Hamstern wir jetzt Nurofen? - Die aktuelle Situation um Kindermedikamente

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  • Ist das ein ganz neues Problem? Ich habe immer eine Flasche Ibu-Saft da, weil Kind regelmäßig Wachstumsschmerzen hat (und damit gehe ich auch immer komplett durch die Flasche). Vor 1 Monat oder so habe ich mal bei einer Apotheke keinen mehr bekommen, aber die nächste hatte was da und vor 2 Wochen habe ich auch noch Paracetamolsaft bekommen, ohne irgendwie Suchen zu müssen.


    Für Medikamente sind die Packungsgrößen übrigens normiert. 100ml Ibuprofensaft sind N1, also für eine 10-tägige Behandlung gedacht und weniger kann es dann nicht geben.

    Kāhore taku toa i te toa takitahi, he toa takitini #knuddel


    Walks by sin too slowly.


  • Ich hab jetzt tatsächlich seit dem Engpass (der hier auch bei Paracetamolsaft bestand) Ibu auf Vorrat für die Kinder. Beide haben häufig fieberhafte Infekte. Das Knautschi spuckt bei hohem Fieber, das Flöhchen fiebert bis an die 41. Da bin ich gern auf der sicheren Seite #angst

    In der Regel brauchen wir angebrochene Flaschen auf.


    Neulich haben wir im Kollegium schon Medikamente für die das Kind von jemandem "gesammelt", weil nix zu kriegen war (waren Paracetamolzäpfchen, glaub ich....)

  • Sakuko das ist einigermaßen neu, ja. ich lese seit ein paar Wochen davon. Es wird gebeten, älteren Kindern Schmelztabletten/Tabletten zu geben, damit der Saft für die wirklich ganz Kleinen reicht. Aber auch die Tabletten sind ja zum Teil nicht zu bekommen.


    Ganz schlimm auch bei Antibiotika. Amoicillin war (ist?) eine Weile nicht mal für Krankenhäuser bestellbar.


    Irgendwie ist die Lage gerade an allen Ecken und Enden so katastrophal, man weiß gar nicht, worüber man zuerst die Hände über dem Kopf zusammenschlagen soll.

  • Der Engpass besteht seit Jahren immer wieder bei verschiedenen Medikamenten. Aber ich habe such das Gefühl dass es aktuell schlimmer geworden ist. Ich schätze mal dass viele Rohstoffe es gar nicht bis zu uns schaffen und ganz oft wurde die Produktion ja auf " just in time " umgestellt um Lagerkapazität zu sparen

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Mal interessehalber, meine sind ja schon zu groß für Nurofensaft: echt, nehmt ihr die dann nicht mehr? Wir haben, allerdings mit drei Kids natürlich, die immer einfach nach Bedarf aufgebraucht.

    Prinzipiell brauche ich alles auf und probiere es allenfalls selber vorher, ob es irgendwie vergammelt oder ranzig schmeckt.
    Hustensaft oder so verwenden wir nach dem Öffnen gefühlt für immer - wirkt dann auch nicht mehr oder weniger als vorher.
    Aber 4 Jahre nach dem Verfallsdatum und geschätzte 6 Jahre nach dem Öffnen ... vielleicht dann lieber nicht mehr.

    Wir brauchen sowas einfach sehr, sehr selten.

    (Ich weiß jetzt auch wieder warum: Jetzt haben wir das Zeug hier und das Kind ekelt sich zu sehr, um es zu nehmen #stirn )

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Für Medikamente sind die Packungsgrößen übrigens normiert. 100ml Ibuprofensaft sind N1, also für eine 10-tägige Behandlung gedacht und weniger kann es dann nicht geben.

    Eben. Das ist doch halt völliger Käse und eigentlich wird da oft vielzuviel produziert.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Wer ist denn dafür letztlich verantwortlich?

    Wir haben so gut wie die gesamten Medikamenteproduktion ins billige Asien ausgelagert . Weil Gewinne, Gewinne, Gewinne.


    Was wir/ ich beruflich in den letzten 3 Jahre mit der Apotheke telefoniert habe um eine Lösung für unsere Klienten zu finden, ist echt krass.


    Egal welche Arzneigruppe, egal welcher Wirkstoff.


    Hier im Forum gibt es etliche. Threads dazu.

  • Ich weiß jetzt auch wieder warum: Jetzt haben wir das Zeug hier und das Kind ekelt sich zu sehr, um es zu nehmen #stirn

    Funktioniert noch Bestechung bei Deinem Kind?

