Gewohnheiten ändern - Tätigkeiten verheiraten?

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  • Das mit den Post its und Spiegel ist ja cool

    Ich glaube ich führe das für meine Kinder ein


    Dann reg ich mich nicht auf, wenn das Waschbecken wieder…..

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Das mit den Post its und Spiegel ist ja cool

    Ich glaube ich führe das für meine Kinder ein

    Die Postit's waren ursprünglich eine Idee zum Thema Mentalload verringeren. Damit Todos nicht dauernd im Kopf rotieren, sollte man jede Aufgabe auf ein Postit schreiben (und auch, um dem Partner zu zeigen, was da alles im Kopf rotiert!). Damit ist es fix und kann raus aus meinem Kopf.

    Anfangs dauert es, ehe der Kopf lernt "Ich kann das loslassen, es ist notiert."


    Aber mittlerweile habe ich in Küche, Keller/Flur und meinem Zimmer PostitBlöcke und Bleistifte rumliegen, kann damit sofort jede aufploppende Aufgabe aufschreiben und an den Sammelplatz kleben. Quasi ein 2. Hirn außerhalb meines Kopfes #freu

  • Ich habe Playlisten von spo... tiffy mit Wissenschaftspostcast und neuerdings Hörbüchern für längere Autofahrten.


    Ich habe immer ein Buch dabei für Wartezeiten.


    Früher habe ich beim Wäsche legen Fern geschaut. Das mache ich nicht mehr. Dabei bin ich zu langsam und kriege den Film doch nicht richtig mit. Hintereinander ist für mich sinnvoller.


    Ich koche meist mehrere Gerichte auf einmal, das spart Zeit wenn man z.B. Reis und Nudeln kocht und nebenbei noch Pudding und Ofengemüse und man muss nur einmal spülen.

  • Es gibt 2 Menschen bei deren Telefonaten ich nebenher lese. Eine Person ist meine Mutter, die immer wieder diesselben Geschichten erzählt und nicht aufhört #angst

  • Bei einer meiner hartnäckigen Marotten waren mehrere Maßnahmen (u.a. auch Verheiratung) erforderlich, um ihr beizukommen:


    Ausgangslage: Ich hab's einfach nicht geschossen gekriegt, Medikamente (Vitamine und so'n Zeug) regelmäßig einzunehmen.

    Ging nicht.

    Selbst, wenn ich die Packungen sichtbar auf der Küchenarbeitsplatte deponiert hatte, hab ich sie bereits nach wenigen Tagen gekonnt ignoriert.

    Ich hab sie gesehen, hab gedacht "Jaaa, musst du mal einschmeißen. --- Mach ich gleich...." und hab's dann noch nicht gemacht #rolleyes .

    (Das klingt sehr bescheuert, war aber so. Es ging einfach nicht #hammer).


    Als erste Maßnahme hab ich mir meine Pillen in eine Dosette sortiert. Dadurch entfiel das und ach-so-zeitaufwändige ( ;) ) Herauspröppeln aus den einzelnen Verpackungen.

    Als zweite Maßnahme hab ich mir ein größeres Glas gekauft. Dadurch entfiel das ach-so-zeitaufwändige ( ;) ) Nachfüllen des Glases während der Tabletteneinnahme (mehrere Tabletten; d.h. ich benötigte mehr Wasser als in unsere kleinen Trinkgläser passt).

    Zusatzjoker: Zu diesem Zweck hab ich mir ein sehr schönes Glas mit einer Sonne drauf gekauft, das mir beim Angucken immer Freude macht #love.

    Dritte Maßnahme (und nun kommen wir zur Verheiratung von Gewohnheiten): Ich habe mir angewöhnt, jedesmal beim Zapfen des ersten morgendlichen Kaffees zu Dosette und Glas zu greifen und meine Pillen runterzuspülen.

    Und endlich, endlich funktioniert die regelmäßige Tabletteneinnahme #banane !


