Kämpferischen Frauentag uns allen!

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  • Mein Vater ist noch der Meinung, dass es Aufgabe meines Mannes ist, mich zu versorgen, also das Geld ranzuschaffen.

    Er muss demnach dafür sorgen, dass die Familie finanziell abgesichert ist, nicht ich.


    Unter der Prämisse habe ich dann die Möglichkeit mich komplett auf Haushalt und Kinder zu konzentrieren. Das funktioniert.

    Bzw. hätte es bei ihm damals funktioniert.


    Mittlerweile ist zum einen das Leben teurer geworden. Den Lebensstandard, den mein Vater alleine finanzieren konnte, finanzieren wir zu zweit.

    Zum anderen ist die Bereitschaft vieler Männer, das Geld für die Familie zu verdienen gesunken. Nur bedeutet das nicht, dass sie sich nun ernsthaft an der Carearbeit beteiligen.


    Natürlich orientieren sich die jungen Frauen um.

    Das ist auch richtig so.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • @annielu ja, weil sie sich heute nicht mehr rentiert. Früher warst Du mit Ehe abgesichert und danach Witwenrente bis zum eigenen Tod.


    Mit den ganzen Trennungen und Scheidungen zieht das Alles nicht mehr. Da kann frau gucken wo sie bleibt, wenn sie Care Arbeit der Erwerbsarbeit vorzieht.

    Und was ist, wenn Mann die Carearbeit vorzieht? Mal ganz davon abgesehen, dass ich der Meinung bin, dass Beides vereinbar sein müsste.

  • Inwiefern orientieren sie sich deiner Meinung nach um?

  • Meine Töchter haben mit mir eine Mutter erlebt, die sowohl zeitweise mehr erwerbstätig war und immer mehr Einkommen hatte, als ihr Vater, als auch notgedrungen mehr Kinderbetreuung übernommen hat, weil der Vater familienunfreundliche Arbeitszeiten hatte und schließlich haben sie mein Burnout und die Trennung von ihrem Vater erlebt (die notwendig wurde, um eine unglückliche Ehe zu beenden und zu einer glücklichen neuen Partnerschaft mit einem Mann geführt hat, den meine Töchter zwar mittlerweile halbwegs freundlich behandeln wenn er bei uns ist, aber mehr auch nicht) und jetzt erleben sie, wie ich versuche, beruflich glücklicher zu werden. Ich bin sehr gespannt, welche Schlüsse sie daraus ziehen für ihr Frauenleben.

  • Das sie mehr darauf schauen, wo sie bleiben und sich beruflich etablieren, anstatt sich um Familiengründung und Kinder zu kümmern.


    Allgemein bin ich der Meinung, dass die GenZ recht mit ihrer Haltung hat, dass sie eben schaun wo sie bleiben, und nicht bereit sind sich für andere aufzuopfern. Der Neoliberalismus ist bei ihnen angekommen. Natürlich würde ich es mir anders wünschen, aber aktuell ist die Welt nicht so. Und es wird sich nicht ändern, wenn es sich nicht ändern muss.

    Kooperation, auch mal zurückstecken und sich darum kümmern wie es anderen geht, funktioniert, wenn es auch die Reichen und Mächtigen so machen.

    Aktuell wird aber gerade von Unternehmensseite doch Neoliberalismus praktiziert, und entsprechend reagieren unsere Kinder. Die sind ja nicht doof.


    Dass sie untereinander oft ganz anders umgehen, sehr achtsam und fürsorglich, beobachte ich im übrigen auch. Finde ich super.


    Zu guter Arbeit sind sie im übrigen durchaus bereit und in der Lage, für eine entsprechende Gegenleistung. Ist doch völlig richtig so.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • Die neue Generation kann es sich leisten wählerisch zu sein durch die Lage auf dem Arbeitsmarkt und weil sie in der Regel noch keinen Nachwuchs zu versorgen haben.

  • Was ist falsch daran?


    Mit etwas Glück setzen sie ein paar Grundlagen durch, ehe sie wieder so eingebunden sind wie wir.

