Hustensaft bringt nichts? (Artikel-Diskussion)

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Diese Erkenntnis ist für mich nicht neu. Mein Ältester ist jetzt 26 und damals wurde mir schon geraten höchstens mal Hustenstiller für die Nacht zu geben.

    So habe ich das bei all meinen Kindern und mir immer gehandhabt. Hustenstiller, wenn bei starkem Husten der Nachschlaf zur Qual wird, ansonsten nichts. Nicht mal Hausmittel.

  • Für mich ist das auch schon lange Standard - Hustenstiller nur im Notfall, wenn das Kind (aber auch der geneigte Erwachsene) nicht genug schlafen kann, um gesund zu werden.

    Ansonsten: genug Trinken (!!!), feuchte Luft und evt etwas schleimlösendes aus der Küche (Zwiebelsaft ist unser Wundermittel).

    Ich kenne das tatsächlich schon aus meiner Kindheit - ok, ein alter, grummliger Landhausarzt, der einem schon mal mit den Worten: "Trink etwas Tee" nach Hause schickte, prägt auch.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • evt etwas schleimlösendes aus der Küche (Zwiebelsaft ist unser Wundermittel).

    Bei uns war ein psychologisches Wundermittel auch gerne mal Zwiebelfüße. Ob das wirklich wirkt - keine Ahnung. Aber kostet wenig und ist wirklich was besonderes. (Zwiebelfüße = leicht angewärmte Zwiebelscheiben werden unter die Fußsohlen gebunden, dicke Wollsocken drüber. Ein paar Schritte damit laufen, damit der Saft rausgepresst wird. Und dann hinlegen und mind. ein paar Stunden einwirken lassen, gerne auch über Nacht.)


    Wobei wie gesagt Zwiebelsaft hier auch gerne verwendet wird und bei Schnupfen auch gerne Zwiebelsäckchen über das Bett, was die Nase befreit. Diese beiden Sachen halte ich definiti für wirksam.

  • Das ist schon lange ein Thema - oder schon nicht mehr. Hat uns selbst unsere Hebamme gesagt....

    Wenn ich mich recht entsinne, hat Thymian evidenzbasiert eine Wirkung.

    Auch bei Kindern?

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Meine Kinderärzte (ein Team) sind der Meinung, dass Hustensäfte zum Schleimlösen nur für die Eltern verschrieben werden, damit diese sich so fühlen, als könnten sie etwas für ihr Kind tun

    Ich finde das eine sehr erwünschte Wirkung.

    Einen Effekt beim Kind habe ich nie festgestellt, aber mein Mann kann extrem schlecht damit umgehen, wenn ein Kind krank ist, das Hustensaft geben hat zumindest ihn entspannt.

    Und die Kinder mochten das Ritual dabei auch gern.

    Ich mag Fenchelhonig dafür sehr gerne.

    Ich würde den Placebo-Effekt auch nicht unterschätzen. Was Eltern entspannt, entspannt ja oft auch die kranken Kinder, und dieser positive Effekt ist ja messbar.

    Das verpuffte Krankenkassengeld ist natürlich eine andere Nummer, Silke1978 . Ich bin dagegen, dass homöopathische Medikamente von den Krankenkassen bezahlt werden. Anscheinend fallen Hustenschleimlöser in die gleiche Kategorie, nur dort dass wirklich Wirkstoffe drin sind - die nur nicht dort ankommen, wo sie helfen könnten. Da könnte ich mir auch die Füße mit einreiben.

    Ach, es bleibt kompliziert.

    Husten abschaffen!

  • Wir haben damals auch schnell festgestellt, dass Hustensaft nichts bringt. Danach gab es nur noch Zwiebel-Honig. Wenn es den nicht gibt, weil ihn die Kinder gerade mal nicht mögen, dann ist immer noch das Wichtigste, viel, viel, viel zu trinken. Das hilft doch immer noch am besten.

  • Ich bin immer erstaunt, was Leute so verschrieben bekommen.

    Prospan bekamen wir immer nur aufgeschrieben - zum Selberkaufen. Dass es als Saft ein Placebo ist, ist mir seit 20 Jahren bekannt, aber als solches tut es, was es soll.

