Lesen beim Kleinkind

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  • Hi,

    Ich hoffe jemand hat ein oder zwei gute Tipps hier. Ich suche nach "Material" für unser irgendwie sehr am Lesen interessiertes Kind (wird drei im Sommer) Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es ihr nicht schaden wird, wenn wir auf ihre Neugier eingehen und im Spiel eben Angebote machen. Aktuell schreiben wir Wörter auf ein ausrangiertes kleines Whiteboard, das sie zum Malen und Magnete-spielen nutzt. Ist aber so sperrig, dass ich es nicht durch die Gegend tragen will. Und auf die Dauer ist das ja vielleicht auch nicht ausreichend. Es geht uns darum, dass sie ganze Wörter sehen kann, nicht um ein Unterrichten im Sinne von Alphabet lernen oder sowas. Es geht um den Spaß am Mitraten. Schreiben ist etwas, das sie aktuell imitiert, aber ich glaube das hat allein von der motorischen Seite einfach echt noch Zeit. Aber Lesen scheint gerade (seit ein paar Wochen) sehr spannend und geht irgendwie ja auch logisch mit ihrer sprachlichen Entwicklung einher.. so unser laienhafter Ansatz.

    Gibt es geeignete Spiele für das Alter, vielleicht Apps, Youtube-Kanäle, Wortkarten, irgendwas, oder hat jemand mit anderem Material/Methoden Erfahrungen gemacht?

    Ich finde nichts wirklich passendes. Das liegt vor allem daran, dass wir nix zum Thema Alphabet suchen (wir wollen ihr ja nicht das Alphabet beibringen), dass bei anderem Material die Schrift oft zu klein ist (wir sind durch Zufall (Bücherschrank!!) an ein paar Karten nach Glenn Doman gekommen, die haben super funktioniert groß und rot... ich glaube, das war auch der Stein des Anstoßes womöglich). Und das meiste Material zum Lesen ist didaktisch und so logischerweise für etwas ältere Kinder...

    Ich freue mich über Material-Tipps, Empfehlungen, Links, Suchstichworte aber auch allgemeinen Input zum Thema. Wer noch etwas im Angebot hat und loswerden möchte, kann sich ebenfalls gerne melden.

  • Ich kann mich erinnern, dass ich mit meinem kleinen Kind im Sandkasten immer "Mama, schreib mal was" machen musste.

    kleiner Chinesischkurs: grosse Schwester - jie jie; kleine Schwester - mei mei

  • Brina Berlind Ah, das Stichwort "Literacy" hat mich schon mal in Richtung Ratgeber und Material für Erzieher gebracht! Vermutlich muss ich mir da mal das ein oder andere anschauen. Hoffe, unsere Bücherei hat da was. Davon würde ich mir versprechen, Ideen dazu zu bekommen, wie ich das im Alltag einbauen kann.

    Früher oder später wird das dazu führen, befürchte ich, dass sie selbst "was lesen" will. Dann bräuchte man eben geeignete Quellen, Kinderbücher mit sehr großer Schrift oder so. Nach dem wie ich mich jetzt belesen habe, hat ja die altersbedingte Sehentwicklung etwas damit zu tun, also muss die Schrift größer sein, damit sie überhaupt gut wahrgenommen werden kann.

    Auf vielen "Bildkarten" die ich so finde, ist die Schrift unter dem abgebildeten Tier o.ä, einfach recht klein... Deswegen habe ich schon überlegt, selbst was zu basteln. Aber SEHR gerne (und im Sinne meiner Selbstfürsorge... ) würde ich mir das tatsächlich gerne sparen und auf was "Fertiges" zurückgreifen.

  • Es gibt ja auch diese Bild-Wort Geschichten, aber das ist vermutlich nicht das,was du suchst,oder? Also quasi "Er ging aus dem [Bild eines Hauses] und sah eine [Bild einer Blume]"

  • Es gibt ja auch diese Bild-Wort Geschichten, aber das ist vermutlich nicht das,was du suchst,oder? Also quasi "Er ging aus dem [Bild eines Hauses] und sah eine [Bild einer Blume]"

    Solche Bücher haben wir hier auch, aber irgendwie kapiere ich deren Nutzen nicht ganz, denn genau das "tolle" Wort, das sich so gut eignen würde, ist ja eben NICHT da, sondern durch das Bild ersetzt. #confused

    Cupcake Ja Karte mit Bild ist schon mal gut, aber ich stelle mir vor, dass a) die Schrift größer ist und b) man Wort und Bild auf einer Seite der Karte hat.


    Aber... so wild kann das eigentlich nicht sein, das selbst zu machen.. #schreiben Aber drucken lassen, am besten auf Karton oder so... oder laminiert.. Hm.

