Waldorfschulen / Anthroposophie - ein kritischer Thread

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  • Ich habe auch nie gesagt, dass ich Osteopathie befürworte.

    Ich hatte mich ursprünglich gewundert, dass sie hier im Forum ohne Widerspruch regelmäßig Zuspruch bekommt, obwohl die Wirkung nicht bewiesen bzw. zweifelhaft ist.

    Und hier im Thread eben die anthroposophische Medizin, nicht Homöopathie, so vehement abgelehnt wird.

    Die Diskussion um die Ausbildung kam auf, weil Solid Ground behauptete, dass es eine esoterische und eine physikalische Osteopathie gibt…

    Dem ist aber nicht so.

  • Ich hatte mich ursprünglich gewundert, dass sie hier im Forum ohne Widerspruch regelmäßig Zuspruch bekommt, obwohl die Wirkung nicht bewiesen bzw. zweifelhaft ist.

    Und hier im Thread eben die anthroposophische Medizin, nicht Homöopathie, so vehement abgelehnt wird.

    das können ja unterschiedliche Leute sein. Oder aber man hat im Lauf der Zeit seine Meinung geändert.

    Anthroposophische Medizin basiert nun mal auch auf Rudolf Steiner und seine ausgedachten Fantasien. Es ist esoterisch und entzieht sich jeglicher Logik.

  • Von mir kam da bestimmt auch kein zuspruch, sehe das wie Juana. Aber ich klicke in solche Threads auch eher gar nicht rein.

    Ich hatte nicht bemerkt, dass es dir speziell um Solid Ground ging.

    Aber der Quarks-Link erscheint mir durchaus für alle interessant, eben weil es mal aufdröselt, wie esotherisch Ostheopathie eigentlich ist.

  • Ich denke, dass die, die gute Erfahrungen damit gemacht haben, egal ob bei ihren Kindern oder auch bei sich selbst, an dem Artikel wenig Interesse haben.

    Das ist doch klar, wenn es einem selbst hilft oder geholfen hat; dann ist einem egal, was irgendwo steht.

    So funktionieren Menschen nun mal.

    Ich würde mich auch immer mehr auf persönliche Erfahrungen aus meinem Umfeld verlassen als auf irgendeinen Internetartikel, wenn ich ein Gesundheitsproblem hätte.

    Und Osteopathie ist nun mal sehr populär, wie man auch hier im Forum bei diversen Gesundheitsthreads oder bei Empfehlungen für Schreikinder sieht.

    Und oft scheint es zu helfen oder die Menschen haben zumindest den Eindruck.

  • Aber hier sind wir im dem Kritik-Thread. Da passt der Artikel ganz prima.

    Und dass diese Sachen helfen, ist leider tatsächlich nur ein Eindruck. Das ist ja genau das Problem.

  • Das geht ja hier munter durcheinander.

    Stellt euch mal vor, ihr seid richtig krank und bekommt eine hoch toxische Chemotherapie. Denkt ihr wirklich, es ist egal, ob durch Studien abgesichert ist, wie wahrscheinlich euch die auch hilft? Selbstverständlich wird hier evidenzbasierte Medizin praktiziert und die meisten Ärzt*innen, die eine so wirkungsvolle Therapie anwenden, können meiner Erfahrung nach Studien verstehen oder zumindest die daraus abgeleiteten Leitlinien anwenden.

    Bei einem viralen Atemwegsinfekt ist es meistens völlig egal, ob man nichts macht oder Globuli oder Anthroposophie anwendet oder ACC nimmt ( welches btw hier keine Wirkung hat!), da entsteht zumindest kein direkter Schaden. Ein indirekter natürlich schon, indem man zur gesundheitlichen Unbildung der Bevölkerung beiträgt.

    Gerade das ist doch die Kritik an den Anthros.

    Und dann gibt es einen Haufen Zustände, für die es überhaupt keine qualitativ guten Studien gibt oder je geben wird, da muss man dann individuelle Lösungen finden.

  • könnten alle, die Osteopathie gerade nieder machen, den Artikel bitte mal genau lesen. Da steht, dass es für eine Richtung der Osteopathie durchaus plausibel ist, dass aie hilft. Hier wird auch gerade einiges durcheinander gewirbelt... und mit dem Ausgangsthema hat Osteopathie rein gar nichts zu tun

  • Ach, Nora Imlau hat dazu auch ein bisschen was in ihrem letzten Buch geschrieben. Wusste ich gar nicht.

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    Und natürlich: "Letztlich machen immer die Menschen vor Ort den Unterschied."

