Hamstern wir jetzt Nurofen? - Die aktuelle Situation um Kindermedikamente

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  • Wollte es auch grade hier posten.. war wohl erwartbar mit der Kehrtwende in der Covid-Politik inkl. Folgen und wird dann wohl noch dramatischer werden.

    Wollte ich ebenfalls grade hier schreiben. Und ja, es war erwartbar. Entweder durch Produktionsausfall in China (weil zu viele krank) oder eben, weil alles im eigenen Land gebraucht wird. Aber es verschärft das Problem hier natürlich massiv. Es ist jetzt schon teilweise nichts mehr zu bekommen und wenn dann in den nächsten Monaten auch nichts mehr nach kommt... #kreischen Wir sind halt auch viel auf Schmerzmittel angewiesen mit 3 Kopfschmerz/Migräne Patienten im Haushalt. Fieber hat hier kaum mal jemand, aber Schmerzen sind schon ein Thema.

    Ich hab gerade auch einen Schreck bekommen, ich bin auch Migränikernin und verlasse das Haus nicht ohne Ibuprofen.. ich könnte aber auch auf Aspirin ausweichen - gibt es diese Probleme da nicht?

    Ich bestell dann jz noch Mal IBU..

    kLeiN- uNd GrOß-SchrEibUnG hat mein Handy gefressen...

  • Ihr habt aber schon gelesen, dass BASF Ibuprofen in Deutschland herstellt?


    Ich habe bei der Durchsicht der Hausapotheke grad noch eine angebrochene Flasche mit einem kleinen Rest Paracetamol gefunden, sogar noch haltbar, frag mich warum wir dann eine weitere abgelaufene Flasche in der Küche zu stehen hatten. Und Ibu-Schmelztabletten habe ich wohl auch mal fürs Kind besorgt und noch nicht genutzt, das sollte erstmal ne Weile reichen.

  • Hab heute wieder meinen Großeinkauf in der Apotheke gemacht. Die wichtigsten Sachen hatten sie glücklicherweise, was aktuell wohl auch aus ist bzw schwer zu bekommen ist Pantoprazol, das war etwas tricky.


    Ich habe dann nachgefragt, welche Medikamente denn aktuell besonders getroffen sind und sie meinte, eigentlich generell alle #blink

    Gab den Rat, generell 2 Wochen einzuplanen und nicht kurz vor knapp zu kommen, auch wenn sie ihre Stammkunden etwas im Blick haben. Bringt aber natürlich auch nichts, wenn akut etwas benötigt wird.


    Besonders betroffen sind wohl aktuell Säfte (für uns besonders doof) und das liegt wohl nicht nur an den Rohstoffen, sondern zt ganz banal auch daran, dass Flaschen und Deckel fehlen, es also nicht abgefüllt werden kann. Das ist doch echt verrückt.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Ich hab gerade auch einen Schreck bekommen, ich bin auch Migränikernin und verlasse das Haus nicht ohne Ibuprofen.. ich könnte aber auch auf Aspirin ausweichen - gibt es diese Probleme da nicht?

    Ich bestell dann jz noch Mal IBU..

    Ja, bei uns genauso. Ohne Tabletten gehen wir niemals aus dem Haus. ASS ist theoretisch nicht betroffen, aber ich rechne auch da mit Engpässen, weil das sicher dann viele als Alternative nutzen werden/müssen, wenn die anderen beiden Mittel nicht da sind.

    Ihr habt aber schon gelesen, dass BASF Ibuprofen in Deutschland herstellt?

    Die Frage ist eher, ob sie es wirklich in Deutschland herstellen oder vielmehr hier "fertig machen"? Also abfüllen, verpacken, etc. Oft kommen die Grundstoffe ebenfalls aus China und nur die letzten Verarbeitungsschritte werden in Deutschland erledigt. Drauf steht dann trotzdem, dass es aus Deutschland kommt.

  • ASS ist ein Blutverdünner. Ich würde ASS nie als Schmerzmittel verwenden.

    Ist bei mir seit Jahren das einzige, was zuverlässig gegen Kopfschmerzen wirkt. #weissnicht Ibuprofen kann ich eigentlich genauso gut lassen. Bei meinem Mann ist es umgekehrt. Ich habe mal gelesen, dass das ziemlich typisch ist - Ibu ist bei Frauen oft nicht genauso wirksam wie bei Männern. (Achtung: totales Laienwissen!)

    Da ich auch noch an Long Covid leide, halte ich die blutverdünnende Wirkung für eher nicht so schlimm, im Gegenteil.


    Gruß,

    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

  • ASS ist ein Blutverdünner. Ich würde ASS nie als Schmerzmittel verwenden.

    Ass ist lange Zeit das einzige, was bei mir gegen Migräne geholfen hat. Einfach zu sagen das würde man nie nehmen ist einfach wenn man entweder keine chronischen schmerzen hat oder andere Mittel, die helfen.. und gerade das Blut verdünnen kann bei Migräne und Aura auch durchaus helfen.

    kLeiN- uNd GrOß-SchrEibUnG hat mein Handy gefressen...

  • Dann bin ich wohl ein Mann #freu Aspirin hat mir noch nie geholfen.

