Kein Praktikumsplatz - Schulnote ungenügend

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  • Mich hat eben die zweite Mahnung der Realschule erreicht. Mein Kind aus der 8 Klasse hat keinen Praktikumsplatz. 2 Bewerbungen, 2 Absagen. Alle anderen Vorschläge meinerseits findet das Kind doof.

    Man erwartet von mir, dass mein Kind in 4 Tagen einen Platz vorweist und ich entsprechend auf das Kind einwirke.


    Fürs Praktikum gibt es scheinbar Noten. Das "mangelnde Bemühen um einen Praktikumsplatz" kann mit "ungenügend" bewertet werden.


    OK, bevor ich jetzt einen Brief an die Schule schreibe, in dem ich mich als überlastete, alleinerziehende Mutter oute, die nach 20 Berufsabstinenz immer noch mit dem Wiedereinstieg zu tun hat, und zugebe, dass Druckmittel a la Holzhammer und Erpressung bei meinen Kindern eher selten wirken, frag ich mal lieber bei den Raben nach.


    Das Praktikum ist seit einem Jahr immer wieder Thema bei diesem Kind. Kolossal erfolglos, weil sie alles ablehnt und keine Ahnung hat, wo es hingehen soll. Wie schön, dass mangelnde Perspektivlosigkeit auch noch abgestraft wird.

  • Fragt bei EDEKA.


    Ist jetzt nicht so das Superding, es geht nur um Regale einräumen und so... aber man hat immerhin einen Praktikumsplatz gefunden und die Note gerettet.


    Mein Mann hat neulich einen Abend vorher eine Familie beobachtet, die nach einem Praktikumsplatz gefragt hat und der Geschäftsführer das wohl auch noch möglich gemacht hat.


    Meine Tochter "muss" demnächst wg. Berufsfelderkundung ins Finanzamt und zur Sparkasse.


    Sie hat sich selbst nicht gekümmert und nun ist das so. Das ist das, was ich auf die Schnelle für sie gefunden habe.


    Es gibt auch https://beazubi.de/ - da findet man auch Praktikumsplätze.

  • Zwei Bewerbungen sind tatsächlich nicht viel und zumindest hier ist ohne familiäre Beziehungen auch schwerlich etwas zu finden. ABER, dass würde ich so nicht kommunizieren, sondern um Unterstützung von Seiten der Schule nachdrücklich bitten. Das passiert nämlich auch Menschen, die mehr Initiative zeigen. Hier gab es Rundschreiben an alle Eltern und dann wurden mit vereinten Kräften alle irgendwie untergebracht. Schule kann sich nicht einfach herausnehmen aus der Platzierung.

    In meinen Augen geht es auch weniger um Schnuppern in den Wunschberuf (ist natürlich ein echtes pro wenn das auch noch passiert) es geht um erste Erfahrungen außerhalb des Schulkosmos. Deswegen ist der Ort auch nicht so ausschlaggebend, das würde ich meinen Kind auch vermitteln. Und wenn dann nur die Erkenntnis kommt, dass wird es definitiv nicht.

    Life is a mountain - ride it like a wave

  • #knuddel


    Nervig und stressig. Also, ich persönlich würde das Kind ja auflaufen lassen. Wenn es ihm wichtig wäre, dass es keine Sechs bekommt, würde es sich ja auch etwas mehr bemühen.


    Ich wäre so stinksauer, dass die Schule mir die Verantwortung auflädt!


    Spontan wüsste ich jetzt aber auch nicht, wie ich :stupid: #rolleyes sachlich zurückmelden könnte. Denn du weißt ja, dass Druck bei deinem Kind nicht funktioniert - selbst die Drohung mit der Note funktioniert ja anscheinend nicht. Ab deiner Stelle würde ich die Beziehung zu meinem Kind über die Forderung der Schule stellen. Wäre deinem Kind das Praktikum wichtig, hätte es dich doch bestimmt selber um Hilfe bei der Beschaffung gebeten.


    Abgesehen davon kenne ich keinen Betrieb, der gerne noch spontan einen Praktikanten nimmt, weil der wegen Bocklosigkeit nichts Anderes gefunden hat. Wäre ihm spontan ein fester Platz verlustig gegangen, sähe das bestimmt anders aus.

  • Hier hat die Schule dann geholfen und erstens Gespräche mit dem Kind geführt und dann einen Klntakt vermittelt.


    War quasi ne Notlösung.

    Tja. Ich habe nur gerade Nullkommagarkeine Ressourcen, mich darum zu kümmern. Geht nicht.