  • Edit: sorry, ihr versucht schon, den Bogen zum Schulthema zurück zu bekommen. Das mag ich aber jetzt nicht mehr löschen

    Jetzt hab ich aber auch mal das Bedürfnis mitzusenfen. Mir geht hier zu viel durcheinander.

    Auch Medizin ist ein Wissenschaftsfeld, in dem noch vieles unerforscht ist und es laufend neue Erkenntnisse gibt - zum Glück wie ich meine. Das macht doch keinen Sinn, alles durcheinanderzuwerfen. Wir haben ja, korrigiert mich bitte, ein paar Grundannahmen darüber, wie die Welt funktioniert und wie nicht. Empierie und sagen wir mal spirituell-transzendentes lassen sich weitgehend unterscheiden. Das heißt aber nun nicht, dass alles, was in den empirischen Wissenschaften im Moment Stand der Zeit ist, für immer gilt. Manches wird verworfen, anderes dazugewonnen und etliches bewährt sich und bleibt.

    Ich mache gerade ganz persönlich mal wieder einen unfreiwilligen Exkurs in die Neurologie und Hirnforschung und sehe, was sich in den letzten 15 Jahren entwickelt hat. Keiner der seriösen Fachleute dort sagt von sich, er:sie hätte endgültiges Wissen. Da ist so viel Dynamik drin und alles was faktisch hilft, wird kritisch bedacht. Alleine schon der off-Label-Gebrauch von Medikamenten in meinem Bereich, da beruht vieles auf Zufallsentdeckungen. Bei vielem hat sich zB ob der geringen Zahl der Betroffenen noch niemand die Mühe gemacht, ernsthaft zu forschen. Sind die Epilepsietabletten oder die Migräneprophylaxe nun aber wirkungslos, weil es kaum Forschungen dazu gibt? Nur um mal zwei willkürliche Beispiele zu nennen. Phytomedizin dasselbe.

    Schluss für mich: ich behalte es mit nach drei Bandscheibenvorfällen vor, von Ostheopatie überzeugt zu sein und nach vielen Gesprächen mit einem Ex-Demeter-Bauern mit Kacke,gefüllte Kuhhörner für Blödsinn zu halten. Darüber hinaus bleibe ich dabei, dass sich seriöse Wissenschaft zum Glück dynamisch versteht (Ich unterstelle niemandem hier, es anders zu sehen, aber einige Beiträge hörten sich für mich schon sehr einengend an)

  • Ich stehe hier im Strang immer wieder vor der Schwierigkeit, dass ich von meinen persönlichen Erfahrungen berichten müsste, um Misverständnisse auszuräumen. Im öffentlich lesbaren Bereich wäre mir das unangenehm.

    Der von Nayala hier verlinkte Artikel ist sehr empfehlenswert! Er unterlegt mit Zahlen, dass der anthroposophische Einfluß auf die Gesellschaft gar nicht so besonders groß ist. Daher wundert auch mich gelegentlich die Vehemenz der Kritik...

    Anthroposophische Medizin basiert nun mal auch auf Rudolf Steiner und seine ausgedachten Fantasien. Es ist esoterisch und entzieht sich jeglicher Logik.

    Daher lässt sie sich auf zwei Arten erforschen: statistisch und psychologisch.

    In ernsthafter Anwendung ist sie mir nur auf eine Art begegnet, das aber schon mein ganzes Leben lang, und zwar in enger Zusammenarbeit mit der Schulmedizin, wenn es um die Erkennung und Bekämpfung konkreter Erkrankungen geht. Der anthroposophischen Medizin geht es in erster Linie um Salutogenese. Da bietet sie eine Menge von Vorgehensweisen, welche die Lebensqualität steigern.

    So ist mir z.B. das einzige genießbare Krankenhausessen in einem anthroposophischen Krankenhaus gereicht worden. Frische, vitaminreiche Kost gilt dort als unerlässlich fürs Gesundwerden. Dem kann man als vernünftiger Mensch nicht widersprechen.

    ich will bürokratische soziale Politik von der SPD, patriarchalische christliche Politik von der CDU, konservative Umwelt- und Menschenrechtspolitik von den Grünen, kapitalistische liberale Politik von der FDP sehen, das wären die wirksamsten Mittel gegen Extremismus und Populismus in Deutschland.

  • Auch Medizin ist ein Wissenschaftsfeld, in dem noch vieles unerforscht ist und es laufend neue Erkenntnisse gibt - zum Glück wie ich meine. Das macht doch keinen Sinn, alles durcheinanderzuwerfen. Wir haben ja, korrigiert mich bitte, ein paar Grundannahmen darüber, wie die Welt funktioniert und wie nicht. Empierie und sagen wir mal spirituell-transzendentes lassen sich weitgehend unterscheiden. Das heißt aber nun nicht, dass alles, was in den empirischen Wissenschaften im Moment Stand der Zeit ist, für immer gilt. Manches wird verworfen, anderes dazugewonnen und etliches bewährt sich und bleibt.

