Ursachen für Wutänfalle bei jungen Kindern

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  • Was mich an den Erbsen-Ausbrüchen wirklich verzweifeln lässt:

    Sie ist einfach absolut stur. also, weder Kompromissbereit, noch reagiert sie, antwortet, was das Problem ist, lässt sich ablenken oder irgend etwas.

    Mit allen Kindern, die mir bisher begegnet sind, war irgendwann eine Art von Kommunikation möglich. und wenn es nur heulen und schreien ist. Aber bei Erbse.. null.

  • Herr Gummibär: ich kann dich so gut verstehen! Bei unserem Größten halfen da irgendwann in dem Alter Rechenaufgaben - damit war sein Hirn dann beschäftigt und das ‚Problem‘ aus dem Sinn. #nägel

    Etwas of-topic: der 5-jährige konnte wegen Beinschmerzen nicht helfen den Tisch zu decken. Der 9-jährige meinte ganz beiläufig: T, ich gehe in dein Zimmer - und rannte los. Und der Kleine ohne zu überlegen wundergeheilt hinterher #freu

  • Unser Highlight war ein Zweijähriger der 20 Minuten im Stadtpark verzweifelt geplärrt hat (er war im Buggy angeschnallt) weil er sein Kieselsteinchen aus dem breit getretenen Hundehaufen nicht zurück haben durfte.

  • Herr Gummibär hier auch. Bei uns kommt es daher, dass es gerade ein Ventil für zu viele Eindrücke oder Gefühle ist. Der Grund ist völlig egal, deswegen kann man auch nicht ablenken oder einen Kompromiss finden. Meine Taktik: trösten anbieten, wenn es nicht klappt (sie haut einen dann gerne weg, die Wut ist zu groß) sagen "okay, lass ruhig alle Gefühle raus und wenn du getröstet werden willst, komm zu mir." Sie will in der Zeit nicht einmal angeguckt werden. Irgendwann kommt sie, dann gehen wir meistens zusammen auf den Gymnastikball (das beruhigt sie, seit sie ein Baby ist), wenn es besonders doll ist und sie nicht durch einfaches Wippen runterkommt, erzähle ich dann eine Fantasiegeschichte (das Wippen des Balls ist dann ein Ritt auf einem Pferd oder so).


    Meistens dreht sie glücklicherweise durch, wenn wir aus einer Situation mit vielen Reizen rauskommen, also sind wir dann allein. Dadurch ist das Wüten lassen einfacher. Als sie bei der St. Martins Feier ausgerastet ist, weil der Weckmann keine Rosinen hatte, war es schwieriger. Ich musste auf Abstand bleiben, damit sie sich beruhigen kann, durfte aber nicht zu viel Abstand zu lassen. Alle Eltern dachten, sie hätte ihre Eltern verloren und wollten trösten - wodurch sie wieder aufdrehte. Als sie dann in die Nähe des Feuers ging, wurde ich unentspannt und kam näher. Als sie deswegen in den dunklen Wald gerannt ist, war dann die Grenze erreicht und wir haben sie schreiend und tretend heimgebracht. Daheim das übliche Programm und sie war wieder in Ordnung.

  • Sie ist einfach absolut stur. also, weder Kompromissbereit, noch reagiert sie, antwortet, was das Problem ist, lässt sich ablenken oder irgend etwas.

    Dann geht es gar nicht um den Anlass für den Wutanfall, sondern sie läd Emotionen ab, die sich bei anderen Gelegenheiten aufgestaut haben. Es geht ihr um das volle Fass, nicht um den einzelnen Tropfen, der es zum Überlaufen brachte.


    Das hatte mein Spezialist auch. Es half, es ihm generell gut gehen zu lassen. So etwas ist nie perfekt möglich, aber ich hinterließ z.B. ein Stückchen Obst und einen halben Becher Saft an seinem Platz auf dem Tisch, wenn wir das Haus verließen. Wir nannten das seine "Landebahn". Er musste wenn wir heimkamen daran vorbei auf dem Weg von der Garderobe ins Bad. Es verschwand im Handumdrehen in ihm und verhinderte meistens den Wutanfall beim Händewaschen. Auch für andere regelmäßig wiederkehrende Wutausbrüche suchten wir nach Auswegen, teils erfolgreich, teils mussten wir alle da einfach hindurch.


