Realschule trotz Gymnasialempfehlung?

Zitat von Reeza

Wie findet man das denn raus, wenn man da niemanden kennt?

Ich habe morgens Schüler von 3 Gymnasien und 2 Realschulen in der Straßenbahn.

Man kann relativ gut ausmachen, wer wo aussteigt. Besonders wenn es Gruppen von Schülern sind.

Zitat von Reeza

Heißt, auf der Realschule sind jetzt alle Hauptschüler und das Niveau eher gesunken?

Bei uns nicht.

Die Schule hat bei den Infoveranstaltungen sehr betont, dass Schüler nur mit entsprechender Empfehlung genommen werden.

Trotzdem geht das Niveau jetzt in Klasse 5 sehr auseinander.

Die guten Schüler kommen alle von nur 3 Grundschulen. Der Rest der Kinder von anderen.

Zitat von Brina Berlind

Bei uns nicht.

Die Schule hat bei den Infoveranstaltungen sehr betont, dass Schüler nur mit entsprechender Empfehlung genommen werden.

Trotzdem geht das Niveau jetzt in Klasse 5 sehr auseinander.

Die guten Schüler kommen alle von nur 3 Grundschulen. Der Rest der Kinder von anderen.

Das ist dann aber nicht RLP. In RLP ist die Realschule die Schule, die alle Kinder aufnimmt. Die Hauptschule gibt es nicht mehr. Es gibt auch nur eine Empfehlung Gymnasium / IGS oder Realschule Plus /IGS. Also nur zwei Möglichkeiten zum Ankreuzen. IGS bekommt also jedes Kind als Empfehlung, weil da alle Abschlüsse gemacht werden können. Der Unterschied ist nur Realschule Plus oder Gymnasium. Manche Schulen unterstreichen noch eine der Schulformen.

Ich kann inhaltlich gerade nichts beitragen, möchte jedoch einen Anstoßes zum Procedere dalassen.

Du schreibst, dass Du überlegst, sie auf dem neuen Gymnasium anzumelden und ggf. als Zweitwahl die Realschule anzugeben.

Dies wäre bei uns in BW nicht möglich. Dort entscheidest Du Dich mit der Anmeldung für eine Schulart und kannst dann als Zweit- und Drittwahl nur Schulen der gleichen Schulart angeben.

Ich würde empfehlen vor der Anmeldung zu überprüfen, wie das bei Euch ist, nicht dass es da blöder Überraschungen gibt.

Hier Ba-Wü und bei uns in der Stadt gibt es keine Realschule. Nur Gemeinschaftsschulen Und auch ausschließlich die mit G9. Trotzdem hat es den Effekt, dass alle bei denen es irgendwie in Frage kommt, in das Gymnasium drängen und die Gemeinschaftsschule abgewertet wird. Gedacht war das von der Politik anders...

Mein Kind ist klare Gymnasialkandidatin, aber wenn ich könnte, würde ich sie sofort in eine gute Realschule schicken. Weniger Druck.

Zitat von Reeza

Zitat von Viper11

Zitat von miss_sophie

... Aber es ist ein unheimlicher Zeitfresser.

...Wenn ich dann seinen Freund auf der Realschule sehe, der wenn überhaupt nur in den Hauptfächern Hausaufgaben hat, die er meistens schon in der Schule so nebenher erledigt, frage ich mich schon, wieso wir uns den ganzen Stress antun.

...Das Familienleben leidet da wirklich sehr darunter.

....

Ich kenne mittlerweile einige Kinder, die nach der Realschule auf ein Gymnasium gewechselt sind und sich dann drei Jahre reinhängen, ein gutes Fachabi machen und davor eine gute Kindheit hatten ohne den ganzen Stress.

Unser Sohn (jetzt 7. Klasse) hatte eine eingeschränkte Gymnasialempfehlung, aber hier in NRW entscheiden die Eltern.

