FSME-Impfung für Urlaub sinnvoll? Wie handhabt Ihr das?

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  • Liebe Rabeneltern,


    wir leben in einem Gebiet, in dem FSME nicht endemisch ist, hier wird folglich auch nicht routinemäßig dagegen geimpft.


    Unsere Urlaube waren bisher immer weitgehend außerhalb von Risikogebieten. Weil ich so eine Schisserin bin, habe ich unsere Schweden-Urlaube, in denen traditionell gerne Zecken eingesammelt werden (Blaubeerenpflücken, Waldspaziergänge) in der Vergangenheit so geplant, dass die Risikogebiete nicht mal aus Versehen betreten wurden.


    Jetzt weiten sich die Gebiete aus, ich liebe Schweden nach wie vor und würde dort gerne mit meiner Familie hinfahren. Die Kinder sind größer und weniger wuselig, unser Hund sammelt beherzt die Zecken ein, wenn wir ihn vorgehen lassen, die Fälle sind selten, die schweren Fälle noch seltener, es ginge um zwei Wochen im Sommer ...

    Impfungen sind mir schon immer nicht leicht gefallen, und allein das Organisieren mit korrekten Zeitpunkten für alle Familienmitglieder treibt mir den Schweiß auf die Stirn.


    Mögt Ihr mir erzählen, wie Ihr es handhabt mit der FSME-Impfung, wenn Ihr nicht in einem endemischen Gebiet lebt, aber gelegentlich dort Urlaub macht?

    Bin ich zu schissig oder nicht schissig genug?


    Gruß,

    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

  • Spannendes Thema. Bei uns hier auch kein fsme Gebiet, aber ich denke immer wieder darüber nach, weil irgendwie ist es doch nur ne Frage der Zeit. Und die Zecken werden immer mehr.

    Letztes Jahr waren wir sechs Wochen in Schweden, wir sind an der Ostküste einmal hoch nach Lappland und im Westen runter. Da haben wir auch überlegt, aber dann so die Zeit verschusselt, dass es dann zu spät war. Wir habens dann gelassen.


    Dieses Jahr denke ich wieder neu drüber nach und hoffe hier kommt noch hilfreiches. Wäre ja gut, jetzt mit der Grundimmunisierung anzufangen.

    kLeiN- uNd GrOß-SchrEibUnG hat mein Handy gefressen...

  • Gute Frage.

    Hier bei uns ist FSME-Hochrisikogebiet, geimpft ist mein Mann mit Bürojob, der aber Rasen/Wiesen mäht. Das Kind, das quasi in der Natur lebt steckt Impfungen nicht so locker weg. Blöderweise lieben die Zecken ihn, er hat jedes Jahr einige (einstellig), eine zweistellige Anzahl spürt er bereits, wenn sie über seine Haut krabbeln und schickt sie dann in die ewigen Jagdgründe.

    Hab beschlossen dass meine Kids jetzt alt genug sind um selbst zu entscheiden ob sie sich impfen lassen wollen oder jeden Abend einen 'Zeckencheck' machen.

  • Ich bin nicht geimpft und meine Kinder auch nicht, obwohl wir im Hochrisikogebiet leben. Wahrscheinlich ein bisschen leichtsinnig. Man entdeckt Zecken ja nicht immer. Aber bisher war für mich immer das Argument, dass FSME bei rechtzeitiger Behandlung gut ausheilt, während Borreliose - gegen die man ja nicht impfen kann - richtig fies sein kann, überzeugend.

  • Ich lebe in einem Gebiet, das als Risikogebiet eingestuft ist (allerdings beruhte die Einstufung damals nur auf 2 (!) Fällen, die irgendwie ungünstig lagen, und seitdem hat das Infektionsgeschehen mW nicht merklich an Fahrt aufgenommen). Und ich bin im Prinzip *der* Zeckenmagnet schlecht hin. Hatte schon mal 13 an einem Tag, und früher kam ich vom Pilzesammeln auf mindestens 50 Zeckenstiche pro Jahr. Hatte auch schon 2x Borreliose.