    Jetzt ist der beste Zeitpunkt für sie dann schon mal auf höherem Niveau ins Berufsleben einzusteigen.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)

  • Meine Töchter haben mit mir eine Mutter erlebt, die sowohl zeitweise mehr erwerbstätig war und immer mehr Einkommen hatte, als ihr Vater, als auch notgedrungen mehr Kinderbetreuung übernommen hat, weil der Vater familienunfreundliche Arbeitszeiten hatte und schließlich haben sie mein Burnout und die Trennung von ihrem Vater erlebt (die notwendig wurde, um eine unglückliche Ehe zu beenden und zu einer glücklichen neuen Partnerschaft mit einem Mann geführt hat, den meine Töchter zwar mittlerweile halbwegs freundlich behandeln wenn er bei uns ist, aber mehr auch nicht) und jetzt erleben sie, wie ich versuche, beruflich glücklicher zu werden. Ich bin sehr gespannt, welche Schlüsse sie daraus ziehen für ihr Frauenleben.

    Meine Töchter sagen beide, dass sie auf jeden Fall keine Kinder wollen.

  • Ich finde es sehr spannend - seit über 12 Jahren führe ich diese Diskussion hier,,, waren es am Anfang noch die… wir entscheiden das individuelle, meine Kinder brauchen mich Argumente, ist es jetzt die böse Gesellschaft.

    Ich wuerde das anders formulieren - zwei meiner Kinder brauchten in den Krippe/Kindergartenjahren ein Elternteil um sie herum, das musste nicht die Mutter sein. Aber meiner Erfahrung nach, ist familienergaenzendebetreuung nicht fuer alle Kinder passend oder sie ist leider auch oft qualitativ nicht gut oder geeignet ist. Manche Kinder hingegen brauchen den Input durch Kita und Krippe und bluehen in den Settings auf. Anderer verwelken.


    Der gesellschaftliche Aspekt kommt für mich dahinein, dass es die Mütter sind, die zu Hause bleiben, dass Väter nach wie vor schief angeguckt werden, wenn sie Elternzeit nehmen.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Zum Thema „Väterrechte“ war gestern die Soziologin Christina Mundlos bei Volle Kanne im ZDF, die das sensationell gut erklärt hat, woher so viele extrem misogyne Mythen über Mütter und Frauen ihren Ursprung haben und wie es sein kann, dass immer wieder Frauen, die Kinder weggenommen werden, weil Männer diffamieren und Gerichte und Ämter UNGEPRÜFT urteilen.

    Hat mir Schnappatmung verursacht und wäre nicht Vormittag gewesen, hätte ich sicher einen Schnaps getrunken.


    Weiter war im MoMa ein Gleichstellungsforscher des Max-Plack-Instituts, der sagte, dass es es bis zu einer echten Gleichstellung noch ca. 300 Jahre braucht.

    Ich hätte selbst 400-500 Jahre getippt, ohne je darüber konkret gelesen oder recherchiert zu haben.


    Liest man Beiträge von Kerlen in den sozialen Medien, kriegt man das kalte Krausen.

    Too many assholes, not enough axes!

  • Wobei ich schon beobachten musste, dass Frauen zurück an den Herd teilweise wieder sehr in wird.

    Wo, wie, bei wem?

    Ist wohl ein Trend auf TikTok:


    #StayAtHomeGirlfriend: Junge Frauen feiern auf Tiktok das Hausfrausein
    Unter dem Hashtag #StayAtHomeGirlfriend zeigen junge Frauen ihren Alltag und lösen damit eine Debatte über Rollenklischees und die freie Wahl des Lebensstils…
    www.derstandard.de


    Trend „Tradwife“: Darum wollen junge Frauen auf TikTok zurück in die 50er
    Kochen, Backen, Putzen: Traditionelle Rollenbilder trenden derzeit bei jungen Frauen auf TikTok. Woher kommt die Sehnsucht nach dem Leben als Hausfrau?
    www.berliner-zeitung.de

  • Emolga Danke für den Tip! Diese unhaltbaren Zustände sind mir schon lange bekannt und ich kenne auch Fälle in meinem Umfeld. Das geht schon lange so. Das erste Mal, daß ich einer Frau begegnet bin, die ihre Kinder an den Vater verloren hat, ist über 10 Jahre her. Die Rechte von alleinerziehenden Frauen wurden in den letzten Jahren immer mehr beschnitten. Eine Freundin, die in den 90ern mit kleinen Kindern alleinerziehend war, meinte, sie sei froh, daß sie das nicht heute sein muss.