    Zum Schleimlösen finde ich ätherische Öle ziemlich stark - können aber natürlich auch ziemlich starke Nebenwirkungen haben. Und das Effektivste gegen Kinderhusten sind für mich immer noch Butterwickel. Keine Ahnung, warum die helfen, aber sie tun es. Dann kommt sehr lange gar nichts - dann Inhalation mit Medikamenten.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Von was für Hustensäften schreibt ihr denn hier?

    Ich persönlich nehme gerne Ambroxol (allerdings nicht als Saft) bei Husten und damit hört natürlich nicht der Husten auf aber er wird lockerer.

  • Das hat unsere Kinderärztin schon vor über 20 Jahren gesagt.

    Wir haben einen Pariboy verschrieben bekommen (anfangs nur leihweise, später dann für ganz) und damit inhaliert. Befeuchtet alles und hilft - bei uns zumindest #ja

    Hustensaft gabs nie.

    Das kann ich wortwörtlich so unterschreiben!☺️

    Meine Tochter hatte als Baby/Kleinkind fast chronische Bronchitis, bis sie die Polypen mit drei Jahren raus bekam. Der Pariboy war da der Retter in der Not!

    Mein Partner hat sich jetzt bei den langen Atembeschwerden nach Corona einen neuen zugelegt und der hat auch gut geholfen. Es kommt halt drauf an, möglichst geringe Tröpfchengrößen tief runter in die Bronchien zu bringen, also spricht das für Vernebler. Der Hustensaft lindert bestenfalls oben im Ansatz ein wenig.

    Viele Grüße von Ina mit großer Miss (02/03) und und inzwischen 1,96 m Kerlchen (04/06) #blume

  • Ich verlinke hier einen Fachartikel für Apothekenpersonal zum Thema Behandlung von Husten, in dem auch auf die entsprechende Leitlinie(für Erwachsene) Bezug genommen wird. Da ist die Datenlage ganz gut verständlich aufgeführt:
    Pharmazeutische Zeitung


    Und hier für alle, die es genauer wissen wollen die Leitlinie:

    Leitlinie


    Eine entsprechende Leitlinie für Kinder scheint in Arbeit, aber noch nicht fertig zu sein.

    Der Friede, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen.

  • https://www.gewuenschtestes-wu…-belegt-eine-wirkung.html


    Wollte vorhin Hustensaft kaufen gehen aber der Artikel hat mich verunsichert. Wie sind eure Erfahrungen bzw. wie handhabt ihr das?


    Disclaimer: Ich bin ein großer Anhänger evidenzbasierter Medizin (und daher natürlicherweise großer Gegner von Homöopathie, Globuli etc.). Nur, damit ihr meine Einstellung von Vornherein einschätzen könnt, weswegen mich der Artikel so verunsichert hat. (Bitte nur über den Artikel / Hustensaft diskutieren und keine Homöopathie, Globuli o.ä. Debatte anfangen hier)

    Es gibt im wesentlichen vier Gründe für Husten:


    1. Schleim aus dem hinteren Nasenraum löuft hinten den Rachen runter. Das ist beim Grossteil des Baby- und Kleindkindhustens so (auch wenn die Nase nicht sichtbar nach aussen läuft) weil die Nasengänge noch so eng sind, aber auch oft bei Erwachsenen (merkt man dran, dass sich alles dick verstopft anfühlt). Da bringen Schleimlöser nix, zentral wirksame (Hustenreiz dämpfend im Gehirn) Hustenstiller (Codein z.b.) sind lebensgefährlich (weil der Schleim nicht abgehustet werden kann) und halsberuhigende Hustenstiller (Spitzwegerich-Sirup z.b.) kommen an die Stelle nicht hin - die einzig wirksame und sehr effektive Behandlung ist Nase befeuchten (Kochsalzlösung als Tropfen oder Spray, je nach Alter, verflüssigt den Schnodder dass er besser abfliessen kann und weniger den Rachen reizt/sich auf den Kehlkopf legt) , Raumluft befeuchten, wenn vorhanden und toleriert mit Kochsalzlösung kalt (Pari o.ä.) inhalieren lassen und zusätzlich zum Schlafen ne aufgeschnittene Zwiebel nebens Bett (witkt abschwellend auf die Nasengänge), bei Minis ggf. Engelwurzbslsam auf die Nasenflügel zum Abschwellen, bei älteren Kindern und Erwachsenen ggf. ätherische Öle, Hustenbonbons, Kräutertees.


