Haben eure Kinder als Schüler Tablets

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Ja, an unserer Schule gibt es jetzt für alle Schüler iPads.

    Die müssen jeden Tag mitgenommen werden.

    Zusätzlich zu allen anderen Sachen.

    Dürfen aber nur in einem Fach benutzt werden.

    Sind sie nicht aufgeladen dabei, gibt es einen Strich.

    Tja.

  • Völlig unqualifiziert, aber ich glaube, ich muss aufhören, hier zu lesen, weil ich sonst anfange zu heulen. Tablets und Taschenrechner in der Preisklasse selber kaufen müssen, weil man davon ja theoretisch später auch privat einen Nutzen haben könnte. Das beschreibt in wenigen Worten ein System das sich mMn selbst umbringt. Und darüber hinaus: ich hoffe mal schwer, bzw. bin bisher davon ausgegangen, dass der gesamte Schulunterricht dazu dient, die Erkenntnisse später privat und beruflich nutzen zu können. Aber der Taschenrechner, mit dem ich das gelernte umsetzen kann, den bitte nicht. Und auch alles andere, was ihr hier schreibt und was mein Lehrerfreund erzählt… Irgendjemand wird das mal als Epoche in die Geschichtsbücher aufnehmen, glaube ich.


    Da bin ich mega froh um unsere Schule (auch D, aber privater Träger). Dort regen sich zwar die Eltern auf, dass die Kinder auf Antolin hin und wieder kleine Belohnungsspielchen machen dürfen, aber digitale Lösungen werden bei uns sehr praxisnah gehandhabt. Meine Tochter darf, wenn sie Onlinesachen zur Unterstützung braucht, auch mal ins LehrerWlan, weil das offene Netz in ihrem Gebäudeteil nicht funktioniert. Die Klassenlehrkraft bespricht mit den Kids Sachen wie Privateinstellungen auf Insta, einfach so anlassbezogen, wenn einer Mist mit dem Internetzugang baut, wird das gut aufgearbeitet etc. Mir gefällt das, denn so werden die technischen Geräte das was sie sind: Werkzeuge, die die Kids später im Arbeitsalltag nutzen können sollen.

  • Naja das ist ja die alte Diskussion zum schweren Ranzen. Vielleicht könnt ihr da als Familie individuell nachsteuern?

    Gibt es ggf Schließfächer? (das wäre es auch versichert) Könntet ihr Euch für Klassensätze an Büchern stark machen? (zB Gewi/Nawi sind ja ggf an Räume gebunden und da bietet sich das an) Wir haben alle Bücher doppelt und einen Sammelhefter für alle Fächer, damit ist der Ranzen extrem verschlankt. (Bücher gebraucht über EKA und werden dann wieder weiter verkauft, dh der finanzielle Aufwand war überschaubar)


    Und das mit dem nicht aufgeladenen Arbeitsgerät finde ich nachvollziehbar. Sportzeug vergessen ist doch ähnlich. Wie soll es sonst gehen?

    Life is a mountain - ride it like a wave

  • Seht ihr in den digitalen Aufschrieben wirklich einen Mehrwert, die die Kosten rechtfertigen?

    Schreibt ihr privat am Tablet?

    Beruflich?


    Besonders erstaunt bin ich über die Nutzung von Tablets in der Grundschule. Ich meine es gibt ja ganz klare neurowissenschaftliche Erkenntnise dazu. Da muss man nicht mal Spitzer zitieren ;)

    Lern-Apps, die über extrinisische Motivation und Belohnungen wie Spiele laufen, sind nicht nachhaltig. Das ist ja alles bekannt.

    Grundschüler frei im Internet recherchieren zu lassen finde ich auch ausgesprochen gewagt. Da bin ich ja fast froh, dass bei uns die Aufgabe lautet in die Bibliothek zu gehen oder ein eigenes Sachbuch mitzubringen und Informationen aus Büchern herauszuarbeiten...