    Es gibt eine sehr aufschlussreiche Doku von arte auf Youtube, die sich mit Väterrechtlern beschäftigt und sicher heute so nicht mehr gedreht werden könnte.

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    Julia und Tochter (11/04), Tochter (04/08), Sohn (06/17) und Tochter (12/20)

    Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.


  • Ich finde es auch keine sinnvolle Lösung, wenn niemand mehr Erzieher:in wird, in die Pflege geht oder einen anderen wirklich notwendigen Beruf ergreift, der nur schlecht bezahlt wird.


    Wobei, genau genommen wäre das schon die Lösung. Dann würde nämlich einfach alles zusammen brechen.

    Und dann nehmen wir die Kinder, bringen sie unseren Männern zu ihrer Arbeitsstelle, damit wir in Ruhe unserer Arbeit nachgehen können.

    #cool

    In der Zeit gibt es einen Artikel mit der Überschrift: Die generation Vereinbarkeit ist müde - Unsere Mütter waren Hausfrauen, unsere Väter gingen arbeiten. Dreißig Jahre später ist Gleichberechtigung lediglich ein Phantasma der großstädtischen Mittelschicht. Hinter der Bezahlschranke, daher kann ich es nicht lesen und erst einmal finde ich die Überschrift auch wieder einmal für mich nicht passend. Meine Eltern waren beide in Vollzeit erwerbstätig. Aber an dem hervorgehobenen Teil ist etwas dran. Solche Ratschläge in Hinsicht auf Berufswahl und Partneroptionen müssen sich die heranwachsenden Mädchen und Frauen auch erst einmal leisten können. Wir argumentieren hier in einer priviligierten Blase. Das ist auch das was mich an dem Lied gestern (Bread and roses) so berührt hat, da es genau diesen Punkt unterstreicht.

    Vielen Dank auch zum Film (Pride), ich werde ihn mir ansehen. Er spielt in einer spannenden Zeit (1984/85) - im Jahr 1986 erließ die Thatcherregierung die Cause 28 (https://de.wikipedia.org/wiki/Clause_28), welche die Rechte homosexueller Menschen wieder beschnitt. Generell finde ich auch den aktuellen Kampf konservativer Kräfte gegen alles was Gleichberechtigung angeht sehr gruselig, wenn ich mir die Erfolge der Stammtischparolen in den Wahlkämpfen so anschaue.

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -

  • Wobei man da bedenken und dringend aufklären muss, dass das keine von einem Mann abhängig lebenden Frauen sind, die um Haushaltsgeld bitten müssen. Das sind Influencerinnen, die damit ihr Geld - und davon im Zweifel jede Menge - verdienen Produkte in die Kamera zu halten und zu promoten!


    Ich erlebe auch eine "Retraditionalisierung" von Jugendlichen, wenn ich mit ihnen in klasse 8 erstmals über das Thema Gleichberechtigung spreche. Aber sie kolportieren eben hauptsächlich das, was sie erleben. Die Rollenverteilung bei den meisten hier im suburbanen Raum des deutschen Südwestens ist eben die, dass die Mutter in Teilzeit arbeitet und für die Care-Arbeit zuständig ist und der Vater die Familie "ernährt". Wenn ich vor einer 8. Klasse in Leipzig stehen würde, wäre das ganz anders.

    Zu Gleichberechtigung und Chancengerechtigkeit gehört aber eben auch Information und Bildung. Dass das eben kein natur- oder gottgegebener Zustand ist, weder für das eine noch für das andere oder welches Geschlecht auch immer. Welche Möglichkeiten es gibt. Usw.


    Meiner Tochter würde ich aus heutiger Sicht definitiv raten keine Kinder zu bekommen.

    Meine Söhne versuche ich dahingehend zu erziehen sich als Teil der Lösung zu sehen.

  • Ich würde mir wünschen, dass es normal ist, dass Kinder in Kitas dauernd krank sind. Und das automatisch im Beruf berücksichtigt wird, ohne Schuldzuschiebungen.

    Dass es normal ist, dass Elternschaft der Frau mehr abverlangt. Dass dieses "mehr" ganz automatisch im Berufsleben mit berücksichtigt wird.

    äh ja...... ich soll eine Mitarbeiterin einstellen und berücksichtigen, dass sie dauernd fehlt? Warum soll ich das als Chefin berücksichtigen?

