Das hessische Kumi hat nachgezogen. Abiturientinnen dürfen nicht gerndern, bekommen dafür Fehler angerechnet- jetzt mitten im Abi..
Hier im Thread wurde gerade geschrieben: die Vorgaben entsprechen der aktuell gültigen Rechtschreibung. Muss man sich im Abi nicht immer daran halten?
Ich würde naiv davon ausgehen, dass Gendern nicht als Fehler angestrichen wird. Dass man da einfach kulant ist.
Aber nein, durch dieses Verbot jetzt rutscht es total in den Vordergrund (und überlagert wichtig Probleme). Glückwunsch Herr Söderin.
Super geschrieben zum Thema:
Super geschrieben zum Thema:
Sehr treffend.
Das hessische Kumi hat nachgezogen. Abiturientinnen dürfen nicht gerndern, bekommen dafür Fehler angerechnet- jetzt mitten im Abi..
Hier im Thread wurde gerade geschrieben: die Vorgaben entsprechen der aktuell gültigen Rechtschreibung. Muss man sich im Abi nicht immer daran halten?
Ich würde naiv davon ausgehen, dass Gendern nicht als Fehler angestrichen wird. Dass man da einfach kulant ist.
Aber nein, durch dieses Verbot jetzt rutscht es total in den Vordergrund (und überlagert wichtig Probleme). Glückwunsch Herr Söderin.
Ich hatte den gleichen Gedanken wie Nollaun, plus:
Die Zahl der Leute, die im Abi Gendersternchen & Co. verwenden wollen, ist wahrscheinlich recht klein...
Bei uns auf der Arbeit ist offiziell Gendersternchen vorgegeben, ich verwende trotzdem den Doppelpunkt, bisher hat keiner was gesagt.
Ich vermute nach dem Verbot, wird sich die Anzahl der Jugendlichen, die * und : verwenden verdreifachen. Ist wie beim Adidas-Trikot in pink.
Ist verboten? Dann muss es gut sein. Mach ich ab sofort.
Hier in der rot-grün regierten Landeshauptstadt ist die Stadt ja Sachaufwandsträgerin für die Schulen und die Mitarbeitenden können alle wunderbar Schüler*innen sprechen und tun das auch. Das hat sich schon ziemlich durchgesetzt. Damit wird jetzt an staatlichen Schulen ein Kulturkrampf ausgerufen - die Dienstherrin (Freie Wählerin) untersagt die Binnenmarkierungen, die Sachaufwandstragenden (Grüne) haben das * schriftlich und mündlich schon total internalisiert.
Das explizite Verbot für Jahresbericht und Webseiten finde ich auch echt krass. Das sind ja zum Teil kreative Produkte, gefühlt sollten die von der Kunstfreiheit geschützt sein.
Ich vermute bei dem Hinweis auf Barrierefreiheit geht es darum, wenn Texte automatisiert vorgelesen werden sollen, für sehbehinderte Menschen z.B.
Ich vermute bei dem Hinweis auf Barrierefreiheit geht es darum, wenn Texte automatisiert vorgelesen werden sollen, für sehbehinderte Menschen z.B.
Aber das betrifft doch nur den Stern, nicht Doppelpunkt und Punkt. Letztere bewirken einfach eine Pause - also genauso wie im gesprochenen.
Aber das betrifft doch nur den Stern, nicht Doppelpunkt und Punkt. Letztere bewirken einfach eine Pause - also genauso wie im gesprochenen.
Und letztendlich machen solche Programm das, was man ihnen beibringt. Ich halte es für kein Ding der Unmöglichkeit, ein Text-zu-Sprache-Tool so zu programmieren, dass es ein in einen Text eingebautes Sternchen als Pause vorliest.
In Niedersachsen hat sich ganz offiziell
Alles anzeigenDas hessische Kumi hat nachgezogen. Abiturientinnen dürfen nicht gerndern, bekommen dafür Fehler angerechnet- jetzt mitten im Abi..
Hier im Thread wurde gerade geschrieben: die Vorgaben entsprechen der aktuell gültigen Rechtschreibung. Muss man sich im Abi nicht immer daran halten?
Ich würde naiv davon ausgehen, dass Gendern nicht als Fehler angestrichen wird. Dass man da einfach kulant ist.
Aber nein, durch dieses Verbot jetzt rutscht es total in den Vordergrund (und überlagert wichtig Probleme). Glückwunsch Herr Söderin.
Ich hatte den gleichen Gedanken wie Nollaun, plus:
Die Zahl der Leute, die im Abi Gendersternchen & Co. verwenden wollen, ist wahrscheinlich recht klein...
Bei uns auf der Arbeit ist offiziell Gendersternchen vorgegeben, ich verwende trotzdem den Doppelpunkt, bisher hat keiner was gesagt.
Also in NDS letztes Jahr, an einem sozialpädagogischen Gymnasium, es durfte überall gegendert werden, wurde auch von den meisten Lehrer:innen so vorgelebt, Aussnahme der Deutsch LK- die durften nur doppelte Bezeichnungen oder Umschreibungen verwenden. Eben alles was als grammatikalisch richtig galt/gilt.
