Auseinandersetzungen mit dem Kind

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  • Ich hab ja jetzt hier schon einige Threads über Pubertät und entsprechendes Verhalten mitgelesen.
    Sehr oft hab ich dabei gelesen, man soll es nicht persönlich nehmen, wenn die Kinder dann zickig, motzig, frech sind oder dergleichen.


    Rein rational kann ich das nachvollziehen. Aber wirklich nur rational. Emotional haut das nicht die Bohne hin.
    Fakt ist, es ist persönlich, weil ich es mich auf die Palme bringt.
    Noch nicht mal, wenn das Kind dann erst mal so ist, sondern, wenn es dann noch pampiger wird oder sich in tausend und eine Ausrede flüchtet, weil ich dann beispielsweise sage, dass mir der Tonfall nicht gefällt.
    Und scheinbar bin ich hier dabei auch nicht die Einzige.
    Die Kinder untereinander lassen sich das auch seltenst gefallen und pampen zurück.


    Ist hier grade mit J. ein Dauerbrenner. Der hat mittlerweile so oft einen Ton am Leib, das ist nicht mehr lustig. Und wenn wir es dann klären möchten, bestreitet er es einfach. Ich gehe soweit, zu sagen, er nimmt es selbst gar nicht wahr. Jedenfalls nicht, bis man ihn drauf hinweist. Und dann, wie gesagt, tausend und eine Ausrede, die eine lächerlicher als die nächste.
    Und schon sind wir alle mittendrin im Sauersein.


    #angst #angst #angst #angst #angst


    Irgendwie finde ich im Augenblick keinen Ansatz, um damit besser umzugehen. Es geht mir einfach tierisch auf die Nerven.


    Will ich was von euch? Keine Ahnung. Habt ihr Tipps?


    Frustige Grüße

  • Du hast mein vollstes Mitgefühl. Meine Tochter ist hier gerade auch in einer schwierigen Phase - ach komm, hör auf. Das sind doch keine Phasen mehr! Die Zeiten, in denen alles rund läuft - das sind die Phasen! Und die werden immer kürzer!


    Ich hab keinen Tipp, bin aber sehr daran interessiert, wie Du die letzten drei Jahre überlebt hast.

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • Ich hab keinen Tipp, bin aber sehr daran interessiert, wie Du die letzten drei Jahre überlebt hast.


    Immer nur einen Tag nach dem anderen. Und jede Entspannungsinsel nutzen.
    Ich hab selbst keine Ahnung, wie ich das überlebt habe. Ich habe grade nicht das Gefühl, überhaupt überlebt zu haben #angst

  • Ist hier grade mit J. ein Dauerbrenner. Der hat mittlerweile so oft einen Ton am Leib, das ist nicht mehr lustig. Und wenn wir es dann klären möchten, bestreitet er es einfach. Ich gehe soweit, zu sagen, er nimmt es selbst gar nicht wahr. Jedenfalls nicht, bis man ihn drauf hinweist. Und dann, wie gesagt, tausend und eine Ausrede, die eine lächerlicher als die nächste.
    Und schon sind wir alle mittendrin im Sauersein.

    Mit meiner J. dasselbe #weissnicht


    Momentan ist es etwas besser, aber vor ein paar Tagen wars unerträglich. Türen wurden geknallt, ich wurde angemotzt vom Feinsten und der Blick immer....wenn Blicke töten könnten, ich wäre augenblicklich umgefallen #stumm
    Stampfenderweise aus dem Zimmer, immer wieder ABER, nie was schuld sein......


    ich glaube langsam auch, es gibt keine Phasen. Es ist wohl einfach schwierig und anstrengend. #yoga

  • es geht um die 10jährigen... schon mit 10 so schlimm? OMG, ich wandere aus.
    fühlt euch ganz dolle gedrückt.

  • Ich sags noch aus der KleinkindEcke heraus: Das Gehirn wird in der Pubertät völlig neu umgebaut, und in mancher Hinsicht sind Pubertierende eben genauso wie Zweijährige. Nur nicht so süß. Vielleicht hilft dir der Gedanke.

  • Meine Tochter ist erst 7, in Worten _sieben_!!! Nix Pubertät. Ganz normale Entwicklung... oder auch nicht. Jedenfalls geh ich jetzt mal noch 'ne Runde ums Haus.

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • Ich sags noch aus der KleinkindEcke heraus: Das Gehirn wird in der Pubertät völlig neu umgebaut, und in mancher Hinsicht sind Pubertierende eben genauso wie Zweijährige. Nur nicht so süß. Vielleicht hilft dir der Gedanke.