    Erbsi wäre gern ein freundliches, kooperatives Kind. Wenn sie das nicht kann, lohnt sich die Frage, wie man ihr das Leben erleichtert, damit sie ein bisschen mehr Frustrationstoleranz bekommt. Vermutlich tust Du dafür schon jede Menge...!

  • Als ich sie Donnerstag aus dem Kindergarten geholt habe stand sie 23 Minuten unbeweglich in der Eiseskälte und hat sich weder bewegt noch gesprochen. als ich sie sanft auf die Schulter getippt habe, ist sie umgefallen und liegen geblieben.

    Bis ich sie aufgehoben habe. und wieder hingestellt.

    Weil: ich sie (und ersatzschuhe, KiGaTasche, Hundert gemalte Bilder, Kuscheltier...) nicht nach Hause tragen wollte. (konnte.)

  • Hier kann das Wüten auch 45 Minuten oder so dauern. Ich hab das Glück, dass wir direkt neben dem Kindergarten wohnen und das geht dann doch irgendwie immer, so dass sie meistens daheim wütet - und wenn ich sie heulend heimschleppe. Oder Buggy. Hilft vielleicht ein Stück Schokolade oder ein Gummibärchen ( #freu ) direkt nach der Anstrengung (Kindergarten)? Dann ist vielleicht genug Energie, um noch heim zu kommen. Also wird gegeben, BEVOR der Anfall kommt.


    Bei uns gibt's immer nach dem Kindergarten ihre Tagesration Fernsehen (so 20-30 Minuten) und Süßigkeit. Danach ist sie meistens so hergestellt, dass man noch etwas machen kann (Freunde treffen, einkaufen, Sport, Musikkurs). Ohne die Pause ist ein Meltdown vorprogrammiert und mit Pech leiden auch andere Kinder (weil sie meine Kleine dann nicht ignorieren, sondern sie angucken / ihr nachlaufen / keine Ahnung was).

  • Lieber Gummibär,

    ich wünschte so sehr, jemand könnte Dir einen Teil dieser Last abnehmen! Erbse zeigt ziemlich genau, wie es ihr mit der Gesamtsituation geht. Das ist ganz wunderbar gesund. Du versuchst mit aller Liebe, ihr Platz und Zeit für ihre Gefühle zu geben. Besser kann man das nicht machen! Es wäre alles gut, wenn Du selbst fit wärst und nicht der Möpp auch seine Bedürfnisse hätte.

  • Mein Patenkind was das brävste Kind das man sich vorstellen konnte. Hatte niemals auch nur einen einzigen Wutanfall. Man konnte sie in der Kirche hinten auf eine Decke setzen und hörte und sah nichts von ihr die ganze Stunde Gottesdienst lang. Beim Arzt saß sie friedlich am Kindertisch im Wartezimmer und schaute sich um oder Bücher an. Ein absolut pflegeleichtes Kind -


    bis zu dem Tag, als sie exakt 18 Monate alt war. Wir waren mit Bus und Zug etwa 1,5 Stunden reine Fahrtzeit in einen Zoo gefahren. Die ganze Fahrt über brav wie gewohnt, den ganzen Zoobesuch über brav wie gewohnt.


    Dann sollte es nach Hause gehen. Letzte Station vorher war der Spielplatz. Das Weggehen vom Spielplatz fand sie schon nicht ganz so spannend, wir konnten sie aber noch ablenken. Dann kam ein Ententeich. Sie wollte die Enten fangen, wir sie natürlich davon abgehalten ins Wasser zu fallen - und plötzlich wie auf Knopfdruck ist das Kind völlig eskaliert und war weder ansprechbar noch irgendwie zu beeinflussen.

    Sie brüllte, kreischte, trat und schlug um sich..... - und zwar bis wir wieder zu Hause waren und die Mama ihr die Milchflasche gemacht und in den Mund gesteckt hat. Also locker gesamt drei Stunden am Stück nonstop.

