Tod & Sterben - Wie vermittle ich es meinem Kind? ggf. auch Buchtipps

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  • Immer wieder ploppt bei den KIndern durch Sterbefälle in unserer Umgebung das Thema Tod auf. Dass es vermutlich normal ist, dass es für sie nicht greifbar ist, weiß ich (ist es das für uns Erwachsene so wirklich?).

    Aber was ist denn altersgemäß? Wie vermittle ich es am besten? Gibt es empfehlenswerte Literatur/ ...?

    Wie habt ihr das erklärt?


    Ich erkläre gern immer und immer wieder. Das ist es nicht. Und es ist auch ok, dass das traurig ist, dass wir diejenigen vermissen. Aber dieses "sie kommen nicht wieder" - das ist ein Punkt, den ich so so so schwer finde. AN dem Punkt hakt es im Moment am meisten.

  • Ich halte es da so, dass ich die Fragen beantworte, die gestellt werden. Die Endgültigkeit ist den Kindern nicht bewusst. Das ist doch okay. Dann wiederholst du es, wenn die Frage wieder kommt.


    Es gibt eine Geschichte "Der alte Dachs" heisst die, glaube ich. Kam mal bei der Maus. Die ist wohl recht gut. Würde ich aber vorher mal selber anschauen.

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)

  • Es ist halt...

    Ich erzähle mal an einem Beispiel: Das Pony, das sie immer geputzt haben und reiten durften, ist verstorben. Es war alt und krank. Das verstehen sie. Dass es nicht mehr da ist, auch. Aber dass es nicht mehr wiederkommt, das verstehen sie nicht. Und deshalb wollen sie am liebsten warten, bis es wiederkommt. Weil die anderen Ponys zwar nett sind, aber eben nicht DIESES.

    Ich hab ihnen auch gesagt, dass das traurig ist, dass das Pony gestorben ist. Dass es ok ist, traurig zu sein.

    Ach, ich würde es ihnen gern leichter machen. Ihnen verstehen helfen, dass warten nicht hilft. Dass traurig sein über den Tod des Ponys und sich trotzdem bei den anderen freuen nebeneinander ok ist....


    (Es ist nur einer der aktuellen Fälle. Aber der, der sie am allermeisten betrifft)


    Die Geschichte schau ich mir mal an julchen :)

  • Ich glaube, man kann es nur ein Stück weit erklären, immer wieder. Anschaulich beschreiben, dass es vielleicht wie ein Umzug ist, ohne Tür zurück.

    Auch wenn sie ganz alt sind und schon fertig sind mit der Schule, wird das pony tot sein. Nichts mehr essen, nicht wiehern, nicht gestreichelt werden.


    Den Dachs fand ich nicht so toll, ich meine, das waren lauter Tiere, denen der Dachs was beigebracht hatte, woran sie sich erinnerten. Mir fehlte da das "ist weg, ohne tolle erinnerung".

  • Bei uns war das Thema Tod und Sterben so mit 4 / 5 Jahren aktuell. Damals haben wir auch einige Bücher gekauft.

    Ich fand das Buch aus der "Wieso? Weshalb? Warum?"-Reihe ganz gut. Haben die Kinder immer wieder abschnittweise angeschaut.

    Und ein sehr schönes, eher ungewöhnliches Buch ist "Die besten Beerdingungen der Welt". Das mochten und mögen wir alle sehr, weil es nicht so schwer ist und trotzdem den Ernst vermittelt.

    Ein Buch eher über Trauer ist "Abschied von Rune" (Trigger-Warnung: Der Junge ertrinkt im See.) Ich mochte das als Kind total gerne.


    Bei allen Büchern würde ich dazu raten, sie erstmal alleine durchzusehen und dann erst mit den Kindern.

  • Den Dachs fand ich nicht so toll, ich meine, das waren lauter Tiere, denen der Dachs was beigebracht hatte, woran sie sich erinnerten. Mir fehlte da das "ist weg, ohne tolle erinnerung".

    Ah, da sagst du was. Ich erinnere mich gar nicht mehr an die Geschichte. Ich weiss nur noch, dass sie mir mal empfohlen wurde

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)

  • Ich glaube, dem Möpp hat geholfen, dass wir mal auf einem Friedhof waren.

    Und ich ihm erklären konnte, dass dort die Men"verbuddelt"sind. weil die Körper zu kaputt waren, um weiter leben zu können.

    und dass manche Menschen glauben, dass die Seele/Gefühle im Himmel Party feiern

  • Mit unseren Kindern habe ich oft das Bilderbuch "Adieu Herr Muffin" gelesen, das ist sehr schön, fanden wir.

    LG, LilliMarleen


    *`74 + Mädchen*7/03 + Junge*5/06 + Junge *5/08

  • Ich glaube, dem Möpp hat geholfen, dass wir mal auf einem Friedhof waren.

    Und ich ihm erklären konnte, dass dort die Men"verbuddelt"sind. weil die Körper zu kaputt waren, um weiter leben zu können.

    und dass manche Menschen glauben, dass die Seele/Gefühle im Himmel Party feiern

    Ich hab so meine Mühe mit Friedhöfen, aber finde die Erklärung richtig toll!