  • Ich sehe beruflich die Hirnblutungen nach Bagatelltraumen unter ASS in niedriger Dosierung als Dauertherapie oder nach Einmalgabe als Schmerzmittel. Und daher würde ich - und so habe ich es bewusst auch formuliert - ASS nie als Schmerzmittel verwenden. Es gibt ja außer Paracetamol und Ibuprofen noch ein paar andere wirksame Schmerzmittel, die ein günstigeres Nebenwirkungsprofil haben und keine Opiate sind. Ich persönlich würde mich da erst mal durchprobieren. Aber wie immer gebe ich hier natürlich keinen medizinischen Rat und vertrete nur meine persönliche Meinung.


    Und wenn man eine thrombozytenaggregationshemmende Wirkung zum Beispiel bei COVID (sinnvoll in der Akutphase) haben möchte, dann möchte man diese doch kontinuierlich und gleichmäßig haben. Das erreicht man nicht durch eine gelegentliche Einnahme von ASS bei Kopfschmerzen.


    Aber wie gesagt möchte ich ja gar keine medizinischen Ratschläge geben, ich wollte nur zu bedenken geben, dass die potentiellen Nebenwirkungen von ASS aus meiner Sicht den Benefit übersteigen. Und eventuell ist der einen oder anderen hier das Nebenwirkungspotenzial von ASS nicht bewusst, da dieses Medikament ja lange Zeit vor allem als Kopfschmerzmedikament beworben wurde. Individuell muss das natürlich jede für sich selbst entscheiden.

  • ASS ist ein Blutverdünner. Ich würde ASS nie als Schmerzmittel verwenden.

    Ass ist lange Zeit das einzige, was bei mir gegen Migräne geholfen hat. Einfach zu sagen das würde man nie nehmen ist einfach wenn man entweder keine chronischen schmerzen hat oder andere Mittel, die helfen.. und gerade das Blut verdünnen kann bei Migräne und Aura auch durchaus helfen.

    Genau das. Wenn man nicht muss, ist das leicht zu sagen. Bei schlimmen Schmerzen und/der keinen Alternativen, wie sie halt demnächst zu erwarten sind, werden sicher deutlich mehr Menschen ASS nehmen, Blutverdünner hin oder her. Und manchmal ist genau dieser Effekt ja auch gewollt und wie bei Frisch bei LC auch oft keine schlechte Idee. Es wird ja stark vermütet, dass die Blutgerinnung da durchaus eine größere Rolle spielt.

  • Interessant, dass ihr das schreibt, für mich war (nach dem früher gängigen Aspirin) Ibu der game changer.

    Ich habe früher immer eher Paracetamol genommen, erst nach der Geburt von K1 bin ich auf Ibu gekommen und habe festgestellt, dass mir das wesentlich besser hilft. ASS habe ich fast nie genommen, auch bedingt durch früher Schwangerschaft und Stillzeit, wo das dann keine Option mehr war.

  • Ich sehe beruflich die Hirnblutungen nach Bagatelltraumen unter ASS in niedriger Dosierung als Dauertherapie oder nach Einmalgabe als Schmerzmittel. Und daher würde ich - und so habe ich es bewusst auch formuliert - ASS nie als Schmerzmittel verwenden. Es gibt ja außer Paracetamol und Ibuprofen noch ein paar andere wirksame Schmerzmittel, die ein günstigeres Nebenwirkungsprofil haben und keine Opiate sind. Ich persönlich würde mich da erst mal durchprobieren. Aber wie immer gebe ich hier natürlich keinen medizinischen Rat und vertrete nur meine persönliche Meinung.


    Und wenn man eine thrombozytenaggregationshemmende Wirkung zum Beispiel bei COVID (sinnvoll in der Akutphase) haben möchte, dann möchte man diese doch kontinuierlich und gleichmäßig haben. Das erreicht man nicht durch eine gelegentliche Einnahme von ASS bei Kopfschmerzen.


    Aber wie gesagt möchte ich ja gar keine medizinischen Ratschläge geben, ich wollte nur zu bedenken geben, dass die potentiellen Nebenwirkungen von ASS aus meiner Sicht den Benefit übersteigen. Und eventuell ist der einen oder anderen hier das Nebenwirkungspotenzial von ASS nicht bewusst, da dieses Medikament ja lange Zeit vor allem als Kopfschmerzmedikament beworben wurde. Individuell muss das natürlich jede für sich selbst entscheiden.

    Das finde ich immer wieder richtig heftig zu lesen.


    Ich weiß nicht wie es bei den Anderen hier meines Jahrgangs ist. Aber Aspirin war lange lange Zeit das einzige Schmerzmittel das Kindern überhaupt gegeben wurde. Ich erinnere mich das ich eine halbe Aspirin bekommen habe als sehr kleines Kind.

    Paracetamol galt als gefährlich für die Leber. Ibuprofen kannte man damals gar nicht.

    Mein Vater, Migräneleidender, hat Aspirin genommen wie Tic Tac. Quasi täglich.