    Hast Du eine Ahnugn wie sehr sich das sofort auf meinen Umsatz, Gewinn und Ziele auswirkt?


    Wie soll denn die Lösung da denn bitte aussehen?


    Wir habens hier schon unglaublich komfortabel mit den Kindkranktagen.


    Ich war in der Tat auch schon an einem Punkt, dass ich gesagt habe noch eine Mutter mit Kleinkind bzw. Vater... (da ist es allerdings nicht ganz so massiv) kann ich mir nicht leisten.


    Warum soll ich als Arbeitgeberin private Entscheidungen meiner Mitarbeiterinnen subventionieren?

    Bzw. eigentlich ganz viel massiver - mit so einem Geschäftsmodell kann ich dann gleich einpacken.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Warum sollst Du als einzelner Arbeitgeber subventionieren?

    Man muss halt als Gesellschaft wissen wo man hinwill. Und wenn es politisch gewollt ist, dass Nachwuchs rangeschafft wird (irgendjemand muss ja die zukünftigen Renten bezahlen), dann wäre es schön, wenn von der Realirät ausgegangen wird, dass Kinder in Fremdbetreuung (die nicht mal flächendeckend gegeben ist) im Herbst und Winter dauernd krank sind. Und dann wird das selbstverständlich nicht von einzelnen Arbeitgebern wie Dir subventioniert, die keine Kleinkindeltern einstellen wollen. Auf gar keinen Fall Alleinerziehende mit doppelt so vielen Kindkranktagen und mehreren Kindern unter 12.

    Sondern dann werden diese Ausfälle, die so großzügig zugestanden werden in Form von Kindkranktagen in der Personalplanung gleich mit einberechnet. So als wäre von vornherein klar, dass diese Kinder auch krank werden könnten und Betreuung und Pflege zu Hause brauchen könnten.


    Dann werden halt Zeitschienen doppelt besetzt. So dass im Zweifelsfall einer von zweien (oder 7 von 8) da ist. Oder die dringenden Aufträge nicht an Jungeltern vergeben.

    Oder Arbeitsabläufe generell verbindlich mitdokumentiert, dass im Zweifelsfall jemand übernehmen kann.

    Hätte auch voll den Vorteil, wenn dann von den Erwachsenen jemand wegen Krankheit ausfällt.

  • Kindkranktage bezahlt der Arbeitgeber nicht, der bezahlt an den Tagen einfach kein Gehalt.

    Wahr ist, dass die Personalplanung schwierig ist, wenn es zu vielen unplanbaren Ausfällen kommt. Das heißt doch aber, dass es sinnvoll ist eine gute Mischung des Alters der Beschäftigten zu haben (und nicht nur Menschen mit Kleinkindern). Leute über 50 jenseits der Familienphase, ganz junge vor der Familienphase und eben aich welche mittendrin. Außerdem sollten Männer und Frauen gleichmäßig kranke Kinder betreuen, damit es in zwei und nicht nur in einem Betrieb aufgefangen werden kann.


    Ich hab allerdings den Eindruck, manche Arbeitgeber wollen die ganz jungen nicht (die muss man noch ausbilden), die älteren nicht (Kosten zu viel), die Mütter nicht (fallen ständig aus) .... und nur die günstigen, kinderlosen Männer zwischen 25 und 35.

    So läuft das Spiel aber nicht.

    Im besten Sinne sollte eine Belegschaft divers sein, dann klappt es auch mit den Kindkranktagen.

    Und wie schnacki Schnack sagt: Eine vernünftige Arbeitsplanung hilft auch. Immer dann, wenn ein Arbeitnehmer unverzichtbar ist, hat der Betrieb ein Problem.

  • Die Influencerinnen, die mit solchen Videos reich werden, sind definitiv erwerbstätig. Auch wenn sie davon leben, den vordergründigen Anschein zu erwecken, genau dies eben nicht zu sein. Aber viel bemerkenswerter als die einzelnen Influencerinnen finde ich ja den Umstand, DASS sich eben mit Videos, die das Hausfauendasein feiern, offensichtlich Geld verdienen lässt. DASS es ein sehr großes Publikum für so etwas gibt. Mehr als 100 Mio Klicks für die Hashtags #stayathomegirlfriend und #tradwife - warum konsumieren so viele Menschen gerade solchen Content?