    Habe aber trotzdem meine FSME-Impfung, die ich mir mal Mitte der 90er geben ließ, als ich mich mit dem Thema Impfen noch nicht beschäftigt hatte, nicht auffrischen lassen.


    Das hat zwei Gründe:


    Zum einen ist hier die Durchseuchung bzw. die Zahl der FSME-Fälle noch so gering, dass allein die Anzahl der Fälle etwa bei 1/100000 Einwohner liegt. Da ist dann noch nicht eingerechnet, wie der Verlauf ist, der ja auch bei Erwachsenen häufig günstig ist. Das ist eine Größenordnung, die mE in einem Bereich liegt, in dem auch die Rate an schweren Nebenwirkungen einer Impfung angesiedelt sind. Meine damalige Impfung habe ich gut vertragen, und wenn es die als "reicht für immer" gäbe, würde ich wohl die Impfung vorziehen. Aber die muss ja doch alle paar Jahre aufgefrischt werden - da lasse ich das lieber noch. Ebenso würde ich die Impfung vorziehen, wenn ich in einem hochendemischen Gebiet leben würde. Ich glaube, solche gibt es z. B. in Österreich und im Bayerischen Wald, mit z. T. 100 oder mehr Infektionen auf 100K Einwohner pro Jahr.


    Zum anderen habe ich jetzt etwas gefunden, das mir die Zecken ganz gut vom Leib hält: Ich habe eine imprägnierte Zeckenschutzhose. Die ist echt ein Traum. Wenn ich mit der im Wald bin, habe ich praktisch nie eine Zecke. Ich habe schon mal eine auf meine Hand fallen sehen, als ich auf dem Boden lag, um etwas zu fotografieren. Aber im Normalfall, vom Durch-den-Wald-Streifen, kriege ich keine mehr. Diese Hose habe ich jetzt seit vielleicht 10 Jahren. Die kann auch in die Waschmaschine und tut trotzdem noch ihren Dienst. Ich fange mir immer noch gelegentlich Zecken im Garten ein, oder wenn ich unterwegs auf einer Wiese sitze, oder ähnliches. Da will ich je nach Temperatur ja nicht immer eine lange Hose tragen. Aber vom Funktionsprinzip finde ich die genial. Vor allen Dingen hilft sie bei mir, obwohl alles, was ich vorher ausprobiert habe (Hose in die Socken, alle verfügbaren Repellents, sofortiges Umziehen nach dem Waldspaziergang, mit anschließend duschen und/oder Sauna) nichts geholfen hat.


    Falls das bei euch finanziell drin ist, hilft euch vielleicht der Zeckenschutzhosen-Tipp weiter.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Hab beschlossen dass meine Kids jetzt alt genug sind um selbst zu entscheiden ob sie sich impfen lassen wollen oder jeden Abend einen 'Zeckencheck' machen.


    Checken muss man halt sowieso wegen Borreliose.


    Wir haben die Kinder spät impfen lassen, weil FSME je jünger desto besser behandelbar bzw. heilt es besser aus. Wir leben im Risikogebiet. Impfen lassen habe ich aber tatsächlich fürs Ferienlager, weil die da eben doch mehr in der Natur rumspringen. Natürlich gab es auch entsprechend Zeckenspray usw mit. Meine Kinder haben aber insgesamt bis jetzt wenig Zecken gehabt, trotz Risikogebiet und Katzen (die wenn sie nicht behandelt sind jede Menge Zecken haben).

  • Der Hosentipp ist super, danke huehnchen69, allerdings geht es um den Sommerurlaub, da werde ich wohl eher nicht die Familie in die passenden Hosen zwingen können.


    Unsere Erfahrung vom letzten Sommer in Schweden war, dass der Hund täglich zahlreiche Zecken eingesammelt hat, während wir Menschen dann an uns kaum welche gefunden haben (natürlich hat meine Mutter die eine Zecke gehabt, die sich eine unzugängliche Stelle ausgesucht und Borreliose übertragen hat - aber das ist eine andere Geschichte).

    Vielleicht ist also der Hund unsere Familien-Zeckenhose?

