Feministische Außenpolitik

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  • Ich weiß nicht, ob es dazu schon einen Thread gibt - bin gerade am Handy unterwegs & finde da leider Suche nicht. Dann gern einen Hinweis darauf.

    Mich interessiert, was andere darunter verstehen und ob oder worin sich diese gegenwärtig zeigt.

    Auslöser für diesen Thread ist für mich natürlich das aktuelle Weltgeschehen und wie dieses bewertet wird und auch damit will ich nicht hinter dem Berg halten, dass ich ich die deutsche Außenministerin nicht gut finde, um es ganz sachlich zu formulieren.


    Aber ich möchte hier keine Schlammschlacht, kein verteidigen oder runtermachen dieser Politikerin, sondern ich will gern verstehen, was unter feministischer Außenpolitik zu verstehen ist oder andere verstehen, um mir ein Bild machen zu können, ob ich mich damit identifizieren kann oder diesen Aspekt des Feminismus, dann eher kritisch oder ablehnend gegenüber bleibe.


    Ich freue mich auf konstruktiven und respektvollen Austausch unterschiedlicher und gegensätzlicher Positionen und Sichtweisen.


    Ein bisschen schmökere ich gerade auf der Seite der Heinrich-Böll-Stiftung um Thema.

  • Eventuell wäre es hilfreich, wenn du ein wenig konkretisierst, was du genau auszusetzen hast, an A. Baerbock.


    Ich bin bekennende Grünwählerin und hätte sie gerne als Kanzlerin gesehen. Nicht weil ich glaube, dass sie die Beste gewesen wäre (besser als die Mitstreiter vielleicht doch), sondern weil ich nicht wollte, dass ein Mann Kanzlerin wird. Ich habe es sehr bedauert, dass nach dem Ende von Angela Merkels Kanzlerschaft klar war, dass es nicht wieder eine Frau werden wird. Allein das war für mich Grund genug, grün zu wählen. Sekundärgrund, sie sind das kleinste Übel von allen neben der Tierschutzpartei.


    Aber das wolltest du gar nicht wissen ;). Ich finde sie macht einen tollen Job, soweit meine Wenigkeit das beurteilen kann. Sie ist unfassbar fleißig, nahbar und sehr menschlich. Dass sie hier und da in einige sprachliche Fettnäpfchen tritt, kann ich verzeihen.


    Mein größter Kritikpunkt bisher, ist ihre zögerliche Haltung zu den (Frauen)Protesten im Iran. Da war unsere Regierung insgesamt zu lange zu zurückhaltend. Ich verstehe aber - bzw. eben nicht alles - dass man auch mit solchen kruden Ländern „diplomatisch“ umgehen muss und eine gewisse Vorsicht walten lassen muss, um dort nicht das nächste Pulverfass hochgehen zu lassen und iranische Menschen auf unserem Boden nicht zu gefährden. Des weiteren hat der Iran aufgrund seiner hohen Vorräte an fossilen Brennstoffen eine ziemliche Macht auf den Rest der Welt. Da kann man auf internationalem Parkett wahrscheinlich nicht einfach mal den Stinkefinger aus dem Hosenanzug ziehen, obwohl wir das alle gut fänden.


    Was die Ukraine betrifft: ich stehe voll und ganz zu Waffenlieferungen dorthin. Ich habe keinen Bock, dass morgen „der Russe“ vor unserer Tür steht und seine Weltherrschaftsphantasien weiterspinnt. Gerade dieser Tage hat Baerbocks russischer Amts“kollege“ Lawrow der Republik Moldau recht unverhohlen gedroht.

    Too many assholes, not enough axes!

  • Ich glaube, ich bin irgendwie zu unwissend, um mir unter "feministischer Außenpolitik" etwas vorstellen zu können.