Wir haben es nicht gemacht, auch aus dem Grund, dass es uns zu sehr aufs Familienleben gegangen wäre. Er hat jetzt eine entspannte Schulzeit auf der Sekundarschule (ist wie Gesamtschule nur ohne Oberstufe), bringt gemütlich Einsen und Zweien nach Hause, ab und zu mal eine Drei, aber wir haben keinen Stress.

Und ich hatte auch erst Angst, dass er sich nach unten orientiert, weil er sich auch immer an den etwas jüngeren orientiert hat.

Und es ist von den Lehrern her das netteste Kollegium, das ich kenne. Die Schule wurde erst vor ein paar Jahren gegründet, der Jahrgang meines Sohnes war der Jahrgang, der die Schule praktisch komplett gemacht hat, so dass ab dem Jahr alle Jahrgänge vorhanden waren.

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Das klingt wirklich sehr entspannt und wie eine gute Entscheidung bei euch. Und dass das dann mit Wechsel auf Gymnasium schwer wird, da habt ihr keine bedenken?

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Bei uns war der Hintergedanke wie gesagt, erstens nicht den Schulstress in die Familie zu holen und zweitens, dass das Kind, wenn es so weit ist, sich selber entscheiden soll, wie es nach der 10 weitergeht und nicht Abi macht, weil es durch die Schulform schon vorgegeben ist. Durch die eigene Entscheidung geht es dann mit eigener Motivation in die Oberstufe und nicht, weil wir das nach der vierten Klasse irgendwann mal so entschieden haben. So die Theorie. (auch aus meiner eigenen schulischen Laufbahn heraus. Bei mir wäre es besser gewesen, nach der 10 mal drüber nachzudenken, wie es weitergeht, anstatt draufzubleiben, weil man das halt so macht.)

Die Schule ist aber ja auch drauf ausgelegt. Gesamtschulen sind in NRW ja alle Schulformen in einer, also Haupt/Real/Gymnasium, da wird dann differenziert. Sekundarschule ist das gleiche, wie in den Gesamtschulen gibt es E- und G-Kurse (Erweiterungskurs und Grundkurs), nur ohne Oberstufe, aber da gibt es Verträge mit umliegenden Schulen, die das Kind dann nach der 10 auch nehmen müssen, wenn es die Voraussetzungen erfüllt (also Abschluss mit Quali).

Also um den Platz an sich mache ich mir keine Sorgen, die Motivation und ob Abitur überhaupt der richtige Weg für ihn ist oder eine Ausbildung besser wäre, sehen wir dann. Im Moment ist er in allen Kursen, wo differenziert wird im E-Kurs und steht da 1-2, also sollte das schon vergleichbar mit dem Gymnasialniveau sein.

Zitat von PaulaGreen

Ich würde empfehlen vor der Anmeldung zu überprüfen, wie das bei Euch ist, nicht dass es da blöder Überraschungen gibt.

Das ist hier möglich wenn man eine bestimmte Reihenfolge einhält.

Zuerst meldet man an den G8 und IGsen an, dann an den G9 und Realschulen.

Wir hatten z.B. einmal als Erstwunsch ein G8 und als Zweitwunsch ein G9, andersrum wäre es nicht gegangen.

PaulaGreen

eine andere Schulform als Zweit- oder Drittwunsch angeben geht m. W. in Ba-Wü schon. Allerings wäre - zumindest in unserer Stadt - der Zug abgefaren, wenn eine private Schule mit dabei ist. Die haben ihre Anmeldetermine eher und verschicken ihre Zu- und Absagen vor dem Anmeldetermin der staatlichen Schulen. (Ich hatte Reeza so verstanden, dass die Monte eine Privatschule ist.)

Ein Argument pro Realschule war hier immer, dass noch Zeit für Hobbies bleibt. Wir haben ja G8 und das bedeutet Nachmittagsunterricht ab der fünften Klasse. Schau' mal wie die Stundentafel in den einzelnen Klassenstufen aussieht bzw. wie viele Unterrichtsstunden vorgesehen sind. Und als nächstes, wie die Öffies bei Schulschluss nach der 7. oder 8. Stunde fahren.

