Was macht Ihr, wenn Euch Eure Kinder nachts dabei erwischen,...

Ach, es geht nur um den Nikolaus, ich hatte mich schon auf spannende Antworten gefreut, aber dann sollte der Thread wohl lieber in den Elternpaarbereich.........

Unser Sohn (5) hat heute morgen seine Stifel gefunden, sich gefreut und dann gesagt: "Aber das wart ihr, oder?"
Und dann haben wir auch nix vom Nikolaus erzählt, bzw. nur die Wahrheit, dass es ihn gab, dass er Kindern oft eine Freude gemacht hat und wir uns gerne an ihn erinnern und deshalb auch Stiefel befüllen.
Ich musste dann früher weg als Mann und Kind und als ich wieder heimkam, lag in meinem Schuh ein Gummibärchentütchen, vom Sohenmann da reingesteckt, weil der Nikolaus ja nicht bei uns Erwachsenen war......

Gruß, gaagii

Kommt auf das Alter den Kindes an und wie fest es noch glaubt.
Meine Vierjährige glaubt noch ganz fest an den Nikolaus, ihr hätte ich vielleicht erzählt, dass ich mal schauen wollte was drin ist oder dass der Nikolaus heute Hilfe braucht.

Nächstes Jahr wird sie vermutlich deutlich zweifeln bzw. gar nicht mehr wirklich dran glauben. Dann würde ich mit einem Augenzwinkern sagen, dass ich ausnahmsweise mithelfe. Wenn sie ist wie ihre älteren Geschiwster (und ich als Kind) würde sie entweder noch weiter glauben, oder so langsam eine Ahnung bekommen, dass es den Nikolaus gar nicht gibt und spitzfindige Fragen stellen.

Meine beiden Großen haben es übrigens nie als Anlügen empfunden, dass ich ihnen von Nikolaus, Christkind und Osterhasen erzählt haben. Im Gegenteil sie finden das noch heute schön, dass es diese geheimnisvollen Geschichten gab. Ich selbst fand das als Kind auch toll und denke gerne daran zurück. Ich wusste oder ahnte recht früh, dass da was nicht so stimmt, aber ich hatte große Freude daran, ebenfalls den Schein zu wahren

Ich lass mich unter keinen Umständen erwischen, geht gar nicht, ich könnte dann mein Kind nicht anlügen....wobei ichs ja jetzt auch irgendwie tue indem ich ihn im Glauben lasse der Nikolaus war da....Zwickmühle - irgendwie

Ich hatte jetzt irgendwie eine andere Frage erwartet...

Bei uns ist weder der eine noch der andere Fall eingetreten. In beiden Situationen weiß ich gaaaaaanz genau, was ich sage...und zwar dann, wenn ich es höre

Das ist dem Vater von Schüpperle in der Geschichte gestern passiert. Aber Schnüpperle hat ihn nicht erkannt (es war dunkel im Flur) und der Papa (äh, Nikolaus) konnte ihn wieder ins Bett schicken.....

Ja, das andere dachte ich auch ....

Und wir sind ja auch aufgeklärt und die Kinder haben eh nie an den Nikolaus geglaubt.
Allerdings werden die Stiefel hier Nachts befüllt, bzw. morgens kurz bevor die Kinder aufstehen, da erwischen die uns auch nicht.

Nachdem meine Große gestern mit skeptischem Gesichtsausdruck zu mir sagte: "Mamaaaaa... ich denke, den Nikolaus gibt es gar nicht. Das seid ihr doch!" , musste ich die letzte Option auswählen. Ich sage also geheimnisvoll: "Bist du sicher?" und zwinkere ihr dabei mit einem Augendreher in Richtung kleine Schwester zu.

Sie will einerseits total cool sein, andererseits aber gerne noch an so was glauben. Als heute morgen die farbveränderndern Aquarellstifte im Stiefel waren, war jedenfalls nur noch die Rede vom Nikolaus und nicht mehr von mir. Ich denke, sie weiß, dass es ein Spiel ist und spielt es mit, weil es Spaß macht. Wenn irgendwas weg ist, waren es ja auch die Mucklas.

Vor zwei Jahren zu Weihnachten ist sie fast in Tränen ausgebrochen: "Das Christkind hat uns so viel gebracht! Und ihr? Habt ihr uns gar nichts geschenkt?" Da musste ich dann schon relativieren...

Zitat von thistlejo

Vor zwei Jahren zu Weihnachten ist sie fast in Tränen ausgebrochen: "Das Christkind hat uns so viel gebracht! Und ihr? Habt ihr uns gar nichts geschenkt?" Da musste ich dann schon relativieren...

wie unglaublich herzzerreißend! ihr rabeneltern, pff!

Ich finde es total faszinierend, dass es tatsächlich Eltern gibt, die ihren Kindern solche Fantasiefiguren als reale Tatsachen hinstellen.
Bis vor wenigen Jahren dachte ich immer, dass andere Leute ihren Kindern diese Sagen usw. erzählen, aber doch nicht so, dass das wirklich echt ist. Ich finde das immer noch total absurd.

Zitat von Hera

Ich finde es total faszinierend, dass es tatsächlich Eltern gibt, die ihren Kindern solche Fantasiefiguren als reale Tatsachen hinstellen.
Bis vor wenigen Jahren dachte ich immer, dass andere Leute ihren Kindern diese Sagen usw. erzählen, aber doch nicht so, dass das wirklich echt ist. Ich finde das immer noch total absurd.

Du findest es "faszinierend"? Dein Post klingt eher so, als fändest Du es befremdlich bis bestürzend... Ich frag jetzt mal: Was ist daran für Dich so merkwürdig?
Ich lüge meinen Sohn auch nicht an, im realen Alltag. Aber Weihnachtsmann, Osterhase und Nikolaus gehören als Phantasiefiguren für mich einfach zum kindlichen Leben dazu. Wenn ich auch sonst nicht viele "Traditionen" der Vorgenerationen übernehme - aber diese Geschichten nur zu gern.

Unsere Figuren sind allerdings nicht mit dem erhobenen moralischen Zeigefinger (oder gar der Rute) behaftet, wie es "traditionell" der Fall ist, sondern einfach nette und wohlwollende Figuren, die Kindern gerne eine Freude machen.

Sobald ich spüren würde, dass mein Sohn skeptisch wird, würde ich ebenfalls das hier zitierte Augenzwinkern einfließen lassen. Aber bis dahin empfinde ich es einfach als eine schön, freudebringende, weitergetragene Geschichte - und nicht als dreiste Lüge meinem Kind gegenüber.

Hera, ich fand es als Kind total faszinierend, dass es möglicherweise solche Fabelwesen tatsächlich geben könnte. Und ich war durchaus ein skeptisches Kind. Die Existenz des Christkindes oder Osterhasen habe ich tatsächlich immer angezweifelt, weil es mir schon mit vier Jahren unlogisch schien, dass so ein Wesen überall auf der Welt zugleich erscheinen und Geschenke bringen könne.

Aber ich war absolut bereit, im Wäldchen auf unserem Kirchberg hinter jedem Kiefernstämmchen Elfen und Zwerge zu vermuten. Davon gab es schließlich HUnderte... Und dass hinter dem Graben am Feldweg Nimmerland beginnen könnte - warum nicht? Und sicher könnte ich mit einem Wäschekorb über's Meer fahren, um dort in Anderland zu landen und Kalle Blomquist, den fliegenden Ferdinad und den kleinen Vampir zu treffen...

WAs ist so tragisch an einer magischen Welt? Die meisten Kinder wollen gerne an so etwas glauben, und auch, wenn es nicht so wirklich real ist und sie ganz tief in sich drin wissen, dass es ein schöner Traum ist, so ist es doch schön, ein wenig rumzuspinnen. Mein Gott, ich plane hier auch mein Traumhaus. Welches ich bauen werde, wenn ich denn endlich mal im Lotto gewinne.

Der Kleine kapiert das noch nicht wirklich. Ihn interessiert die Schoki im Stiefel, wie die da reingekommen ist, ist ihm sowas von wurscht.

Meine Tochter ist eigentlich schon aus dem Alter raus in dem man an den Nikolaus glaubt. Aber sie tut es trotzdem noch auf ihre Weise.
Sie fragte mich vor ein paar Tagen ob es denn den Nikolaus nun gibt oder nicht. Und schob gleich hinterher das ich nun bloß nicht sagen soll das es ihn nicht gibt! Sie fände das so schön.
Ich fragte sie darauf hin ob sie denn gerne glauben möchte das der Nikolaus existiert und sie meinte "Ja!!" Ich sagte ihr daraufhin das sie selbst entscheidet ob sie daran glauben mag oder nicht.
Hätte sie mich explizit darauf angesprochen bzw gefragt, hätte ich ihr die Wahrheit gesagt, klar. Aber so habe ich nun geschwiegen.

Es wird ohnehin das letzte Jahr gewesen sein und ich habe dieses freudige "Der Nikolaus war da!" und die strahlenden Augen einfach noch mal genossen. Es ist (für mich) einfach auch ein Stück Kindheit das dazugehört und sie werden ohnehin so schnell groß und die Welt da draußen hat oft so viel grausames zu bieten. Da finde ich dieses kleine Stück Glauben und Phantasie nichts verwerfliches.