    Das habe ich hier im Forum schon öfters festgestellt, dass viele von euch sich mit dem Thema Feminismus viel besser auskennen als ich. Für mich war/ist das einfach sowas wie "Erstreiten der Gleichberechtigung von Frau und Mann" (heutzutage wohl eher: der Geschlechter allgemein).


    Was das mit Außenpolitik zu tun hat, kann ich mir nur mit viel Nachdenken vorstellen: Beispielsweise las ich neulich in unserer Zeitung einen Artikel, dass eine Studentin aus - hmmm woher war das nochmal? Iran? - eine Heiratserlaubnis ihres Vaters brauchte, um in Deutschland einen Deutschen heiraten zu dürfen. Solche Absurditäten nach Möglichkeit zu vermeiden wäre in meinen Augen eine Aufgabe der Außenpolitik, und das würde mE in den Feminismus-Bereich fallen, denn selbstverständlich brauchen in Deutschland heiratende iranische (?) Männer keine Heiratserlaubnis ihres Vaters (und ihrer Mutter schon gar nicht).


    Aber was das dann noch konkret im Kontext der gegenwärtigen Situation bedeutet, da stehe ich ja voll auf dem Schlauch. Ist die Außenpolitik, die Frau Baerbock betreibt, automatisch feministisch, weil sie eine Frau ist? Oder sollte sie es aus dem Grund sein? Und wie sähe das aus, z. B. in Bezug auf den Krieg in der Ukraine? #bahnhof

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Mir geht es wirklich nicht darum, konkret über die Politik von Baerock zu diskutieren, sie ist nur der Aufhänger.

    Ich musste für mich einfach feststellen, dass ich mir bisher offensichtlich wenig Gedanken darüber gemacht habe, was feministische Außenpolitik tatsächlich/konkret ist oder ausmacht. Allein die Tatsache, ob/dass nun gerade eine Frau das Amt inne hat (oder auch in anderen Ministerien) macht deren Politik ja vermutlich noch zu keiner feministischen.

    Auf der Seite der Böll-Stiftung liest man halt Sachen, wie: wenn Frauen in Friedensprozesse involviert sind, halten sie x Jahre länger. ( da am handy gerade schwierig, hierher zu kopieren und immer zu switchen).

    Bisher dachte ich (uninformiert, vielleicht naiv und sozialromantisch): toll, eine Frau in der Politik an wichtiger Stelle, dass muss ja dann besser, gerechter, mehr Perspektiven berücksichtigend (ganz, ganz platt ausgedrückt, bitte nicht auf die Goldwaage legen) werden. Nun habe ich den Eindruck, dass ich(!) da eher einer Form feministischen Narzissmus hatte.


    Also ist meine Frage: was macht feministische Außenpolitik aus? Woran erkenne ich sie?

  • Wenn du am Schmökern bist und dich zu feministischer Außenpolitik belesen möchtest, wäre Kristina Lunz (Link zum Buch)meine erste Empfehlung. Einige Artikel dazu noch - finden sich aber auch schnell mit etwas googeln.


    - https://goodimpact.eu/menschen…setzt-andere-prioritaeten


    - https://www.tagesspiegel.de/meinung/d-d-395032.html


    - https://www.tagesschau.de/ausl…he-aussenpolitik-101.html


    - https://www.deutschlandfunkkul…he-aussenpolitik-100.html


    Zunächst müsstest du (für dich oder für einen konstruktiven Austausch hier) vielleicht darlegen (oder herausfinden), was dich an Annalena Baerbock in der Amtsausübung stört, und was das konkret mit dem Konzept der Feministischen Außenpolitik zu tun hat. Ich finds gerade schwierig zu greifen, was dich da umtreibt.

  • Ok, noch zwei Fragen:


    - Was ist feministischer Narzissmus?


    - Wäre es nicht effektiver (für dich und in Bezug auf die Fragestellung) die abschließende Frage einfach zu recherchieren? Und mehr dazu zu lesen? Es gibt da doch so viel Input. Oder suchst du hier nach genau dem Input? Dann kann ich gerne noch drölfzig Links hinterherschicken...

