Nachschreiben, vier neue Themen? Ist das rechtens?

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  • Erst gestern hat meine Nachbarin mir unbedarft erzählt, dass das Kind übers Wochenende krank war und heute die Bio-Arbeit anstehe, aber da werde sie es befreien. Da hab ich dann schon auch gesgeschluckt.

    Wobei ich das aber ok finde. Das Kind ist grade wieder gesund aber sicher noch nicht wieder ganz fit und konzentrationsfähig.

    Und während es richtig krank war konnte es ja auch nicht lernen. Da find ich hats mit ein, zwei Tagen Erholung keinen Vorteil gegenüber dem Rest, im Gegenteil, nur Chancengleichheit.


    Anders ist es mit "soll noch länger lernen dass besser"/"hatte keine Zeit/keinen Bock ausreichend zu lernen "

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Ich schließe mich Magorma an - seit wann ist es ein Drama, wenn man eine Geoarbeit in der Mittelstufe verhaut? Natürlich nicht, wenn es versetzungsrelevant ist - aber ob eine zwei oder eine vier (und auch mit einer fünf braucht es mehr als diese eine Arbeit, um tatsächlich sitzenzubleiben) ist doch echt "Sack Reis in China". #weissnicht

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

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    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969

  • Für uns ist das auch ein echtes Problem, denn wer in der Schule ist, muss voll Einsatzfaehig sein. Da die mündlichen Noten hier sehr viel zählen, und mitunter die mündliche Note des Quartals dann just in dieser Stunde festgelegt wird, bittet mein Kind mittlerweile, ob es nicht noch ein paar Tage laenger zu Hause bleiben kann. Denn je nach Lehrkraft ist das schon genauso vorgekommen, dass es genau das als Feedback bekam, es sei in dieser oder jener Woche nicht so aktiv gewesen und deshalb sei die mündliche Note 2 Notenstufen schlechter als zuvor. Klar, das Kind bleibt nicht sitzen. Aber wenn man die Noten nicht so wichtig nehmen soll, warum machen das dann ie Lehrkraefte nicht ebenso und gestehen eben zu, dass man mal eine schlechte Woche hat, ohne dass dadurch gleich die gesamte mündliche Note des Quartals runtergezogen wird?


    Gleiches passiert ja auch im Sportunterricht - statt dass rekonvaliszente Kinder auf ihren Körper hoehren dürfen und etwas langsamer machen, sitzen sie lieber auf der Bank, denn wer mitmacht und nicht voll dabei ist, versaut sich eventuell die Note.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Solid Ground Ich gebe zu, dass ich keines meiner Kinder jemals auch nur einen Tag länger als die Dauer der Krankheit zu Hause gelassen habe, maximal "versehentlich", weil nicht klar war, ob es schon wieder geht - und dann geht es an dem Tag und dann wird es natürlich am darauffolgenden wieder in die Schule gehen, egal ob eine Arbeit ansteht oder nicht. Es hatte ja dann einen Tag Zeit zum Lernen.

    (Und ich erliege tatsächlich nicht der Illusion, dass die meisten Schüler sich bedeutend länger dafür Zeit nehmen.)


    Wie auch immer, das ist in meinen Augen ein Fehler im System, das nur darauf ausgerichtet ist Prüfungen als Abfrage zum Zeitpunkt x durchzuführen. Das geht auf Kosten aller und von Chancengleichheit brauchen wir da gar nicht sprechen. Diese Testsettings, die wir da erschaffen, sind völlig willkürlich und prüfen starr vorgegebene Kategorien ab. Dass da Inhalte variieren, heißt ja nicht, dass es "leichter" oder "schwerer" wird. Vielleicht ist es mehr Aufwand fürs Kurzzeitgedächtnis, wenn Themen dazukommen. Aber es gibt auch Lerner, für die das ein Vorteil ist.


    Also ich möchte nicht sagen, dass es doof ist mehr lernen zu müssen, weil man krankheitsbedingt in einer Arbeit gefehlt hat. Ich bin aktuell eher an dem Punkt, diese Form der Leistungsmessung generell zu hinterfragen und zu kritisieren.

    (Und leider für Alternativen vom Gesetz ziemlich viele Steine in den Weg gelegt zu bekommen.)


    So, muss jetzt korrigieren ;)

  • Nachtkerze Das ist krass. Ich versuche alle zwei bis drei Wochen eine Eindrucksnote zu machen, da fällt auch mal eine schlechte Phase nicht so ins Gewicht.


