Wieviel Schullektüre 11. Klasse?

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  • Bei Bücherei und ähnlichen Lösungen ist die Frage, ob der Stoff abirelevant ist. Falls ja, braucht man die Bücher nochmal zum lernen kurz vorm Abi

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Faust (Das waren etwas mehr als Unterrichtsstunden) , Maria Stuart, Aus dem Leben eines Taugenichts, Die schwarze Spinne, Kind ohne Namen und jetzt kommt dazu: Woyzek und Romeo und Julia auf dem Dorfe.


    Das war nur für Deutsch für das W-Seminar hat sie noch 3 weitere Bücher gelesen.

    und ausschließlich männliche Autoren!

    Das war bei uns vor 30 Jahren schon so, und bei meinen Kindern jetzt auch noch.

    Von der Anzahl sind es hier 11. Klasse Gymnasium in Deutsch erst zwei.

    Friedrich Dürrenmatt ist natürlich ein supertoller Autor - aber 9. Klasse "Besuch der alten Dame", 11. Klasse "der Richter und sein Henker" plus "die Physiker" - finde ich dann doch eine ziemlich eingeschränkte Auswahl.

    Ich kann ja verstehen, dass Deutsch in der Oberstufe für Lehrkräfte ein wahnsinnig arbeitsaufwändiges Fach ist, da ist das Zurückgreifen auf die Lektüren mit seit Jahrzehnten ausgearbeiteten Unterrichtseinheiten und -materialien sicher auch ein Selbstschutz. Aber dass Generationen von Schülerinnen und Schülern bis heute nicht mit Literatur von Frauen in Kontakt gebracht werden, finde ich unfassbar.


    In Englisch lesen sie "The Hate you give" von Angie Thomas - das ist durchaus auch mal motivierend für die Klasse! (bzw. mein Kind hat sich sehr drüber gefreut).

  • In BW ist Corpus Delicti von Juli Zeh Pflichtlektüre.

    In Hessen für Abi 2023 und 2022 auch. Ändert sich alle paar Jahre. Sonst Faust, Woyzek, Kafka, der Sandmann und Rest hab ich verdrängt

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Ganz oft Hesse.


    In meinem letzten Abijahrgang haben wir uns zwei Jahre mit den Leiden von Männern in der midlifecrisis beschäftigen dürfen ?? (Faust, Steppenwolf, Der goldene Topf)

  • Wie in zwei Unterrichtsstunden Woyzeck besprochen werden soll, ist mir nicht verständlich. #weissnicht

    Ich kenne das und der Fülle auch nicht.

    Vielleicht die schon vorher geschriebenen 5 Reclam -Heftchen im Schuljahr, aber nicht im Halbjahr.

  • Vielen Dank für eure Beiträge, insbesondere auch den Lehrerinnen hier.

    Ich kann jetzt nicht auf alle eingehen aber es hat mir und meiner Tochter geholfen uns darüber klar zu werden, was sie möchte.

    Sie lesen die Bücher zu Hause dafür haben 1 Woche und sprechen in der Schule darüber.

    Der Lehrer sagt sie können die Bücher gut als Vergleichswerk nutzen, allerdings ist ihr nicht klar wie. Ausserdem wünscht sie sich etwas in die Tiefe (Hintergründe) zu gehen, das kam ihr zu kurz.

    Grundsätzlich liest sie gerne und findet es gut, dass sich mit einem Buch nicht 1/2 Jahr aufgehalten wird. Allerdings denke ich es gibt noch etwas zwischen 1/2 Jahr und 1 Woche.

    Da sie sich schwer tut Texte zu schreiben wünscht sie sich, dass da mehr geübt wird und der Lehrer auch Tipps zum verbessern gibt. (durch Corona ist das für sie zu kurz gekommen) Schreiben können muss sie für jede Klausur und die Abi-Prüfung.

    Die letzte Klausur war eine Gedichtsinterpretation. Der Lehrer hat im Unterricht die Epochen besprochen. Wie eine Interpretation geht hatten sie nie im Unterricht, dazu hat der Lehrer nur die Seiten aus dem Deutschbuch genannt und ein Arbeitsblatt ohne Besprechung ausgeteilt.

    Ich wünsche mir früher zu wissen, welche Bücher gelesen werden. Dann kann ich Ebay Kleinanzeigen oder ähnliches nutzen. (Die Kostenfrage ist für mich nicht die oberste Priorität, ein Buch kostet 3-5Euro. Wenn ich aber Kosten sparen kann mache ich das nach Möglichkeit.)


    Ich werde auf jeden Fall mal mit dem Lehrer sprechen, zumal sie den im nächsten Schuljahr auch noch haben.


    Im Parallelkurs sind übrigens wesentlich weniger Bücher behandelt worden. Sie wird mal Fragen, was da noch gemacht wurde.

    #sonne Kinder: 2 süße Mäuse 07/06, 11/08 #herzen

  • Hermine , wenn ich mit dem Lehrer nicht weiter komme, wende ich mich an den Elternbeirat, den hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm, da es keine Elternklassensprecher mehr gibt.


    Achso Bundesland ist übrigens Bayern.

    #sonne Kinder: 2 süße Mäuse 07/06, 11/08 #herzen

  • Faust (Das waren etwas mehr als Unterrichtsstunden) , Maria Stuart, Aus dem Leben eines Taugenichts, Die schwarze Spinne, Kind ohne Namen und jetzt kommt dazu: Woyzek und Romeo und Julia auf dem Dorfe.


    Das war nur für Deutsch für das W-Seminar hat sie noch 3 weitere Bücher gelesen.