    Und ich erinnere mich auch noch wie mein Frauenarzt nach zwei Fehlgeburten mir in der Schwangerschaft mit der Großen täglich eine Aspirin verschrieben hat. Ich habe das erstmal brav genommen, bis ich mir in den Finger geschnitten habe und es einfach nicht aufhörte zu bluten. Dann habe ich mir eine zweite Meinung eingeholt und Aspirin abgesetzt.


    Das Bewusstsein was Aspirin für Wirkungen hat war damals gar nicht da.

  • Midna2 Das ist ja nicht nur bei Aspirin so, dass früher viel zu wenig über die Folgen und Nebenwirkungen bekannt war. Und selbst heute noch gibt es da teilweise hohen Bedarf! Medikamente sind ein Segen und retten täglich viele Leben oder machen das Leben von anderen überhaupt erst erträglich und lebenswert. Aber alles hat eben auch Nebenwirkungen und Risiken und die gilt es natürlich abzuwägen.
    Wenn man so an Contergan oder auch die Ursachen der Opioidkrise in den USA denkt... #haareOpioide sind bei manchen Erkrankungen oder Schmerzen unersetzlich, aber sie wie Bonbons bei kleineren Wehwehchen zu nehmen oder zu verschreiben ist halt mit Kanonen auf Spatzen schießen.


    Zum Glück hat sich da in den letzten Jahrzehnten trotzdem viel verbessert in diesem Bereich, auch wenn noch Luft nach oben ist.

  • Novalgin wird hier ja öfters im Forum erwähnt. Das Medikament ist zum Beispiel im UK verboten, wegen seiner schweren Nebenwirkungen. Ich weiss das leider aus leidvoller Erfahrung, weil unsere Tochter im Rahmen einer schweren Erkrankung selbiges verordnet wurde (in Deutschland) und keiner (Uniklinik) bemerkt hat, dass sich ihre Granulozyten verabschieden. Agranulozytose heisst das. Das kam erst nach 2 Wochen Einnahme raus und war dann brandgefährlich.
    Ich erzähle das, weil es hier oft im Forum als Mittel der Wahl erwähnt wird und ich mich jedesmal auf die Finger setzen muss.

  • Kornblume es ist doch wie bei vielen Medikamenten so, dass Wirkung/Nebenwirkung gut abgewogen werden müssen und man dann auf bestimmte Dinge verstärkt achten muss. Ich finde es wichtig darüber aufzuklären, aber ich finde es falsch, etwas komplett zu verteufeln. Das geschieht ja immer mal wieder mit Medikamenten (Kortison fällt mir da zb ein), aber oft liegt es denke ich dran, dass sie falsch eingesetzt werden. Dennoch denke ich, haben die meisten Medikamente eine daseinsberechtigung, auch Opiate und co. Und ich denke, niemand ist scharf drauf, dauerhaft Medikamente zu nehmen, da ist doch dann sowas wie „also ich will mir die Nieren nicht kaputt machen“ doch echt nicht hilfreich. Wer will das schon?


    Meine Tochter nimmt seit 3,5 Jahren Novalgin (zwischenzeitlich auch Tramal ohne Probleme beim absetzen), Blutwerte werden regelmäßig kontrolliert. Ist ja auch verschreibungspflichtig, daher eigentlich eh nichts für eigenmächtige Medikation.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Kornblume Ich verstehe dich gut und finde es wichtig, dass da eben auch zur Vorsicht mahnende Stimmen schreiben, gerade wenn viele nur die positiven Effekte erwähnen. So ergibt sich dann für mich ein gutes Gesamtbild, wenn du verstehst was ich meine.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Ich würde jedenfalls schon etwas drum geben, wenn ich gar keine Schmerztabletten nehmen müsste. Mir macht das alles wirklich Angst, und ich fühle mich schwach und schrecklich, wenn ich es "mal wieder" nicht schaffe, es ohne auszuhalten. LC hat das leider nicht wirklich verbessert. Inzwischen dauert die Migräne gerne mal mehrere Tage statt nur 4-6 Stunden ...


    Ich hatte allerdings als Jugendliche manchmal Migräne-Anfälle auszuhalten, da hätte ich damals den Tod durch schwere Nebenwirkung vorgezogen.


    Weil ich, bis ich 21 war, niemals Schmerzmedikamente bekommen habe (weil man davon sterben kann, so die Ansicht meiner Familie), habe ich einen ausgezeichneten Umgang mit Schmerzen erlernt. Ich kann sehr viele Schmerzarten durch Atmung erträglich machen, etwas, das man mir im Geburtsvorbereitungskurs als total innovative Technik verkauft hat. Ich habe Toleranz für Zahn-, Ohren, Gelenk-, Regel- und Rückenschmerzen und käme nicht auf die Idee, dafür Tabletten zu nehmen.

    Aber allein bei der Vorstellung, jemals wieder solche Migräne aushalten zu müssen wie damals, fällt meine Kosten-Nutzen-Rechnung immer zugunsten des Medikaments aus.


    Trotzdem ist es gut, wenn hier gewarnt wird. Bitte immer.

    Aber wenn man die Wahl zwischen Pest und Cholera hat, kann das manchmal ganz schön unangenehm sein ...


    Gruß,

    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.