    Mir ist die Belastung schon zu viel, mich um die erneute Testung dieses Kindes beim KJP kümmern, weil die Lehrerin die Rechtschreibschwäche anzweifelt.

    Ich bin nach 17 Jahren Mutterschaft mit 3 wartungsintensiven Kindern einfach nur noch ausgenudelt.


    Ich krieg das vielleicht noch hin, da einen Satz unter die Rückmeldung zu schreiben "Wenn die Schule was will, soll sich da auch jemand kümmern. Ohne Eltern." OK, ist wahrscheinlich kontraproduktiv.

  • Ich verstehe dich gut.


    Mein Kind hat auch alle Ideen abgelehnt.

    Sie weiß ja, was bzw wo sie Praktikum machen wollte, durfte sie nicht - von der Schule aus. Weil es ein soziales Fach gewesen wäre, das wäre erst nächstes Jahr dran.... tja, auf den Rest hatte sie keine Lust und jch keine Kapazitäten.


    Ich würde der Schule das genauso, eventuell etwas freundlicher, Rückmelden.


    Ich bin echt froh, dass die Schule das geregelt hat. Ich kann sie nicht zu mir auf Arbeit stecken, geht aus rechtlichen Gründen nicht.

  • Was ich hinkriege, ist nächste Woche bei der KJP anzurufen und doch um das schon angebotene Schreiben zu bitten, dass es dem Kind derzeit nicht möglich ist, sich um ein Praktikum zu kümmern. Anrufen muss ich eh.

    Sie kriegt wegen dem ADS mit Müh und Not den Alltag auf die Reihe und ist bei allem anderen komplett verpeilt. Daraus resultiert die Vogel Strauß Taktik. So viel Druck kann ich gerade nicht aufbauen, dass der Kopf da zeitnah aus dem Sand wieder rauskommt.

  • Zumal bei ADHS Druck und Daumenscheauben eh nur zu kompletter Verweigerung führen - zumindest hier.


    Nimm das Schreiben der Praxis und ich finde es gut, dass sie das machen.


    Nimmt auch dir den Druck, den braucht ihr alle nicht.

  • Was ich hinkriege, ist nächste Woche bei der KJP anzurufen und doch um das schon angebotene Schreiben zu bitten, dass es dem Kind derzeit nicht möglich ist, sich um ein Praktikum zu kümmern

    Mach das #ja


    Mit ADS sind die in der 8.Klasse da oft einfach noch nicht soweit.

    Bei meiner Grossen habe ich einen Kollegen von uns angerufen mit einem Handwerksbetrieb und K1 dann einen Zettel in die Hand gedrückt "Am Montag, 7:30 Uhr, Praktikum bei einem Zimmermann".


    Mein Sohn hat etwa 3x als Elektriker ein Praktikum gemacht, weil die immer auch auf den letzten Drücker telefonisch, ohne schriftliche Bewerbung Praktikanten nahmen. Im vollen Wissen, dass er diese Ausbildung nicht machen will.


    Die Mittlere hatte es ähnlich, nur ging sie als Floristin "Die sind leicht zu haben."


    Für die war das einfach zu früh.

    Daroan mit Zottel 01, Zick 03, Zwerg 05 und Sternenkind (98-99)

  • Bei uns werden die Kinder gern in dem Kindergarten oder in der Grundschule als Praktikanten genommen, den sie früher besucht haben.

    Einfach mal die alte Klassenlehrerin oder Kindergartenerzieherin anrufen. Meist freuen sie sich "ihre" Kinder wieder zu sehen. :)

  • Ich finde, dass man Kind und Situation kennen muss, um das zu beurteilen. Also ob es eine wichtige Entwicklungsaufgabe fürs Kind ist, das mit der Praktikumssuche jetzt durchzuziehen (+die negativen Konsequenzen zu tragen) oder ob es jetzt eher wichtig ist, das Kind rauszuhauen.

    Ich hab bei verschiedenen Anlässen schon beides getan, würde mir aber nicht anmaßen, das für andere einzuschätzen.


    Es ist wirklich ungerecht, dass Kontakte der Eltern für einen Praktikumsplatz nötig sind, insbesondere wo es doch auch auf den Bewerbungsprozess ankommen sollte, also der auch gelernt werden soll, zumindest in Ansätzen.

  • Bei uns werden die Kinder gern in dem Kindergarten oder in der Grundschule als Praktikanten genommen, den sie früher besucht haben.

    Einfach mal die alte Klassenlehrerin oder Kindergartenerzieherin anrufen. Meist freuen sie sich "ihre" Kinder wieder zu sehen. :)

    Das habe ich auch schon öfter erlebt, aber das hast du vielleicht auch schon vorgeschlagen?