    Wow.

    Hier 11. Klasse bei meinem Kind: Jugend ohne Gott und Homo Faber bisher.

  • Faust (Das waren etwas mehr als Unterrichtsstunden) , Maria Stuart, Aus dem Leben eines Taugenichts, Die schwarze Spinne, Kind ohne Namen und jetzt kommt dazu: Woyzek und Romeo und Julia auf dem Dorfe.


    Das war nur für Deutsch für das W-Seminar hat sie noch 3 weitere Bücher gelesen.

    Wow.

    Hier 11. Klasse bei meinem Kind: Jugend ohne Gott und Homo Faber bisher.

    Hier auch Bayern, meine Große hat insgesamt in 11 und 12 zusammen in Deutsch als Ganzes gelesen: Maria Stuart, Woyzeck, Tod in Venedig, Das Muschelessen (Birgit Vanderbeke), Die Fürstin (Tschechow)

    - selbst falls ich da eines vergessen haben sollte, ist das ja in zwei Jahren weniger als bei euch in einem halben ?


    Edit: natürlich habe ich Faust vergessen, weil der nicht bei uns im Schullektüren-Regal steht ;)

    und den Sandmann ebenfalls

  • Eine Kollegin hat gerade ein Projekt in der 12. Klasse gemacht mit ausschließlich nach 2000 erschienenen Büchern von Autorinnen.

    Aber wenn man es traditioneller mag, gehören zb. Christa Wolf, Mascha Kaléko, Marie Luise Fleißer, Ilse Aichinger, Ingeborg Bachmann, Elfriede Jelinek dazu.

  • martita , dass es nur Männer sind ist finde ich ein guter Einwand, zumal es eine Mädchenschule ist. Habt ihr noch Ideen für Autorinnen?

    Wir haben in der 10. Klasse „Das siebte Kreuz“ von Anna Seghers gelesen. Ich finde das für die Oberstufe durchaus empfehlenswert.

  • Der Einwand, dass hauptsächlich männliche Autoren gelesen werden, ist berechtigt, aber man geht im Verlauf der Oberstufe die verschiedenen Epochen von Klassik bis Moderne durch. In der Klassik gab es schlicht keine weiblichen Autorinnen, auch in der Romantik sind die rar gesät, später, wenn es Richtung zeitgenössische Literatur geht (also in 12/2) gibt es mehr Möglichkeiten.

    Ich bin selbst Lehrerin in einer 11 in Bayern u d wir haben bisher Iphigenie, Faust und Sandmann gelesen.

  • Ganz oft Hesse.


    In meinem letzten Abijahrgang haben wir uns zwei Jahre mit den Leiden von Männern in der midlifecrisis beschäftigen dürfen ?? (Faust, Steppenwolf, Der goldene Topf)

    Jau. Wobei ich den goldenen Topf mochte (und der keine Midlifecrisis zum Thema hatte).


    Als Deutschlehrerin ist mir allerdings schleierhaft, wie ich in zwei Unterrichtsstunden mehr als den Inhalt sichern will - das läuft dann doch auf ein Gespräch im Stammtischniveau hinaus, oder? #confused

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

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    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969

  • Autorinnen: Wir lesen aktuell Juli Zeh und Katharina Hacker. Gut finde ich neben den oben genannten noch Judith Herrmann, George Sand, Vicki Baum, Marlen Haushofer (!), Ulla Hahn, Julia Franck.


    Aber es ist tatsächlich das Problem, dass es aus den früheren Epochen a) nicht so viele Autorinnen gibt (for a reason) und b) viele Werke hier sprachlich "alt" sind - es hat ja Gründe, warum Schiller und Lessing gelesen werden, die sind halt noch ziemlich gut zu lesen (zumindest bei mir ist das ein Faktor, wir haben viele SuS mit Migrationshintergrund, denen (nicht allen, aber doch etlichen) die klassischen Lektüren echte Probleme bereiten - da steht man dann zwischen der Wahl Frau oder verständliche Lektüre....

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

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    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969

  • Jau. Wobei ich den goldenen Topf mochte (und der keine Midlifecrisis zum Thema hatte).

    Da hast du recht #tuppern

    Aber bisschen albern fand ich die Probleme des jungen Mannes trotzdem. Und später hat EU bestimmt trotzdem eine midlifecrisis in seinem Paradies ;)

    Dann lieber noch Faust und seine Misogynie und "alte, weiße Mann"-Attitüde auseinandernehmen. Wobei der auch echt unerträglich ist mittlerweile.

    Habe dazu letztes Jahr eine gute Inszenierung gesehen, in der Faust einfach mal richtig schlecht wegkam. Hat mir gefallen.

  • Ich unterrichte gerade eine 11. in Bayern und komme auf 5 Lektüren. Weniger geht kaum, wenn der Lehrplan erfüllt werden soll. Mehr kann ich mir auch schwer vorstellen, weil dann eben Schreibtraining nicht mehr möglich ist. Und das ist nach Corona wirklich noch viel nötiger als vorher!

  • Zum Thema nur männliche Autoren lesen kann ich euch das Buch von Teresa Reichl "Muss ich das gelesen haben?" empfehlen.

    Die Autorin setzt sich für einen diverseren Kanon ein und stellt in Frage, wieso eigentlich seit Jahrzehnten immer die gleichen Bücher in den Schulen gelesen werden. Und am Ende des Buches gibt es Literaturempfehlungen zu fast jeder Epoche, die nicht immer nur von denselben männlichen Autoren geschrieben wurden.