    Meine hat immer nur den Nurofen mitErdbeer genommen, mit Begeisterung.

    Bei allen anderen will sie nicht, sie würgt, weil sie den eklig findet.

    Aber mit Schokolade danach geht's irgendwie...

  • Bei uns wird er auch regelmäßig aufgebraucht. Zur Not nehme ich ihn, wenn die Tabletten aus sind. Da sind 400 mg schon 20 ml.

    Julia und Tochter (11/04), Tochter (04/08), Sohn (06/17) und Tochter (12/20)

    Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.


  • Aber 4 Jahre nach dem Verfallsdatum und geschätzte 6 Jahre nach dem Öffnen ... vielleicht dann lieber nicht mehr.

    Alles klar, da würde ich es auch entsorgen. Was bin ich froh, dass die alle Tabletten nehmen inzwischen. Die wirken erstaunlich lange über das Verfallsdatum hinaus #angst

  • Aber 4 Jahre nach dem Verfallsdatum und geschätzte 6 Jahre nach dem Öffnen ... vielleicht dann lieber nicht mehr.

    Alles klar, da würde ich es auch entsorgen. Was bin ich froh, dass die alle Tabletten nehmen inzwischen. Die wirken erstaunlich lange über das Verfallsdatum hinaus #angst

    Die haben ein ... ?
    #freu


    Und wo liegt letztlich die Entscheidung dazu? Wem muss ich schreiben?
    Dem Karl? Oder kann das Gesundheitsamt am Ende nichts dafür?

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
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  • Die haben ein ... ?
    #freu

    Nö, das ist nur eine Zierleiste mit Ziffern auf der Packung. #ja

  • buntgrün Der 4%ige hinterlässt einen sehr unangenehmen Geschmack auf der Zunge, deswegen ist der 2%ige hier Standard. Aber natürlich hast du recht.

    Julia und Tochter (11/04), Tochter (04/08), Sohn (06/17) und Tochter (12/20)

    Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.


  • Diese Engpässe sind ein allgemeines Problem. Ich weiß von Bekannten, dass es auch Krebsmedikamente betrifft. Da ist es besonders fatal, und je nach körperlicher Verfassung wird die Dosis sehr kurzfristig angepasst. Auch bestimmte Antibabypillen oder Blutdrucksenker sollte man lieber nicht zu knapp vor Ende besorgen.

    Eine Apothekerin meinte neulich zu mir, sie mache den ganzen Tag nichts anderes als Medikamente aufzutreiben.

  • Ich habe vor kurzem die Erklärung gehört oder gelesen, dass die Pharmafirmen aufgrund des niedrigeren Verbrauchs in den letzten zwei Jahren die Produktion für diese Saison runtergefahren haben. Dazu kommt die unsägliche billig-billig- Rabattpolitik der Krankenkassen, aufgrund derer sich etliche Firmen bei verschiedenen Medikamenten aus der Produktion verabschiedet haben und es teilweise nur noch eine einzige mit einem einzigen Herstellungsort- meist in Asien- gibt. Und wenn es da zu Engpässen kommt dann gibt es hier viel zu wenig. Vor einigen Monaten war zum Beispiel Tamoxifen, ein wichtiges Medikament in der Nachbehandlung von Brustkrebs, nicht zu bekommen.


    Karl und das Gesundheitsamt baden da die Politik der vergangenen Legislaturperioden aus. Schreiben ist trotzdem sinnvoll, finde ich. In der Gesundheitspolitik muss sich so viel ändern- Kotzsmiley .

  • Den Engpass von Ibo weiss ich seit dem Sommer. Leider brauchen wir den mehrmals im Jahr da beide Kinder bei Infekten schnell hoch Fiebern und dann nicht mehr Trinken.

    Weggeschmissen hab ich den glaub ich noch nie, im Zweifel nehm ich den wenn ich mal (zum Glück selten) Kopfschmerzen hab.

    Hebt man den Blick sieht man keine Grenzen #rose

  • Wir hatten kürzlich Glück, das Import aus Österreich in der Apotheke zu bekommen. Ibu-Saft.


    Zäpfchen für den Saftverweigerer gab es kurz darauf schon nicht mehr für sein Alter. Dann hat mein Mann die für jüngere Kinder mitgenommen.

    Auch Epilepsie-Patient:innen zittern regelmäßig, ob sie die Medikamente noch bekommen. Da darf oft auch kein anderer Hersteller gewählt werden. Eine Schwankung in der Einnahme wäre da oft fatal!