Was mich wundert: Gab es keine Infoveranstaltungen, in denen die einzelnen Schulen sich vorgestellt haben?

Unsere Kinder sind ja gleich alt, meine hat auch eine Empfehlung fürs Gym, wird aber auf die Realschule gehen.

Sie lernt nicht gerne, sie hat in der Grundschule nur davon profitiert, dass sie eine schnelle Auffassungsgabe hat. Ansonsten macht sie halt am liebsten außerschulische Sachen, spielen, malen, und noch mehr spielen. Ich kenne die Anforderungen des Gymnasiums, das würde jetzt im Moment total schief gehen.

Monte wäre jetzt für meine Tochter aber auch nix, das setzt ja schon auch eine gewisse Selbstständigkeit und Lust am lernen voraus. Meine Tochter arbeitet eher nach dem Paretoprinzip…

Aber wer weiß, was in ein paar Jahren ist, wenn sie dann Lust auf Abitur hat, wird sie es mit Sicherheit schaffen. Und wenn sie die mittlere Reife macht und danach eine Ausbildung?! Bin ich genauso glücklich.

Zitat von Elektra

PaulaGreen

eine andere Schulform als Zweit- oder Drittwunsch angeben geht m. W. in Ba-Wü schon. Allerings wäre - zumindest in unserer Stadt - der Zug abgefaren, wenn eine private Schule mit dabei ist. Die haben ihre Anmeldetermine eher und verschicken ihre Zu- und Absagen vor dem Anmeldetermin der staatlichen Schulen. (Ich hatte Reeza so verstanden, dass die Monte eine Privatschule ist.)

Bei uns ging das definitiv nicht - vielleicht von Stadt zu Stadt unterschiedlich. Das mit den Privatschulen war ähnlich.

Zitat von Elektra

Ein Argument pro Realschule war hier immer, dass noch Zeit für Hobbies bleibt. Wir haben ja G8 und das bedeutet Nachmittagsunterricht ab der fünften Klasse. Schau' mal wie die Stundentafel in den einzelnen Klassenstufen aussieht bzw. wie viele Unterrichtsstunden vorgesehen sind. Und als nächstes, wie die Öffies bei Schulschluss nach der 7. oder 8. Stunde fahren.

Hier möchte ich ergänzen:

Es lohnt sich nicht nur, die Stundentafeln zwischen G8 und G9 zu vergleichen, sonder sogar zwischen unterschiedlichen G8 und G8 bzw. G9 und G9 Schulen.

In unsere Stadt ist das bei G8 zwischen 196 und 207 Wochenstunden bis einschließlich Klasse 10 geschwankt - davon abhängig ist dann vor allem der Umfang des Nachmittagsunterrichts. Manchen Schulen haben zudem ein 7h Modell, d.h. die Kinder haben oft bis 14 Uhr Unterricht, dafür jedoch bis Klasse 10 keinen Nachmittagsunterricht.

Privat Schule ist hier auch so. Der Vertrag muss unterschrieben vorliegen bevor die stattlichen Schulen die Anmeldungen annehmen.

Nach dem Realschulabschluss gibt es eigentlich überall einen Weg zum Abitur - entsprechende Noten vorausgesetzt. In den jüngeren Jahrgängen sieht das anders aus und das wäre auch nichts, was ich primär anstreben würde. Einem guten Realschüler würde ich aber immer zur zweiten Fremdsprache anstelle eines anderen Wahlpflichtfachs raten um den Weg in Richtung Abitur zu ebnen.

Schau Dir mal die Anzahl der Vokabeln in den Fremdsprachen pro Lernjahr an. Weiß nicht, wie das in Eurem BL ist, aber hier ist der Unterschied zw. Gym und Realschule recht groß. Insofern denke ich, dass 5 Jahre Gym und 5 Jahre Real plus da einen Unterschied macht, und wahrscheinlich (meine Einschätzung) auch in den anderen Fächern.