    Von diesem Tag an war sie ein wandelndes Wutbündel, das jede mögliche und unmögliche Gelegenheit zum völlig eskalieren nutzte. Gottesdienstbesuche oder Arzt-Wartezimmer waren nur noch Horror, wir waren jedesmal wenn wirs nicht vermeiden konnten sie mitzunehmen schweißgebadet, Einkaufen oder Spazierengehen wurde zum Spießrutenlauf weil sie sich absolut reinsteigerte wenn ein Kuscheltier/Werbeplakat/Mensch/sogar der Mond sie anschaute (oder sie sich es einbildete, dass der sie anschaute).


    - bis wenige Tage vor ihrem vierten Geburtstag. Da war sie grade von ner stärkeren Krankheit (keine Ahnung mehr was es war. Scharlach, Ringelröteln - irgend sowas) wo sie einige Tage nur schlapp rumhing und keine Kraft zum Wüten hatte wieder gesund geworden und wir warteten schon drauf, dass sie wie bei sämtlihcen Krankheiten vorher sobald sie wieder Kraft dazu hatte wieder zum Wutzwerg mutieren würde - aber nichts geschah. Als hätte es einen Reset gegeben. Genauso plötzlich wie es gekommen war wieder weg. Und von dem Tag an war sie auch wieder das brave, pflegeleichte Kind das wir vorher kannten (inzwischen ist sie längst erwachsen - oh Mist bin ich alt, ich war schon knapp 18 als sie auf die Welt kam, bin also schon relativ spät Patin geworden - ist also schon etwas her).

    Keine Ahnung was das für ein Mechanismus war, ich hab sowas noch bei keinem anderen Kind erlebt.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Jente natürlich war die Barbie superwichtig. Aber ich war nach 8 Jahren von dem Spass nicht mehr ansprechbar in solchen Belangen und auf die Weise. Da hatte mein Verständnis schlicht aufgehört. Kind2 war ein ähnliches Kaliber und ich hatte da einfach genug. Ich konnte da nicht mehr Verständnisvoll drauf eingesehen, abgesehen davon das meine Kinder in solchen Situationen nicht ansprechbar waren. Kind2 hatte ich oft genug als Kleinkind irgendwo unter dem Arm schreiend und tobend eingeklemmt, während ich meiner Wege ging. Immer gut war das an der Kasse des Supermarktes, wenn die Schlange dann begann zu diskutieren, und sich aufteilte in Voten: unmögliches Kind, furchtbare Mutter, arme Mutter usw. Irgendwann war ich da echt einfach abgehärtet.

    Liebe ainu, ich hoffe, Du hattest jetzt nicht das Gefühl, Dich rechtfertigen zu müssen wegen meiner (völlig ironisch gemeinten) Kommentare! Von Wutzwergmama zu Wutzwergmama: In betreffender Situation finde ich das meistens auch nicht sehr lustig, sondern es stresst mich. Sehr. Ich bin leider keine in-sich-ruhende Eiche, sondern eher eine dünne Weide, die der Wind hin- und herbewegt. Vor allem mein großes Kind hat da ein ganz besonders sensibles Händchen, und drückt sehr geschickt auf sämtliche Trigger. Ich merke daran, dass ihr Fass schon längst am Überlaufen war und nun hat sie das Ventil gefunden, um es abzulassen. Führt nicht immer zu freundlicherer Stimmung danach..

    Jedenfalls hilft es mir unter anderem, mich mit etwas Abstand auf ironische Weise darüber lustig zu machen. Falls das bei Dir blöd ankam, tut es mir leid #blume


    Herr Gummibär ich verstehe genau, was Du meinst.

  • Sie ist einfach absolut stur. also, weder Kompromissbereit, noch reagiert sie, antwortet, was das Problem ist, lässt sich ablenken oder irgend etwas.

    Das konnte mir lange Zeit auch passieren.

    Er wusste dann einfach selber nicht, was das Problem ist und hat sich komplett auf meine Intuition verlassen müssen, dass ich es schon errate (und löse).

    Ich nenne das immer "20 Questions" und ich stelle am besten nur ja/nein Fragen, die auch mit Handzeichen beantwortet werden können.

