder haben nie Aspirin bekommen, keine Sorge.

    Ja, gab es bei uns auch. Ich denke meine Eltern wussten es nicht besser. Mir war das ehrlich gesagt auch nicht klar, dass das so fatal ist. Aspirin wurde (wird?) im Fernsehen ja auch immer als gut wirksames Mittel gegen Kopfschmerzen beworben.

  • Und ich gebe zu, dass ich persönlich es nicht gut finde, dass z.b. biontec sich Riesen gewinne, also gewinne, in die Tasche steckt, Kinder aber keine Medikamente mehr bekommen.

    Wobei ich bei Biontech davon ausgehe, dass sie diese Riesengewinne in sauteure Forschung für Krebstherapien stecken. Die können sich nämlich nun endlich diesen Traum erfüllen. Das Gründeregepaar lebt nach meinem Kenntnisstand weiter sehr bescheiden in einer ziemlich kleinen Wohnung.

  • st das so pauschal?

    Oder meinst Du eher: nicht ohne ärztliche Begleitung nehmen?

    Soviel ich weiß, nimmt mein Neffe - 5 Jahre alt - dauerhaft ASS als Blutverdünner nach einem Schlaganfall. Aber vielleicht nimmt er auch etwas anderes ...

    Pauschal gesagt ist das schon so.

    ASS ist für Kinder unter 12 Jahren nicht zugelassen - eben wegen dem Reye-Syndrom.

    Trotzdem kann es deinem Neffen verordnet worden sein. In der Kindermedizin werden oft Medikamente off Label verordnet, weil es einfach nichts adäquates mit Kinderzulassung gibt. Diese Kinder sind allerdings unter ärztlicher Kontrolle, was bei "Mama, heute habe ich ganz arge Kopfschmerzen" ehr nicht so ist.


    Im Beipackzettel steht es zwar, aber der wird sehr oft nicht gelesen.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Midna, dir wurde als Kind ASS gegeben?

    Bitte niemals Kindern Aspirin geben! Das kann zum Reye Syndrom führen und kann echt gefährlich werden!

    Ist das so pauschal?

    Oder meinst Du eher: nicht ohne ärztliche Begleitung nehmen?

    Soviel ich weiß, nimmt mein Neffe - 5 Jahre alt - dauerhaft ASS als Blutverdünner nach einem Schlaganfall. Aber vielleicht nimmt er auch etwas anderes ...

    Ich zitiere hier mal zur Beruhigung aus der Fachinfo:

    „Acetylsalicylsäure soll bei Kindern und Jugendlichen mit fieberhaften Erkrankungen nur auf ärztliche Anweisung und nur dann angewendet werden, wenn andere Maßnahmen nicht wirken. Sollte es bei diesen Erkrankungen zu lang anhaltendem Erbrechen kommen, so kann dies ein Zeichen des Reye-Syndroms, einer sehr seltenen, aber lebensbedrohlichen Krankheit, sein, die unbedingt sofortiger ärztlicher Behandlung bedarf.“


    Das bedeutet: wenn dein Neffe das unter ärztlicher Begleitung einnimmt, ist das in Ordnung, denn der Arzt wird eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung treffen.

    Die Gefahr des Reye-Syndroms ist gegeben, wenn ASS im Zusammenhang mit fieberhaften Erkrankungen eingenommen wird, deshalb ist ASS als Schmerzmittel für Kinder die letzte Wahl und als Fiebermittel völlig ungeeignet und gefährlich. (Und da Kinder recht schnell mal fieberhafte Erkrankungen bekommen, ist die sinnvollste Regel für die Anwendung ohne ärztliche Aufsicht: Kein ASS für Kinder unter 12.)

    Der Friede, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen.

  • Danke Euch sehr, igel und Käfermama (Das klingt fast wie ein Titel für ein Kinderbuch :) )


    Überhaupt, danke allen für jede Art von respektvoller Aufklärung und Erklärung in diesem Strang. Ich wünschte, die Gespräche im echten Leben würden ebenso abwägend, einlenkend, freundlich hinweisend, korrigierend etc. verlaufen.


    Gruß,

    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

  • Als Kind/Jugendliche haben wird Aspirin auch immer von den Eltern bekommen,bei uns gab es nichts anderes (70/80er Jahre)....ich hatte entsetztliche Regelschmerzen und sintflutartige Blutungen...im Nachhinein weiß ich warum...


    Ich seit ich Asthmatiker bin wurde mir dringend von Aspirin abgeraten...lieber Paracetamol (hin und wieder auch mal ne Ibu..je nach Art der Schmerzen.


    Leider hat sich meine Arthrose seit meiner CoronaInfektion verschlimmert, da brauche ich jetzt doch schon mal etwas mehr an Schmerzmittel, da ich meine Hände sonst nicht nutzen könnte

    LG paulina mit paula (11.05)
    + paul (04.08)

  • Als Kind/Jugendliche haben wird Aspirin auch immer von den Eltern bekommen,bei uns gab es nichts anderes (70/80er Jahre)....ich hatte entsetztliche Regelschmerzen und sintflutartige Blutungen...im Nachhinein weiß ich warum...


    Ich seit ich Asthmatiker bin wurde mir dringend von Aspirin abgeraten...lieber Paracetamol (hin und wieder auch mal ne Ibu..je nach Art der Schmerzen.