    Leistungsmessung ist wirklich ein schwieriges Thema.

  • Gleiches passiert ja auch im Sportunterricht - statt dass rekonvaliszente Kinder auf ihren Körper hoehren dürfen und etwas langsamer machen, sitzen sie lieber auf der Bank, denn wer mitmacht und nicht voll dabei ist, versaut sich eventuell die Note.

    kann ich bestätigen, ist meinem Sohn so passiert. Er hatte ne Verletzung, dann war er wieder fit und genau in der Stunde wurden Noten für das vorher geübte (wo er nicht mit gemacht hat) gemacht. Aber gut, der Lehrer war auch ein Blödmann und ist wundersamerweise nach dem Halbjahr ganz verschwunden.



    Ein Lehrer auf der Schule macht es so, dass er von Anfang an ne zusätzliche Arbeit mit einplant und die alle mit schreiben müssen, die bei ner andern Arbeit krank waren. Das ist dann natürlich ganz klar anderer Stoff, aber es ist von Anfang an klar, dass es so läuft.

  • Es ist ja schon auch das System Schule, das den Kindern vermittelt, dass Noten wichtig sind. Meine Tochter kam z.B. von einer GRundschule ohne Noten ans Gymnasium. ALs sie ihre erste Mathearbeit rausbekommen hat, hatte sie zu Hause die Note schon wieder vergessen (O-Ton: "ich hatte viel richtig, aber die Note weiß ich nicht mehr" und dabei war es eine EIns, also sie hat sie icht absichtlich vergessen oder so). Jetzt ist sie Mitte der sechsten Klasse und weiß alle ihre Noten ganz genau. Ich glaube nicht, dass wir Eltern unseren Umgang mit den Leistungen in der Schule so geändert haben, das ist schon das Schulsystem selbst, das Noten als sehr wichtig ansieht. Ich verstehe natürlich, dass man als einzelne Lehrkraft das auch nicht groß ändern kann, aber mMn kann man nicht Kinder in einem System erziehen, in dem Noten sehr wichtig sind und dann erwarten, dass die Kinder da drüber stehen und sagen "Ach komm, wen interessiert schon eine Geoarbeit in der siebten Klasse."

  • Peppersweet

    es gibt aber solche Kinder. Meine Tochter hat mir recht bald im Gymnasium erzählt, dass das doch später keinen interessiert. So bis zu 10. und dass sie dann ab der 11. mehr lernen wird. Bis jetzt hat sich das tatsächlich bestätigt. Aber nach wie vor überarbeitet sie sich nicht, setzt andere Prioritäten und hat meiner Ansicht nach keine gute Zeiteinteilung (aber reinreden lässt sie sich eh nicht). Problem war dann Ende der Mittelstufe eher, dass die Lehrkräfte ein entsprechendes Bild von ihr hatten und sie auch deshalb die Schule gewechselt hat, damit sie da ohne Vorurteile starten kann (sowohl auf ihrer Seite, als auch auf Lehrkraftseite).

  • Bei uns (BY) ja.

    Würde mich wundern. Hier auchBY und da ist es üblich, dass die Kinder spätestens am zweiten Tag wo sie wieder da sind nachschreiben wenn vom Unterricht her möglich


    Weil: die Probe WAR ja angekündigt und dass nachgeschrieben werden muss wenn wiedrr da war auch bekannt weil allgemeine Regel

    Ich habe jetzt mal in der Schulordnung nachgeguckt und finde dazu nichts. #haare

    Dann ist das eine schulinterne Regelung.

    Das man direkt am nächsten Tag nachschreibt, wenn man nur am Tag verhindert war, ist hier auch so.

    Ansonsten kann man natürlich auch mit Kind und Eltern anderes vereinbaren, aber ansonsten ist bei uns die Woche Pflicht.

  • Ich gebe zu, dass ich keines meiner Kinder jemals auch nur einen Tag länger als die Dauer der Krankheit zu Hause gelassen habe

    Wie genau stellst du denn fest, wann eine Krankheit vorüber ist? Ganz oft ist das ja nicht binär krank - gesund, sondern nach der akuten Phase kommt eine u.U. länger andauernde Phase, wo man noch nicht wieder ganz fit ist. Bei meiner Influenza-Erkrankung waren es sicher 3 Monate, bis ich körperlich wieder halbwegs fit war. Bei Husten dauert es bei uns oft auch wochenlang, bis der Hustenreiz / Reizhusten komplett weg ist.