    Auf dem Hund versterben die Zecken übrigens ...


    Der Große ist jetzt 16, die Kleine 10 Jahre alt.


    Mein Problem ist, dass ich mit zunehmendem Alter mehr weiß und immer schissiger werde. Und dann verliere ich aus den Augen, was eigentlich vernünftig ist und was nicht.

    Früher fand ich die Mäuse im Wandschrank irgendwie süß - jetzt checke ich als erstes, ob es sich um eine Rötelmaus handelt.

    Früher habe ich aus gesammelten Vogelfedern Faschingsschmuck gebastelt - heute frage ich mich, ob ich nicht zur Sicherheit die Meisenknödel reinholen soll, bevor wir hier der H5N1-Landeplatz werden.

    Usw.

    So will ich eigentlich nicht sein.


    Es tut mir daher sehr gut, einfach mal zu hören, wie andere Familien das handhaben, damit ich mich selbst besser einschätzen und positionieren kann. Am Ende entscheidet eh mein Bauchgefühl. Denn ein Urlaub, in dem ich ständig Sorgen habe, ist nix, das ist klar.


    Gruß,

    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

  • Zu den Zeckenhosen - ich sprühe Zeckenspray auf die Beine und am allerbesten hat man die Strümpfe über den Hosenbeinen. Das hilft auf jeden Fall.


    Nur die Mistdinger sind ja zT kaum grösser als ein Mohnsamen und lieben es sich in die kleinsten Koerperritzen zu verstecken. Wo ich die ueberall schon rausgeholt habe #kreischen


    Bei uns gibt es 2 Zeckenmagneten in der Familie und die anderen haben selten welche. Mein Mann sammelt die sogar beim Joggen ein.


    Viel schlimmer als Wald finde ich oft übrigens lange Gräser und Wiesen.


    Letztendlich bleibt aber nur Zeckenkontrolle am besten allabendlich.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Checken muss man halt sowieso wegen Borreliose.

    Hierzu: wenn FSME übertragen wird, dann ja direkt bei Biss. Da hilft das Absuchen nur bedingt. Borreliose ist natürlich das andere Thema, weshalb es wichtig ist, die schnell aus der Haut zu bringen.


    Ansonsten: wir leben im Hochrisiko-Gebiet und sehr in der Natur. Die Impfung nimmt Stress raus, denn niemand will hier im Sommer lange Hosen tragen, wenn er das Haus verlässt bzw. ständig irgendwas auf die Haut sprühen.

    Das ist aber sicher noch mal was anderes, wenn es um zwei Wochen Urlaub im Jahr geht. Da kann man schon eher mal eine Flasche Insektenabwehr verbrauchen.

    Respekt hab ich vor der Krankheit, ich kenne zumindest zwei Personen direkt, bei denen eine Fsme halbwegs Schaden angerichtet hat. Aber panisch braucht man sicher auch nicht werden angesichts der Statistik.

  • für zwei wochen urlaub würde ich persönlich nicht alle impfen lassen. so habe ich es auch gehandhabt, bevor die virenviecher sich hier flächendeckend ausbreiteten.


    inzwischen leben wir mitten im risikogebiet und sind geimpft, weil wir uns oft draussen bewegen, drei familienmitglieder aus zeckensicht lecker blut haben und die kinder mit der pfadi wochenweise in der natur unterwegs sind und es völlig illusorisch ist, dass da jede minizecke innert stunden entdeckt wird.


    gehe ich ins unterholz oder ins hohe gras, halte ich es ähnlich wie Nachtkerze : socken über hose, ausgewählter zeckenspray auf hosenbeine, schuhe, oberteil, kontrolle am abend.


    ist halt eine persönliche risikoabwägung.

    ko_nijntje mit muck (2004), mogli (2006), miep (2007) und mimir (2011)

  • ich sprühe Zeckenspray auf die Beine und am allerbesten hat man die Strümpfe über den Hosenbeinen. Das hilft auf jeden Fall.

    Nein.


    Bei dir vielleicht schon - bei mir nicht.