  • Hm, wir haben Papier und Stifte benutzt. Wir hatten zwar Holzbuchstaben und so ein buntes Kühlschrank Magneten Buchstaben Set, aber im Grunde hat das Kind eben hin und wieder einen Buchstaben erfragt, herumgekritzelt, ihre ganz normalen Bilderbücher angeschaut und dann bald gelesen und geschrieben (nicht immer nur auf Papier, naja...). Da braucht man kein "Material", wenn das Kind sich dafür interessiert. Ich konnte auch nicht feststellen, daß das Kind mit dem Erkennen von kleineren Buchstaben ein Problem hatte, davon höre ich zum ersten Mal.

    Ich meine, klar, warum nicht lustige, bunte Buchstaben und Wörterirgendwas zum spielen geben! Aber ich glaube, du brauchst gar kein spezielles Material, sondern was, was deinem Kind gefällt. Wenn es die Tafel mag, ist das wahrscheinlich genau richtig, und alles andere liegt nur herum.

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • Ich weiss nicht, ob das für euch passt:

    Bei uns wurde viel am Tisch gelesen. Alles was genügend gross auf Lebensmitteln stand. SICILIA vom Zitronensaft war das erste gelesene Wort. Und andere angeschriebene Alltagsgegenstände wie Zahnpasta.

    Als extra-Level ist in der Schweiz vieles dreisprachig angeschrieben. sirup sirop sciroppo als Dauerbrenner.

    Nachher habe ich selbst ganz kurze Geschichten geschrieben in meinem Schweizerdeutsch-Dialekt zum selbst lesen. Das könnt ihr euch wohl sparen, wenn Hochdeutsch geht.

    Und ein Scrabble-Spiel zum selbst Wörter legen hat mir manchmal ein paar ruhige Minuten beschert ;)

    Edith: Comics! Ganz vergessen. Kind hat es sich erst mal vorlesen lassen für die Geschichte und sich selber nachher die lautmalerischen Begriffe vorlesen! Plopp, ächz (schwierig!), knall!

  • Bei uns waren die Bücher Mal sehr beliebt.

    Den " Sinn" darin sehe ich, dass die Kinder die Zeilen mitlesen. Und an ihrer Stelle im Text "dran" sind. Also dass sie merken, wie Texte überhaupt funktionieren. Und dass einzelne Wörter eben Dinge bedeuten oder so ähnlich.

  • Julchen86 Ah okay, das ist tatsächlich eine Ebene die man erstmal haben muss. War mir nicht so völlig klar. Wir lesen halt mit Finger vor, ich glaube da hat sie das schon irgendwie geahnt, "zwischen den Zeilen" quasi ;)

    Madrone

    Also wir waren, weil ich ja eine Fehlsichtigkeit habe, kürzlich erst beim Augenarzt mit ihr, und die hat uns erklärt, dass Kinder in dem Alter eh Weitsichtig seien, das sei ganz normal. Da klingt das mit den zu kleinen Buchstaben für mich schlüssig. Und unsere Beobachtung ging ja auch in die Richtung. Die großen Wörter, die wir an die Tafel malen, und diese Papiere aus dem alten Doman-Buch haben direkt gezündet, wohingegen sie beim Lesen der sonstigen Bücher eher aus einer Art Langeweile heraus zu fragen scheint "was steht da" und dann mitten auf die Seite zeigt.

    Was die Sehentwicklung angeht, sei jedenfalls lt. Augenärztin nichts auffällig.

  • Ich hab nieit dem Finger vorgelesen. Nur bei diesen Büchern. Deshalb kam mir der Gedanke.

    Aber das Hilft ja nicht, wenn das Kind lesen will.

    Wir haben ein Baby-Pixi- Buch über Farben.

    Da sind lauter Sachen drin, mit Wörtern dazu. Meinst du so was? Oder sind die Wörter da zu klein?

  • Ich hab nieit dem Finger vorgelesen. Nur bei diesen Büchern. Deshalb kam mir der Gedanke.

    Aber das Hilft ja nicht, wenn das Kind lesen will.

    Wir haben ein Baby-Pixi- Buch über Farben.

    Da sind lauter Sachen drin, mit Wörtern dazu. Meinst du so was? Oder sind die Wörter da zu klein?

    Ah, interessant, dass du auch selbst dadurch dazu verleitet wurdest, diese "Ebene" darzustellen, indem du den Finger dazu nahmst! Ich muss auch immer wieder feststellen, wie viele Annahmen man selbst ja schon lange durchlebt und verinnerlicht hat und erst angesichts eines kleinen Kindes erst wieder kapiert, dass das ja Einzelschritte sind, die die teilweise bene noch nicht haben/können! Deswegen verwundert es mich um so mehr, dass Lesen hier so ein Thema ist

    Freda So ganz hab ich glaube ich noch nicht verstanden, wie das "live" funktioniert, aber es gibt die wohl eh nicht mehr!?