Ich ärgere mich sehr über das Verbot und halte es für einen großen Rückschritt. Wo vorher vielleicht ausprobiert und experimentiert wurde, werden sich einige Menschen nun zurückhalten. Ich denke es wurde an vielen Stellen stillschweigend toleriert, was bei einem lauten Verbot viel schwerer ist. Ich nutze ständig den Doppelpunkt, weil es inklusiv ist und meine Kapazitäten entlastet. Mir ist es sehr unangenehm, Dokumente weiter zu geben oder zu empfehlen, die das generische Maskulinum nutzen
ich bin mal gespannt, ob "... und alle dazwischen und außerhalb" zur Standardfloskel wird.
Und - ernsthaft: Ich lebe in einer Region in Bayern, in der alles andere als verständlich gesprochen wird. Hier gibt es Wörter, die musste ich wie eine Fremdsprache lernen. Alles gut, ich habe nichts gegen Dialekt. Aber mit Verständlichkeit zu argumentieren, das ist gerade für Bayern einfach ein Witz.
Mein erwachsener Sohn hat im vorletzten Sommer an seiner Hochschule (Schweiz) zusammen mit anderen eine Gruppenarbeit geschrieben.
Und weil sie falsch gegendert haben (sie haben nicht das vorgeschriebene Sonderzeichen benutzt, sondern ein anderes), bekamen sie einen Notenabzug.
Warum sie falsch gegendert haben, weiss ich übrigens nicht. Also ob es Unwissen war, dass nur eine Art von Sonderzeichen erlaubt war, oder ob sie einfach ihre Art des Genderns besser fanden als die vorgeschriebene.
Hochschulen haben - wie Verlage etc - ihre Regeln. Ein Teil der Note ist es, dass diese korrekt eingehalten werden. Das ist Teil der Ausbildung.
Das Sonderzeichen ist dabei nur ein winziger Teil der Regeln. Da gehört das korrekte Zitieren dazu, die Einhaltung der neuen Rechtschreibregeln...
Die frühen Arbeiten im Studium sind zum Üben gedacht, spätestens bei der Masterarbeit sollte der Regeln-Check sitzen 
Aber, und das erscheint mir sehr wichtig in dieser Diskussion: an allen mir bekannten Schweizer Hochschulen GIBT es eine Regelung für geschechtergerechte Sprache. Und zum Glück noch keine Politiker, die glauben, das verbieten zu dürfen.
Liebe Grüsse
Talpa
Die frühen Arbeiten im Studium sind zum Üben gedacht, spätestens bei der Masterarbeit sollte der Regeln-Check sitzen
Welche frühen Arbeiten? Dürfte extrem vom Fach abhängen, ob man vor der Abschlussarbeit schon andere wissenschaftliche Arbeiten schreiben muss. In meinem Studium war die Diplomarbeit die erste wissenschaftliche Arbeit. Davor gab es Abgabe von Übungen (meist irgendwas, was man berechnen musste), Protokolle zu Experimenten, Klausuren.
Eine Gruppenarbeit, wie gerade von Bidi beschrieben, ist als Diplomarbeit / Master eher unwahrscheinlich.
Jette: aber ich gehe davon aus, auch Ihr hattet dafür ein Regelwerk: Wie lang, Format, Zitierart....
Ich bin ja schon ein so alter Dino, dass wir das noch in Papierform in die Hand gedrückt bekamen.
Liebe Grüsse
Talpa
Ja, das stimmt, sie hätten wahrscheinlich die Regeln genauer lesen sollen. Aber eben, ob es einfach Unwissenheit war oder Unwille, genau dieses Sonderzeichen zu nutzen, weiss ich nicht.
Wenn ich darüber nachdenke, kann ich mir vorstellen, dass es zumindest meinem Sohn auch einfach egal war, ob es Notenabzug gibt, oder nicht.
Es ist zudem ein Werkstudium. Die meisten Student:innen arbeiten also neben dem Studium. Da wird zumindest bei meinem Sohn nicht so viel Energie in das Studium gesteckt. 10% Studium, mindestens 100% Arbeit. Er arbeitet einfach viel lieber, als dass er studiert ... zum Glück reichen seine Leistungen im Studium bis jetzt zum Bestehen der Semester.
An dieser Hochschule ist übrigens sogar die Bachelor-Arbeit, die momentan grad in Arbeit ist, eine Gruppenarbeit. Aber mein Sohn, der nicht gerne Gruppenarbeiten macht, konnte sich ein Thema aussuchen, das sonst niemand anders bearbeiten will. Jetzt kann er eine Einzelarbeit schreiben, was ihm sehr entgegen kommt.
Wir hatten übrigens selbst für die Doktorarbeit kein Regelwerk, auch keines in Papier. Das wurde alles irgendwie mündlich weitergegeben und jeder hat das so gemacht, wie er gedacht hat, dass es richtig ist, und wie der oder die Betreuende es für richtig befand.
