Wie handhaben Eure Kindergärten es wenn ein Kind nichts vom Mittagessen essen möchte?

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  • Wir haben bei uns im Kindergarten manchmal aber regelmäßig Kinder die Mittags nichts essen wollen. Auch keine Beilagen.


    Es wurde ausprobiert den Kindern die nichts wollen eine einfache Alternative zu bieten (Knächkebrot) oder so. Aber das führte wohl dazu, dass die anderen Kinder das auch wollten. Ist das vielleicht nur so ein Anfangseffekt und es pendelt sich dann ein?


    Wie wird das bei Euch gehandhabt?

  • Hier gab es Brot für das Kind.


    Den anderen Kindern wurde dann auch eine Scheibe Brot gegeben. Das hatte sich aber schnell wieder gelegt.


    Mein Kknd hat dann nach einer Weile mitgegessen aber immer nur einzelne Komponenten, was okay war.

  • Das ist nur der Anfangseffekt.

    In Sohnis Kita gabs dann trockenen Zwieback, bei meinen Minis gibts Knäckebrot (bzw. diese Leicht-und-kross-Brote weil die Kleinen sich am richtigen noch verschlucken würden).


    Anfangs wollen sie alle. Dann gibts halt eins dazu zum normalen Essen, dann essen sie meistens das Essen schon auch weiter. Nach zwei, drei Wochen ist das Brot dann langweilig und es wird doch lieber das normale Essen gegessen in der Regel (die Kinder, die weiter auf nur Brot bestehen - hab ich alle paar Jahre mal eins - haben Probleme wie extrem picky eater o.ä und würden ohne Brot dann halt gar nix essen, von daher dürfen dies dann natürlich auch länger).

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Was aber wichtig ist beim Versuch ob sie was essen: Selber aussuchen lassen was sie auf den Teller wollen (wenn sie "nur Reis ohne alles" z.b. wollen dann auch nur den drauf tun und nicht gut gemeint nen kleinen Klecks irgendwas zum Probieren mit drauf) und möglichst bei sehr heiklen Kindern alles separat servieren. Für manche sind die geliebten Nudeln schon nciht mehr essbar wenn auch nur die äußerste Nudel mit ner kleinen Spitze die Soße oder das Gemüse berührt.



    Und bedenken, dass manche KInder einfach deshalb nicht essen können weil sie die Situation mit den vielen Kindern am Tisch überfordert oder sie schon zu müde/zu voll mit Eindrücken sind. Dann schafft evtl. ein Tisch am Rand mit nur einem anderen Kind und ner Erzieherin o.ä. Abhilfe. Oder das Kind darf länger sitzen bleiben mit ner Erzieherin/dem besten Freund und dann in Ruhe essen. Oder es einfach akzeptieren (auch als Mutter) und dem Kinder erlauben, sich dann halt erst am Heimweg richtig satt zu essen (Extra-Brotdose o.ä. nur für Heimweg mitnehmen). Muss man schauen, was es braucht.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Bei den Kids gibt es sowas wie Maiswaffel, Brot, Zwieback, Knäckebrot dazu.


    Bei uns gibt es mal Maiswaffeln, ein Brot, Knäckebrot oder ähnliches. Wenn es regelmäßig vorkommt bringen die Eltern eine Brotbox mit. Ich schau meist/oft das es nicht nach dem ersten Bissen eine Alternative gibt

    “Stelle Dich an den Abgrund der Hölle
    Und tanze zur Musik der Sterne!”
    (Walter Moers)


    Du darfst sein, wer du bist, du darfst dich äußern und wir nehmen das ernst. Da ist immer beides: Wurzeln und Flügel, Bindung und Freiheit.

    (Herbert Renz-Polster)


    #NazisRaus #BOohneRechts

  • Unser Jüngster war "Kalt-Esser" und hat eine zweite Brotdose mitgebracht. Wir mussten dann das Mittagessen nicht bezahlen.