  • Nur kurz ( sollte dann noch etwas arbeiten), hoffentlich heute Abend ausführlicher:

    Ich habe für mich festgestellt, dass ich eben kein Konzept von „feministischer Außenpolitik“ bisher hatte und nun auf der Suche bin, was denn ein solches Konzept ausmacht, woran ich es erkennen kann.

    Bin da wirklich am Anfang und will mich dem (erst mal? eher?) auf der Theorie-Ebene, gern auch historisch nähern, weil das mir(!) den nötigen Abstand ermöglicht, um sachlich drauf zu schauen, mir hoffentlich ne Meinung bilden zu können usw.

    Die derzeitige Außenministerin war da jetzt nur Auslöser, Aufhänger für mich, mehr nicht.

  • Ich verlinke hier einen Schweizer Artikel zu feministischer Aussenpolitik aus dem jahr 2020.

    Absichtlich älter und aus der Schweiz, damit man das Thema mal grundsätzlich betrachten kann, ohne dass hier die dritte Baustelle zum Ukrainekonflikt eröffnet wird.


    Was ist feministische Aussenpolitik?
    Am 31.10.2000 verabschiedete der UNO-Sicherheitsrat einstimmig die völkerrechtlich verbindliche Resolution 1325.
    www.swissinfo.ch


    Dabei geht es eigentlich nicht darum, welches Geschlecht nun konkret die Aussenministerin hat, sondern darum, dass man feministische Interessen in die politischen Bestrebungen miteinbezieht.


    Aus dem Link zitiiert:


    "Es geht um die Integration von Menschenrechten von Frauen und Mädchen in die aussenpolitischen Ziele eines Landes." Es bestehe ein enger Zusammenhang zwischen Geschlechtergleichstellung, dem Schutz der Menschenrechte, nachhaltiger Entwicklung und der Wahrung von Frieden und Sicherheit. "Ich bin überzeugt, dass erfolgreiche Aussenpolitik nur gelingt mit einer konsequenten Genderperspektive", so Friedl.

    Auch Estermann ist der Meinung, dass ein Frieden besser ist, wenn er unter Einbezug der Frauen geschlossen wurde. "Frauen handeln humaner, sie denken stärker an die Zukunft und die Konsequenzen. Deshalb ist es das einzig Richtige, sie in Friedensverhandlungen und Friedensmissionen miteinzubeziehen."

    Und Bias sagt: "Ein Friede kann nicht stabil und langfristig sein, wenn er nur unter Einbezug jener verhandelt wird, die mit Gewalt agiert haben. Es müssen zivile Akteure miteinbezogen werden, die versucht haben, konziliant und friedfertig zu sein. Und das sind oft Frauen."


    Nun ist es natürlich erfahrungsgemäss so, dass je mehr Frauen in diese Positionen gelangen, die miteinscheiden können bei solchen Prozessen, die Wahrscheinlichkeit grösser ist, dass "feministische Aussenpolitik" gemacht wird.

    Muss aber nicht zwangsläufig sein. Es gibt genügend Politikerinnen in Vergangenheit und Gegenwart, die keineswegs sich für Schutz der Menschenrechte stark machen.


    Aber ich bin mit der Sichtweise einverstanden, dass zivile Akteure in solche Prozesse mit einbezogen werden sollten um nachhaltige Lösungen zu entwickeln.

    Daroan mit Zottel 01, Zick 03, Zwerg 05 und Sternenkind (98-99)

  • Hier ist so ein interessanten Dominoeffekt bzgl. weiblicher Aussenministerin.