    Ich wünschte wirklich, dass mir das helfen würde. Ich habe ja auch das mehrfach gelesen. Helfen tut es aber nur danach! Danach, wenn der akute Sturm vorbei ist und ist wieder vernünftig denken kann; nicht mehr mittendrin bin.
    Und genau das ärgert mich an mir selbst grade sehr. Ich schaffe es nicht, mitten in der Situation die Dinge nicht an mich heran zu lassen. #schäm
    Ich kriege es wohl hin, hinterher, mit etwas zeitlicher Distanz, die Dinge wieder zu regeln. Jedem Kind versichern, dass das alles nicht schlimm ist, dann wir uns lieben und dass niemals irgendwas dazwischen kommen wird. Ich schaffe es dann auch, wieder eine bessere Führung zu übernehmen und mehr darauf zu achten, dass die Dinge im Vorfeld besser beobachtet werden.
    Aber immer nur bis zum nächsten akuten Knall. Das finde ich blöd.
    Gruß

  • Och, Nüsschen - der Jan-Uwe Rogge hat gesagt: Nur wo Reibung ist, ist auch Wärme. *kopfschüttel*


    Irgendwie läuft's schon...

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • Ich habe keine Ahnung, wie man es nicht persönlich nehmen soll, wenn man ständig für alles, egal ob man was damit zu tun hat oder nicht, nur angemotzt oder angeschrien wird. Ich bin schuld, wenn die Latein-Wörter nicht gelernt sind, ich bin an der blöden Mathe-Hausaufgabe schuld (O-Ton 12-jährige: "Mach doch selbst!" - Äh, ja, ich gehe Gott sei Dank nicht mehr zur Schule), ich bin schuld, wenn die Hose nicht gewaschen ist (die man gestern noch anhatte) und natürlich auch, wenn die Freundinnen nicht so funktionieren, wie man das gerne hätte. Und dann wird gemotzt und gemault und irgendwann geschrien, weil ich einfach auch nicht helfen kann. Und ich kann nicht dastehen, lächeln, weitermachen, nein, es nervt mich kolossal und ich will einfach nicht dauernd der Fußabtreter sein, auch wenn ich die Mama bin. Ich höre gerne zu und tröste und versuche, sie zu verstehen, aber ich kann nicht alle Probleme wegzaubern und ihre Hausaufgaben, Freunde etc. sind nun mal ihr Problem, nicht meines.


    Richtig schön wird es hier dann aber erst, wenn der Herr Vater daheim ist. Er kann nämlich damit noch weniger umgehen als ich, versteht so gar nicht, wo sein liebes kleines kooperatives Mädchen hin ist und dann ist er nämlich nach drei Sätzen grundsätzlich beleidigt und geht. Da denkt man als Mama, man hätte Verstärkung an der Erwachsenenfront, ein bißchen mehr Vernunft im Raum, und dann dreht sich der Herr um, sagt irgendwas von "Dann rede ich halt nicht mehr mit dir, wenn du so bist!" und geht #kreischen . Manchmal glaube ich ja, dass bei Männern um die Vierzig im Gehirn auch noch mal merkwürdige Prozesse stattfinden. Und da muss dann manchmal sogar das pubertierende Kind lachen...


    Du siehst, Ratschläge habe ich keine, aber wir sitzen irgendwie doch alle im selben Boot... Starke Nerven wünsche ich Euch und uns allen!

  • *hinsetz*


    Meine Große wird erst 7!
    Regel Nummer 1: Mutter ist an allem schuld. Punkt. Immer.
    Egal, ob es Wetter, Schule, Freizeit, Training, zuviel oder zuwenig Langweile, Liste darf fortgeführt werden. #hammer
    Ja ich weiß, daß es nichts mit mir persönlich zu tun hat, aber ich stehe da und muss es mir anhören. Ich persönlich. Nicht nur meine Hülle.


    Eine Zeitlang kann ich ruhig bleiben und trösten, zuhören, erklären, aber ich kann nicht zaubern, wie antorina schon schrieb. Wenn das Gemotze dann trotz meiner Bemühungen nicht aufhört, schicke ich sie auf ihr Zimmer. "Ja mein Kind, ich hab Dich sehr, sehr lieb und ich weiß, das die Welt manchmal doof ist, aber ich kann es nicht ändern und Du ja wohl auch nicht. Wenn Du weiter darüber jammern willst, dann bitte in deinem Zimmer. Ich mag mir nicht die Stimmung vermiesen lassen." Meist folgt dann noch ein gewaltiger Wutausbruch inklusive lautstarkem Türenknallen und dann wird theatralisch laut geheult/geschluchzt. Nach 5min ist Ruhe und nach 15-20min kommt sie leise zurück.
    Version 1: Sie findet nach kurzer Zeit einen neuen Motzgrund und das Speil beginnt von vorne! (Ich hasse solche Tage #kreischen )
    Version 2: Sie hat sich abreagiert und ist friedlich. Kommt seltener vor. Leider #heul



    @Kokosnuss: #respekt Immerhin hast Du das Ganze Zinnober hoch 3.

