Mein fast Fünfjähriger will einfach nicht ohne Windel ...

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  • ...und mich stresst das total.


    Wenn er nackig rumläuft, dann klappt es gut, aufs Töpfchen oder Klo mit Aufsatz zu gehen. Aber sobald wir unterwegs sind möchte er weder ne Hose, ne Unterhose, n Trainerhöschen, da geht NUR Windel. Alles sanft überzeugen Wollen funktioniert nicht, er lehnt Unterhose ab, schreit und weint dann.


    Auch daheim kann er nicht immer nackig sein, wenn Besuch da ist etc. Er hat auch nackig einfach immer die Hand am Penis, wirklich immer, und das findet nicht jeder schön. Wenn die Mädels meiner Tochter da sind , geht das so nicht, und die sind oft da.


    Hat jemand Tipps für mich? Wir lassen ihm seit Jahren alle Zeit der Welt, alle andern gehen schon seit zwei Jahren aufs Klo und brauchen keine Windeln mehr, nur er weigert sich.


    Was wir bis jetzt versucht haben:


    Nix tun und einfach abwarten - da passiert einfach nix.


    Aufkleberliste: klappt nicht. Wenn er nackig ist macht er ins Töpfchen und freut sich über Aufkleber, wenn er ne Windel an hat geht's nicht.


    Er merkt es übrigens. Wenn er groß muss und ne Windel trägt, versteckt er sich, geht irgendwo hin, wo er ungestört ist, hinters Sofa oder so, sagt aber einfach nicht bescheid. Auch nicht dass er gemacht hat übrigens, obwohl es da absolut nie Schimpfen gibt oder blöde Kommentare, ich wickle ihn einfach kommentarlos.


    Im September kommt er in den waldkiga, wenn er bis dahin ohne Windel könnte wär schon ganz gut...

    kLeiN- uNd GrOß-SchrEibUnG hat mein Handy gefressen...

  • Das erinnert mich irgendwie sehr an meinen Großen. Er hatte auch bis kurz vorm 5. Geburtstag Windeln. Nach einem gescheiterten Versuch mit 3,5 im Kindergarten haben wir dann beschlossen, die Ferien zum "Üben" zu nutzen. Wir haben schon mehrere Monate vorher angekündigt, dass es ab dann tagsüber keine Windeln mehr gibt und ihm immer wieder gesagt, dass wir das zusammen üben werden. Am ersten Tag mussten wir im Bad frühstücken, damit er es nicht so weit zum Klo hatte. Und wir haben ihn anfangs oft aufs Klo geschickt. Es gab ein paar kleinere Unfälle, aber dann ging es gut.

    Allerdings geht er bis heute (er ist jetzt 7) immer noch nicht gern woanders aufs Klo, v.a. seit wir den Klositzverkleinerer abgeschafft haben... Und draußen geht nur mit (Klapp-)töpfchen...


    Nix tun und abwarten ging hier auch nicht. Also, bzw. hätte er dann wahrscheinlich immer noch Windeln.

    Aufkleber oder Stempel fand er zwar nett, aber nur wenn er trotzdem die Windel anbehalten durfte.

    Belohnungen in Aussicht zu stellen, war auch nicht zielführend.


    Ich glaube, bei uns war es im Endeffekt die Kombi aus lange vorher ankündigen und dass wir als Eltern ganz klar und entschlossen waren, dass es tagsüber keine Windel mehr gibt. Vorher waren wir eher so "Naja, wir probieren es halt mal..."

    Beim kleinen Bruder ging es übrigens mit 2,5 quasi von allein. Das hat mir ein bisschen die Zweifel genommen, ob wir vielleicht einfach irgendwas total falsch gemacht haben.


    Ach ja, was wir auch probiert haben, waren verschiedene Bücher zum Thema. Die wurden zwar mal angeschaut, aber mehr auch nicht...

  • Also, wenn er will, KANN er ohne Windeln auskommen, ja? Er macht dann nicht in die Hose, richtig?


    Dann lass ihn doch.


    Vielleicht wird es später noch dramatisch, wenn es um die Schule geht, aber ob ihr das Drama jetzt habt oder später, ist egal, und ich würde wohl darauf hoffen, dass es sich ohne Drama löst.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Ich hatte vor Jahren einen Thread dazu.


    Bei uns half am Ende, einfach die Windeln tagsüber wegzunehmen. Mit Vorwarnung zum 5. Geburtstag. War bestimmt nicht nett, und es gab danach etliche Unfälle. Aber der Kiga machte auch nicht mehr mit. Nach einigen Wochen hatte ers dann drauf. Nachts hatte er Windeln noch bis 7.


    Monate später erzählte er mir dann, wie oft er wegen den Windeln gehänselt worden ist. Das fand ich ganz schlimm. Er war jedenfalls im Nachhinein froh, sie endlich los zu sein. Vorher waren wir noch wegen etwas anderem beim Orthopäden.

    Der renkte irgendwie die Hüfte noch ein, meinte das es sein kann, das er deswegen Pipi nicht spüren kann

  • Ja, ich würde in dem Fall auch darauf hoffen, dass er das soziale Gespür entwickelt zB in der Schule nicht mehr die Windel tragen zu wollen. Und wenn er es ja merkt und auch aufs Klo kann wird er es dann ja umsetzen oder?

    So genau weiß ich nicht, was der Vorteil von einem Kampf jetzt wäre.

    "Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich
    im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte
    und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern." Thich Nhat Hanh

  • Das Problem bei meinem Sohn war, das er drunter litt, es nicht zu können. Gleichzeitig hatte er große Angst, was passiert wenn er ohne Windel ist.

    Ein fünfjähriger weiss, das er mit Windeln noch eine Ausnahme ist. Ich denke mein Kind brauchte den Schubs.

  • Wenn die Jungs im Waldkindergarten einen Pinkelbaum haben geht es ganz schnell… da werden auch Unterhosen schnell cool sein - weil es die Anderen auch haben. Bis dahin Geduld.…

  • Schluesselblume

    hatte kürzlich einen ähnlichen Thread meine ich? Ich glaube sie haben einen Weg gefunden.


    Da er es ja scheinbar kann, wäre ich optimistisch, dass es sich irgendwann einfach noch löst. Ob durch abwarten oder einen kleinen Schubs von euch...

    Ich finde die soziale Komponente auch nicht zu verachten. Mein Siebenjähriger braucht nachts noch eine Windel und es ist ihm inzwischen total peinlich (obwohl wir natürlich drüber gesprochen haben). Das finde ich schon sehr schwierig für ihn. Insofern finde ich einfach nur abwarten auch nicht immer die beste Lösung.

  • Mein Sohn war 4einhalb und hat das Wickeln gehasst. Nachdem jedes Wickeln ein extremer Kampf war und er dennoch nicht auf die Windel verzichten wollte habe ich es mit schlechtem Gewissen einfach durchgezogen. Die Pampers gab es nicht mehr und ich habe ihn, auch unter Protest, immer wieder auf Toilette gesetzt und ja....ich war auch nicht begeistert wenn er es absichtlich hat laufen lassen. Ich wollte diese Sache die nur Ärger verursacht hat einfach vom Tisch haben.

    Nach einer Woche war es erledigt und im Nachhinein sagte er mir das er froh war das er es endlich geschafft hat und das er sich schon geniert hat sich in der Kita wickeln zu lassen :(

  • Vielleicht setzt du die Belohnung anders an - es gibt Aufkleber - oder was auch immer - für eine Stunde (mit Stoppuhr) mit Unterhose statt Windel. Da könnt ihr ganz entspannt zu Hause anfangen, und wenn es einen Unfall gibt, gibt es trotzdem den Aufkleber, denn darum geht es in dem Fall ja garnicht.

  • Ich würde vorschlagen, die Windeln langsam auszuschleichen. Also mit ihm reden, und dann die letzte Packung Windeln kaufen. Der Vorrat wird für ihn sichtbar kleiner und er kann sich langsam darauf vorbereiten daß es irgendwann dann keine mehr gibt. Wenn man ganz pädagogisch wertvoll sein will, könntet ihr auch die Windeln gemeinsam zählen :P . Beim Rausgehen würde ich ihm dann jedesmal eine Windel oder eine Unterhose hinlegen und er trifft selbständig seine Entscheidung.
    Vielleicht mag er teilweise sogar "Windeln sparen" indem er zwischendrin mal aufs Klo geht, damit der Vorrat länger hält.

  • Ich bin immer dafür, dem Kind die Verantwortung dafür zu geben. Also Windelpants holen und an eine feste, gut erreichbare Stelle legen. Die kann er sich selbstständig nehmen. Also an und ausziehen, wenn er denkt er braucht sie. Die Schlüppis liegen natürlich daneben.

    Gekackert wird nur im Bad. Das kannst du ihm mit 5 ja schon so sagen. Du kackerst ja auch nicht im Wohnzimmer. Dann hat er einen ungestörten Ort. Wenn du ihm siehst, wie er zum kackern hinterm Sofa verschwindet, dann ins Bad schicken.


    Ich glaube es tut gut, wenn man als Kind über sowas selbst die Kontrolle und Verantwortung haben darf. Als er klein war, hast du sie dafür gehabt, jetzt ist er alt genug um sie alleine zu haben.

    Immer vorausgesetzt das Kind ist gesund und es hat keine körperlichen Ursachen.

  • Wenn ich das nun richtig gelesen habe gibt es nur zwei Optionen für ihn: Nackig und dann aufs Klo oder mit Windel? Zuhause in Hose/Unterhose und aufs Klo ist also nicht möglich? Falls das so richtig ist, hast du eine Idee warum das so ist? Hat er Angst die Hosen nicht rechtzeitig ausziehen zu können, wenn er muss und es schnell gehen soll? Oder vor dem Gefühl einer nassen Hose, wenn es doch mal schief geht? Ich finde die Kombination interessant, dass er beim nackig sein die ganze Zeit den Penis in der Hand hat. Irritiert ihn das Gefühl ohne Windel zu sehr, mag er evtl. einfach das Gefühl einer Unterhose nicht?


    An sich kenne ich es auch so, dass kleine Kinder sehr viel die Hand an Penis/Scheide/Po haben, wenn sie untenrum nackig sind oder generell noch nicht soo lange ohne Windel, aber meist ist das ja nicht IMMER so, deshalb meine Überlegungen. Vielleicht unterschiedliche Unterhosenmodelle ausprobieren? Oder so richtig coole gemeinsam aussuchen? Mag er Badehosen an haben, wenn ihr zusammen schwimmen seid?


    An sich gebe ich meinen Vorschreiberinnen aber recht: Er merkt, wenn er muss, organisch scheint es also ok zu sein. Fragt sich nur, was ihn dann letztendlich daran hindert. Mit 5 Jahren ist er ja auch nicht mehr so klein, kann er das selbst in Worte fassen? An "Belohnung vergrößern" hätte ich jetzt auch gedacht. Also nicht nur ein Stempel für einmal aufs Klo gemacht, sondern etwas greifbares und größeres. Kleines Tütchen Gummibärchen, ein kleiner Schokoriegel, ein kleines Auto oder so. Wo er direkt und unmittelbar etwas von hat.


    Mein Sohn war 4 als wir Eltern letztendlich entschieden haben, dass es vorbei ist mit der Windel. Wir hatten auch schon länger den Verdacht, dass er es prinzipiell merkt, aber einfach nicht gehen mag (eher Bequemlichkeit in seinem Fall). Sich mal so aufs Klo setzen hat er zwar gemacht, aber da kam nie was. Am Ende haben wir dann beschlossen die Osterferien zu nutzen. Kein Kindergarten, keine Ausflüge, nur zuhause sein und das Kind ohne Windel (aber mit Hose ;) ), so dass wir Unfälle ohne großes Drama beseitigen können und jederzeit das Klo in Reichweite ist. Die erste Woche ging ALLES in die Hose, ausnahmslos. Und dann hat sich irgendwie ein Schalter umgelegt und das Kind war von jetzt auf gleich trocken. Unfallfrei und sogar nachts, das Thema war komplett durch. #weissnicht Der Verdacht war definitiv richtig, dass er es an sich gemerkt hat, er hat wohl wirklich den Anstoß von außen gebraucht um den letzten Schritt zu schaffen.
    Wie pädagogisch wertvoll das war, kann man sicherlich diskutieren. Aber ich schätze ohne Anstoß hätte er noch sehr sehr lange eine Windel getragen und er war so schon eines der wenigen Kinder im Kindergarten, die dort überhaupt je eine getragen haben.

  • Wenn die Jungs im Waldkindergarten einen Pinkelbaum haben geht es ganz schnell… da werden auch Unterhosen schnell cool sein - weil es die Anderen auch haben. Bis dahin Geduld.…

    Das war bei meinem Großen auch immer die Hoffnung... Aber das beeindruckt ihn bisher einfach null.

    Er will im Stehen pieseln auch nur mit mir üben, nicht mit dem Papa, der ihm das ja vielleicht viel besser beibringen kann... #weissnicht

  • Kann es sein, dass es für ihn etwas sehr intimes ist, auf Klo zu gehen? Also es gibt Kinder, die wollen sogar Zuschauer dabei haben und andere, die können es auf den Tod nicht ab.