    Die Schweiz eröffnete als Letztes Europäisches Land den Beruf als Diplomat für Frauen. Lange war das so ein "Old Boy"-Network und trotz dass Frauen theoretisch die Möglichkeit gehabt hätten sich als Diplomatinnen zu bewerben, blieb es eine Männerdomäne. Bis sich eine weibliche Aussenministerin auf die Hinterbeine stellte:

    "Dass heute mehr Frauen führende Positionen in der Diplomatie bekleiden, ist wohl auch auf eine Massnahme der damaligen Aussenministerin Micheline Calmy-Rey im Jahr 2006 zurückzuführen: Damals akzeptierte sie die Vorschläge der Kommission nicht, die für die Auswahl der jungen Diplomaten und Diplomatinnen zuständig ist. Sie schickte die Liste an den Absender zurück und forderte eine repräsentative Geschlechterverteilung, wofür sie auch in den Medien viel Kritik erntete. Calmy-Rey setzte diese Praxis bis zu ihrem Rücktritt 2012 fort und erhöhte zudem das Höchstalter für Bewerber und Bewerberinnen von 30 auf 35 Jahre. Seit anfangs 2019 gilt wieder das Höchstalter 30. Sowohl der Anteil an weiblichen Bewerbungen, als auch an rekrutierten Frauen hat sich in den letzten Jahren bei rund 50% eingependelt."

    Daroan mit Zottel 01, Zick 03, Zwerg 05 und Sternenkind (98-99)

  • Daroan : Danke für deinen Link und Zitat daraus!

    Auch Estermann ist der Meinung, dass ein Frieden besser ist, wenn er unter Einbezug der Frauen geschlossen wurde. "Frauen handeln humaner, sie denken stärker an die Zukunft und die Konsequenzen. Deshalb ist es das einzig Richtige, sie in Friedensverhandlungen und Friedensmissionen miteinzubeziehen."

    Das finde ich spannend, genau das habe ich lange gedacht, aber bin inzwischen unsicher, denn woher kommt diese Überzeugung? Konkret müsste man vermutlich genau solche Friedensverhandlungen anschauen und analysieren, in welcher Funktion/Rolle/Amt usw. waren Frauen beteiligt.


    Genau dieses: gerechter, humaner usw hab ich vorhin gemeint, als ich flapsig! von feministischen Narzissmus ( das ist m.W. kein!!! t.t.) schrieb, mein überheblicher Gedanke, dass Frauen das alles besser machen.

  • Ich denke, es geht darum, dass Frauen meist weniger mobil sind durch ihre familiäre Situation. Wenn Frauen gehen, dann bleiben meist alte Menschen unbetreut zurück, Kinder in Obhut von Grosseltern.

    Denn machen wir uns nichts vor, es ist in den meisten Gesellschaften so, dass die Mütter für die Kinder sorgen.


    Frauen haben oft weniger Zugang zu Bildung. Teilweise werden ihre Geburten nicht registriert, sie haben keinen Zugang zu Pässen. Für Frauen ist Migration gefährlicher.


    Und selbst wenn sie migrieren, senden sie prozentual mehr Geld nach Hause. Weil eben dort meist Kinder, Grosseltern auf sie angewiesen sind.


    So gesehen haben Frauen halt oft sehr handfeste Interessen für nachhaltige Friedenspolitik. Ohne dass sie jetzt ein generell sanftmütiges, friedfertiges Gemüt haben :D

    Daroan mit Zottel 01, Zick 03, Zwerg 05 und Sternenkind (98-99)

  • Daroan : Danke für deinen Link und Zitat daraus!

    Auch Estermann ist der Meinung, dass ein Frieden besser ist, wenn er unter Einbezug der Frauen geschlossen wurde. "Frauen handeln humaner, sie denken stärker an die Zukunft und die Konsequenzen. Deshalb ist es das einzig Richtige, sie in Friedensverhandlungen und Friedensmissionen miteinzubeziehen."

    Das finde ich spannend, genau das habe ich lange gedacht, aber bin inzwischen unsicher, denn woher kommt diese Überzeugung? Konkret müsste man vermutlich genau solche Friedensverhandlungen anschauen und analysieren, in welcher Funktion/Rolle/Amt usw. waren Frauen beteiligt.


