Um auf das Ausgangsthema zurückzukommen - ich frage mich schon, woran es liegt.
Ich nehme in der öffentlichen Diskussion immer mal wahr:
1. Kinder und Jugend Bashing: die sind ja alle zu undiszipliniert und vertragen keinen Leistungsdruck - wir mussten früher....., es fängt ja schon damit an, dass sie nicht mal mehr Rechtschreibung lernen weil sie sonst demotiviert werden würden usw. usw. gerne auch: die wollen ja nur noch zocken/sich berieseln lassen
2. Lehrkräfte und Beamtenbashing - ja auch gern von Seiten der Politik: die wollen nicht arbeiten, die wollen nur Teilzeit, die haben so lange Ferien
3. die Eltern sind ja auch alle nicht mehr in der Lage, die Kinder zu erziehen. In diese Bashing Schiene kommen dann auch gerne die "kleinen Paschas" und die Nicht-Deutsch-Muttersprachler, die womöglich bildungsfern sind, sonst würden sie ja zu Hause deutsch mit den Kindern sprechen.
Solange man selber Kinder in der Schule hat, ist man viel zu beschäftigt, um sich zu engagieren, und danach ist man nicht mehr so daran interessiert, denn - wenn die sich alle mal nicht so anstellen würden.....
Ich wundere mich sehr darüber, dass aus der Wirtschaft nicht viel mehr Druck kommt, sondern da zwar Ansprüche gestellt werden, aber doch lieber auf die verkommene Jugend und die faulen Lehrkräfte geschimpft wird.
Und dann wird einfach mal die Stundenanzahl in Mathe, Englisch und Deutsch wegen Lehrermangel reduziert - dann zählt es nicht als Ausfall, und man kann wunderbar darüber motzen, dass die Kinder Dreisatz und Bruchrechnung nicht ordentlich beherrschen, oder die Rechtschreibung nicht. Dass mein Kind (8. Klasse Gesamtschule) einen halbwegs vernünftigen Geschichtsunterricht erleben wird, oder auch nur mal im Unterricht die Gewaltenteilung in der Demokratie und das Wahlsystem behandelt wird, glaube ich schon gar nicht mehr.