    Leider hat sich meine Arthrose seit meiner CoronaInfektion verschlimmert, da brauche ich jetzt doch schon mal etwas mehr an Schmerzmittel, da ich meine Hände sonst nicht nutzen könnte

    Ohje, du Arme!


    Ich hab mit einsetzen der Periode und schlimmen begleitenden Krämpfen auch noch Migräne mit Aura bekommen, aber nie Schmerzmittel. Das war auch nicht schön.


    Ich nehme so gut wie nie Schmerzmittel, außer bei Migräne. Ich glaube das ist echt so ein Kindheitstrauma. Beim ersten Anzeichen nehme ich sofort ne Tablette

    kLeiN- uNd GrOß-SchrEibUnG hat mein Handy gefressen...

  • Ich nehme so gut wie nie Schmerzmittel, außer bei Migräne. Ich glaube das ist echt so ein Kindheitstrauma. Beim ersten Anzeichen nehme ich sofort ne Tablette

    So mache ich es auch und ich finde es nach wie vor auch sehr sinnvoll. Oft reicht zu Beginn eine normale Dosis von rezeptfreien Schmerzmitteln schon aus, um das ganze zu unterbrechen. Ziehe ich es hinaus, ist es dann oft schon so schlimm, dass ich erheblich mehr Schmerzmittel bzw. mehrere brauche. Erfahrungsgemäß gehen die Schmerzen von allein (z.B. durch Schlaf, Ruhe, etc.) nicht zeitnah weg. Ich sehe daher keinen Mehrwert, die Einnahme von Schmerzmitteln hinauszuzögern. Das würde ja nur Sinn machen, wenn die Chance besteht, dass es sich von allein bessert.

    Bei meiner Großen, die ebenfalls unter Migräne leidet, hat sich diese Strategie auch als am meisten erfolgsversprechend gezeigt. Als sie noch kleiner war habe ich mich auch schwerer getan ihr immer direkt was zu geben und es mit Ruhe, Öle, whatever versucht. Bis es dann so schlimm wurde, dass sie sich sogar erbrechen musst und es dann richtig schwierig wurde überhaupt noch ein Schmerzmittel (Saft) zu verabreichen. :(


    Wichtig finde ich da vor allem sehr gut im Blick zu behalten, wie häufig man wie viel Schmerzmittel nimmt, insbesondere bei Migräne. Kopfschmerztagebuch zu führen z.B. (gibts auch als App).

  • Frisch, dein Neffe wird es ja unter ärztlicher Aufsicht einnehmen und da wird mit Sicherheit Risiko und Nutzen abgewogen.

    Es geht mir tatsächlich um, mein Kind ist krank und hat Fieber/Schmerzen, ach ich habe noch ASS im Haus, gebe ich mal.

    Das ist (kann) halt echt gefährlich (werden).

  • Novalgin wird hier ja öfters im Forum erwähnt. Das Medikament ist zum Beispiel im UK verboten, wegen seiner schweren Nebenwirkungen. Ich weiss das leider aus leidvoller Erfahrung, weil unsere Tochter im Rahmen einer schweren Erkrankung selbiges verordnet wurde (in Deutschland) und keiner (Uniklinik) bemerkt hat, dass sich ihre Granulozyten verabschieden. Agranulozytose heisst das. Das kam erst nach 2 Wochen Einnahme raus und war dann brandgefährlich.
    Ich erzähle das, weil es hier oft im Forum als Mittel der Wahl erwähnt wird und ich mich jedesmal auf die Finger setzen muss.

    Es ist immer ein Plan B Medikament für sehr kurze Einnahmezeiten. 2 Tage nach einer Op zum Beispiel.

    Wir Alltagswehwehchen würde ich es nicht nehmen.

  • Natürlich kann auch Novaminsulfon (schwere) Nebenwirkungen machen, gesellschaftlich ist Aufklärung und Kontrolle aber nicht verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln viel schwieriger.

    Voellig korrekt, aber ich bezweifle, dass viele Leute wissen, auf was sie achten muessen, auch, wenn es verordnet wurde (zum Beispiel Fieber/ grippige Symptome), bzw. ob regelmaessig ein Blutbild gemacht wird. Ich lese es halt immer mal wieder hier und habe dann den Reflex, den ich meist unterdrücke. Ich habe hier Novanminsulfon halt schon oefter auch als Empfehlung gelesen, bzw. 'hatte ich noch im Haus', etc. Das klingt dann fast wie der Umgang mit freiverkaueflichen Schmerzmedikamenten.

    Dass gesamtgesellschaftlich das Aufklären bei 'freien' Medikamenten viel schwieriger ist, klar, da stimme ich Dir sofort zu.

    Geht mir hier, wie Nachtkerze sagt, um das Gesamtbild.

    Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich da jeweils entsprechend aufgeklärt wurde.

    Ich muss auch vierteljährlich die Blutwerte kontrollieren lassen.

    Die Sorge wegen der besagten schweren Nebenwirkung hatte ich natürlich auch, aber die würde ja zu Beginn der Einnahme auftreten und da bin ich inzwischen längst drüber hinaus.

    Dass verschreibende Ärzte da aufklären, davon gehe ich eigentlich schon aus.


    Müsli

    Bei chronischen Schmerzen wird es durchaus als Dauermedikation eingesetzt, ich nehme es seit 4 Jahren fast durchgehend.