In unserer Stadt kenne ich ein paar die nach der normalen staatlichen RealschulePlus Abi gemacht haben. Dafür gibt es reine Oberstufengymnasien oder die Berufsschule.

Das sind aber echt fleißige Schüler die das schaffen. Es braucht Motivation.

An ein normales Gymnasium zu wechseln halte ich für sehr schwierig.

Auf die Oberstufe der IGS wird auch recht häufig nach der Realschule Plus gewechselt. Und da sind auch meist viele Schüler*innen, die die 2. Fremdsprache erst in der Oberstufe nehmen. Also der Weg zum Abi bleibt offen. Es gibt immer so viel pro und contra. Richtig oder falsch gibt es glaube ich nicht. Meine hatten am Gymnasium z.B. auch nie mehr als 30 Stunden pro Woche. Die Großen sogar nur 28 in der Unterstufe.

Wir hatten den Großen damals an der IGS angemeldet. Einfach um ihm Stress zu sparen. Er hat leicht gelernt ist aber nie gerne in die Schule gegangen und hat nie mehr gemacht, als er unbedingt musste. Dort ging es ihm aber nicht gut, weil die meisten anderen Kinder ohne (eindeutige) Gymnasialempfehlung waren, fehlten ihm Kinder, mit denen er gut auf einem Niveau arbeiten konnte. Er wechselte dann einfach nach der 5. Klasse auf ein Gymnasium, wo er sich deutlich wohler fühlte. Nach der 10. Klasse wusste er, was er beruflich machen möchte und wechselte wiederum auf die Berufsfachschule, um sich ein Jahr Schule zu sparen. Es ist also alles nicht in Stein gemeißelt, was man entscheidet.

Ich wünsche Euch heute eine gute Entscheidung!

Zitat von Reeza

Also, auf der komischen Realschule plus in Rlp macht man in den fünf Jahren dann nicht genau das gleiche an Stoff wie am Gymnasium, oder? Abgesehen von der freiwilligen Fremdsprache. Wenn man in die mss Oberstufe wechseln will, muss man dann einiges eigenständig nachholen?

Hier gibt es Brückenkurse in den Hauptfächern in der E-Phase, auch für die schwachen Gymnasiasten. Daher muss man natürlich nachholen/intensivieren, aber nicht völlig alleine.

Zitat von Cesalu

Zitat von Brina Berlind

Bei uns nicht.

Die Schule hat bei den Infoveranstaltungen sehr betont, dass Schüler nur mit entsprechender Empfehlung genommen werden.

Trotzdem geht das Niveau jetzt in Klasse 5 sehr auseinander.

Die guten Schüler kommen alle von nur 3 Grundschulen. Der Rest der Kinder von anderen.

Das ist dann aber nicht RLP. In RLP ist die Realschule die Schule, die alle Kinder aufnimmt. Die Hauptschule gibt es nicht mehr. Es gibt auch nur eine Empfehlung Gymnasium / IGS oder Realschule Plus /IGS. Also nur zwei Möglichkeiten zum Ankreuzen. IGS bekommt also jedes Kind als Empfehlung, weil da alle Abschlüsse gemacht werden können. Der Unterschied ist nur Realschule Plus oder Gymnasium. Manche Schulen unterstreichen noch eine der Schulformen.

Oh, sorry. Habe das Bundesland übersehen.

Hier in NRW sammelt sich alle in Gesamtschulen (mit Oberstufe) und Sekundarschulen.

Zitat von Reeza

Oh Gott, dass ist so kompliziert. Ich wünsche, es gäbe hier einfach nur ein Gymnasium

Ich würde eher beruhigend sagen: es gibt heute so viele Wege zum Abschluss, dass diese Entscheidung beim Übertritt nicht mehr so wichtig ist. ❤️ Vielleicht hilft das ja auch.