schüchterne Kinder im Unterricht

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  • (Wie ich höflich und motivierend mit „ich wollte auch sagen, was x und y bereits gesagt haben“ umgehen kann, weiß ich allerdings noch nicht so recht.)

    In einer Grundschulklasse habe ich mal gesehen, dass der Lehrer meinte, nachdem die Frage richtig beantwortet war, dass sich alle, die das gleiche sagen wollten, jetzt kräftig auf die eigene Schulter klopfen dürfen.

    Das ist ja niedlich :)

    Macht meine jüngste auch in ihrer Grundschule und mittlerweile auch zu Hause. :)

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Hier werden 3 Arbeiten in den Hauptfächern und Sprachen geschrieben pro. Halbjahr. In den Nebenfächern ist das aber Lehrkraftabhaengig. Außerdem Gibt es Tests in den Hauptfächern zu Vokalen, zur Lektüre, über das letzte Thema.

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  • Jette : wo ist mündliches „Ausfragen“ in Bayern vorgeschrieben?

    keine Ahnung. Kam bei mir als Elternteil auf den Elternabenden der RS aber schon so rüber, dass das quasi Vorschrift ist und durchgängig gemacht wird. Mein Sohn kommuniziert es auch so.

  • Also Unterstufe: Schulaufgaben (=Klassenarbeit) in Deutsch, Mathe , Fremdsprachen je 2 pro Halbjahr, in allen anderen Fächern Tests (angekündigt oder nicht).

    Ab der Mittelstufe dann in den gewählten Fächern des Zweiges jeweils noch Schulaufgaben ( 3. Fremdsprache, Naturwissenschaften, Sozialkunde sind die Zweige am Gym meiner Kinder.


    In der Oberstufe schriftlich in allen belegten Fächern 1Klausur pro Halbjahr.

    Danke, irgendwie hätte ich erwartet, dass es ähnlich wie in BW auch Arbeiten in (fast) allen Fächern gibt. Wieder was gelernt.

  • Du hast mein Mitgefühl, homunkulus . Hier war das auch lange Thema. Mit den Jahren ist es etwas besser geworden, was zum einen daran liegt, dass das Kind irgendwann geschnallt hat, dass ein Sitzplatz ganz vorne hilft (die Lehrer nehmen die Schüler ganz schnöde tatsächlich stärker wahr) und sich konsequent bemühte, vorne zu sitzen. Teils hat unsicheres Gemurmel in den eigenen nicht vorhandenen Bart schon "gezählt", wenn die Lehrkraft die richtige Antwort hörte. Das war ein echtes Aha-Erlebnis. Ganz einfache Knöpfe, die da gedrückt werden.


    Das andere waren die Präsentationen und Gruppenarbeiten, in denen es besser lief. Es gab so zwei, drei Mitschülerinnen, teils gute Freundinnen, von denen sie wusste, dass Teamwork gut funktioniert. Und in HH wird darauf viel Wert im Rahmen der mind. 60% Bewertung des Mündlichen gelegt (in NF mit nur einer schriftl. Arbeit pro Halbjahr können es sogar 70% sein).


    Jetzt in der Oberstufe ist mangelnde Mitarbeit wider besseren Wissens eher eine gewisse Bocklosigkeit. Sie hat den Unterrichtsstil viele Lehrer einfach sehr satt und findet das inzwischen unsäglich langweilig.

  • Jette : wo ist mündliches „Ausfragen“ in Bayern vorgeschrieben?

    keine Ahnung. Kam bei mir als Elternteil auf den Elternabenden der RS aber schon so rüber, dass das quasi Vorschrift ist und durchgängig gemacht wird. Mein Sohn kommuniziert es auch so.

    In der Schulordnung steht, dass mündliche Leistungen Rechenschaftsablagen (das sind diese Abfragen), Referate oder Unterrichtsbeiträge sein können. Müssen steht da nicht 😉


    Ich tue mir mit mündlichen Noten bei stillen Schülern auch immer schwer.

    Fünfen gebe wirklich nur her, wenn gar nichts da ist und ich auf meine Nachfragen keine Antworten bekomme oder immer nur "Weiß ich nicht". Und das ist nicht so häufig.

  • Jette : wo ist mündliches „Ausfragen“ in Bayern vorgeschrieben?

    keine Ahnung. Kam bei mir als Elternteil auf den Elternabenden der RS aber schon so rüber, dass das quasi Vorschrift ist und durchgängig gemacht wird. Mein Sohn kommuniziert es auch so.

    Vermutlich können sich die jeweiligen Fachschaften das selbst auferlegen. (Ist mir noch nicht angetragen worden.)


    Gartenprinzessin war schneller und präziser :)

  • Ich hab ja auch schon vieren an SuS verteilt, die viel (Müll) erzählen. 🙈 Mund aufmachen ist dann doch ein bisschen wenig.