    Dabei kann der Grund auch Wochen in der Vergangenheit oder in der Zukunft liegen.


    Seit dem er etwa 9 ist, kann er solche inneren Konflikte zunehmend verbalisieren und auch eigenständig Lösungen finden.

    Der Aufwand lohnt sich also.

  • Hier hatte k1 mal nen Wutanfall, puhhhhh


    Da war er 6 oder 7 ,

    wir mussten zum Zahnarzt,

    damals haben wir noch in der grossen Stadt nebenan gelebt und mussten mit der Tram von einer Endhaltestelle zur anderen Fahrzeit ca 60 min


    Er hat davon 50min gewütet, weil ich keine Fischstäbchen mit Spinat u Kartoffelbrei dabei hatte (dafür jede Menge andere Dinge zum Essen, aber nicht das)

    Er schrie, er schrie, er schrie es liefen Tränen und er schrie


    Mitfahrende wollten u quatschen auf ihn ein u er schrie noch lauter u schrie weiter, je mehr sie auf ihn einquatschen, scheinbar schien ich in deren Augen keine Ahnung zu haben.....




    So bin ich damals an meinen Job gekommen, scheinbar wirkte ich nach außen sehr Tiefenentspannung, meine damalige Chefin sass mir ggü in der Tram

    #blume Nimm dir Zeit und veschwende sie mit tollen Momenten #blume

    Das Schwierige dauert etwas, das Unmögliche etwas länger
    Manchmal ist das Glück am größten, wenn es ganz klein ist

    Leben ist da, wo du gerade bist

    Das Leben ist zu kurz, um den Bauch einzuziehen

    Schnuff 09 & Schlumpl 11 & Augustmädchen 16 #herz #herz #herz

  • Bobby hat sich gestern daran erinnert, dass er mit drei mal einen irren Wutanfall hatte, weil er sich "das Fissstäbsen-Essen" gewünscht hatte und ich dann einfach Fischstäbchen gebraten habe.

    Das war falsch. Er meinte Sushi mit Stäbchen und hatte sich SO auf Sushi mit Stäbchen gefreut.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Der jetzt 16jährige hat so mit 3 Jahren immer fürchterlich geweint, gejammert und gewütet weil sein Eis beim essen weniger wurde.....das war ganz furchtbar.



    Und als er etwa zur gleichen zeit Windpocken hatte war ne kleine Baustelle auf dem Fußweg direkt vor unserem Fenster. Da war ein toller Bagger - der ist aber ab und zu weggefahren. Das waren Dramen....."Der Bagga soll sofoart wieda da!!!!!"

    Die langweiligsten Frauen haben die ordentlichsten Haushalte...

  • Meine Tochter hat am Vorabend ihres 7. Geburtstags furchtbar geweint: Sie wollte auf gar keinen Fall 7 werden und für immer sechs bleiben.


    Corva
    mit Großtochter (5/2000),
    auch-schon-ganz-groß-Sohn (6/2004)

  • Sohn hatte heute morgen einen Wutanfall weil Zeit vergeht und hat die Person beschimpft, die die Zeit erfunden hat.

    Kāhore taku toa i te toa takitahi, he toa takitini #knuddel


    Walks by sin too slowly.


  • Bei unseren Jungs stoppt man manchmal den ewig dauernden Wutanfall mit einem dicken Löffel Nutella. Also wortlos hingehen, Löffel hinhalten und wieder weggehen….


    Sie bedanken sich manchmal! Das ist bei uns quasi ein Notausgang wenn sie selber nicht wieder rausfinden.

  • ey mein Augustmädchen hat eben nen Wutanfall von ca 60min hingelegt

    Der Grund:

    "Mama, ich will wieder 4 Jahre jung sein, da war ich noch Kind "

    #blume Nimm dir Zeit und veschwende sie mit tollen Momenten #blume

    Das Schwierige dauert etwas, das Unmögliche etwas länger
    Manchmal ist das Glück am größten, wenn es ganz klein ist

    Leben ist da, wo du gerade bist

    Das Leben ist zu kurz, um den Bauch einzuziehen

    Schnuff 09 & Schlumpl 11 & Augustmädchen 16 #herz #herz #herz