    Nun muss ich nur noch für meine 358 anderen Marotten und nicht funktionierenden Sachen solche Maßnahmenpakete erfinden #nägel! :D

    Liebe Grüße von cosalema


    "Dein Kind sei so frei es immer kann. Lass es gehen und hören, finden und fallen, aufstehen und irren" - Pestalozzi

  • Dritte Maßnahme (und nun kommen wir zur Verheiratung von Gewohnheiten): Ich habe mir angewöhnt, jedesmal beim Zapfen des ersten morgendlichen Kaffees zu Dosette und Glas zu greifen und meine Pillen runterzuspülen.

    Und endlich, endlich funktioniert die regelmäßige Tabletteneinnahme #banane !

    Ich nehm meine Medikamente vorm Zähneputzen. Gleicher Grund #angst

    Wenn man schon nicht die Fresse halten kann, dann einfach mal Ahnung haben!

    (Frl. Heiligenscheiß)

  • Ich kann die Frage gar nicht beantworten.

    Und oft genug mache ich auch erst was schönes, aber das stört mich dann nicht so doll (also dass erst das Vergnügen und dann die Arbeit mache). Ich glaube dass ich vielleicht eigentlich eher Arbeit und Vergnügen stetig abwechsel.


    Aber ich erledige Sachen gerne geballt. Ich habe zuhause zB null Putzroutine. Ich greife DANN zum Staubsauger oder Putzlappen wenn mich der Dreck stört UND wenn ich Zeit (und Lust/Energie) habe. Seit ich eine größere Wohnung habe, stapelt sich vor allem meine Wäsche oft, und irgendwann kommt der Punkt an dem es mich wahnsinnig macht und dann beseitige ich das. Ich habe noch nie das Bedürfnis gehabt da irgendwie mehr Struktur reinzubringen, für mich passt das so. Als ich auf kleinerem Wohnraum gelebt habe, hab ich die Wäsche viel zügiger weggeräumt, weil der Störfaktor dadurch viel größer war.


    Aber was Arbeit und Vergnügen angeht: ich kann das Vergnügen irgendwie oft nur halb genießen wenn ich weiß da stapelt sich was, was Ausmaße angenommen hat die mich stören. Und gleichzeitig motiviert mich die Aussicht aufs Vergnügen, um dann die Arbeit relativ zügig und gut durchzuziehen.


    Aber das ist auch nur mein Selbstbild. Ich weiß gerade gar nicht ob andere mich auch so beschreiben würden?

  • Dritte Maßnahme (und nun kommen wir zur Verheiratung von Gewohnheiten): Ich habe mir angewöhnt, jedesmal beim Zapfen des ersten morgendlichen Kaffees zu Dosette und Glas zu greifen und meine Pillen runterzuspülen.

    Und endlich, endlich funktioniert die regelmäßige Tabletteneinnahme #banane !

    Ich nehm meine Medikamente vorm Zähneputzen. Gleicher Grund #angst

    So habe ich das Verheiraten auch verstanden. Etwas neues an eine bestehende Routine knüpfen, nicht unbedingt gleichzeitig machen.


    Seit ich eine bestimmte Hautpflege MIT Effekt benutze, habe ich das zB mit dem Zähneputzen kombiniert. Sonst ging ich auch geschminkt ins Bett.

  • Effektivität war noch nie mein Name, und ich denke über die Optimierung von Routinen deshalb ungern nach. Im Grundsatz macht es mich unglücklich, wenn mein Leben durchgetaktet ist.


    Seit ich ein Headset habe und Vollzeit arbeite, erledige ich aber öfters abends Telefonate, während ich koche. Das hat auf jeden Fall eine gewisse zeitliche Begrenzung. Es gibt Familie/Freunde, da dauern Gespräche erfahrungsgemäß sehr lange, ich brauche aber dringend am Abend und auch am Woe meine Me-Time und will dann keine Gespräche führen müssen.


    Und Spülmaschine ausräumen koppel ich mit "Wachwerden". Das mach ich echt am liebsten gleich nach dem Aufstehen. Ich belade abends und programmiere den Startzeitpunkt, dann ist sie morgens fertig, es kann abdampfen und das Geschirr ist noch so schön warm.