  • Bei uns gibts als Alternative ein Brot. Klar führt das dazu, dass die anderen Kinder auch eins wollen. Dann bekommen halt alle ein Brot und danach essen sie in der Regel das Mittagessen weiter. Meiner Erfahrung nach ist es am besten, das auch möglichst unkommentiert zu lassen und nicht anzufangen, das Mittagessen extra anzupreisen und wie schade es doch wäre, dass das nun über bleibt, obwohls doch so lecker wär oder so was. Das führt eher dazu, dass das Brot noch spannender wird.

  • Mein beim Essen wählerisches Kind war in einer Kita mit Probierpflicht - da halfen Gespräche. Die Gruppenleiterin wurde kompromissbereit als ich sagte "Dann isst er halt manchmal mittags nichts, er isst ein erstes und ein zweites Frühstück, nachmittags Obst und Kekse und abends eine warme Mahlzeit. Das reicht aus." Ab dann bekam er auch Reis ohne alles, wenn er die Beilagen nicht mochte, oder eben nur freundliche Gesellschaft und etwas zu trinken, wenn es Eintöpfe mit für ihn nicht essbaren Zutaten gab. Er war mit dieser Lösung sehr zufrieden, und meistens fand er doch irgend etwas essbares bei den Mahlzeiten.

  • Wir bieten das gekochte Gemüse auch roh an, für alle Kinder. Dazu Apfelstücke und Nudeln oder gekochte Kartoffeln als Alternative.

    In diesem Jahr stehen alle total auf Reis und grüne Bohnen #blink also gibts die oft als Alternative.

    Mandragora
    mit Sonnenschein 07, Kuschelbär 10, Zwerglein 14, kleine Bohne 20

  • Was mir noch einfällt: bei Süßspeisen gibt es immer nochmal eine herzhafte Alternative, meistens Suppe, weil es einfach Kinder gibt, die mittags nicht gern süß essen. Und bei Aufläufen, die sehr vermischt sind und wo die Kinder die Komponenten nicht trennen können, gibt es meistens die Hauptkomponente auch nochmal einzeln, falls vermischt gar nicht geht.

  • Danke Euch vielmals für Eure Erfahrungen.


    Wir sind eine kleine Einrichtung und kochen daher leider nicht selbst. Das mit dem rohen Gemüse fände ich toll. Durch Krankenstand ist unser Team auch ziemlich belastet.


    Ich finde Eure Erfahrung sehr wertvoll, besonders dass es am Anfang etwas besonderes ist und es sich dann normalisiert. Habe auch schon überlegt ob man einfach 5-10 min nach Essensbeginn etwas Brot auf den Tisch stellt, damit die Nichtesser noch eine Option haben und es auch einfach zu handhaben ist.


    Und die Alternative der zweiten Brotbox finde ich auch eine gute Idee.


    Die Kinder dürfen sich selbst nehmen, auch nur Beilage ist okay. Manchmal wird aber von einzelnen Erziehern auch überredet zu probieren. Eigentlich ist die Vorgabe, dass das nicht passieren soll und die Kinder das selbst entscheiden dürfen.

  • Kaylee


    Ich habe jetzt nicht rausgelesen, ob Du in der Situation Betreuungsperson oder Elternteil bist?


    In etwa wie Silbermöwe schrieb, hatte ich bei uns auch oft den Eindruck, dass die Betreuenden unter, gefühlten, Druck standen, dass das Kind "gut isst". Wenn ich als Mutter klar geäussert habe, dass ich das Vertrauen habe, dass das Kind sich zu anderen Zeiten dann holt, was es braucht, hat es sehr entspannt.


    Und als Betreuende hilft es vielleicht, mit den Eltern im Gespräch zu sein, was ihnen persönlich an Essen wichtig ist.