  • Ich habe weitergesucht, für RS und GS steht nichts drin, für die Mittelschule aber das mit der einen Woche auch für Nachschriften.

    Ich kenne es so, dass die Woche Vorlauf nicht für das normale Nachschreiben gilt. Also wenn jemand krank war, kann der/diejenige am ersten Tag direkt zum Nachschreiben geholt werden.


    Wenn eine Arbeit so schlecht ausgefallen ist, dass sie wiederholt werden muss, dann muss diese Wiederholungsarbeit eine Woche im Voraus angekündigt werden.

  • Meine Kinder haben schon öfter Arbeiten direkt am ersten Tag den sie wieder in der Schule waren nachschreiben müssen. Oft auch ohne Vorankündigung.

    Wenn man nicht direkt zwei Wochen am Stück krank war und in der Zeit nichts Lernen konnte, finde ich das aber auch nicht schlimm.

    Es gibt so viele Gründe, weswegen die Tagesform nicht so ist wie sie sein sollte.

  • Ich habe weitergesucht, für RS und GS steht nichts drin, für die Mittelschule aber das mit der einen Woche auch für Nachschriften.

    Ich kenne es so, dass die Woche Vorlauf nicht für das normale Nachschreiben gilt. Also wenn jemand krank war, kann der/diejenige am ersten Tag direkt zum Nachschreiben geholt werden.


    Wenn eine Arbeit so schlecht ausgefallen ist, dass sie wiederholt werden muss, dann muss diese Wiederholungsarbeit eine Woche im Voraus angekündigt werden.

    Das gibt's bei uns nicht. Man muss nicht wiederholen, nur schulintern genehmigen lassen.

    Wie gesagt in der MSO https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayMSO-12 steht das explizit drin und in unserem Schuldingens, also was wir jedes Jahr aufs Neue vom SL bekommen quasi im selben Wortlaut.

    Irgendwie komisch, dass man da nichtmal im Bundesland einheitliche Regelungen hat #rolleyes Wäre wohl zu einfach #freu

  • Ich gebe zu, dass ich keines meiner Kinder jemals auch nur einen Tag länger als die Dauer der Krankheit zu Hause gelassen habe

    Wie genau stellst du denn fest, wann eine Krankheit vorüber ist? Ganz oft ist das ja nicht binär krank - gesund, sondern nach der akuten Phase kommt eine u.U. länger andauernde Phase, wo man noch nicht wieder ganz fit ist. Bei meiner Influenza-Erkrankung waren es sicher 3 Monate, bis ich körperlich wieder halbwegs fit war. Bei Husten dauert es bei uns oft auch wochenlang, bis der Hustenreiz / Reizhusten komplett weg ist.

    Naja, wenn das Kind alles wieder macht wie normal und dann auch raus will, Freunde treffen oder zum Hobby gehen will usw. Oder je nach dem halt auch Kraft genug hat den ganzen Tag zu zocken usw.


    Klar würde ich mir auch gern mal Zeit zur kompletten Genesung nehmen, aber das ist doch völlig utopisch?!


    Habe letztens nach Corona auch mal dem großen Kind eine Entschuldigung für Sport am Tag nach dem Ende der Erkrankung geschrieben, aber dann sitzt es halt am Rand und findet das auch Mist.

  • Klar würde ich mir auch gern mal Zeit zur kompletten Genesung nehmen, aber das ist doch völlig utopisch?!

    Seh ich ja auch so - impliziert für mich aber halt auch, dass Kinder am ersten Tag wieder in der Schule eben oft noch nicht wieder 100% fit sind und auch nicht tagelang Zeit hatten, verpassten Stoff nachzuholen bzw. für Arbeiten zu lernen.