    Podcasts sind leider nicht so meins. Eine Freundin schickt mir seit Neustem ständig "interessante" Links, und ich habe mich noch nicht getraut ihr zu sagen, dass das überhaupt nicht meins ist und auch die Themen bei mir gerade nicht dran sind. Auch hier koppel ich manchmal im Rahmen von funktionierendem Sozialleben mit anderen unliebsamen Tätigkeiten (Putzen, Aufräumen usw.)


    Also nicht Arbeit plus Vergnügen, sondern zwei doofe Fliegen mit einer Klappe. Schönes möchte ich mir nicht durch Unliebsames vergällen.

  • Aber ich erledige Sachen gerne geballt. Ich habe zuhause zB null Putzroutine. Ich greife DANN zum Staubsauger oder Putzlappen wenn mich der Dreck stört UND wenn ich Zeit (und Lust/Energie) habe. Seit ich eine größere Wohnung habe, stapelt sich vor allem meine Wäsche oft, und irgendwann kommt der Punkt an dem es mich wahnsinnig macht und dann beseitige ich das. Ich habe noch nie das Bedürfnis gehabt da irgendwie mehr Struktur reinzubringen, für mich passt das so. Als ich auf kleinerem Wohnraum gelebt habe, hab ich die Wäsche viel zügiger weggeräumt, weil der Störfaktor dadurch viel größer war.


    Aber was Arbeit und Vergnügen angeht: ich kann das Vergnügen irgendwie oft nur halb genießen wenn ich weiß da stapelt sich was, was Ausmaße angenommen hat die mich stören. Und gleichzeitig motiviert mich die Aussicht aufs Vergnügen, um dann die Arbeit relativ zügig und gut durchzuziehen.

    Same here.


    Und was Podcasts bzw. Seriengucken beim verrichten von Arbeiten angeht: das kann ich gar nicht. Also wirklich null.

    Ich kann auch nicht beim Autofahren Podcasts oder Hörspiele hören, weil ich mich dann zu sehr auf den Inhalt konzentriere.

    Ich höre aber unterwegs gern im Radio mal die Nachrichten und den Wetterbericht. Da kann es dann passieren, das ich z.B. etwas interessantes hören, ich dann aber z.B. überholen möchte oder im Rückspiegel noch weit entfernt ein Einsatzfahrzeug sehe und schwupps, habe ich die Nachricht oder das Wetter nicht gehört.


    Was gut geht ist Musik: Mitsingen kann ich dann locker beim Autofahren, das bindet keine mentalen Kapazitäten. Und beim Küche aufräumen geht das auch gut, beim Badputzen eher nicht.


    Beim Putzen bin ich am liebsten ungestört, weil dann die Gedanken fliegen können.

    ich glaube, das ist so ähnlich wie Hatha-Yoga: Da ist die Bewegung ja eigentlich nur das Vehikel, um den Geist auf etwas bestimmtes zu lenken und sich auf die Ausführung zu konzentrieren. Und wenn ich mich beim Putzen bewege, fließen die Gedanken ... mal in Richtung der Tätigkeit, die ich gerade mache z.B. "das sieht jetzt total gut aus" oder auch "du musst mal wieder Spüli kaufen" oder aber ich denke über irgendwas nach, was mir gerade in den Sinn kommt. Da tut gut, weil die Gedanken halt fließen können... Und wenn sie das tun, ist ein Podcast Perlen vor die Säue.


    Aber Aufgaben verketten, das mache ich total gern, dann habe ich das Gefühl, total viel in einem Rutsch und in kurzer Zeit erledigt zu haben.

    Wenn ich z.B. einkaufen gehe, nehme ich das Leergut mit und bringe dann auf dem Weg noch das Paket zur Post, o.ä. Das fließt dann irgendwie sehr schön ineinander und fühlt sich gut an.


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Ich bin eigentlich total der "erst die Arbeit und dann das Vergnügen-Typ".

    Interessant!


    Wie kommt das bei euch? Was hindert euch daran, erst etwas schönes zu machen und die Arbeit ggf. hintenrunter fallen zu lassen?

    Ich will die Dinge tatsächlich einfach weghaben, damit ich mich dann auch entspannen kann. Das funktioniert mit Haushaltskram gut (auch weil wir augeteilte Bereiche haben - wenn meins weg ist, reicht mir das dann auch), mit Arbeitskram leider nur so semi. Das liegt aber an meinem Beruf, da gibt es kein fertig. Tendenziell mache ich aber auch hier eher die Sachen, die schnell auch weggearbeitet werden können.


    Im Gegenzug kann ich es nur schwer aushalten, wenn jemand in Seelenruhe Tee schlürfen kann, während die Arbeit direkt vor Augen ist. Aber ich kann das auch gut für mich behalten und sage dazu nichts. Gibt nunmal unterschiedliche Menschen.

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -

  • Ich würde aber sehr gern den Haushaltskram effizienter gestalten. Miamaria , du hattest gesagt, dass du das optimiert hättest; magst du ein paar der Dinge, die du "verheiratet" hast, schreiben?

    Vorweg muss ich dazu sagen, dass es hier auch lange anders lief. Aber mit der geplanten Optimierung der Wohnung (die Dinge sind da, wo sie gebraucht werden, alles hat seinen Platz, Entrümpelung, sinnvoller Stauraum, die Dinge befinden sich in sinnvoller Anordnung/Entfernung zueinander - besonders in der Küche), habe ich neue Routinen etabliert. Das betrifft vor allem den Morgen, damit alles in Ordnung ist, wenn ich wieder nach Hause kommen (Schulbrote, Spülmaschine, Küche aufräumen). Aber auch das abends für den Morgen vorbereiten, was ich mit meiner persönlichen Abendroutine verheiratet habe (Sachen raus legen, ggf. Brot auftauen, meinen Rucksack packen usw.). Auch Wäsche läuft hier sehr regelmäßig ab - dadurch läuft in dem Bereich nichts auf. Staubwischen ist minimiert durch geschlossenen Stauraum (mit nur wenigen Ausnahmen), gesaugt ist eine kleine Wohnung zum Glück auch schnell, zumal alle Möbel an der Wand hängen oder rollbar sind bzw. saugen eh leicht möglich ist (Tische/Stühle). Kram auf dem Boden muss konsequent weg.


    Wir leben zu fünft auf 72 qm und eine gewisse Effizienz ist da unumgänglich. Ich bin da manchmal auch etwas rigoros, fürchte ich. Aber so lange ich den Großteil an Organisiation etc. stemmen muss, bestimme ich. ^^

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -

  • Podcast im Auto: Das kenne ich auch Annie


    Klugscheißmodus an: Das ist selective attention bzw perceptual load theory.

    Unser Arbeitsgedächtnis hat begrenzte Kapazität (im Gegensatz zum Langzeitgedächtnis), wenn da gerade viel auf einmal verarbeitet werden muss (Überholmanöver) dann filtern wir alle zweitrangige Information weg (Podcast). Sehr schönes Beispiel. Werde ich mir merken #super

  • Genau so! Hab ich das auch geschafft

    Trummelbiene startet durch in diesem Jahr!

  • Ja spannend!

    Ich hab Freundinnen mit denen hasse ich ich zu telefonieren. Sie halten das Handy nie anständig, oder telefonieren auf freisprech dings... (zu Hause, Auto wäre ok)

    Aber ich telefoniere "anständig" und mache nur leichte Tätigkeiten nebenbei- Sachen die keine Konzentration erforden.

  • Klugscheißmodus an: Das ist selective attention bzw perceptual load theory.

    Unser Arbeitsgedächtnis hat begrenzte Kapazität (im Gegensatz zum Langzeitgedächtnis), wenn da gerade viel auf einmal verarbeitet werden muss (Überholmanöver) dann filtern wir alle zweitrangige Information weg (Podcast). Sehr schönes Beispiel. Werde ich mir merken #super

    Danke für meine Horizonterweiterung :)


    Umso mehr bewundere ich Menschen, die das können und halte mich dann immer für die letzte Lusche.


    Ich bin immer voll in der jeweiligen Situation, z.B. Gespräch mit Freundin, Aufgabe im Job, Teilnahme im Meeting, wenn es nicht nur irgendeine Schulung ist. Ich höre auch Podcasts ganz bewusst, vor allem, wenn mich der Inhalt total interessiert. Ich möchte dann nicht davon abgelenkt werden durch das Autofahren z.B., oder weil ich mit Geschirr klappere und dann irgendwas nicht mitbekomme oder richtig verstehe.

    Z.B., dieses Corona-Virus-Update von NDR Info habe ich bewusst im Dunkeln mit Kopfhörern gehört, um wirklich alles gut verstehen zu können. Das war mir viel zu komplex, um das nur nebenbei zu hören und dann auch inhaltlich voll folgen zu können.


    LG,

    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Was mir verstärkt auffällt, sind Aussagen wie "Ich will da nicht drüber nachdenken, dass ich das wieder und wieder machen muss."

    Ich sag das böse Wort Mindset an dieser Stelle aber recht gern, denn meine Einstellung zu ändern hat Wunder bewirkt. Seitdem funktionieren ein paar Dinge gut.

    Küche abends ordentlich, Spülmaschine morgens beim Warten auf den Kaffee. Sprachnachricht abhören wird mit Wäsche oder Blumen gießen gekoppelt.


    Das Koppeln ist wichtig, glaube ich, funktioniert aber nicht in jedem Bereich. So lange du, Susan Sto Helit, deinen Kram nicht als wichtig genug erachtest (Sport z. B.), wird sich auch nichts dran ändern.


    Das Gefühl von "Erst was tun, damit ich das und das tun darf" hat mich sehr lange vor allem beim Essen begleitet. Ich wollte mich nicht einschränken, ich bin ein freier Mensch, ich kann tun und lassen und essen, was ich will. Herauszufinden, was mir gut tut und was nicht, hilft mir, die Dinge eben trotzdem zu erledigen oder etwas nicht zu essen. Frei dem Motto: "Wenn du keine Lust drauf hast, machs halt ohne."

    Es gibt Kram, der einfach zu erledigen ist. Beispiel: Der Mann ist mit der Spülmaschine dran, aber statt mich zu ärgern, dass er es nicht macht und ich es stattdessen tun MUSS, freue ich mich auf 10 min Zusatzbewegung und eine saubere Küche und auf das Gefühl, was ich habe, weil ich es gemacht habe.

    Letztendlich ist es absolut legitim, dir jegliche Scheißaufgaben zu versüßen, womit auch immer (kein Essen). Als Belohnungssystem nutzt es nur, wenn dir das hilft, bzw. wenn dich das befriedigt/berührt. Wenns dich eher nervt (so richtig nervt, nicht trotzig-nervt), würde ichs nicht machen.


    Etwas geht schnell – hat bei mir auch irre viel bewirkt. 5 Min. Workout. 5 Min. Miles Walk. 15 Min. Runde um den Block. (Sind wirklich nur 15 Min.). Daraus haben sich gesunde Routinen entwickelt und die Zeiten steigerten sich.


    Zitat

    Ich möchte gerne nach und nach ein paar Dinge ändern, aber nicht so dringend, dass ich das mit purer Willenskraft schaffe. Sondern ich muss, um das zu erreichen, was ich möchte, nach und nach meine Gewohnheiten und mein Umfeld umgestalten, damit ich überhaupt eine Chance habe.

    Susan Sto Helit dann ist dein Leidensdruck nicht hoch genug. Wenn du es wirklich (!) möchtest, dann sollte es dir die "Anstrengung" auch wert sein. Ein "wäre nett" reicht meiner Erfahrung nach nicht aus, um sich Dinge anzugewöhnen, zu denen wir keinen Bezug haben.

  • Klugscheißmodus an: Das ist selective attention bzw perceptual load theory.

    Unser Arbeitsgedächtnis hat begrenzte Kapazität (im Gegensatz zum Langzeitgedächtnis), wenn da gerade viel auf einmal verarbeitet werden muss (Überholmanöver) dann filtern wir alle zweitrangige Information weg (Podcast). Sehr schönes Beispiel. Werde ich mir merken #super


    Ich bin immer voll in der jeweiligen Situation, z.B. Gespräch mit Freundin, Aufgabe im Job, Teilnahme im Meeting, wenn es nicht nur irgendeine Schulung ist. Ich höre auch Podcasts ganz bewusst, vor allem, wenn mich der Inhalt total interessiert. Ich möchte dann nicht davon abgelenkt werden durch das Autofahren z.B., oder weil ich mit Geschirr klappere und dann irgendwas nicht mitbekomme oder richtig verstehe.

    Mir geht das auch so.

    Nur beim Bügeln, da höre ich gern Kabarett oder sowas dazu.

    Ansonsten herrscht hier Stille. Kein Radio, keine Playlist, kein TV. Nur die alte Uhr tickt. Ich liebe diese Ruhe. #heilig

    Musik höre ich nur beim Autofahren, in der Badewanne oder eben ganz bewusst.


    Als Lusche empfinde ich mich deswegen nicht. #freu  Annie



    Allerdings kann ich problemlos und sehr effizient mehrere Dinge parallel im Haushalt machen: Die Waschmaschine im Keller ist fertig, also nehme ich gleich den Müll mit runter und bring ihn weg, putze das Katzenklo, lese den Gaszähler ab, packe die Wäsche in Trockner, kehre durch und gehe mit den leeren Mülleimern wieder hoch. Wenn ich schon einmal im Keller bin und Zeit habe, kann ich dort auch machen, was mir ins Auge springt. ^^ Und: Niemals leere Wege laufen!

    Genau wie an der Arbeit, da habe ich auch gern mehrere Bälle gleichzeitig in der Luft und es bereitet mir diebische Freude, wenn alles so perfekt ineinandergreift und glatt läuft #banane

  • Interessant die Diskussion zum Thema Achtsamkeit im Alltag. :)



    Achtsamkeit hat bestimmt seinen Platz im Leben, aber auch da gibt es _fuer mich_ ein zuviel. Achtsam Essen oder Kochen tut mir gut, oder mal die eine oder andere Tätigkeit achtsam durchzuführen, oder wirklich praesent mit meinen Kindern oder Mann zu sein, das sind fuer mich wichtige Momente. Im Gegensatz dazu empfinde ich dazu die Zeit, in der ich meinen eigenen Gedanken freien lauf lasse. Auch das ist mir wichtig, aber das mache ich zB eher unter der Dusche oder beim Joggen.


    Aber - Autofahren ohne Hörbuch, Nachrichten oder Musik empfinde ich als reine Folter. Und auch vieles im Haushalt erledige ich so viel lieber mit Hörbuch, gerne auch auf doppelter Geschwindigkeit. Das hat fuer mich etwas beruhigendes. Ich habe mich da auch schon durch dicke literarische Weltliteratur gehört, die ich sonst nie gelesen hätte.


    Auch habe ich nicht immer die Muße oder nötige Ruhe im Kopf um manche Sache wirklich achtsam auszuführen. Wenn die Gedanken und der mental Load im Hirn kreiseln, dann bin ich mitunter nicht in der Lage die Gedanken mit Achtsamkeit zu bekämpfen.


    Aber klar, wenn ich etwas wirklich verstehen möchte und aufnehmen möchte, dann schenke ich dem meine volle Aufmerksamkeit. Aber auch da geht das besser, wenn ich wenigstens noch einen Stift in der Hand halte.


    Ich telefoniere auch gerne mit manchen Menschen, und habe dazu nicht die Zeit. Meine Schwester und ich machen so oft beide nebenher Kinder und Haushalt und schwätzen dabei am Telefon. Das tut uns beiden gut. Da legen wir auch sofort auf, wenn die Kinder uns brauchen, oder im Gegenzug, wenn wir merken, die andere braucht gerade volle Aufmerksamkeit, dann richten wir das ein.


    Meiner Mutter tut es gut, ellenlang irgendwelche alten Geschichten aufzubereiten - und ehrlich gesagt, da reicht ein halbes Ohr. Anders kann ich diese Geschichten die vom 100sten ins 10000. gehen nicht aushalten und habe auch nicht wirklich die Zeit dazu.


    Lange Worte - kurzer Sinn. All diese Aspekte haben fuer mich ihren Platz im Leben. Manchmal hilft es mir Aktivitäten nicht nur zu verketten, sondern auch zu verheiraten, manchmal ist es aber auch schön einer Aktivität wirklich meine ganze Aufmerksamkeit zu schenken und so ihre alltägliche Schönheit zu erkennen.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.