    Genau dieses: gerechter, humaner usw hab ich vorhin gemeint, als ich flapsig! von feministischen Narzissmus ( das ist m.W. kein!!! t.t.) schrieb, mein überheblicher Gedanke, dass Frauen das alles besser machen.

    Die Frage könntest du glaube ich selbst beantworten, wenn du dich - wie du es ja möchtest - erst mal ein bisschen mit feministischer Außenpolitik beschäftig hast. Mit der Annahme, das Frauen alles besser machen hat das Konzept nichts zu tun.


    Und Narzissmus hat nicht mit alles besser machen zu tun - daher wüsste ich echt gerne, was du mit dem Begriff meinst...

  • Arnoli74 : Muss ich dir jetzt erklären, dass Narzissmus was mit der Überzeugung zu hat, überlegen zu sein, unter Abwertung aller anderen?

    Ich möchte dir im Augenblick nur rückmelden, dass ich deinen letzten Beitrag als überheblich empfinde.

  • Ich habe ein Interview mit der Autorin gefunden, die das Buch geschrieben hat, welches Arnoli74 oben erwähnte, Kristina Lunz , Die Zukunft der Aussenpolitik ist feministisch.

    Friedenspolitik: «Sie erzählen uns Geschichten vom Bösen»
    Die feministische Friedensaktivistin Kristina Lunz hält Waffenlieferungen an die Ukraine für geboten. Sie sagt jedoch auch: Um langfristig Kriege und Krisen zu…
    www.woz.ch


    zur Einordnung: die WOZ ist eine genossenschaftlich organisierte linke Wochenzeitung.


    Ich finde das Interview interessant, es ist aktuell mit Bezug zum Ukrainekonflikt, ich möchte aber dazu nicht weiter diskutieren.


    Einfach für die, die es interessiert.


    Friedenspolitik: «Sie erzählen uns Geschichten vom Bösen»
    Die feministische Friedensaktivistin Kristina Lunz hält Waffenlieferungen an die Ukraine für geboten. Sie sagt jedoch auch: Um langfristig Kriege und Krisen zu…
    www.woz.ch

    Daroan mit Zottel 01, Zick 03, Zwerg 05 und Sternenkind (98-99)

  • Arnoli74 : Muss ich dir jetzt erklären, dass Narzissmus was mit der Überzeugung zu hat, überlegen zu sein, unter Abwertung aller anderen?

    Ich möchte dir im Augenblick nur rückmelden, dass ich deinen letzten Beitrag als überheblich empfinde.

    Danke für die Rückmeldung - will mich nicht streiten, aber ein Post der mit "Muss ich dir jetzt erklären, dass... " anfängt empfinde ich auch so.


    Ich bin einigermaßen aufgeklärt zum Thema Narzissmus aber ich hab trotzdem nicht verstanden, was du mit dem Begriff "feministischer Narzissmus" zum Ausdruck bringen wolltest. Deswegen habe ich gefragt und wäre ich mich sehr für die Antwort interessieren.


    Dass meine Frage überheblich rüberkam, tut mir leid!

  • Jo, dem muss ich mich anschließen. Arnolis Frage ist gerechtfertigt. Ebenso wie meine unbeantwortete Frage, was an der Außenministerin konkret zu kritisieren ist. Und das war mitnichten eine rhetorische Provofrage, sondern ernsthaftes Interesse. Ähnlich wie Hühnchen bin ich nicht sicher, ob ich belesen und informiert genug bin. Daher schließe ich nicht aus, dass mir wichtige Zusammenhänge entgehen.


    Respektvoller, konstruktiver Austausch geht anders, antwortet nicht zynisch und lässt Fragen nicht unbeantwortet. Oder gilt das nicht für jede?