    Ich muss gestehen, dass ich auch immernoch eine gewisse Scheibe empfinde, das "absichtlich" zu tun oder systematisch anzugehen. Weil das doch irgendwie "nicht richtig ist" in dem Alter.

    Zumindest scheine ich das so in meinem Kopf zu haben, wir haben jedenfalls auch irgendwie Angst vor den "Konsequenzen", aber andererseits kollidiert das natürlich mit unserem absoluten Willen, ihren Bedürfnissen nachzukommen, zumal sie sie ja so deutlich äußert

    Ab einem gewissen Punkt wird das sich sowieso dann verselbstständigen...

    Wir wollen jedenfalls nix irgwndwie "in das Kind reintrichtern", aber trotzdem im Alltag und vor allem als Spiel sowas einbauen können. Also, Madrone vielleicht hast du Recht mit der Idee, einfach bei der Tafel zu bleiben- oder wenigstens eine kleinere anzuschaffen, die wir mitnehmen können. (Stift und Papier würde einfach unmengen Papier verbrauchen, und unser paperverbrauch ist schon exorbitant, seit sie den Wasserfarbkasten hat #rolleyes )

  • Wir sind einfach draußen herumgelaufen. Meine Jungs konnten in dem Alter selten stillsitzen, und als sie ganze Wörter lesen wollten, fanden sich draußen jede Menge davon. Auf den Autos stehen welche ("Mama, was ist das für ein Auto?" - "Weiß ich nicht, ich muss erst drumherum gehen - ah schau, ein Nissan."), an den Schaufenstern, über dem Supermarkt, der Tankstelle - wer lesen will, kann in der Kleinstadt gar nicht davon abgehalten werden. Der Spezialist erfragte die Bedeutung der Buchstaben im selben Alter wie Dein Kind jetzt ist, und Zappelchen hatte ebenfalls in dem Alter so eine Phase, wenn auch nicht so intensiv wie sein großer Bruder.

    Bei beiden legte sich der Eifer irgendwann wieder. Der Spezialist begann in der ersten Klasse damit, zusammenhängende Sätze zu lesen, Zappelchen konnte es etwas früher.

    Es gibt in Deutschland mehr Frauen als Männer.

  • Ah, interessant, dass du auch selbst dadurch dazu verleitet wurdest, diese "Ebene" darzustellen, indem du den Finger dazu nahmst! Ich muss auch immer wieder feststellen, wie viele Annahmen man selbst ja schon lange durchlebt und verinnerlicht hat und erst angesichts eines kleinen Kindes erst wieder kapiert, dass das ja Einzelschritte sind, die die teilweise bene noch nicht haben/können!

    Ja. Das finde ich auch immer wieder faszinierend.

    Ich hab hier so eine Zahlenfanatikerin.

    Ich dachte immer, Kinder lernen rechnen, wenn sie "2 plus 2 gleich 4" sagen können.

    Aber dass das mathematische Verständnis viel mehr beinhaltet und sich nach und nach entwickelt.

    Das finde ich so spannend.

  • Bei den Alpha hat wird jeder Buchstabe durch ein Tier oder Gegenstand dargestellt, sodass die Kinder die Form anfassen und mit dem Ding verbinden können.

    Es gibt dann Geschichten dazu, die die Buchstaben gemeinsam erleben und alle möglichen anderen Materialien, wie eine Magnettafel mit kleinen Buchstaben, Wortkarten, Hefte, ein Spiel mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen ...

    Wir hatten die großen Buchstaben meinem Sohn geschenkt, als er 5 war. Die Kleine, damals 2 interessierte sich auch sehr dafür. Irgendwann rief sie dann mal auf der Straße "Mama, guck mal, da ist ein Papagei." #confused - sie hatte ein blaues Parkplatz-Schild gesehen - der Papagei ist bei den Alphas die Darstellung zum Buchstaben "P", logisch.

    Es ist halt ein Ansatz, Buchstaben im wahrsten Sinne des Wortes "be"greifbar zu machen.

  • Etwas OT: ich habe mal irgendwo den Satz gelesen "man lernt die Buchstaben um sie zu vergessen", den ich auch sehr faszinierend fand. Er meint wohl dass man sich am Anfang sehr intensiv mit den Buchstaben beschäftigen muss um lesen und schreiben zu lernen. Wenn man das aber erst mal kann denkt man quasi nie mehr an die einzelnen Buchstaben beim lesen und schreiben

  • Ich würde in Buchhandlungen und/oder Büchereien schaeune nach Büchern, die eigentlich für ca. Einjährige gedacht sind und in denen zb pro Seite ein Tier oder ein Gegenstand abgebildet sind und das entsprechende Wirt darunter steht. Da gibt es welche, bei denen die Schrift groß genug und klar genug ist. Ich weiß nur nicht mehr, welche das genau sind.