  • Bei uns werden die Kinder gern in dem Kindergarten oder in der Grundschule als Praktikanten genommen, den sie früher besucht haben.

    Einfach mal die alte Klassenlehrerin oder Kindergartenerzieherin anrufen. Meist freuen sie sich "ihre" Kinder wieder zu sehen. :)

    Kindergarten war hier auch sehr beliebt.

    OGS / Nachmittagsbetreuung wäre noch eine Möglichkeit.


    Supermarkt wurde hier eher abgeraten, weil die Jugendlichen dort nur zum Regalräumen eingesetzt werden. Aber letztlich kann man da auch Einblicke in den Einzelhandel bekommen.


    Hast Du im Job eine Möglichkeit, Dein Kind unterzubringen oder einen Nachbarn, der das Kind mitnehmen kann?


    Bei uns gab es auch lange Diskussionen. Letztlich hat mein Kind doch einen Platz im Wunschbereich gefunden und die lange Fahrtzeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln dafür dann doch auf sich genommen.


    Wenn Dein Kind gar nicht will, muss es wohl mit "ungenügend" leben. Ich denke auch, dass Jugendliche lernen können, dass zwei Bewerbungen nicht unbedingt zum Ziel führen müssen. Gibt es im Wunschberuf noch andere Firmen/Einrichtungen, die in Frage kommen - ggf. mit Fahrzeit?

  • Mir ist die Belastung schon zu viel, mich um die erneute Testung dieses Kindes beim KJP kümmern, weil die Lehrerin die Rechtschreibschwäche anzweifelt.

    Bisschen OT und evtl auch gar nicht hilfreich, aber ich verstehe dich so, dass es eine Testung und daraufhin die Diagnose LRS gab; wie zur Hölle kommt die Lehrerin dazu das anzuzweifeln?! Diagnosestellung fällt nicht in ihren Verantwortungsbereich.

  • Vom Kindergarten kam die eine Absage.


    Damit ihr euch die Dimensionen vorstellen könnt : sämtliche Haupt- und Realschüler der 8+9 Klassen müssen zur gleichen Zeit ihr Praktikum machen. Evtl noch die 9 Klassen Gymnasium dazu. Das macht so etwa 250 Jugendliche bis 400 (mit Gymnasium) gleichzeitig. Wir sind keine große Stadt. Nur so 20.000 Einwohner.


    Mit ÖPNV an einen anderen Ort wird mein Kind noch nicht fahren können. Das ADS lässt grüßen. Mit viel Übung ginge es (woher die Zeit nehmen #haare ) , aber nicht ad hoc für 14 Tage Praktikum. Ich sehe doch, wie kaputt sie nach der Schule ist.


    Liluvli*

    Viele andere Kinder in der Klasse schreiben schlechter. Deswegen zweifelt die Klassenlehrerin, die die Klasse neu übernommen hat, ob die Diagnose noch stimmt. Sie möchte ein neues Gutachten. Immerhin hat sie den Nachteilsausgleich bis Schuljahresende genehmigt, so dass Zeit für die Testung bleibt. Termine bekomme ich demnächst.

  • Viele andere Kinder in der Klasse schreiben schlechter. Deswegen zweifelt die Klassenlehrerin, die die Klasse neu übernommen hat, ob die Diagnose noch stimmt.

    Ahja. Wenn es danach geht, dürfte Krabbis Diagnose auch nicht stimmen. Vor allem, wenn ich überlege, welche Fortschritte sie schon gemacht hat.

    krass, dass eine Lehrerin eine Diagnose einfach in Frage stellen kann.


    Bei Krabbi haben sie Anfangs selber nochmal testen wollen, da hat dann der Sonderpädagoge auf den Tischbgehauen und gesagt, was das soll. Sie hat ne Diagnose, angesoxjerter bekommt ihr es nicht. Gratuliert euch dazu, dass ihr weniger Arbeit habt.

  • Kindergärten werden ja gern für Praktika rausgesucht.

    Habt ihr eine Förderschule in der Nähe? Vielleicht will sie da nachfragen,ob sie Schulbegleitung machen kann?

    Oder habt ihr im Bekannten/Freundeskreis jemanden, der sie mit zu seiner Arbeit nehmen kann?

    Wenn es dir eine Hilfe ist, dann kann ich auch Firmen/Einrichtungen für dich anrufen und nach Praktikumsplatz fragen.