    Und, hier war es auch so, dass es nicht ums Essen ging, sondern die Gruppensituation. Die Kinder durften teils an einem Nebentisch oder auch in einem anderen Raum, mit ein oder zwei selbst ausgesuchten Kindern essen, bis sie sich genug gewöhnt hatten.

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • Die Kinder nehmen sich selbst, das heißt das Essen steht in Schüsseln auf dem Tisch? Dann könnte man doch einfach immer bei jeder Mahlzeit einen Korb Brot und Butter/Gemüseaufstrich mit hinstellen, sodass es standartmäßig zum Essen dazu gehört. Ein Butterbrot ist keine schlechtere Mahlzeit als trockenen Nudeln oder Kartoffeln, was die Kinder ja such wählen dürfen.

    Nach dem Essen noch Mal Brot für die Nichtesser hinzustellen, würde ich persönlich nicht tun. Ich mag es auch nicht, wenn permanent nebenbei Obst zur Verfügung steht und die Kinder rasch im Vorbeigehen noch was nehmen. Das verführt, finde ich, zu sehr zum Snacken oder Langeweile-Essen.

  • Dann könnte man doch einfach immer bei jeder Mahlzeit einen Korb Brot und Butter/Gemüseaufstrich mit hinstellen, sodass es standartmäßig zum Essen dazu gehört.


    Wie ein Onkel von mir immer sagte: Ein Tisch ohne Brot ist bloß ein Brett.

    Die beste Vergeltung ist, nicht zu werden wie dein Feind (Marcus Aurelius)

  • Bei uns müssen sie nichts probieren, Alternativen wurden noch nicht gebraucht. Den Nachtisch essen fast alle Kinder.


    Meist ist eine Komponente dabei, die die Kinder mögen.

    Dein Gesicht wird Dir geschenkt, lächeln musst Du selber #blume

  • Hier gab es immer Rohkost vorweg und Obst zum Nachtisch.

    Das Essen wurde vorher immer einmal zur Ansicht auf einem Teller rumgereicht. Dann durfte jedes Kind wählen was und wieviel es wollte. Nichtgewählte Komponenten gab es als Miniprobierhaps (beispielsweise eine (!) Erbse) an den Tellerand dazu.

    Am Anfang gab es immer mal Kinder die nicht mitgegessen haben, aber das gab sich dann irgendwann von alleine. Den Eltern wurde dann beim Abholen Bescheid gesagt.

    Irgendwie haben bei uns die Kinder fast alles mitgegessen, die Erzieher haben auch immer sehr gerne mitgegessen. Und manchmal dabei vorgelesen, es galt immer Flüsterstimme bei Tisch für alle. Es war also immer sehr ruhig.

    Und nun in der Schule läufts nicht mehr so schön. 😉 🙈

  • Im Kiga war das Essen nicht kindgerecht, gesund und abwechslungsreich.

    Wenn es z.Bsp Süßspeisen gab habe ich eine 2. Brotdose mitgegeben und das Essen habe ich an den Tagen natürlich abgemeldet.

  • Nollaun Danke für Deine Perspektiven - die finde ich sehr, sehr hilfreich! Ich bin Elter und Vorstand, die Erzieher haben es auf dem Elternabend angesprochen, wie es gehandhabt werden soll. Ich hatte irgendetwas bei dem ganzen nicht verstanden und die Diskussion und insbes. Dein Text hilft mir gerade sehr das besser zu verstehen.


    Grinsekatze Ja, genau. Brotkorb oder sowas wäre also eine wirklich gute Option. Und ich habe es in anderen Ländern immer sehr genossen, dass man einfach Brot zu den Mahlzeiten nehmen/bekommen konnte. Mir fällt erst jetzt auf wie gut ich das immer fand.

    Wie ein Onkel von mir immer sagte: Ein Tisch ohne Brot ist bloß ein Brett.

    #super Der gefällt mir #freu


    Das Essen an sich ist ziemlich gut. Es kommt wohl nicht übermäßig häufig vor, dass Kinder wirklich gar nix mögen.