Ja, das Loch ist riesig. "Windräder verschandeln die Landschaft" kann aich nur jemand sagen, der noch nie eine Braunkohlegrube live gesehen hat. Das sieht aus wie eine Mondlandschaft. Faszinierend und beängstigend zu gleich. Irgendwie dystopisch.
Lützi bleibt! Großdemo 14.01.
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35 000 Menschen waren da! Ich sitze jetzt wieder im Auto, werde später ausführlich berichten.
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Komm gut nach Hause! Und alle anderen die da waren, bitte auch!
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35 000 Menschen waren da! Ich sitze jetzt wieder im Auto, werde später ausführlich berichten.
Oh. Doch ein bisschen mehr als 8000 So toll. Ihr müsst doch nass bis auf die Unterhose sein.
Kommt gut nach Hause und erholt euch ein bisschen
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immerwaslos Danke für das Video!
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Bin wieder zuhause und friere noch
Was für ein Tag!
Wir waren zu viert + Hund im Auto unterwegs, sind gegen neun schon los und haben so ganz gut noch hingefunden, ich vermute, es wurde mit fortschreitender Zeit immer voller.
Ein Erlebnis hatten wir mit der Polizei (total undramatisch), aber es zeigt, wie leicht man in Mißverständnisse geraten kann, deshalb erzähle ich es:
Nach der Autobahnabfahrt Richtung Wanlo gab es Stau. Die Polizei wollte einem LKW Platz „freiräumen“ zum Rangieren und hat uns deshalb gebeten, auf eine Sperrfläche in der Mitte (also quasi Richtung Gegenverkehr (den es in diesem Moment aber nicht gab) zu fahren. Haben wir gemacht. Kaum standen wir dort, kam doch Gegenverkehr - eine Polizeikolonne….. deren Fahrer uns bedeuteten, dass wir uns gerade falsch verhalten (klar, wussten wir) und wir da nicht „überholen“ dürfen (sie dachten wohl, wir wollten schneller sein als der Stau). Wir konnten aber natürlich nicht antworten, dass wir auf Aufforderung der Kollegen dort standen….
Nun denn. Wir haben in Wanlo einen Parkplatz gefunden (auf einer patschigen Wiese, welche uns beinahe das Wegfahren verhinderte), sind zu Fuß nach Keyenberg und haben uns dort in den Demozug einsortiert. Mit vielen, vielen, SOOOOO vielen Menschen! Das war schon irre. Aber als wir dann aus Keyenberg rauskamen, waren wir erst richtig überrascht - es gab nicht nur unseren Demozug, sondern links, rechts, von geradeaus, gefühlt überall her kamen Menschen und Menschen und Menschen……
Es hat sich sehr verlaufen auf der großen Fläche und wirklich viele waren nah an der Kante. Wir selbst hatten noch ein paar Meter Abstand, aber vermutlich war selbst das gefährlich. Ich bin echt ein Schisser und konnte das nicht gut haben.
Einige sind Richtung Lützerath gezogen mit dem Ziel, dort rein zu kommen. Das hat wohl auch geklappt. Da kann aber jemand aus eigener Anschauung berichten :-).
Es gab mehrere Redner und Musik. Ich konnte mich da nur schlecht drauf konzentrieren, da ich schon von der ganzen Situation total gefangen war.
Es war eine echte Schlammschlacht. Wir waren total nass. Es hat in Dauerschleife geregnet und wurde nur gelegentlich mal weniger.
Unser „Demohund“ liegt jetzt im Schlafkoma….
Zum Glück habe ich weder (zu große) Enge noch gewalttätige Auseinandersetzungen mitbekommen. Da bin ich wirklich froh drum.
Und ich muss mich jetzt mal eben umziehen und ein wenig ruhen. Meld mich aber gern später auch noch mal.
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35 000 Menschen waren da! Ich sitze jetzt wieder im Auto, werde später ausführlich berichten.