  • Mein Kind hat mich gelehrt, wenn er grade so wieder symptomlos ist und daheim wieder aktiv ist, heißt das noch lange nicht dass er auch schon wieder Kita- oder Schulfit ist. Zu früh wieder gegangen hat bisher immer nen kräftigen Rückfall (also wirklcih richtig mit wieder hoch Fieber usw.) zur Folge gehabt. Inzwischen ist die Regel, mindestens zwei Tage symptomlos (also kein Fieber mehr, nicht mehr schlapp usw. - Resthusten, noch etwas Bauchzwicken oder "noch nicht ganz so fit" dürfen in den zwei Tagen schon noch sein), vorher geht er mir nicht in die Schule. Für Schulsport und Sportverein warten wir wegen Risiko von Herzmuskelentzündung (ich hab zu viele junge Patienten gesehen die nach nem nicht auskurierten und zu früh gesportelten Virusinfekt ne neue Herzklappe gebraucht haben) je nachdem wie krank er war mindestens ne Woche. Nach schlimmerer Krankheit (mehrer Tage hohes Fieber, Scharlach, Corona, Influenza, ...) auch zwei Wochen. Better safe than sorry und so.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Klar würde ich mir auch gern mal Zeit zur kompletten Genesung nehmen, aber das ist doch völlig utopisch?!

    Seh ich ja auch so - impliziert für mich aber halt auch, dass Kinder am ersten Tag wieder in der Schule eben oft noch nicht wieder 100% fit sind und auch nicht tagelang Zeit hatten, verpassten Stoff nachzuholen bzw. für Arbeiten zu lernen.

    Aber das sag ich ja auch nicht. Ich rate da zu möglichst pragmatischem Umgang damit (wenn nicht gerade die Versetzung dranhängt).


    Es gibt so viele Gründe, weswegen die Tagesform nicht so ist wie sie sein sollte.

    Genau das.

  • Ich habe weitergesucht, für RS und GS steht nichts drin, für die Mittelschule aber das mit der einen Woche auch für Nachschriften.

    Ich kenne es so, dass die Woche Vorlauf nicht für das normale Nachschreiben gilt. Also wenn jemand krank war, kann der/diejenige am ersten Tag direkt zum Nachschreiben geholt werden.


    Wenn eine Arbeit so schlecht ausgefallen ist, dass sie wiederholt werden muss, dann muss diese Wiederholungsarbeit eine Woche im Voraus angekündigt werden.

    Läuft hier auch so.


    Um zum Ausgangspunkt zurückzukommen:

    Ich bin ja bei den etwas älteren Jahrgängen unterwegs. Nur zur Einordnung. Ich rede nicht von Grundschule, Unterstufe oder Mittelstufe!

    Und prinzipiell muss bei verpassten Klassenarbeiten ein Attest vorgelegt werden.


    Ich habe Klassen, die kenne/unterrichte ich seit 2-3 Jahren und bestimmte Leute sind JEDE verdammte Klausur krank. Manchmal nur bei der Klausur selbst um möglichst viele Infos über die gestellten Fragen zu bekommen und sich somit einen Vorteil zu verschaffen. Manchmal auch bei Nachschreibterminen in der Hoffnung der Arbeit ganz zu entgehen.


    Ich hatte mal einen Extremfall. 1. Halbjahr ab Klausur in meinem Unterricht nicht mehr anwesend. 2. Halbjahr Klausur + 2 Nachschreibtermine krank. Dummerweise habe ich mitbekommen dass er in der Schulstunde nach dem 2. Nachschreibtermin wieder anwesend war (und auch in den Stunden vor dem Termin war er anwesend). Und in meiner nächsten Stunde nur bei mir wieder nicht anwesend (3. Nachschreibmöglichkeit). Da hat mir dann ein Kollege geholfen: der Schüler durfte dann am nächsten Morgen in dessen Stunde unter Aufsicht der Sekretärinnen die Arbeit schreiben.

    Und siehe da, im nächsten Halbjahr hat er gleich die 1. Klausur mitgeschrieben....


    Nachschreiber machen massiv viel Extraarbeit neben dem Entwurf einer neuen Arbeit. Die Orga, wann wer wie wo mitschreiben kann, Absprache mit Kollegen wenn es nicht im eigenen Unterricht stattfindet usw..ist nicht zu unterschätzen. Und die Quote dieser kalkulierbar kranken Leute sinkt massiv wenn man vorher ankündigt dass man ggf. eine Arbeit mit anderen Themen stellt, der Nachschreibtermin um 17 Uhr (oder um 18:30 Uhr) ist, eine mündliche Anfrage statt Arbeit gemacht wird usw..

    Dann bleiben nämlich nur die wirklich Kranken als Fehlend übrig. Und da ist es ja auch absolut okay. Da sucht man dann auch gerne eine individuelle Lösung für die Schülerin/den Schüler.

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

  • Ich glaube Nebelung ist in einem anderen Bundesland #zwinker

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -