Lützi bleibt! Großdemo 14.01.

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  • Spinosa danke für deinen Bericht. Hattest du dir vorher Grenzen gesteckt, wie weit du gehen würdest? Mir kommt es z.b. von außen ziemlich verrückt vor so nah zur Abbruchkante zu gehen (was war überhaupt der Sinn davon?)

    Aber das scheinen ja nicht nur die ganz Radikalen gewesen zu sein, die das mitgemacht habe. Ich kann mir auch vorstellen, dass man sich da in so einer Dynamik ziemlich mitreißen lassen kann.

    Meine Vorstellung war eigentlich, dass ich ganz normal mit dem Hauptstrom in der Demo mitlaufe bis zu der Bühne, dort den Kundgebungen und der Musik lausche, und wieder nach Hause gehe. Ich habe mich darauf gefreut, Greta Thunberg einmal in echt zu sehen. Aber dann habe ich mich von der Gruppendynamik mitreißen lassen. Bis zu dem Punkt mit dem Tränengas, wo ich dann Angst bekam und plötzlich ganz deutlich wusste, dass ich nicht noch weiter gehen möchte. Während die Gruppe um mich herum noch weiter in die Konfrontation mit der Polizei reingegangen ist. Also die Gruppendynamik war ganz klar auf weitere Konfrontation aus, aber an dem Punkt habe ich mich aus dieser Dynamik dann ausgeklinkt. Bis dahin habe ich mich von der Dynamik aber durchaus mitreißen lassen, mehr als ich vorher gedacht hätte.

    Ich möchte aber auch noch sagen, dass ich die Polizei schon als eher deeskalierend erlebt habe. Es gab aus der Menschenmenge um mich herum immer wieder Sprechchöre, die das Ziel hatten die Polizist:innen zu beleidigen. Zum Beispiel sowas: "Polizei in NRW - Schlägertrupp von RWE" (bei dem Spruch habe ich nicht mitgemacht). Die Polizei hat sich davon aber nicht provozieren lassen. Auch als eine Menschenmenge die Absperrung überrannt hat, haben die Beamt:innen nicht sofort durchgegriffen, sondern sich zunächst zurückgezogen, sich dann neu formiert, dann erst in mehreren Lautsprecherdurchsagen angekündigt, dass sie Wasserwerfer und Tränengas einsetzen werden, und erst dann den Warnungen Taten folgen lassen.

    Machen ist wie Wollen, nur krasser.

  • Ich danken allen die da waren.

    Und merke beim Lesen diverser Quellen, dass es für mich gut war, nicht dort gewesen zu sein.

    Aufgrund eigener Erfahrung sowohl mit definitiv nicht angemessener Polizeigewalt (und dem, was große Mainstreammedien da in das Verhalten von Demonstrierenden reininterpretiert haben) als auch etwas übereskalierenden Demonstranten, hätte ich Das Gesamtpaket nicht gut ausgehalten.

  • Dieses Abarbeiten an den Grünen trifft für mich, naja nicht die falschen, aber es hat viel von enttäuschten Hoffnungen und weniger was von zielführender Durchsetzung von Klimaschutz. Es wäre für mich aber sinnvoller, die größeren Blockierer anzugehen und die sind nun mal in den anderen Parteien, in den Industrieverbänden u.s.w.

    Als Bürgerin des einzigen Bundeslandes mit einem grünen Ministerpräsidenten und gleichzeitig z.B. dem schlechtesten Ausbau der Windkraft (schlechter als Bayern) nehme ich zumindest in meinem Bundesland die Grünen auch als sehr blockierend wahr. Sie sind hier z.B. genauso nah an der Automobilindustrie wie eine FDP im Bund.

  • Zu der Abbruchkante muss man sagen, dass die nicht abgesperrt war, es keine Ordner:innen oder Polizist:innen gab, die sie gesichert hätten (ist auch schwierig, die ist ja ewig lang), ich auch keine Warnungen über Lautis gehört habe und es auch nicht gefährlich aussah. Und dann waren halt viiiele Menschen

    zum ersten Mal vor Ort und wollten halt mal gucken. Mehr steckte da mMn nicht dahinter. (Ich hätte ehrlich gesagt erwartet, dass das entweder als große Gefahr gesehen wird und dann im Rahmen des Sicherheitskonzepts entsprechende Gegenmaßnahmen verlangt werden (Info, Absperrung, Demozug in größerer Entfernung) oder aber es nicht als so gefährlich eingeschätzt wird aber dann halt auch nicht hinterher über Verantwortungslosigkeit geschimpft wird.