    Letztendlich bleibt aber nur Zeckenkontrolle am besten allabendlich.

    Und auch das ist natürlich ergänzend ganz schön - hilft aber nicht zuverlässig. Selbstverständlich hatte ich mich vor jedem Zeckenstich abgesucht (außer bei Zecken aus dem eigenen Garten - da bin ich schlampig, aber nach Waldbesuchen immer).

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • ich sprühe Zeckenspray auf die Beine und am allerbesten hat man die Strümpfe über den Hosenbeinen. Das hilft auf jeden Fall.

    Nein.


    Bei dir vielleicht schon - bei mir nicht.

    Ok. Auch nicht, wenn du das ganze mit Zeckenspray besprühst? Also, so machen wir es, und das scheint bei unseren Zeckenanfaelligen Familienmitgliedern schon zu helfen.


    Oder ist die Zeckenhose da nochmal anders geschnitten oder besser imprägniert?

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


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  • Ok. Auch nicht, wenn du das ganze mit Zeckenspray besprühst?

    Nein, und ich habe alle ausprobiert. Schrieb ich ja schon oben. Deshalb klingt meine Antwort vermutlich auch pampiger als gemeint #schäm .


    Aber ich finde Zecken *echt* nervig, und habe *alles* ausprobiert, und wenn ich dann (nicht nur bei dir, sondern damit wird man ja alljährlich auch in Zeitungsartikeln, bei gmx usw. zugetextet) lese, man müsse ja nur, und XY helfe garantiert, kriege ich hysterische Anfälle und werde vielleicht unfair, denn für vermutlich 90% der Leute ist das ja echt eine gute Strategie.


    Jedoch leider nicht, wenn das Leckerste durch den Wald streift, das die Zecken je gerochen haben.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Jedoch leider nicht, wenn das Leckerste durch den Wald streift, das die Zecken je gerochen haben.

    :D Das ist doch mal eine schöne Selbstbeschreibung.


    Pilzesammeln ist sicherlich auch nochmal heftiger als Spaziergänge auf Waldwegen, nehme ich an. Cool, dass es solche Hosen gibt.


    Gruß,

    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

  • Wir haben uns hier alle impfen lassen, obwohl das FSME-Gebiet erst mal nur Nachbarlandkreis war (inzwischen ist es zu uns gewandert).

    Ich würde fürs impfen plädieren, denn ihr scheint ja gern in Schweden zu urlauben, also ist es nicht "nur für 2 Wochen" sondern eine Investition in die Zukunft.

    Für mich persönlich war es den Wiggel mit den Terminen wert; Impfreaktionen irgend einer Art hatte hier niemand. Und ich bin einfach grundentspannter, wenn ich am Morgen beim Kind eine Zecke finde, die ich am Abend übersehen habe.

  • Jedoch leider nicht, wenn das Leckerste durch den Wald streift, das die Zecken je gerochen haben.

    Jetzt tun mir die Zecken fast leid ;)


    Aber ich verstehe dich und ich habe auch schon viel gutes von Zeckenhosen gehört, bisher nur war der Preis abschreckend. Wenn ich aber wie du als Hobby wirklich so regelmässig im Wald und nicht nur auf Waldwegen unterwegs waere und dazu noch so eine Zeckendelikatesse waere, wuerde ich das anders sehen. Denn Borreliose kann halt echt doof sein.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Wir wohnen in Bayern und sind auch in verschiedenen Gebieten gerne mal in der Natur unterwegs. Trotzdem haben wir uns bis letztes Jahr alle dagegen entschieden. Ich selbst habe im Herbst die FSME-Impfungen angefangen, meinen älteren Sohn wollen wir eigentlch dieses Jahr noch impfen lassen. Wobei mir die Aussicht auf regelmäßig auffrischen auch nicht so gut gefällt.


    Impfreaktionen irgend einer Art hatte hier niemand

    Das kann ich für meine beiden ersten Imfungen unterschreiben - ich glaube, ch habe noch nie sowenig von einer IMpfung gemekt. Da war wirklich gar nichts ausser dem Einstich bei der Imfung selbst.