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  • Moin,


    wer hat Lust, seine Meinung zu diesen Werten eines oGTT zu teilen?


    127 nüchtern

    217 nach 1h

    119 nach gut 2h

    jeweils Kapillarblut aus der Fingerbeere, gemessen mit diesen kleinen mobilen Blutzuckermessgeräten.

    Pat. nimmt Candesartan (letzte Tablette 24h vor dem Test)

    Letzte Mahlzeit/Kalorienzufuhr war 12h vor dem Test.


    (Keine Sorge, es gibt ärztliche Betreuung! Das ist nur ein Zeitvertreib während des Wartens auf die Besprechung...)


    LG

    Susan

  • Der Nurchternwert ist hoch, ich meine mich aber zu erinner, dass der mehrmals hoch sein sollte, um als Diabetes zu gelten.


    Der 2h wert ist glaube ich ok, 1h scheint hoch, aber ich weiß nicht wo der sein sollte - hängt das nicht auch davon ab, wie viel glukose man trank. ich kenne nur den Test in der Schwangerschaft und da war das unterschiedlich.


    Und - ich hatte gedacht, für den GTT muss das Blut abgenommen werden?


    Aber da ändern sich die genauen Kriterien wohl auch immer mal.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Meine Idee wäre, mehrere Tage selber Blutzuckerprofile zu machen.

    Entweder mehrfach täglich selber messen. Für das wann und wie gibt es Anleitungen und Vorlagen der Messgeräte-Hersteller.


    Oder, wenn man etwas mehr Geld investieren kann und will, ein Sensor für den Oberarm, der alle 15 min Werte ans Handy schickt.

    Der hätte dann auch den Vorteil, dass man sich den Anstieg gut anschauen kann.

    Wie schnell der Zucker ins Blut kommt, kann extrem abhängig von der Zusammensetzung der Mahlzeit sein.

  • Die mobilen Blutzuckermessgeräte dürfen eine gewisse Abweichung haben (ich glaube 15%).


    Ich würde aber, in Anbetracht des Nüchternwertes und des 1h-Wertes, zur Abklärung einen richtigen oGTT beim Diabetologen in Betracht ziehen. Oder so einen Sensor (einen Libre 3 könnte ich Dir bei Bedarf zuschicken, mit der entsprechenden App kommuniziert der via Bluetooth mit dem Handy und wird auch über NFC mit dem Handy "gescannt").

    LG
    Hannah mit Tochter 08/06, Tochter 01/13 und Sohn 09/16

  • Ja, die Messmethode war etwas fragwürdig. Beim letzten Wert gab es 5 Versuche, weil so wenig Blut aus dem Finger kam und dann das Gerät keine Batterie mehr hatte, und dadurch insgesamt drei Werte (126, 116, 119).


    Man findet leider im Netz für die Messung mit Kapillarblut unterschiedliche Aussagen zu Messwerten, danach wäre der Nüchternwert teils im Normbereich teils nicht. Den Hinweis, dass diese kleinen Geräte nicht gut genug seien, habe ich auch gesehen, und unterschiedliches dazu, ob man nur Venenblut nehmen sollte oder ob Fingerpieks auch ok ist.


    Es müssten 75g Glukose gewesen sein.


    Brina Berlind , Hannah danke! Libre3 schaue ich mir mal an.

  • Wenn die Messung in einer Arztpraxis stattgefunden hat, sollte das Gerät geeicht sein.


    Ohne die aktuellen Grenzwerte noch einmal nachgelesen zu haben, würde ich die Werte als "hochnormal" (Nüchternwert und 1h-Wert) bis zu hoch (2h-Wert, ich würde da 126 nehmen) einschätzen und würde erwarten, dass zu weiterer Kontrolle geraten wird.


    Was war denn der Anlass für den Test?

  • Salamander der Anlass war erhöhter oder zu hoher Langzeitblutzucker (den Wert weiß ich nicht).

    In diesem Zusammenhang würde ich die Werte aus dem oGTT sehr ernst nehmen, auch wenn sie als hochnormal eingeschätzt werden.


    (Wobei es dann schon noch darauf ankommt wie hoch der HbA1c-Wert war/ist. Den würde ich mir auf jeden Fall konkret geben lassen.)


    Wann findet denn die Besprechung der Werte statt?

  • Der Nüchtern udn der Zweitwert sind zu hoch.


    Das könnte aber auch falsch hoch sein.

    Ursachen könnten: zubdoll gequetscht sein - gerade bei der Fingerbeere sehr häufig.


    Zweitens: wenn derjenige abends Südfrüchte bzw. Citrusfrüchte oder Weintrauben gegessen hat, passiert das auch, weil diese Sachen den BZ zeitverzögerung hochtreibt.

  • Gerade gelesen, da unterschreibe ich.

  • Einen ogtt macht man nie aus der Fingerbeere. Die Grenzwerte gelten für venöses Blut. Außerdem wird klassischerweise ein ogtt nur nüchtern und nach 2 h gemacht nach Leitlinie. Der 1h-Wert ist dann interessant, wenn parallel auch Insulin abgenommen wird, um die Insulinresistenz zu bestimmen, ob eine abnorme Insulinmenge ausgeschüttet wird (was ich hier übrigens vermute, das diese Person massiv insulinresistent ist. Da würde sich, auch wenn noch kein Diabetes vorliegen würde, auf jeden Fall eine Behandllung der Insulinresistenz anbieten, über die Ernährung).