  • ...

    Ich glaube, damit tust Du der Politik Unrecht. Denn auch für Politiker*innen ist Macht kein Selbstzweck fürs Ego. Es geht darum die eigenen Vorstellungen umsetzen zu können.

    Da gebe ich dir zu Anfang Recht, viele Politiker steigen in das "Geschäft" ein weil sie Änderungswillen haben und ihre Vorstellungen umsetzen wollen.

    Irgendwann (ich bin noch am herausfinden wann) verlieren die meisten Partei-Politiker dann aber den Überblick wofür oder wogegen sie sind und dann kommt der Punkt "Selbaterhalt":

    Den Punkt an dem die Mehrheit der Wähler merkt das man nur noch an großen Rädern steht um dabei wahrgenommen zu werden große Räder gedreht zu haben (oder "Selbstzweck fürs Ego")...

    (Ich nehme dabei Politiker "mit Rückgrat" aus (Ströbele, Pau, aber auch Dregger und Wehner)

    Und ja, es wird an die Grünen ein anderer Anspruch gesetzt als an die anderen Parteien, sie sind jünger und mit einem (Umwelt-) Auftrag gestartet.... Die Gründer von CDU, SED (bzw. "Die Linke") und FDP leben nicht mehr (und würden sich größtenteils im Sarg noch von ihren politischen Enkeln abwenden), das ist bei den Grünen mitnichten so....

    Und ja, ich bin da leicht anzupieken:

    Was sich die federführenden konservativen Grünen in Baden-Württemberg leisten geht auf keine Kuhhaut (von Abschiebungen ohne Rechtsgrundlage bis zu Weiterbetrieb von AKWs)...

    Und die beiden größten Feinden des deutschen Bahnverkehrs (die Hohenzollernbrücke in Köln und der Frankfurter Kopfbahnhof) werden von Stuttgart21 weit in den Schatten gestellt)... Alles mit Milliarden-Förderung durch die grünen MPs und Verkehrsminister....

    da stimme ich Dir total zu!

    Und in der Tat ist die Spaltung der Gesellschaft und die Radikalisierung eine grosse Gefahr und beginnende Wirklichkeit

    Da stimme ich dir zu, die Eskalierung und Gewalt in unserer Gesellschaft ist ein Hauptproblem das uns (und noch viel mehr unsere Kinder) umfassen wird....

    Die tolerierte Gewalt durch den Staat und die nicht geahndete Gewalt von Rechten (die sich durch diese Straf- und Verfolgungsfreiheit durch die Behörden als Vollstrecker nicht demokratisch legitimierter, aber von der Mehrheit gewollte Gewalt fühlen) wird die Art wie wir leben, wirtschaften und denken radikal verändern.....

    Da gab's im 19. Jahrhundert schon ein interessantes Buch das den Fahrplan vorstellt auf dem wir uns jetzt bewegen...

    Ich meine das Kommunistische Manifest das anfängt "Ein Gespenst geht um in Europa"....

    Weiterer Lesetipp ist "Das Kapital" vom selben Autoren und jede Vorlesung über neuere Geschichte der Jahre 1920-1938 in Deutschland (mit den Folgen 1939-1945)

  • Auf der Demo gestern war auch eine große Delegation der Grünen Jugend. Jedoch bezeichnenderweise ohne eigene Banner. Nur aus Lautsprecherdurchsagen aus dieser Gruppe heraus konnte ich erkennen, dass es sich um die Grüne Jugend handelte. Ob es ihnen von der Parteizentrale untersagt worden war, dort Fahne zu zeigen, oder von den Organisatoren der Demo, oder ob es ihre eigene Entscheidung war, vermag ich nicht zu sagen. Aber es hat mir doch etwas Hoffnung gemacht, dass sie zumindest da waren.

    Insgesamt war die Stimmung auf der Demo aber sehr klar anti-grün. Es gab auch immer wieder Sprechchöre mit dem Inhalt "Wer hat uns verraten? Die Grünen!" Und es wurden Plakate gezeigt mit Sprüchen wie "Ich hab mich verwählt" etc .