    Genau, seriöse Wissenschaft ist dynamisch - Schulmedizin und medizinische Wissenschaft entwickelt sich weiter und es kommen neue Erkenntnisse dazu.

    Das ist bei Steiner und Hahnemann aber genau andersrum - deren Theorien gibt es schon seit 200 Jahren und es hat sich eben nichts weiterentwickelt und nicht nur das, es kann auch nach 200 Jahren immer noch nicht bewiesen werden, dass da was funktioniert (schlimmer: es widerspricht den NATURgesetzen, Potenzierung z.B., aber okay das ist jetzt wieder das Ding mit der Homöopathie und hat auch nix mit Osteopathie zu tun, falls das dein Hauptpunkt war, sorry!)

  • Klar ist Wissenschaft dynamisch, sonst gäbe es doch gar keinen Fortschritt. Dennoch orientiert man sich am gegenwärtigen Wissen. Das zukünftige kennt man nicht, das vergangene ist veraltet.

    Das ist doch etwas anderes als Beliebigkeit.

  • daikiri und hanna Ich bin exakt bei euch. zuletzt ging es hier irgendwie um Knie-OPs und u, die Frage, warum veraltetes Wissen praktiziert wird und schon seit die Medizin hier rein kam waren in etlichen Beiträgen Schlagworte wie Studienlage, Evidenz Nachgewiesenheit usw das Argument dafür, dass es eine klare Unterscheidung zwischen gut und unseriös gibt, überspitzt gesagt. Das impliziert für mich, dass seriös ausschließlich ist, was den Längen und Beiten durchuntersucht und bekannt ist. Und dagegen setze ich das mit der Dynamik. Nur weil xy wenig erforscht ist, kann es dennoch seriös sein.

    Dass das bei der Antrosophie nicht so ist, sehe ich so wie ihr. Die ist für mich, als würde ich mir die Krebsheilung von einer Pilgerfahrt nach Altötting erhoffen. (Was übrigens u.a. eine der Empfehlungen war seinerzeit, als ein naher Angehöriger an einem Tumor zugrunde ging. Das und ein Wunderheiler im Schwarzwald, der für einen fünfstelligen Betrag Genesung versprochen hat. Da sei eine gewisse Skepsis verziehen. Trotzdem dieser esoterische Quatsch mich bis heute rasend macht, versuche ich, genau hinzuschauen und nicht alles im breitesten Sinn Alternative als Blödsinn abzutun.)

    Ich hoffe, es ist etwas klarer, was ich meine.

    Als Mutter zweier neurodiverser Kinder bin ich von Waldorf ohnehin weiter weg als vom Mond. Ein solches System wäre unser Untergang gewesen und ich sehe es auch als hoch kritisch an, dass diese Glaubenssätze sich nicht zuletzt über die Schulen unterschwellig in die breite Gesellschaft schleichen. Siehe mein Erlebnis oben, das nur das Gipfelkreuz der unreflektierten Esoterik in meinem Umfeld ist. Im Religionsunterricht müssen wir zurecht klar benennen, dass es um Glaubenssätze geht und die Kinder können und sollen ihre eigene Meinung entwickeln. Das fehlt mir bei dem, was ich an Waldorf-Pädagogik kenne, gänzlich.

  • Ich meine, in den USA gibt es einen evidenzbasierten Studiengang für Osteopathie. Ich hatte mal einen Hausarzt, der den absolviert hatte, und großen Wert darauf legte, dass er kein unseriöser deutscher Osteopath sei. #freu

    So wie der mein Handgelenk damals malträtiert hat, war das leider auch keine Wellness. (Geholden hat es allerdings nur sehr eingeschränkt, wenn überhaupt, genauso wenig wie das blöde Traumeel und das Tape, die mir ein Orthopäde aufgeschwatzt hat) #sauer

  • Er unterlegt mit Zahlen, dass der anthroposophische Einfluß auf die Gesellschaft gar nicht so besonders groß ist. Daher wundert auch mich gelegentlich die Vehemenz der Kritik...

    die Vehemenz kommt sicherlich auch von mir

    Wenn man halt in so einer Bubble wohnt ist der Einfluss halt größer als er ggf. in der Gesamtgesellschaft ist.

    Trotzdem sind ja Weleda und Co sehr erfolgreich. (meine ich zumindest)

    Grüße von Claraluna

    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.