    Too many assholes, not enough axes!

  • Ich höre gerade die letzte Folge des "Alles Gesagt"-Podcasts von Zeit Online. Da geht es ungefähr bei Stunde sieben oder so auch kurz um feministische Außenpolitik:


    Podcast: "Alles gesagt?": Hadija Haruna-Oelker, wie schön ist die Differenz?
    Die Moderatorin und Autorin spricht im unendlichen Podcast über Rassismus, Religion und Gerechtigkeit. Und diskutiert, wann die erste Schwarze Bundeskanzlerin…
    www.zeit.de


    Aus der Erinnerung war die Erklärung von Haruna-Ölker ungefähr, dass bei feministischer Außenpolitik insbesondere auch die Belange von Frauen mitgedacht werden und Frauen miteinbezogen werden sollen, dass man darüber aber letztlich häufig dabei landet, soziale Aspekte mitzubedenken.


    Sie macht eine feministische Presserunde, in der das Thema manchmal vorkommt, da hab ich aber noch nicht reinhören können.


    Wir können auch anders. Die feministische Presserunde. | Petra-Kelly-Stiftung
    Mithu Sanyal, Teresa Bücker und Ulrike Herrmann besprechen aktuelle Themen aus feministischer Perspektive. Moderation: Hadija Haruna-Oelker.
    www.petrakellystiftung.de


    Das finde ich spannend, genau das habe ich lange gedacht, aber bin inzwischen unsicher, denn woher kommt diese Überzeugung? Konkret müsste man vermutlich genau solche Friedensverhandlungen anschauen und analysieren, in welcher Funktion/Rolle/Amt usw. waren Frauen beteiligt.


    Genau dieses: gerechter, humaner usw hab ich vorhin gemeint, als ich flapsig! von feministischen Narzissmus ( das ist m.W. kein!!! t.t.) schrieb, mein überheblicher Gedanke, dass Frauen das alles besser machen.

    Es ist nicht so, dass Frauen alles besser machen, schon gar nicht jede einzelne Frau als jeder einzelne Mann. Aber kulturell gibt es doch häufig Unterschiede zwischen der Gruppe der Männer und der Gruppe der Frauen, und wenn man die Gruppe der Frauen politisch nicht berücksichtigt, fallen unsere Belange leichter hintenunter und das, was Frauen positives beitragen könnten, findet nicht statt.


    Hier gibt es ein Interview mit Kristina Lunz dazu:

    "Jedes Geschlecht kann feministische Außenpolitik machen"
    Feministische Außenpolitik versucht, die Interessen marginalisierter Gruppen zu integrieren und strukturelle Ungleichheiten zu beseitigen.
    www.deutschlandfunknova.de

  • Das finde ich spannend, genau das habe ich lange gedacht, aber bin inzwischen unsicher, denn woher kommt diese Überzeugung? Konkret müsste man vermutlich genau solche Friedensverhandlungen anschauen und analysieren, in welcher Funktion/Rolle/Amt usw. waren Frauen beteiligt.

    Schau mal hier, das war in einem der Artikel verlinkt, die Daroan rausgesucht hat:


    https://www.ipinst.org/wp-content/uploads/2015/06/IPI-E-pub-Reimagining-Peacemaking.pdf

  • Daroan danke für das Interview, habe ich gleich Freundinnen weiter geleitet, finde mich da in vielen auf wieder.

    #herzKleiner Zwerg 07/14

    #herzMinizwerg 06/17

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  • Ich finde in diesem Zusammenhang auch interessant, dass NGOs festgestellt haben, dass nachhaltige Unterstützung im globalen Süden sehr gut wirkt, wenn man Frauen Mikrodarlehen gibt.

    Ich muss mal suchen, wo ich das finde. Dies ist für mich auch fem. Außenpolitik. Frauen darin zu unterstützen, Dinge selbst zu tun.

    Life is a mountain - ride it like a wave