Soviele! Das freut mich sehr! Hab gerade Gänsehaut.
schilf Danke für deinen Bericht. Ich kann mir die Stimmung in dieser Besonderen Situation gut vorstellen, so wie du es beschrieben hast.
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35 000 Menschen waren da! Ich sitze jetzt wieder im Auto, werde später ausführlich berichten.
Soviele! Das freut mich sehr! Hab gerade Gänsehaut.
Und ich Tränen. Wir habe in den letzten Tag und vorallem heute die Berichterstattung aus der Schweiz aus mitverfolgt.
So viele tolle Menschen!! So gute Interviews!! Ich habe echt gestaunt.
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Oh wow, das freut mich und macht mir Gänsehaut, dass so viele dort waren.
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Ich war auch total erstaunt wie viele Menschen da waren. Crazy viele, wirklich. Wir waren schon morgens um 9 da, hat wirklich auch logistisch super geklappt, mit Zug und Shuttlebus.
Aber der Schlamm! Meine Güte. Ich hab die Stimmung aber als friedlich erfahren (auch wenn ich jetzt heiser bin. ? Hab allerdings auch nicht versucht die Absperrung zu stürmen...
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Super dass so viele Leute da waren! Und dass trotz des Wetters (ich bin heute nur 1h auf einem Friedhof im Regen gestanden und schon total durchgefroren gewesen) so viele da waren, ist noch viel großartiger! Ich hoffe das wird als wichtiges Zeichen gewertet.
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Ja, das Loch ist riesig. "Windräder verschandeln die Landschaft" kann aich nur jemand sagen, der noch nie eine Braunkohlegrube live gesehen hat. Das sieht aus wie eine Mondlandschaft. Faszinierend und beängstigend zu gleich. Irgendwie dystopisch.
Wohnst du in der Nähe eines Windrades?
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Du neben einer Braunkohlegrube?
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nein, aber neben einem Windkraftanlagen Park.
Und bevor jetzt Fragen kommen, ich bin auch gegen Braunkohle, und es muss sich auf jedenfall was ändern.
Aber das Windräder eben auch ein Eingriff in die Natur sind, plus das man die Finger im Herbst ziemlich laut hört etc. Ist halt eine Sache, die man halt auch nicht mit kriegt wenn man daneben wohnt.
Allerdings nehm ich persönlich lieber Windräder als Atomkraftwerke oder so in der Nachbarschaft. Wenn ich dann aber höre, dass wir hier noch so 40 Windräder bekommen sollen, dann finde ich das ehrlich gesagt auch nicht so prickelnd
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Ich erzähle mal. Also ich war mit drei anderen Leuten da, von denen zwei ein bisschen krasser drauf sind als ich. Die beiden wollten unbedingt versuchen, nach Lützerath durchzubrechen. Also haben wir uns durch den tiefen Schlamm gekämpft erst bis zur Abbruchkante und dann weiter bis zur ersten Absperrung. Die Polizei hatte rings um Lützerath mehrere Erdwälle errichtet und auf den Wällen standen einige Hundertschaften der Polizei. Wir sind bis zum ersten dieser Wälle, zusammen mit Tausenden anderen.
Dann zündete in unserer Nähe irgendjemand Pyrotechnik, dadurch war die Polizei einen Moment abgelenkt, und dann gab es einen Durchbruch von etwa 500 Personen durch diese erste Absperrung. Ich mitten drin. Also über den Wall rüber und Richtung Lützerath gerannt. Dann fing die Polizei an, Tränengas und Wasserwerfer einzusetzen. Das war durch die Witterung erschwert, weil der starke Wind das Wasser und das Tränengas teilweise in Richtung der Polizei zurück geweht hat. Trotzdem wurde es mir dann mulmig. Wasserwerfer und Tränengas war mir dann doch zu krass. Meine Gruppe hatte ich auch aus den Augen verloren. Also habe ich mich allein wieder auf den Weg zurück hinter den Wall gemacht. Vorher habe ich noch meinen Regenschirm einer fremden Frau geschenkt, die sich damit gegen das Tränengas schützen wollte, weil sie weiter Richtung Lützerath rennen wollte.
Ich bin dann zur Bühne gegangen, wo es Life Musik gab, und habe da getanzt bis der letzte Auftritt zuende war. Dann bin ich zum Auto zurück gegangen und habe unterwegs gehofft, dass die anderen Gruppenmitglieder nicht verletzt und nicht verhaftet wurden. Auf meine Textnachrichten hatten sie nicht mehr reagiert. Zum Glück trafen sie aber etwa eine halbe Stunde nach mir auch am Auto ein.
Meine Freunde berichteten dann, dass sie einige Krawallos dabei beobachtet haben, wie sie mindestens 10 Polizeifahrzeuge demoliert haben (Luft aus den Reifen gelassen und Fenster eingeschlagen). Da war dann auch bei meinen Freunden die Grenze überschritten und sie haben sich zurück gezogen.
Insgesamt waren diese gewaltbereiten Chaoten aber wirklich eine winzige Minderheit. Vielleicht 300 Leute unter den 35 000. Die Demonstrierenden waren sehr bunt gemischt. Alle Altersgruppen vom Säugling bis zur Oma vertreten. Wirklich viele Eltern mit Kindern. Ein paar Punks, ein paar Kommunisten, ein paar Hippies, aber ganz überwiegend "bürgerliche Mitte".
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Bei der taz ist ein interessanter Kommentar zu Lützerath: https://taz.de/Luetzerath-und-die-Klimabewegung/!5905373/
Ich finde die Fragen spannend, die er aufwirft. Am Ende wird Lützerath ein Teil des riesigen braunen Lochs werden, aber was bleibt vielleicht von dieser Bewegung und diesem Tag?
Ich hab die Befürchtung, dass sich ein Teil der Menschen weiter radikalisieren wird (den Impuls kann ich nachvollziehen). Ich frag mich aber auch, wie das in der Politik hinter verschlossenen Türen diskutiert wird. Sehen die Grünen, dass sie da echt nicht gut weggekommen sind?
Und irgendwie ist es deprimierend wie schnell im Prinzip alles geräumt ist. "Lohnt" sich das am Ende trotzdem so etwas zu machen?
Spinosa danke für deinen Bericht. Hattest du dir vorher Grenzen gesteckt, wie weit du gehen würdest? Mir kommt es z.b. von außen ziemlich verrückt vor so nah zur Abbruchkante zu gehen (was war überhaupt der Sinn davon?)
Aber das scheinen ja nicht nur die ganz Radikalen gewesen zu sein, die das mitgemacht habe. Ich kann mir auch vorstellen, dass man sich da in so einer Dynamik ziemlich mitreißen lassen kann.
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Ich weiß nicht, ob die Grünen da auf die gesamte Wählerschaft gesehen da nicht gut wegkommen. Ich glaube, dass sie für einige dadurch auch erst wählbar werden.
Für die Klimabewegung gilt das natürlich, aber eben nicht auf alle gesehen.
Die Krux ist doch, dass die Klimabewegung in einem politischen Sinn sehr erfolgreich ist. Sie hat sehr viel erreicht, mehr als z.B Bewegungen für Menschenrechte oder soziale Gerechtigkeit oder gegen den Kapitalismus. So als Beispiel. Alle Parteien teilen inzwischen die Ziele ( wenn auch meist halbherzig) und die Bevölkerung sieht den Klimawandel regelmäßig als eines der größten Probleme. Vertreterinnen der Klimaaktivistinnen sind inzwischen nicht nur auf Demos zu finden, sondern auch Gesprächspartner der Politik.
Auf der anderen Seite reicht das erreichte real eben genau nicht und es müssen erheblich größere Anstrengungen der gesamten Gesellschaft übernommen werden.
Und daher kommt der Frust und das Unverständnis zwischen Politik und Klimabewegung. Denn in einem politischen Sinn hat haben Habeck und Neubaur Recht, sie haben großes erreicht mit dem Kohlekompromiss. Aber es ist eben ein Kompromiss innerhalb der politischen Logik und die greift eben nicht bei der Klimakrise.
Nur, das muss man eben erstmal verstehen, dass man aus dem üblichen System politischer Interessensaushandlung raus muss. Es gibt nichts auszuhandeln. Es gibt nur was zu machen und zwar alles was geht. Sprich die Klimaaktivistinnen können mit keinem - wie auch immer gearteten - Kompromiss leben.
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Ich finde der wichtigste Punkt der sich herauskristallisiert ist das die Grünen eine ganz normale Partei geworden sind der es nur auf Macht und Machterhalt ankommt und manchmal auch "nicht so gut riechendes" als "toll verhandeltes Ergebnis und Gewinn für uns alle" verkauft wird (Kapitalismus halt)....
Der Erfolg der "Klimabewegung" liegt am rein faktischen: Wir können nicht mehr so weitermachen wie bisher.... Das merkt jeder... Bei T-Shirt-Wetter unterm Weihnachtsbaum, 1000km mehr bis zum nächsten Schnee und Extremen Regen-/Sturmereignissen... Und spätestens wenn wieder halb Brandenburg und MeckPomm in Flammen aufgeht....
Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit kann ich ausblenden, Klimakrise steht in meinem eigenen Vorgarten....
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Ich finde der wichtigste Punkt der sich herauskristallisiert ist das die Grünen eine ganz normale Partei geworden sind der es nur auf Macht und Machterhalt ankommt und manchmal auch "nicht so gut riechendes" als "toll verhandeltes Ergebnis und Gewinn für uns alle" verkauft wird (Kapitalismus halt)..
Ich glaube, damit tust Du der Politik Unrecht. Denn auch für Politiker*innen ist Macht kein Selbstzweck fürs Ego. Es geht darum die eigenen Vorstellungen umsetzen zu können. Aber das kann man nie 1:1. Es mag sein, dass Politiker* innen zu viele Kompromisse eingehen oder an der falschen Stelle. Und das kann man eindeutig auch den Grünen vorwerfen - nicht nur im Fall des NRW-Kohlekompromisses, auch beim Ausmaß des Baus von LNG-Terminals z.B.
Aber wenn sie es nicht täten, dann könnten sie gar nichts bestimmen und ändern.
Ich fände es gut, das Momentum zu nutzen und ganz gezielt auch die anderen Parteien vor sich herumtreiben. Beispielsweise die FDP und das Verkehrsministerium und ganz gezielt Aktionen zu starten.
Dieses Abarbeiten an den Grünen trifft für mich, naja nicht die falschen, aber es hat viel von enttäuschten Hoffnungen und weniger was von zielführender Durchsetzung von Klimaschutz. Es wäre für mich aber sinnvoller, die größeren Blockierer anzugehen und die sind nun mal in den anderen Parteien, in den Industrieverbänden u.s.w.
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Ich glaube, damit tust Du der Politik Unrecht. Denn auch für Politiker*innen ist Macht kein Selbstzweck fürs Ego. Es geht darum die eigenen Vorstellungen umsetzen zu können. Aber das kann man nie 1:1. Es mag sein, dass Politiker* innen zu viele Kompromisse eingehen oder an der falschen Stelle. Und das kann man eindeutig auch den Grünen vorwerfen - nicht nur im Fall des NRW-Kohlekompromisses, auch beim Ausmaß des Baus von LNG-Terminals z.B.
Aber wenn sie es nicht täten, dann könnten sie gar nichts bestimmen und ändern.
da stimme ich Dir total zu!
Und in der Tat ist die Spaltung der Gesellschaft und die Radikalisierung eine grosse Gefahr und beginnende Wirklichkeit.
Ich fände es gut, das Momentum zu nutzen und ganz gezielt auch die anderen Parteien vor sich herumtreiben. Beispielsweise die FDP und das Verkehrsministerium und ganz gezielt Aktionen zu starten.
das ware zu schön, um wahr zu sein....
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