    Silbermöwe nein, ich bin nicht religiös :)


    LilliMarleen da guck ich mal :)

  • "leb wohl lieber Dachs" heisst das Buch und ich mag es sehr...

    außerdem finde ich "weil du mir so fehlst" noch wunderschön, das ist von Ayse Bosse, der Frau von Acki Bosse, der dafür auch ein Lied geschrieben hat, das als CD mit im Buch ist. Ist altersmäßig eher für ältere Kinder, mit jüngeren würde ich den Dachs lesen

  • Ist bei uns auch gerade verstärkt Thema und mich hat das Thema erstmal ziemlich überrollt (und ich fand es auch schwierig wegzustecken was da an Emotionen hochgekommen ist beim Kind). Eine Freundin hat mir dazu ein paar Punkte an die Hand gegeben, die mir sehr geholfen haben

    - nur so viel beantworten wie wirklich erfragt ist
    - nichts behaupten was nicht stimmt um zu beruhigen
    - Unsicherheiten zugeben
    - wenn man nicht weiter weiß, kann man sich dadurch helfen in dem man sagt, da müsse man selbst nochmal drüber nachdenken


    Was Bücher angeht - Das Wieso? Weshalb? Warum? Buch finde ich auch gut. Den Dachs fand ich für uns nicht so passend - aus ähnlichen Gründen wie Möwe.


    Gut finde ich auch "Was ist das, fragt der Frosch" : Der Frosch und andere Tiere finden eine tote Amsel und die Erzählung bleibt auf einer sehr kindlichen Ebene, was ich sehr angenehm fand.

    Die Besten Beerdigungen der Welt schau ich mir mal an, das hört sich interessant an.

  • Ich notiere fleißig auf einer Bücherbestellliste :)


    So wie du beschreibst Kaylee handhabe ich es auch. Ich beantworte, was gefragt wird. Wenn ich den Eindruck hab, dass ich was anderes beantworten würde, frage ich vorher, ob sie ihre Frage so oder so meinen. Bedenkzeit erbitten und so klappt hier auch gut :) Das habe ich beim "Gegenthema" (Wie entsteht Leben) auch schon gemacht :)

  • Wir hatten hier "Abschied von Opa-Elefant" das erklärt wie sich verschieden Religionen den Tod und das eventuelle danach erklären.

    Ich fand es sehr gut.

  • Ich glaube, dem Möpp hat geholfen, dass wir mal auf einem Friedhof waren.

    Und ich ihm erklären konnte, dass dort die Men"verbuddelt"sind. weil die Körper zu kaputt waren, um weiter leben zu können.

    und dass manche Menschen glauben, dass die Seele/Gefühle im Himmel Party feiern

    Ich hab so meine Mühe mit Friedhöfen, aber finde die Erklärung richtig toll!

    Wir waren auch" zufällig"auf einem Friedhof. und da kamen dann halt die Fragen automatisch.


    Möpp kennt ja die Grundlagen für Körperfunktionen, Was braucht ein Kot, dass er leben kann, etc..

    Und irgendwann wenn der Körper sehr, sehr alt ist, hat das Herz keine Kraft mehr. Oder wenn ein schlimmer Unfall passiert ist, dann fehlt dem Körper so viel Blut, dass er nicht mehr leben kann.

    oder was auch immer. ich versuche es, möglichst abstrakt zu halten, damit keine Ängste geschürt werden "ohh nein, ist mein Herz schon zu alt? /ich hab ne Schürfwunde, reicht das Blut noch...." aber eben ehrlich, sachlich und lebensnah, damit schon verständlich ist was ich meine

  • außerdem finde ich "weil du mir so fehlst" noch wunderschön, das ist von Ayse Bosse, der Frau von Acki Bosse, der dafür auch ein Lied geschrieben hat, das als CD mit im Buch ist. Ist altersmäßig eher für ältere Kinder, mit jüngeren würde ich den Dachs lesen

    Das finde ich auch wunder- wunderschön. Es ist zum ausfüllen und reinschreiben oder -malen.

  • Auf den Friedhof gehen und wenn es ein Grab gibt dort etwas pflanzen oder mitbringen, fand ich hilfreich. Irgendwie ist es dadurch greifbarer geworden.

    Bücher mochten wir auch

    "Ente, Tod und Tulpe" (evt. eher für Ältere, der Tod sieht schon erstmal ein bisschen gruselig aus),

    "Gehört das so?" - ein verstorbener Kanarienvogel wird beerdigt. Gut fand ich, dass auch die Wut und die Verzweiflung, die mit so einem überraschendem Abschied kommen kann, thematisiert wird.

    "Abschied von der kleinen Raupe": Forumsempfehlung und einfach wunderschön gemacht #herz

  • Ich habe mal noch als prinzipiellen Tipp bekommen, möglichst konkrete Sprache zu verwenden und wenig Bilder. Also nicht „ist eingeschlafen“, „ist im Himmel“ und Ähnliches. Weil manche Kinder dann Angst haben vor dem Einschlafen oder wenn jemand mit einem Flugzeug fliegt. Lieber deutlich sagen „ist gestorben“ oder „ist tot“ oder - wenn religiös - „ist im Paradies“