    Unsichtbar





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  • Fürs nächste Praktikum muss ich auf jeden Fall die Sonderpädagogin ins Boot holen. Mein Kind braucht einfach weitere Unterstützung. Für diesmal schaffe ich es nicht.


    Rückblickend denke ich mir oft, dieses Kind wäre auch auf der Förderschule besser aufgehoben gewesen. Nicht wegen "Dummheit" oder so, sondern weil die Unterstützung der Kids dort so viel besser ist. Die Betreuung und Förderung funktioniert dort viel besser. Für den kleineren Bruder ist es eher wie eine Therapie denn wie eine Schule.

    Nur macht es für die letzten 2 Schuljahre nicht mehr viel Sinn bzw. kann ich wahrscheinlich auch nicht durchsetzen (ggüber den Schulen) . Ausserdem fehlen dort ihre Freunde und es wäre auch "nur" ein Hauptschulabschluss möglich.


    Die Förderschule nimmt übrigens keine Praktikanten. Hab ich schon angefragt. Denn dort wäre es perfekt gewesen.

    Für dieses Jahr schreibe ich das Praktikum in den Wind. Ich muss mich nur irgendwie deswegen mit der Schule auseinandersetzen. Das Kind ist jetzt voll auf dem "Trotzpfad" und zelebriert eine Mir-doch-egal-Stimmung. Versucht sich vor dem Versagen zu schützen.

  • Oh wurschtel , ich versteh dich SO gut.


    Als meine Achtklässlerin die Nachricht bekommen hat, man möge einen Praktikumsplatz suchen - wo? Ach, einfach mal nur nach den Interessen des Kindes schauen. - Gibts eine Liste? Nein - einfach mal überall anrufen ... - da bin ich halb ausgeflippt. Wie mit 13 durchaus nicht unrealistisch, wusste meine Tochter nur, was sie bestimmt niemalsgarnicht machen wollte.

    Der Prozess war echt schwierig, inhaltlich nicht, aber menschlich - und im Nachhinein klopfe ich mir auf die Schulter, wie gut ich einen Platz gekriegt habe #rolleyes . Zum Glück kommt es einfach nicht in Frage, dass Mama irgendwo anruft. Also habe ich mit ihr die Gespräche vorbereitet, erste Sätze formuliert, Mut gemacht - und dann bibbernd vor der Kinderzimmertür gewartet #rolleyes . Bei den ersten Anrufen hat das Kind den ganzen Nachmittag gezetert und gejammert und hatte Angst vor dem Telefon. Und kam dann völlig erstaunt wieder raus: Mama, die waren voll nett..

    Und dann ständig wieder: Hast du schon...? Kannst du jetzt...? Es ist unglaublich, wie sehr das im Teeniekopf immer wieder nach hinten gereicht wurde. Ein Besetztzeichen war Entschuldigung genug, das Ganze jetzt mal wieder zwei Tage liegen zu lassen. Bis es MIR dann wieder eingefallen ist. Dann war es zu spät, dann konnte man in der Schule nicht telefonieren etc.


    Es wurde aber besser - jetzt hat sie einen Platz in einer Apotheke bekommen. Das war das einzige, bei dem sie so ein bisschen positiv gezuckt hat, als ich es vorgeschlagen habe. (Außer Polizei - aber dafür muss man 15 sein). Und die Erleichterung bei uns beiden war riesig.


    Wurschtel, ich würde mich an deiner Stelle trotzdem an die Schule wenden.

    Denn ich weiß: Die Schulen HABEN solche Listen, auf denen Betriebe stehen, mit denen sie schon zusammengearbeitet haben. Die rücken sie bloß nicht raus - aber auch dem betreuenden Lehrer ist das wichtig, dass alle Schüler:innen einen Praktikumsplatz bekommen. Immer davon ausgegangen, dass es sich nicht um medizinische Gründe handelt, dass das Kind nicht in der Lage ist das Praktikum zu machen.

    Vielleicht ist es auch menschlich sinnvoll - denn mein Kind ließ sich jetzt dann schon sagen, dass es einfach nicht in Frage kommt, alles abzulehnen, weil es nicht zur Debatte steht, nicht anzutreten. Aber dein Kind scheint da unempfindlicher zu sein - womöglich kann ein Lehrer da mehr erreichen?


    Und warum am Schluss nicht Einzelhandel - ich finde, es täte jedem und jeder gut, mal im Einzelhandel gearbeitet zu haben. Klar muss man dann Regale einräumen und den Boden fegen - aber was ist schlecht daran. Es geht ja auch ein bisschen darum, dass man merkt, wie es sich anfühlt, wenn man arbeitet - wie lang z.B. Arbeitstage sind.