Grundgütige!
Heute ist mir etwas passiert, was absolutes Alptraumskript sein könnte. Zumindest, wenn man Teeniegirl oder sonstwie empfindlich für Beschämung ist.
Ich war auf einer Fortbildung. Da ich Psychotherapeutin bin, saß ich also im Kreis mit 25 anderen Psychotherapeut*innen. Von der Platzierung im Raum her am von der Tür am weitesten entfernten Platz.
Ich trage einen megacoolen Samtrock, schwarze Feinstrumpfhosen mit 15DEN (also durchsichtig) und grasgrüne Pumps.
Es ist Zeit für die Pause. Ich stehe als Erste auf und gehe zur Tür.
Schon direkt nach dem Aufstehen bemerke ich, dass meine Menstruationstasse versagt.
Allerdings so sehr, dass mir in dicken Tropfen strömend Blut über beide Beine, Schuhe und den Boden fließt.
Mitten in dem großen Raum, in der Mitte des Kreises, im Zentrum der Aufmerksamkeit aller.
Eine unbeschreiblich übertrieben große Blutspur auf jedem Schritt über das meerwasserblaue Linoleum des Raums ziehend realisiere ich entsetzt, dass ich sofort zur Toilette muss, um weiterbluten zu verhindern.
Blutspur zur Toilette.
Alles voll. Umständlich mich notdürftig versorgend, Blut bis in den Schuhen, wissend, dass gerade in dem Seminarraum andere Menschen mein Menstruationsblut wegwischen.
Und ich nichts tun kann. Es nicht selbst wegmachen kann. Mich hier auf der Toilette erstmal neu versorgen und dann in diesen Raum zurückkehren muss.
Währenddessen kam die Dozentin - eine befreundete ehemalige Kommilitonin aus der Therapieausbildung - zu mir in den Toilettenvorraum. Guckt mich an und sagt:
„Chapeau! So eine Demonstration von archaischer Weiblichkeit. Brauchst Du nen Tampon? Kommst Du nochmal wieder oder fliegst Du jetzt nach Panama und änderst Deinen Namen?“
Wie rettend sie für mich war.
Und wie furchtbar die Situation.
Oh Göttin. Oh oh oh Shit.