    Aber ja, mündliche Noten bei stillen Schülern ist ein Problem. Weil ich zwar ein (sehr) guten, sehr stillen Schülerin problemlos eine zwei geben kann - aber halt keine eins. Irgendwie muss ich ihre Leistung von dem sehr guten Schüler, der sich viel am Unterricht beteiligt, unterscheiden. Unterm Strich versuche ich, die mündliche Note um Aspekte "anzureichern", die nicht nur als dem Unterrichtsgespräch bestehen (Lesehefte, Heftnote, Ergebnisse von Gruppenarbeiten - wobei das auch wieder schwierig ist).

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

    ---

    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969

  • Naja, aber "bekommt eine zwei statt einer eins" ist ja weit entfernt von "bekommt eine fünf"


    Eine Fünf heißt Lernziel gar nicht erreicht. Und das bei einer sehr guten Schülerin.

  • ich sitze gerade auf den Fingern sonst würde ich hier so viele böse Sachen schreiben.

    Es ist doch immer wieder erstaunlich wie gut Lehrer:innen SuS demotivieren können.

    Wird das im Studium gelehrt ja?

    Wo bleibt da eigentlich die Empathie?

    Wie kann ich einer guten Schülerin ohne irgendwelche Hilfestellung eine 5 geben?

    Ich hab keine Ahnung ob Du bereits bist da ein Fass aufzumachen.

    Aber ehrlich geht überhaupt gar nicht.


    Ich glaube, ich würde da nochmal im Schulgesetz recherchieren und mich ggf an die Schulleitung melden. Eine 5 heißt ja am Unterricht schlafend teilgenommen.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • claraluna, ich habe im Studium nullkommanix über Notengebung gelernt. 🤡

    Aber vielleicht ist genau das das Problem. Dass diese Lücke dann durch irgendwas gefüllt wird, was an der jeweiligen Schule "schon immer so" gemacht wurde, ohne zu reflektieren.

    Und ja, ich kann nur wiederholen, es scheint mir politisch gewollt zu sein, dass wir vermitteln, dass Labern und heiße Luft verbreiten völlig ausreichen im Leben, wenn man was erreichen will.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Im Schulgesetz wirst du dazu nicht viel finden, das liegt im Ermessen der jeweiligen Lehrkraft. M. W. dürfen nicht einmal die Fachkonferenzen da verbindliche Vorgaben machen.

  • als würden die mündlichen Noten an einer Schule von allen Lehrkräften nach gleichen Maßstäben vergeben werden. Da macht schon gefühlt jeder was er will. Die Lehrkraft die meiner Tochter ne mündliche 5 in Mathe verpasst hat, kam aus dem Ref von ner andern Schule. Hatte halt Lieblingsschüler (und ja durchaus eher die männliche Variante) und der Rest hatte halt Pech. In Mathe ist sie im Mittelfeld, könnte wenn sie wollte besser sein.


    Und dann gibt es Lehrkräfte die verteilen standartmäßig an alle ne 3, nur wer sich hervortut bekommt ne 2, ne 1 bekommt keiner.

    Ansonsten hab ich insgesamt den Eindruck, dass das auch manchmal ausgewürfelt wird (aber immerhin mit nem Würfel der die Zahlen 1-3 drauf hat)

  • Ich kann aus der Erfahrung meiner Kinder bei Claraluna unterschreiben.

    Es wundert mich überhaupt nicht, dass sie nicht gerne zur Schule gehen. Jede Stunde ist ein Kampf um diese Kack mündliche Note, jede Stunde die nicht gut gelaufen ist, muss mit extra Anstrengung ausgeglichen werden, alles was man sagt, fließt in die Bewertung ein, und jedes Halbjahr sagt die Lehrkraft, das als Ansporn für noch ein bisschen mehr wieder die schlechtere der beiden möglichen Noten gegeben wird. Jedes einzelne Mal!

    Ich muss mich beim Elternsprechtag immer extremst drauf konzentrieren, nicht auszuflippen, wenn wieder der Spruch kommt, dass das Kind ja ganz offensichtlich viel mehr Potential hat, aber man leider leider gezwungen ist, wieder eine miese Note zu vergeben, obwohl es ja natürlich konzentriert dabei ist.

    Es ist zum Haare raufen, und ich freue mich sehr für alle SuS der engagierten Lehrkräfte im Rabenforum. Leider seid Ihr krasse Ausnahmen.

  • Eine 5 heißt ja am Unterricht schlafend teilgenommen.

    Nach meinem Verständnis (basierend auf dem, was Qs KL sagte) wäre Schlafen noch nicht mal ausreichend Grund für eine 5. Sondern nur, wenn dann beim Abrufen von mündlicher Leistung regelmäßig auch nichts kommt.

    Weil ich zwar ein (sehr) guten, sehr stillen Schülerin problemlos eine zwei geben kann - aber halt keine eins. Irgendwie muss ich ihre Leistung von dem sehr guten Schüler, der sich viel am Unterricht beteiligt, unterscheiden.

    Wieso eigentlich? Das habe ich noch nie verstanden. Es gibt doch keine Notwendigkeit, die Klasse auf die verfügbaren Noten zu skalieren. So wie sich im Bereich der 6 vielleicht SuS versammeln können, die 50% der Unterrichtszeit geschwänzt haben und in der Zeit, in der sie da waren, den Unterricht gestört haben, solche, die den Stoff nur unzureichend verstanden und sowohl schriftlich als auch mündlich immer nur fehlerhaftes Zeug abgegeben haben, und auch solche, die eigentlich den Stoff gut verstehen, aber so unter Prüfungsangst leiden, dass sie schriftlich nichts zu Papier bringen und bei mündlichen Abfragen keinen Ton rausbringen, kann doch auch die 1 alle möglichen Leistungsniveaus abbilden - von "hat alles verstanden und gibt das sowohl schriftlich als auch mündlich auf 1-er Niveau oder darüber wieder" über "auf Nachfrage kommen immer fundierte Beiträge und schriftlich ist das 'ne 1" bis "treibt den Unterricht immer aktiv mit tollen Beiträgen voran, überholt sich im Schriftlichen aber manchmal selbst und baut Flüchtigkeitsfehler ein".


    Vor Jahren gab es hier in der Zeitung mal einen Beitrag über eine Lehrerin, die genötigt werden sollte, ihre Zeugnisnoten in einer Klasse nach unten zu skalieren, weil das ja nicht sein könne, dass alle in ihrer Klasse eine 1 oder eine 2 hätten. Das fand ich abartig. Ich wusste gar nicht, was draus geworden ist, aber jetzt habe ich gegoogelt und den entsprechenden Spiegel-Artikel aus 2009/10 gefunden:

    Strafversetzt wegen guter Noten: Grundschul-Rebellin erhält Courage-Preis - DER SPIEGEL

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Es ist zum Haare raufen, und ich freue mich sehr für alle SuS der engagierten Lehrkräfte im Rabenforum. Leider seid Ihr krasse Ausnahmen.

    Ja, das finde ich auch immer so bitter. Ich bin mir sehr sicher, dass alle LuL unter den #rabe toll und engagiert sind, und dass ihnen ihre SuS am Herzen liegen. So dass die Kritik, die ich hier zu dem Thema ja regelmäßig ablade, eigentlich immer nur bei den Falschen ankommt #hmpf

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Es gibt ja auch immer noch dieses Argument „ich geb die schlechtere Note, um zu motivieren, sich mehr anzustrengen“ (sich mehr zu melden).

    Hier bei uns geschehen: Nebenfach, nur eine Klassenarbeit, mündlich zählt 2/3: Tochter schreibt eine 3 in der Arbeit, mündlich 4+

    Macht auf dem Zeugnis gesamt die 4 #confused #hmpf #blink

    Naja, 4+

    Mathematisch eher 3—- als 4++++, aber „ich will dich ja damit motivieren, im nächsten Halbjahr besser zu werden“.

    Kennt hier jemand jemanden, wo das schon mal funktioniert hat? Ich kenne nur Leute, die das frustriert und die dann erst recht keine Lust mehr haben.

    mamaraupe (*1973) mit paparaupe (*1969), großer raupe (*06/06), und kleiner raupe(*02/10)

  • claraluna, ich habe im Studium nullkommanix über Notengebung gelernt. 🤡

    Immer wieder faszinierend, was im Lehramts-Studium alles nicht gelehrt wird...

    #freu Beispiel gefällig?

    Ich komme ja z.B. aus einem anderen BL als das, in dem ich studiert habe.

    Erst im Laufe des Referendariats habe ich gelernt was Exen sind und was eine Erörterung ist, als ich selbiges erstellen und korrigieren musste.

    Im Studium hingegen habe ich mittelhochdeutsche Texte übersetzt, mit Tusche Karten auf Pergamentpapier gezeichnet und Blütenformeln auswendig gelernt.

    Lehramtsstudium war zu meiner Zeit einfach ein ganz normales Fachstudium zusammen mit den Master- und Diplomstudenten, was sich nur durch die paar Didaktikseminare unterschieden hat. Und da hatte ich vielleicht 1-2 gute, wo ich wirklich was mitnehmen könnte.

  • Ich finde es schade, dass Schüler:innen, die verstanden haben, was erwartet ist (sich durch viele Beiträge sichtbar zu machen) hier so abgewertet werden. "Windbeutel"?

    Das sind doch keine Windbeutel oder Labertaschen, nur weil sie das System durchschaut haben?


    Meiner Erfahrung nach lässt sich über eine mündliche Note sehr viel leichter mit der Lehrkraft sprechen, als dass man Nachteilsausgleiche für Defizite im schriftlichen Bereich bekommt.
    Allein sich an die Lehrkraft zu wenden und zu fragen, wie man seine mündliche Note verbessern kann, auch wenn es einem schwer fällt, vor der ganzen Klasse zu sprechen, hilft meist. Alternativ kann das Kind sich einfach mal eine Strichliste anlegen, wie oft es sich meldet, um nachzuweisen, dass die 5 ungerechtfertigt ist.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!