    Der Lerneffekt wäre wohl höher, wenn man aus seinen Aufschrieben nochmal gesondert Lernunterlagen erstellt und sich die nicht per Klick erstellen lässt oder Aufschriebe fotografiert oder zuschicken lässt.

    Fotos und Audio kann man auch mit dem Handy machen, das jeder hat.

    Für diese Mathe-App könnte man die Schultablets ausgeben.


    Einen Vorteil würde ich darin sehen, dass man in digitalen Lehrbüchern anstreichen kann. Aber bei uns hat man diese digitalen Lehrbücher nicht, weil das viel zu teuer ist.

    Außerdem ist das Lesen auf den kleinen Tablets etwas ganz anderes als im Buch zu lesen. Wir Lehrer kriegen die Lizenzen für unsere Bücher aktuell umsonst, aber ich bereite immer mit gedrucktem Buch vor, weil ich da besser drin rum blättern und vor allem viel besser lesen kann.


    Wenn ich meinen Schülern sage, sie sollen bitte etwas getippt abgeben, kommt das große Murren, denn auf dem Tablet tippen ist halt Mist. Die wenigsten haben eine Tastatur.

    Neulich hatte ich einen Text mit Fachsprache in der Oberstufe, da hab ich gesagt sie sollen halt die Wörter, die sie nicht kennen, nachschlagen. Aber sie hätten ja kein Internet?! Da war wirklich noch keiner auf die Idee gekommen sich eine entsprechende App herunterzuladen. Die würde ja was kosten! Hab dann schnell geschaut, ja, die Kosten 2€ - bei einem dreistelligen Preis fürs Tablet finde ich das nicht übertrieben teuer.

    Usw.


    Ich hadere mittlerweile sehr, weil ich das Gefühl habe, dass mit der Anschaffung eines Tablets für viele die Digitalisierung abgeschlossen ist.

    Wir haben kein Mediencurriculum (weder landesweit noch schulintern), es findet kaum eine medienkritische Auseinandersetzung statt, es gibt keine Evaluation zum Nutzen von Schülertablets, wir handeln gerade nach dem FDP-Slogan "Digitalisierung first, Bedenken second" - wobei wir eine riesige Industrie unterstützen, von der wir uns komplett abhängig machen. Außerdem sehe ich eine weitere massive soziale Benachteiligung, indem Druck aufgebaut wird diese speziellen Geräte zu kaufen.


    Bei uns im Kollegium formt sich gerade eine "Widerstandsgruppe". Nicht gegen digitale Medien und Methoden an sich, sondern speziell die Schülertablets und das offensive Bewerben zum Kauf ohne klar benennbare Vorteile für Schüler, Lehrer und Unterricht.

    Ich sammle für mich Argumente.

  • Ich sehe den Nutzen bei jüngeren SuS jetzt auch nicht wirklich. Aber bei älteren, meiner Meinung nach so ab Klasse 7 schon. Weil sich dann ja auch eine digitale Schere auftut.

    Das sah man ja auch während dem Homeschooling.

    Während manche SuS gerade mal ein Smartphone hatte und etwas WLAN, hatten andere Zugriff auf die ganze Palette digitaler Geräte und Medien und durch das Elternhaus auch dementsprechend vermittelte Skills.

    Da würde es meiner Meinung nach aber um mehr gehen als ob ein Arbeitsblatt von Hand oder mit dem Pad ausgefüllt wird.


    Bei meinen beiden Kindern in der fortführenden schule, war dann auch der Zugriff auf alle Angebote der Kantonsbibliothek kostenlos möglich.

    Die haben mittlerweille ein grosses digitales Angebot.