    Kann er auf Klo gehen, wenn er eine Hose anhat, aber kein Besuch da ist? Oder liegt es vielleicht nicht an der Hose, sondern daran, dass andere Menschen als seine enge Familie im Haus ist?


    Edit: und ist er vielleicht Perfektionist und hat Angst davor mit nassen Hosen "versagt" zu haben?

  • Es gibt ja ganz viele Kinder die es bei Hose an wirklich nicht gut merken und deswegen deutlich ohne Hose bevorzugen.


    Deswegen fände ich die Frage ob ohne Unterhose aber mit Rock funktioniert sehr spannend.

    “Stelle Dich an den Abgrund der Hölle
    Und tanze zur Musik der Sterne!”
    (Walter Moers)


    Du darfst sein, wer du bist, du darfst dich äußern und wir nehmen das ernst. Da ist immer beides: Wurzeln und Flügel, Bindung und Freiheit.

    (Herbert Renz-Polster)


    #NazisRaus #BOohneRechts

  • Danke fürs Rufen Kuekenmama !


    Bei meinem inzwischen 6-Jährigen ist es ein Stück weit ähnlich. Von selbst ging leider bei ihm gar nichts vorwärts, es war sanfter Druck - teilweise von mir, teilweise vom Kindergarten nötig. Allerdings spielte bei ihm eine Angst mit hinein, die wir gerade mit Hilfe einer Psychotherapeutin angehen. (Und er macht riesige Fortschritte gerade).


    Also grundsätzlich spürt dein Kind, wann es aufs Klo muss, aber unterwegs mag es nur mit Windel, richtig? Hast Du eine Ahnung, was dahinter stecken könnte? Angst? Druck? Einfach keine Zeit? Sind fremde Toiletten komisch?


    Bei meinem Sohn ist es eine Mischung aus Angst zu versagen und Angst vor fremden Toiletten. Die Psychotherapeutin macht Übungen fürs Selbstbewusstsein mit ihm und wir werden in der nächsten Stunde einen Stufenplan entwerfen. In der Zwischenzeit hat er sich selbst aber schon in kleinen Schritten mehr getraut: erst daheim ohne Aufsatz auf dem Klo sitzen, mit mir gemeinsam fremde Toiletten nur anschauen und dann musste er zufällig ganz dringend, als wir im Restaurant waren und es hat dort geklappt.


    Ein ganz wichtiger erster Schritt war allerdings, dass die Erzieherin im Kindergarten mit ihm besprochen hat, dass sie ihm um die Mittagessenzeit herum die Windel aus und eine Unterhose anziehen. Ich weiß nicht, ob er das bei mir gemacht hätte. Bei ihm musste der eine oder andere Anstoß einfach von jemandem anderen als von der Mama kommen.


    Gibt es so jemanden bei euch? Eine Erzieherin, die Großeltern, irgendjemand Nahestehendes, der das Kind vorsichtig stupst und bestärkt im Sinne von: ich bin mir sicher, du schaffst das, heute mal eine halbe Stunde eine Unterhose statt der Windel zu tragen und danach kaufen wir uns ein Eis? (Und zwar egal, wie es gelaufen ist).


    Ich könnte mir aber tatsächlich vorstellen, dass der Start im Waldkindergarten da einiges ins Rollen bringt.

  • Hier hat mein Jüngster auch erst vor ein paar Wochen mit gut 4,5 den Sprung zur Windellosigkeit geschafft. Bei uns wurde immer vehement auf Windel bestanden, aber als die Lieblingserzieherin vorschlug, es mal ohne Windel zu versuchen, war das komischerweise in Ordnung, und klappte dann auch sehr schnell zuhause. Dein Sohn kommt aber erst im Sommer in die Kita, richtig?

  • als die Lieblingserzieherin vorschlug, es mal ohne Windel zu versuchen, war das komischerweise in Ordnung

    Bei uns war es die Kinderärztin bei der U kurz nach dem 4. Geburtstag, ich dachte erst um Himmels willen, warum sagt sie das dem Kind direkt ohne vorher mit mir zu sprechen, aber Kind hat ab dem nächsten Tag völlig ohne Aufhebens auf die Windel verzichtet (“brauch ich nicht mehr, hat die Frau Doktor gesagt“). Hätte ich so nicht planen können. Der richtige Zeitpunkt kommt irgendwann.