    Es ist aus meiner Sicht ein sehr großes Problem, dass die Sympathisanten der Klimaschutzbewegung sich parlamentarisch nicht mehr vertreten fühlen. Für Konservative ist die CDU nach wie vor das Sammelbecken. Wer wirtschaftsliberal denkt, ist bei der FDP gut aufgehoben. Diese Partei tut einfach genau das, wofür sie gewählt wurde. Und wer sich vor allem für soziale Gerechtigkeit interessiert, kann sich von der Linken und ganz vielleicht auch von der SPD vertreten fühlen. Aber welche der im Bundestag und in den Landtagen vertretenen Parteien setzt sich wirklich glaubhaft für Klimaschutz und Artenschutz ein? Keine andere Partei kann das Vakuum füllen, welches die Grünen hinterlassen. Und das trägt m.E. ganz entscheidend zur Radikalisierung der Bewegung bei.

    Machen ist wie Wollen, nur krasser.

  • Vielen Dank an alle die da waren, auch für eure Berichte.

    Ich kann anmerken, dass FFF freitags keine Parteifahnen oder -Plakate zugelassen hat. Die mussten wieder eingepackt werden. Sicher war das gestern auch so.

    Ansonsten sehe ich das Problem in Lützerath. Wenn ich aber die Wahl zwischen diesem Kompromiss und "munter weiter bis 38" habe, muss ich den nehmen. Auch wenn es nicht schmeckt. Da finde ich das Politikbashing sehr einfach. Was passiert denn, wenn die Grünen alles platzen lassen? Ich sehe nicht, das politische Entscheidungen dann besser werden könnten.

    Ich hoffe sehr, das der Druck weiter oben bleibt und vor allem bei den Menschen ankommt, die weiter baggern wollen.

    Im Osten sehe ich da noch sehr große Hürden.

    Und vielleicht kann ja tatsächlich auch Lützerath neu verhandelt werden. Aber dafür braucht es öffentliche Aufmerksamkeit und Mehrheiten.

  • ... Da finde ich das Politikbashing sehr einfach. Was passiert denn, wenn die Grünen alles platzen lassen? Ich sehe nicht, das politische Entscheidungen dann besser werden könnten....

    Ich gehe Blick jetzt von genau zwei Szenarien aus im.Jahr 2028/2029:

    1. Wir haben bis dahin derart viele Brandherde in Europa, eine Auflösung der europäischen Union und einen "starken Führer" in Deutschlandnund werden nationale Interessen (Thema: Versorgungssicherheit) so priorisieren das die anderen paar Orte am Loch auch noch dran glauben müssen

    oder

    2..bei einigermaßen politischen Gegebenheiten wie jetzt wird RWE für die (niemals abgebaggerte) Braunkohle.unter Lützerath im Jahr 2030 Kompensation fordern für nicht erfolgte Verwendung von jeder einzelnen Tonne Braunkohle die im Boden bleibt...

  • Dieser Kommentar spiegelt meine Meinung:

    Kommentar: Die Räumung in Lützerath sendet falsche Signale
    Die verstörenden Bilder in Lützerath sind ein Beleg für und ein Eingeständnis von politischem Versagen, meint Markus Feldenkirchen.
    www.ndr.de

    Daraus ein paar Zitate:

    "Da konnten diejenigen bemitleidenswerten Polizistinnen und Polizisten, die diese Räumung durchführen müssen, noch so geschickt, noch so behutsam vorgehen. Es wirkt zutiefst anachronistisch, wenn bewaffnete Männer und Frauen in dunkler Montur anrücken, um gegen jene vorzugehen, die richtigerweise verhindern wollen, dass noch mehr fossile Energie genutzt wird und der Klimawandel weiter beschleunigt wird. Mit dieser Räumung entsteht der Eindruck, als bekämpfe der Staat mit aller Macht den Klimaschutz. Als kämpfe er für das Falsche. Das tut er ganz nüchtern betrachtet auch. [...] Würden die Grünen den Klimaschutz so ernst nehmen, wie sie öffentlich bekunden, hätte ihre Führung konsequenter handeln müssen. Vor langer Zeit schon. Wenn verstörende Bilder wie in Lützerath entstehen, ist das bereits ein Beleg für und ein Eingeständnis von politischem Versagen. Dann liegt ein massives Versäumnis vor."

    Machen ist wie Wollen, nur krasser.

  • Ich kann anmerken, dass FFF freitags keine Parteifahnen oder -Plakate zugelassen hat. Die mussten wieder eingepackt werden. Sicher war das gestern auch so.

    Sowohl gestern in Lützerath als auch im Jahr 2019 beim Global Strike in Aachen habe ich Banner der Linken und der DKP gesehen. Beim Global Strike zusätzlich auch Banner von Volt und von anderen grünen Splitterparteien. Also wenn es von Veranstalterseite ein Verbot von Parteisymbolen gab, dann wurde die Einhaltung des Verbots jedenfalls nicht konsequent durchgesetzt. Kann aber natürlich sein, dass die Grünen sich anstandshalber trotzdem dran gehalten haben.

    Machen ist wie Wollen, nur krasser.

  • Spinosa deinem Zitat kann ich auch sehr zustimmen. Ich habe gestern zuerst gebannt diverse Newsticker verfolgt und musste dann irgendwann alles ausmachen, weil es mich so mitgenommen hat:

    • Die Gefahr, der manche ausgesetzt waren
    • Die Radikalisierung einiger (sowohl Aktivisten, als auch Polizisten -bewusst maskulin- haben teilweise krasse Szenen abgeliefert)
    • Die Kommentare etlicher Menschen in den sozialen Medien, was da für ein Hass ausgeschüttet wird #crying
    • Das Gefühl der Sinnlosigkeit… es hatte alles keinen Zweck, niemand schert sich drum, das Ausmaß möchte nicht verstanden werden…

    Heute fühle ich mich wie verkatert und sehr, sehr ratlos.

  • ... Da finde ich das Politikbashing sehr einfach. Was passiert denn, wenn die Grünen alles platzen lassen? Ich sehe nicht, das politische Entscheidungen dann besser werden könnten....

    Ich gehe Blick jetzt von genau zwei Szenarien aus im.Jahr 2028/2029:

    1. Wir haben bis dahin derart viele Brandherde in Europa, eine Auflösung der europäischen Union und einen "starken Führer" in Deutschlandnund werden nationale Interessen (Thema: Versorgungssicherheit) so priorisieren das die anderen paar Orte am Loch auch noch dran glauben müssen

    oder

    2..bei einigermaßen politischen Gegebenheiten wie jetzt wird RWE für die (niemals abgebaggerte) Braunkohle.unter Lützerath im Jahr 2030 Kompensation fordern für nicht erfolgte Verwendung von jeder einzelnen Tonne Braunkohle die im Boden bleibt...

    Ja, ich finde es auch völlig ausgeschlossen, dass dieser „Kompromiss“ in der Praxis irgendeine Einschränkung für RWE bedeuten wird. Der Braunkohletagebau wäre so oder so in spätestens 5 Jahren zu ende gewesen.

    Die Grünen haben sich so über ihre neue staatstragende Rolle gefreut, dass sie sich massiv über den Tisch ziehen lassen haben. Die einzige Folge dieses „Kompromisses“ ist, dass die Grünen jetzt so richtig beschädigt sind.

    Niemand, der die Dringlichkeit des Klimathemas begriffen hat, findet die Grünen jetzt wählbarer als vorher. Und für Leute, die sich noch entspannt über die Möglichkeit einer zukünftigen Kältewelle unterhalten können, gab es auch vorher schon genügend Parteien zur Auswahl.

  • Das Gefühl der Sinnlosigkeit… es hatte alles keinen Zweck, niemand schert sich drum, das Ausmaß möchte nicht verstanden werden

    Dem würde ich widersprechen wollen. Das Thema ist in den Medien, die Bilder gehen um die Welt und egal, ob die Kohle unter Lützerath abgebaggert wird oder nicht, so übt doch alles zusammen Drück au Entscheidungsträger aus. Die Grünen sind jetzt z.B gezwungen erfolgreiche Klimaschutzmaßnahmen vorweisen zu können und haben entsprechenden Druck sich gegen ihre Koalitionspartner durchzusetzen.

    Will sagen: Es hat durchaus einen Einfluss, wenn es auch nicht unmittelbar sichtbar ist.

  • Der Braunkohletagebau wäre so oder so in spätestens 5 Jahren zu ende gewesen.

    Warum das denn?

    Braunkohleabbau ist exakt das, was wir im großen Umfang jetzt brauchen. Nur halt gerade in der falschen Richtung. Leider wird dabei auch noch erheblich weniger Energie frei, als man umgekehrt einsetzen muss, um das CO2 wieder einzufangen.

    Wir haben genügend andere Möglichkeiten, Energie zu gewinnen, und bis in 5 Jahren sind die alle so weit ausgebaut, dass es wirklich keine Möglichkeit mehr gibt, diesen Quatsch weiter zu rechtfertigen.

    Der Strom aus Braunkohle ist jetzt schon teurer als der aus Solarzellen, auch wenn man bereits abgeschriebene Braunkohlekraftwerke hat und die Solarzellen noch bauen und irgendwie innerhalb von 10 Jahren oder so abschreiben wird.

  • So nebenbei: Ich lese - auch hier- immer wieder von Radikalisierung der Klimabewegung. Ich finde diese weder radikal, noch kann ich eine Radikalisierung beobachten. Ich finde sie eher, verglichen mit anderen Protestbewegungen, gemäßigt. Das ist doch - bis auf wenige Ausnahmen - ziviler Ungehorsam. Zivilen Ungehorsam finde ich ehrlich gesagt, nicht sehr radikal. Da geht sich halt pro forma der Merz drüber auf (also wenn er von links kommt, wenn er von rechts kommt, sind es halt besorgte Bürger)

    Also, wenn ich jetzt an die RAF denke, oder auch nur Streik der Lkw-Fahrer in Frankreich oder auch nur an jede einzelne Neonazidemo, ist das doch wirklich harmlos (was ich gut finde).

  • braunkohleverstromung war wegen des unfassbar miesen heizwerts von braunkohle schon umstritten bzw. als überholt bekannt, als ich vor über 20 jahren in einer auf die gaswirtschaft spezialisierten pr-agentur gearbeitet habe.

    ohne zwang werden technische innovationen, die erst mal margen drücken, nicht umgesetzt.

    aber ok, die grünen haben bei mir noch aus einer reihe von weiteren gründen lifetime verschissen. ganz sicher nie nie wieder.

    lg patrick

  • Der Braunkohletagebau wäre so oder so in spätestens 5 Jahren zu ende gewesen.

    Warum das denn?

    Braunkohleabbau ist exakt das, was wir im großen Umfang jetzt brauchen. Nur halt gerade in der falschen Richtung. Leider wird dabei auch noch erheblich weniger Energie frei, als man umgekehrt einsetzen muss, um das CO2 wieder einzufangen.

    Wir haben genügend andere Möglichkeiten, Energie zu gewinnen, und bis in 5 Jahren sind die alle so weit ausgebaut, dass es wirklich keine Möglichkeit mehr gibt, diesen Quatsch weiter zu rechtfertigen.

    Der Strom aus Braunkohle ist jetzt schon teurer als der aus Solarzellen, auch wenn man bereits abgeschriebene Braunkohlekraftwerke hat und die Solarzellen noch bauen und irgendwie innerhalb von 10 Jahren oder so abschreiben wird.

    Aber das hat doch die Leute bisher auch nicht interessiert, warum sollte sich das auf einmal ändern?

  • So nebenbei: Ich lese - auch hier- immer wieder von Radikalisierung der Klimabewegung. Ich finde diese weder radikal, noch kann ich eine Radikalisierung beobachten. Ich finde sie eher, verglichen mit anderen Protestbewegungen, gemäßigt. Das ist doch - bis auf wenige Ausnahmen - ziviler Ungehorsam. Zivilen Ungehorsam finde ich ehrlich gesagt, nicht sehr radikal. Da geht sich halt pro forma der Merz drüber auf (also wenn er von links kommt, wenn er von rechts kommt, sind es halt besorgte Bürger)

    Also, wenn ich jetzt an die RAF denke, oder auch nur Streik der Lkw-Fahrer in Frankreich oder auch nur an jede einzelne Neonazidemo, ist das doch wirklich harmlos (was ich gut finde).

    ich finde die krass harmlos.