    "Wir bieten über die Plattform E-Biblio Thurgau Gross und Klein Zugang zu digitalen Büchern, Hörbüchern, Zeitungen, Zeitschriften, Sprachkursen und Datenbanken. Das Angebot wird laufend erweitert und kann von überall her sowie zu jeder Tageszeit (24/7) genutzt werden. Sie benötigen einzig einen Bibliotheksausweis der Kantonsbibliothek." (von der Homepage der Bibliothek)

    Wenn das guteingführt ist und die SuS geeignete Geräte haben, kann das auch für Schüler mit weniger finanziellen Mitteln eine sehr gute Sache sein.

    Auch habe ich es begrüsst, dass die SuS eine Schuleigene Mail haben. gerade im Hinblick auf Bewerbungen, Praktikas, usw. Dann eben nicht "killerclown15@gmai..." sondern "fritz.peter@schule.sowieso.ch"

    Daroan mit Zottel 01, Zick 03, Zwerg 05 und Sternenkind (98-99)

  • Magorma bzgl etwas tippen: hier hatten die vom Land bereit gestellten Tablets zuerst keine Tastatur, ich nehme aber an, dass da ziemlich schnell klar wurde, dass das Mist ist, denn die wurden dann im nächsten Schuljahr nachgerüstet.


    Und ja, auch hier hängt vermutlich sehr viel an den Lehrkräften und daran, ob sie Bock haben, sich mit der neuen Technologie auseinander zu setzen und wie sie diese in ihrem Unterricht einsetzen. Da haben wir scheinbar Glück und ich bin gespannt, wie es ab Sommer dann aussieht, wenn mein jüngeres Kind in die Schule kommt.

    #herzKleiner Zwerg 07/14

    #herzMinizwerg 06/17

    ticker?TT=bdy&TT1=bdy&CL=&CT=&CG=F&O=m_chick&T=t_b14&D=2017-06-07&M1=&D1=&T2=&T1=Minizwerg&T3=&CC=0&CO=FFFFFF&CO2=&W=&TS=&R=A&SC=green

  • Der Einsatz im Unterricht ist ja limitiert durch die Rahmenbedingungen. Wenn es kein WLAN gibt, kann ich kein mentimeter nutzen, keine Clips anschauen, keine Musik hören, keine Anton-, Learning oder was auch immer App zur Differenzierung nutzen, keine Fernsteuerung der Tablets vornehmen, nichts drucken usw. Das hat ja nichts mit der Motivation der Lehrer zu tun.


    Wir waren sehr motiviert. Bei uns gibt es seit 2019, also noch vor Corona, die Möglichkeit mit Tablet oder Laptop ab Klasse 10 zu arbeiten. Nur scheint es immer mehr zum Selbstzweck zu werden und im Zweifel sogar zu stören und abzulenken.

  • Außerdem ist das Lesen auf den kleinen Tablets etwas ganz anderes als im Buch zu lesen. Wir Lehrer kriegen die Lizenzen für unsere Bücher aktuell umsonst, aber ich bereite immer mit gedrucktem Buch vor, weil ich da besser drin rum blättern und vor allem viel besser lesen kann.

    Für mein Kind wäre es eine wahnsinnige Erleichterung, die Schrift größer zoomen zu können und nur den Abschnitt des Buchses in der Ansicht zu haben, den er gerade braucht.

    Wir haben allerdings die meisten Bücher als Pdf vom Verlag und sie so bearbeitet, dass jede Datei nur eine Seite beinhaltet.
    Das Deutschbuch habe ich als Lizenz online gekauft und bin sehr enttäuscht von der Software, Bedienung und dem "Zusatzmaterial".
    Mit dem Zusatzmaterial bin ich aber beim Englischbuch (analog) genauso enttäuscht. Da wird groß online Material beworben, dass dann aus 3x3min Hören pro Kapitel und 2 zusätzlichen Arbeitsblättern besteht, die ausschließlich nach unten differenzieren.


    Ich hadere mittlerweile sehr, weil ich das Gefühl habe, dass mit der Anschaffung eines Tablets für viele die Digitalisierung abgeschlossen ist.

    Ja, so sehe ich das auch.
    Vorrangig müsste erst mal die Strukturen und Didaktik für einen guten Einsatz schaffen.


    Fliegfrosch
    Einige Apps kann man als Hilfsmittel über die Krankenkasse auf Rezept bekommen.
    Schlau machen kann man sich bei Anbietern wie Rehavista.

  • Seht ihr in den digitalen Aufschrieben wirklich einen Mehrwert, die die Kosten rechtfertigen?

    Schreibt ihr privat am Tablet?

    Beruflich?

    Meiner Meinung nach rechtfertigt das die Kosten in keinem Fall, egal wer sie trägt. Sieht aber halt chicer aus wenn man ein elektrisches Tablett statt einem Collegeblock aus der Tasche holt.

    Ich hadere mittlerweile sehr, weil ich das Gefühl habe, dass mit der Anschaffung eines Tablets für viele die Digitalisierung abgeschlossen ist.

    Absolut. Vor allem werden wir in wenige Jahren die hastig angeschafften Dinger zu Elektroschrott überführt haben, weil der Digitalpakt zwar die Anschaffung von Geräten subventioniert hat, aber nicht deren Unterhaltung. Ich bezweifle auch, dass Schüler, die in der fünften in einer Tablet- oder Laptopklasse gestartet sind, diese Geräte im Abitur noch sinnvoll werden nutzen können. Im Einzelfall vielleicht schon, aber nicht für die Masse. In unserer Firma werden Laptops geleast, nach drei Jahren wird i. d. R. nichts mehr repariert, da nicht wirtschaftlich.

    Weil sich dann ja auch eine digitale Schere auftut.

    Die wird meiner Meinung nach aber dort, wo die Geräte nicht generell von der Schule gestellt werden, erst recht größer.

  • dass mit der Anschaffung eines Tablets für viele die Digitalisierung abgeschlossen ist.

    Dass „wir kaufen Computer = Digitalisierung“ so eine bei Entscheidenden verbreitete Meinung ist, finde ich auch erstaunlich.

    Der Einsatz im Unterricht ist ja limitiert durch die Rahmenbedingungen.

    Ich dachte, so Sachen wie unterirdisch langsames Internet wäre etwas, dass hier halt so ist, weil wir gefühlt am Rand der Zivilisation leben und arbeiten und Netzabdeckung generell ein Fremdwort ist auf der deutschen Seite der Grenze. Aber offenbar ist das ja ein flächendeckendes Problem. Ich glaube, keine Firma der Welt würde so arbeiten wollen, wie es in den Schulen der Fall ist, was diese Dinge betrifft.


    Besonders erstaunt bin ich über die Nutzung von Tablets in der Grundschule. Ich meine es gibt ja ganz klare neurowissenschaftliche Erkenntnise dazu. Da muss man nicht mal Spitzer zitieren ;)

    Du meinst vielleicht gar nicht mich, aber weil ich vorhin auch von Tablet ab Klasse 1 erzählt habe: in Norwegen, wo enge Freunde von uns leben, haben die Kinder zunächst das Tablet als Buchersatz. Dort sind grundsätzlich erst mal die meisten Informationen drin, sie können damit genau so verfügen, wie mit echten Mathebüchern z.B. Ich erinnere mich noch, als M vor ein paar Jahren bei einem Besuch im Wohnzimmer saß, Tablet, Block und Bleistift, und Hausaufgaben machte. Inzwischen schreiben die auch viel direkt am Gerät - mit Stift oder auch Tastatur. Sehr ansprechend fand ich das, was ich tatsächlich an Lernsoftware bei ihr gesehen habe letzten Sommer. Das waren gut aufbereitete Lernpfade zum selbständigen Arbeiten. Bei Fragen und für generelle Erklärung ist die Lehrkraft da, aber die SuS sind sehr selbständig unterwegs (Hat mich vom Prinzip her sehr an Montessori erinnert).

    Was ich sagen will: bei M, die inzwischen glaube ich 6. Klasse ist, wächst die Art der Anwendung mit ihr und ihren Kolleg:innen, von „Buchersatz“ bis „echtes Arbeitsmittel“ irgendwann. Das Konzept scheint mir sehr sinnvoll.

    ABER: die zur Verfügung stehenden Unterichtsmaterialien sind genau darauf ausgelegt. Dort musst nicht mit irgendwelchen halbseidenen E-Bookvarianten herumpfuschen oder die Lernpfade selbst programmieren als Lehrkraft. Das ist ein schlüssiges, ausgegorenes Konzept und selbstverständlich wird sowohl an die Wartung der Geräte gedacht als auch daran, die Lehrkräfte auszubilden und die Schulen haben natürlich funktionierendes Internet.

    Lern-Apps, die über extrinisische Motivation und Belohnungen wie Spiele laufen, sind nicht nachhaltig. Das ist ja alles bekannt.

    Naja, nach getaner Arbeit darf es auch mal ein bisschen Spaß sein, finde ich. Antolin zB ist mE ein recht brauchbares Programm in einigen Fächern. Wir müssen jetzt aber die Profiversion kaufen, damit Klein-Fritzchen nicht mehr versehentlich keine Spiele spielen kann. Ehrlich gesagt ärgert mich das ein wenig.


    Einige Apps kann man als Hilfsmittel über die Krankenkasse auf Rezept bekommen.
    Schlau machen kann man sich bei Anbietern wie Rehavista.

    Das ist bei uns in Ö alles ein wenig anders. Wir kommen jetzt zurecht, das Kind versucht, sein Tablet nicht zu schrotten und ich spare mir den Nervenkrieg mit der Kasse (die uns für die Autistin nicht mal den Gehörschutz bezahlt hat, obwohl sie wegen Klassenlärm regelmäßig einen Nervenzusammenbruch hat. Dürfen wir schön alles selbst ankaufen. Ich habe keine Kraft mehr für die Auseinandersetzung). Aber danke für den Hinweis! :)

  • For the record, meine Kinder hatten keine (der letzte hat vergangenes Jahr Abi gemacht)


    Ich bin ja schon alt #cool und erinnere mich gut an die analoge Diskussion in meiner Schulzeit als es um Taschenrechner ging. Ein Tablet ist ein Werkzeug, und um ein Werkzeug vernünftig nutzen zu können muss man den Umgang damit lernen. Genau wie damals mit dem Taschenrechner. Und wie vorher mit dem Rechenschieber. Und noch vorher mit der Banca. Oder die Arbeit mit dem Bibliothekssystem. Oder was weiß ich.


    Ich bin an und für sich eine große Befürworterin von technischem Fortschritt und der Nutzung desselben auch im Unterricht - aber "Digitalisierung" ist ein ganzes Konzept, die Anwesenheit von Tablets (oder Computer oder...) ist davon nur ein ganz kleiner Teil. Und meist, wenn ich so eure Erfahrungen lese, vermisse ich mehr als nur ein wenig das Gesamtkonzept.

    Die Frage, dass man das Tablet auch zum Spielen nutzen, kann sehe ich da als ein eher untergeordnetes Problem.

    Die beste Vergeltung ist, nicht zu werden wie dein Feind (Marcus Aurelius)

  • @"Bringt das was im Grundschulalter?"

    Tjoa... also erstens ist es einfach Realität der heutigen Lernenden, das digitale Geräte verwendet werden.

    Lernpsychologie: sorry, aber da gibt es nicht nur Spitzer, sondern durchaus auch noch andere Forschende, die das Ganze differenzierter sehen.

    Und, zuletzt der für mich wichtigste Punkt: das ist doch schlicht und ergreifend eine Frage der Einbettung und Bearbeitung im Unterricht. Wenn ich die Kinder mit dem Auftrag "was aus dem Buch rauszusuchen" und das nicht begleite, dann ist das genauso Käse, wie ihnen ein Tablet ohne Begleitung zu geben #weissnicht Meine Tochter, seit diesem Jahr Tabletschülerin, hat schon Vorträge mit Powerpoint erarbeitet - dicht begleitet von der Lehrperson. Sie haben grosse Teile der Lehrbücher online - wir nutzen die Logins auch zuhause zum Üben, Französisch, Englisch, Mathe... und die Klasse arbeitet intensiv am Thema Medienkompetenz, consent, Recht am Bild etc...


    Jedes Lernmedium ist nur so gut, wie es eingesetzt wird.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Bei uns im Kollegium formt sich gerade eine "Widerstandsgruppe". Nicht gegen digitale Medien und Methoden an sich, sondern speziell die Schülertablets und das offensive Bewerben zum Kauf ohne klar benennbare Vorteile für Schüler, Lehrer und Unterricht.

    Ich sammle für mich Argumente.

    In Zeiten des Lehrkräftemangels und der damit verbundenen sehr kurzfristigen Vertretungspläne empfinden es die SuS in der 10. und der Oberstufe es als Segen nicht alle Hefte in physischer Form mit sich herumtragen zu müssen, sondern ALLE Hefte auf dem Tablet dabei zu haben.

    Stundenpläne sind hier nur Absichtserklärungen, in welcher Reihenfolge der Unterricht beispielsweise ablaufen könnte. Im laufenden Schuljahr gab es noch keine einzige Woche, die in der Q11 komplett nach Plan gegeben wurde!

    Dadurch, dass die SuS ihre gesamten Unterlagen (bis auf die Bücher) auf den Tablets haben sind sie maximal flexibel und können Vertretungsstunden sinnvoll nutzen indem sie mit der jeweiligen Vertretungskraft deren Lehrgebiet bearbeiten.

    Das würde ich mir auch in den unteren Klassen wünschen. Funktioniert aber nur, wenn die Kinder Tablets von der Schule gestellt bekommen - und das ist bei uns nicht der Fall.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Dadurch, dass die SuS ihre gesamten Unterlagen (bis auf die Bücher) auf den Tablets haben sind sie maximal flexibel und können Vertretungsstunden sinnvoll nutzen indem sie mit der jeweiligen Vertretungskraft deren Lehrgebiet bearbeiten.

    Das würde ich mir auch in den unteren Klassen wünschen.

    Bei uns wird ab Klasse 10 grundsätzlich nicht mehr vertreten - dafür reichen die Kapazitäten nicht. Meist bekommen sie Aufgaben, die sie auch zu Hause machen können.

  • Talpa Das klingt nach guten Voraussetzungen bei euch.

    PowerPoint wird auch in der Grundschule genutzt?

    Ich führe das gerade in klasse 5 ein. Manche haben da echt tolle Ideen und auch das Verständnis es umzusetzen. Andere kriegen auch im fünften Anlauf ihr Dokument nicht geöffnet.

    In der Grundschule werden hier Plakate gestaltet und das ist ja einfach etwas völlig anderes als PP. Finde ich gut, dass das Vorrang hat vor der digitalen Version. Informationen auf einem Blatt zu strukturieren spielt ja doch eine große Rolle.


    Witzig ist ja übrigens auch, dass die Kinder all der Tech-Gurus ihre Kinder auf weitgehend medienfreie Waldorfschulen schicken und oft erst mit 16 oder noch später eigene Tablets oder Handys kriegen.

    Da gibt es auch eine Dokumentation auf Netflix dazu, wen das interessiert ("The social Dilemma").


    Fliegfrosch Apps wie Anton oder Antolin verlieren sehr schnell ihren Reiz. Auf beide haben meine Kinder jederzeit Zugriff zu Hause. Genutzt wird es immer nur sehr sporadisch und sobald Alternativen zum "Spiele verdienen" vorhanden sind, ist es ganz vorbei.


    Ich bin sicher kein Fortschrittsgegner, komme beim Nachdenken nur immer mehr an den Punkt, dass da der dritte Schritt vor dem ersten getan wurde.


    Nun bin ich leider krank und kann am Freitag nicht bei der Konferenz, in der das Thema diskutiert werden soll, anwesend sein (weil - Funfact - eine hybride Sitzung technisch nicht möglich ist #schreiben).

  • Dadurch, dass die SuS ihre gesamten Unterlagen (bis auf die Bücher) auf den Tablets haben sind sie maximal flexibel und können Vertretungsstunden sinnvoll nutzen indem sie mit der jeweiligen Vertretungskraft deren Lehrgebiet bearbeiten.

    Das würde ich mir auch in den unteren Klassen wünschen.

    Bei uns wird ab Klasse 10 grundsätzlich nicht mehr vertreten - dafür reichen die Kapazitäten nicht. Meist bekommen sie Aufgaben, die sie auch zu Hause machen können.

    Darauf läuft es bei uns auch raus. Spätestens wenn die nächste Lehrerin ihre Schwangerschaft verkündet. Unser Schulleiter meinte kürzlich, dass er schon ganz nervös wird, wenn eine Lehrerin um ein Gespräch bittet.... #freu

    Aber auch in diesem Fall sind die Tablets nützlich - die Damen erteilen inzwischen Onlineunterricht! Die eine ist am Nachmittag und wird vom PC zu Hause aus bestritten, die andere ist mitten am Vormittag und wird übers Tablet gemacht. Meist verbindet jemand seines mit dem Beamer...

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Apps wie Anton oder Antolin verlieren sehr schnell ihren Reiz. Auf beide haben meine Kinder jederzeit Zugriff zu Hause. Genutzt wird es immer nur sehr sporadisch und sobald Alternativen zum "Spiele verdienen" vorhanden sind, ist es ganz vorbei.

    Ich meine, Talpa hat es gesagt: es kommt auf den Einsatz an. Das Narrativ von „Tecguru-Kind auf der Waldorfschule“ halte ich nicht für besonders aussagekräftig. Das ist ja alles kein entweder oder. bedeutend ist, Werkzeug richtig einzusetzen. Meine Mutter wehrt sich heute noch gegen den Taschenrechner, mein Sohn hätte ohne digitale Rechenleistung im Hintergrund in seinem Fach keine Chance. Aber natürlich hat auch der angehende Ingenieur das ein mal eins gelernt. Und Antolin ist hier Unterrichtsgaget, glaub bir, das funktioniert in dem Rahmen, wie es hier eingesetzt wird.

    Wo ich ganz hundertprozentig bei dir bin ist das:

    dass da der dritte Schritt vor dem ersten getan wurde.

  • Hier zwei Kinder auf verschiedenen Schulen.

    Bei beiden war die Anschaffung des Tablets verpflichtend (schon vor Corona!) - einmal freie Geräte-Wahl, es wird lediglich ein Internetbrowser vorausgesetzt, die Nutzung läuft über die Schulplattform (itslearning) für Lernmaterialien und Koordinierung/Abgabe der Wochenpläne und Hausaufgaben. Es wird - auch über itslearning - mit powerpoint für Präsentationen gearbeitet, und es findet (minimal) Internet-Recherche oder die Nutzung von Info-Webseiten statt.

    beim anderen Kind musste es ein I Pad mit apple pencil sein. Das wird auch in der Schule mit smartboards usw. genutzt.

    Schulbücher müssen wir trotzdem kostenpflichtig!! ausleihen, es gibt keine digitalen Versionen oder Zusatzmaterialien dazu, Kopiergeld bezahlen, wissenschaftlichen Taschenrechner mussten wir auch trotzdem kaufen. - Niedersachsen halt.