  • das finde ich aber traurig das ihr euch soo ein benehmen gefallen lasst?!!
    Pubertät und schlechte laune hin oder her..
    ein respektvolles miteinander muss in jedem alter möglich sein und ich lasse mich von keinem meiner kinder anmotzen oder beflegeln,...

  • @odette:
    Ich bin ganz bei Dir. Deswegen "schmeiße" ich sie dann raus. Wer sich so benimmt, kann das alleine tun, den mag ich nicht in meiner Nähe haben!

  • das finde ich aber traurig das ihr euch soo ein benehmen gefallen lasst?!!
    Pubertät und schlechte laune hin oder her..
    ein respektvolles miteinander muss in jedem alter möglich sein und ich lasse mich von keinem meiner kinder anmotzen oder beflegeln,...

    Danke, ich habe mich schon gewundert und gedacht ob ich die einzige bin die so denkt.


    Bei mir ist der Mittlere noch schlimm und ich darf euch sagen, das fing an wie er 11 wurde und er ist jetzt 15 3/4 Jahre alt. Und es dauert an.
    Bei aller Liebe, eine Phase kann man aushalten, aber Jahre macht das niemand (jedenfalls ich nicht) mit.
    Hier wird konsequent aufs Zimmer geschickt, aber mit Ansage meinerseits:" Mach das du in dein Zimmer kommst, aber sofort. Wir reden hier nicht so miteinander und wenn du das nicht begreifen willst, kannst du das der Wand erzählen, vielleicht mag die dir zuhören."


    Es geht einfach nicht anders, ich bin bereit mir jedes Problem anzuhören, ich bin bereit nach einer Lösung zu suchen, auch wenn die ungünstig für mich ausfällt. Aber ich bin nicht der Sandsack meines hormonüberschäumendes Sohnes.


    Meine Tochter zankt sich mittlerweile auch nicht mehr mit ihm, die hält nur noch einen Zettel hoch:
    " Das Leben ist kein Ponyhof, gewöhne dich dran."


    So langsam bilde ich mir ein, das wir Ruhepausen bekommen, wo er verträglich ist. Ich hoffe es wirklich #yoga

  • Hm, ich frage mich ja immer, wie Ihr es anstellt, dass Eure Kinder dann in ihrem Zimmer verschwinden. Meiner tut das definitv nicht. Den muss ich mir dann schnappen und mehr oder minder gewaltsam dahinschleppen. Finde ich dann auch nicht optimal. Also ganz ernst gemeint: Wie macht Ihr das?


    Edit wg. Rechtschreibung

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

    Einmal editiert, zuletzt von Silke1978 ()

  • Das würde mich auch interessieren...


    Und... ich habe meine Eltern als Teeni immer absichtlich provoziert, damit ich aufs Zimmer geschickt wurde
    und eeeeendlich meine Ruhe hatte. #angst

    Schmutz ist ok. Kinder sind 100% waschbar.

  • Ins Zimmer schicken geht ganz einfach, aber ihr müsst das üben.


    Man bekommt einen ernsten Blick(am besten blutunterlaufen, erfordert aber jahrelanges Training), senkt die Stimme zwei Oktaven tiefer, holt tief Luft und spricht ganz langsam (kein brüllen, kein laut werden): " Geh auf dein Zimmer, sofort!"


    Geht das Kind nicht und meint weiter rum lamentieren zu müssen, dann ignoriere ich das oder verlasse den Raum. Weil in dem Moment hilft alles nichts mehr und alles was ich sagen und tun würde, würde die Situation nur verschlimmern.

  • Danke, ich habe mich schon gewundert und gedacht ob ich die einzige bin die so denkt.


    Auch wenn ihr es nicht glauben mögt, ich denke da genauso.
    Aber bei meinem Sohn läuft das nicht. Wenn ich, wie gesagt, seinen Tonfall bemängel oder ihn mir verbitte, geht der Streit erst recht los. Wie gesagt, ich gehe durchaus davon aus, dass er es nicht mal richtig wahrnimmt. Trotzdem lass ich mir bestimmte Dinge nicht bieten.
    Aber, wenn dann eine lange und endlose Diskussion folgt, dann endet sie nicht immer mit einem Wutanfall, sondern mit einem Kind, dass seelisch am Boden zerstört ist.
    Beende ich das Ganze vorzeitig und schicke ihn aus dem Zimmer, kann genau das auch passieren.


    Ich bemühe mich, die Grenze zu erkennen, wann ihm das Ganze zu viel wird und er sich nicht mehr wehren kann. Aber die erkenne ich nicht immer, er schon rein gar nicht. Wir haben haben rein gar nichts davon, wenn das Kind im Endeffekt denkt, er könne sowieso nichts mehr richtig machen. Das erzeugt nur weitere negative Gefühle, die an anderer Stelle wieder rauskommen.


    Ist alles nicht so einfach, wie es klingt.


    Gruß