    2. trockener/gereizter/entzündeter Hals/Kehlkopf:

    Bringt Schleimlöser nix (ist ja kein Schleim Problem) und auch ein zentral wirksamer Hustenstiller bringt letztlich nur Nebenwirkungen aber keine Hilfe lindert zwar erstmal den Hustenreiz, die Ursache bleibt aber). Hustenbonbons und Kräutertees verschlimmern eher weil noch mehr Schleimhaut austrocknend.

    Hilfreich ist hier zum einen wie oben Befeuchtung und Zwiebel, wenn die Nase seht verstopft ist evtl. auch für wenige Tage zusätzlich abschwellendes Nasenspray (Nase zu = mehr Mundatmung = Hals mehr gereizt und trocken), zusätzlich direkt befeuchten mit Malventee und befeuchtenden Halsbonbons (Isla, Malz, Honig)


    3. Luftröhre oder Bronchien sind gereizt/entzündet, aber gar nicht verschleimt (erkennt nur der Arzt mit Abhören) oder Kehlkopf verkrampft (Krupp). Hier ist neben Beleuchtung wie bei 2. je nach Alter und Ursache spezielle Behandlung nötig (bei Krupp ggf. Cortison, bei Luftröhre/Bronchien ggf. Krampflöser oder zentrale Hustenstiller ).


    4. Bronchien sind verschleimt (Bronchitis, Lungenentzündung,...). Hier wäre zentraler Hustenstiller lebensgefährlich, normaler Hustensaft bringt nix. Neben Befeuchtung wie bei 1 sind da meist echte Schleimlöser (z.b. Mucosolvan oder ACC, wirken teils unterschiedlich , welches Mittel genau muss der Arzt entscheiden) und ggf. weitere Mittel (Sprays o.ä.) nötig. Unterstützend kann man Fencheltee geben zum entkrampfen


    Also: es gibt durchaus Fälle, wo bestimmte Hustensäfte sinnvoll sind. Aber nur spezielle Fälle und spezielle Säfte.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Schon meine Mutter sagte: Eine Erkältung dauert eine Woche mit Medikamenten und sieben Tage ohne. ;)

    Wenn meine Kinder erkältet sind, stecke ich sie ins Bett und lasse sie schlafen und betüddel sie mit ihrem Lieblingsessen und Fernsehen.

  • Ok krass, wusste nicht, dass das so allgemein verbreitet ist...


    Für mich war die Info neu, erstes Kind und so ;)

    Raben bilden! #ja #zwinker


    Du willst es zwar nicht lesen, aber ich gebe bei allem, was nicht Hustenreiz bis zum erbrechen ist, gerne Globuli. Und dem Kind einen Kurzzeitwecker. Und die Anweisung alle 15 Minuten 5 Küglechen zu lutschen. Das hilft. Ob die Kügelchen an sich helfen, oder der Placeboeffekt voll zuschläg ist mir echt egal! (und ich zahle meine Küglechen selbst)

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Schon meine Mutter sagte: Eine Erkältung dauert eine Woche mit Medikamenten und sieben Tage ohne. ;)

    Wenn meine Kinder erkältet sind, stecke ich sie ins Bett und lasse sie schlafen und betüddel sie mit ihrem Lieblingsessen und Fernsehen.

    Oder wie mein Opa sagte:

    Eine Erkältung kommt drei Tage, bleibt drei Tage geht drei Tage. Egal was man macht

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • ich wusste nicht, dass man das auch auf Rezept bekommt, wir haben das immer selbst gekauft.

    Ätherische Öle und kleine Kinder, das habe ich lieber gelassen.

  • Auch wenn es da nicht in erster Linie um Hustensaft geht, aber die Quarks Science Cops haben heute eine neue Podcastfolge. Thema: Die Akte Erkältungsmittel

    Habe es noch nicht (fertig) gehört, aber fängt schon mal gut an.

  • Hier gibt es beim ersten Erkältungsanzeichen sofort Meersalz-Nasenspray und bei Husten in der Nacht eine halbe Zwiebel auf die Heizung und Thymian-Balsam.


    Hustensaft wird hier immer schlecht...ich vergess ihn immer #pfeif