    Da die Messmethode in diesem Fall schlicht nicht korrekt war, hätte der Test für mich keine diagnostische Aussagekraft, würde aber sehr schnelll wiederholt werden. Bitte nicht am nächsten Tag, denn 2 x hintereinander 75 g Zuckerlösung ist auch nicht korrrekt.


    Es gibt laut Leitlinie zur Diagnostik eines Diabetes mehrere Wege. Ein erhöhter Nüchternblutzucker von über 6,5 % erlaubt beereits die Diagnose. Zwischen 5,7 und 6,4 % spricht man offiziell von einem Prädiabetes, dann würde bei uns ein ogtt folgen. Ein Nüchternwert über 126 erlaubt wiederum die Diagnose, aber nur venös. Der 1 h Wert wird für die Diagnostik nicht herangezogen, ist aber in der Einstellung später relevant. Der 2h-Wert war hier in Ordnung


    (Während eines ogtt in der Schwangerschaft sieht das anders aus, da wird der 1h-Wert genommen).


    Ich finde das Vorgehen mit Kapillarblut aber nicht in Ordnung. Auch ein geeeichtes Testgerät darf über 100 mg/dl eine Abweichung von 15 % haben (und unter 100 mg/dl eine Abweichung von 15 mg/dl). Das ist zur Diagnostik zu viel. Ob man einen Nüchternwert von 110 hat oder 125, ist dann doch wesentlich.

  • Wir haben das gerade auch erst mitgemacht und uns wurde erklärt, dass nur venöses Blut verwendet wird. Also zweimal klassische Blutabnahme. Um das ganze einschätzen zu können wäre zusätzlich der HOMA Index nötig.

    Irgendwie hört sich das bei euch nicht so ganz professionell an.

  • Gerade wenn es da gute Gründe für die Untersuchung gibt und die Werte im Grenzbereich sind, sollten sie ordentlich wiederholt werden, also venös.


    Zu den Grenzwerten gibt es unterschiedliche Werte, die WHO hat zB andere Werte als das CDC in den USA. Manches ist ja auch genetisch bedingt und man hat unter Umständen mit gleichen Werten ein höheres Risiko als andere. Aber egal wie die Grenzerte nun genau sind, sie sollten ordentlich bestimmt sein, damit man sie auch zeitlich vergleichen kann.

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    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Ich ging jetzt im Rahmen einer deutschen Diagnostik von den Grenzwerten in Deutschland aus, folglich der DDG-Diabetesleitlinie.


    Und es gibt auch in Deutschland durchaus Stimmen, die den Grenzwert von 6,5 % für deutlich zu hoch angesetzt halten. Ehrlicherweise: Therapieziel ohne Insulin ist gerne ein Wert von 5,x, und Menschen mit einem 6,2%-Wert werden von mir beraten, als hätten sie einen diagnostizierten Diabetes, nur dass wir halt Medikamente u.U. nur offlabel einsetzen können.


    Wie alt ist denn die Person? Denn ich finde, wenn der HbA1c das schon hergibt, eine Diagnose zu stellen, braucht es nicht doppelt diese Belastung mit den 75 g Glucose.

  • Ich finde die Werte alle zu hoch, insbesondere in Kombination mit erhöhtem Langzeitwert. Die Messmethode selbst finde ich nun nicht bedenklich. Die Geräte haben eine gewisse Toleranz, das stimmt, aber scheinbar ging es bei dem Test ja auch mehr um die grobe Richtung. Niemand wird z.B. auf Insulin eingestellt, weil der Grenzwert bei 121 statt 120 lag ;)

    Das wird ein erster Anhaltspunkt gewesen sein, ob es sich um einen Diabetes handeln könnte oder nicht. Die Werte sagen ganz klar, dass es in Richtung Diabates geht. Nicht katastrophal erhöht, aber halt auch nicht mehr im Normalbereich, ein dazu erhöhter Langzeitwert deutet darauf hin, dass das dann wohl auch keine Ausnahme war.


    Ob und wie behandelt wird, wird dann der Arzt entscheiden müssen, das hängt von sehr vielen Faktoren ab. Alter, Gewicht, Allgemeinzustand, Lebensumstände, Begleiterkrankungen, etc. Zwischen "nix" und "Insulin" liegt zum Glück eine ganze Menge an Möglichkeiten heutzutage.

  • Es geht ja auch nicht darum, ob auf Insulin eingestellt wird, sondern ob eine Diagnose gestellt wird. Ob ggf. ins DMP eingeschrieben wird und ob, wenn Medikamente wie Metformin eingesetzt werden, diese ohne Probleme verschrieben werden können oder nicht.


    Wenn man 75 g Glucose in einen Menschen reinschüttet, bei dem zumindest bereits eine Hypertonie besteht, dann sollte daraus mehr resultieren als ein erster Anhaltspunkt. Dafür ist mir ein oGTT dann doch zu "invasiv" ;)


    Sorry, ich finde, wenn man Diagnostik macht, sollte man sie auch gleich richtig machen und nicht nur halb. Und tatsächlich würden wir hier gestixte Werte niemals zur Diagnose heranziehen. Außer wir würden stixen und hätten Werte von 400 oder so.