Hausgeburt und großes Kind

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  • Ich habe ein 3850g-Kind im Geburtshaus, ein 4050g-Kind im KH und ein 4550g-Kind (mit Hand an der Wange) zu Hause zur Welt gebracht.
    Kind zwei und drei brauchten nur eine Wehe,um rauszuflutschen. Geburtsverletzungen hatte ich bei den ersten nur an den Labien, beim dritten, schwersten Kind mit dem größten Schädel (37cm KU) bin ich heil geblieben.


    Ich finde die Panikmache wegen des Gewichts auch schlimm und unnötig, leider liest/hört man das immer häufiger.

  • Danke ihr lieben für eure vielen Antworten. Das stimmt mich insgesamt doch schon deutlich positiver und gelassener. :)
    Das Gaskin-Manöver habe ich mal gegoogelt, da scheint es ja auch noch einige andere Möglichkeiten zu geben das Kind ordentlich durchs Becken zu bekommen.


    Naja, wirklich Panik hat mein FA jetzt nicht gemacht, aber ihm scheinen da einige eigene Erfahrungen aus seiner Zeit als Klinikarzt geblieben zu sein und da das Kind vor allem eher breit zu werden scheint (Gewicht hat er ja selbst gesagt, dass es jetzt schwer zu schätzen ist), hat er sich halt Gedanken gemacht. Und da meine Tochter schon eher groß war und ich eben auch Diabetes habe, ist die Wahrscheinlichkeit ja auch nicht ganz klein.


    Trotzdem scheint ja umgekehrt eher grade in dem Fall einiges für eine Hausgeburt zu sprechen, macht ja auch Sinn, dass durch Eingriffe so eine Dystrokie eher auftritt als daheim in Ruhe.

  • Hier bin ich :D :D


    Ja, bei mir ist der genau das eingetroffen, wovor Du Panik hast. Meine Tochter wog 4600g(5Tage vor Termin 8I ) und nach Geburt des Kopfes passierte 13 min erstmal nichts mehr. Schwere Schulterdystokie.
    Ich musste dann raus aus dem Pool, mehere Male die Position wechseln und als ich dann stand, musste meine Hebamme mit der Hand die Schulter des Kindes rumschieben.
    Das Ganze war schon heftig aber letzlich hat meine Hebamme das bestens gelöst. Ich hatte nur minimale Geburtsverletzungen und dem Baby ging es gut.
    Ich bilde mir ein, dass ich Glück hatte nicht im KH gewesen zu sein. Wahrscheinlich hätten sie mir bei der Größenprognose eh einen Kaiserschnitt verpasst.
    Meine Hebamme meinte auch, dass diese Komplikation nicht unbedingt mit der Größe des Kindes zu tun hat, sondern eher mit dem Verhalten dessen unter der Geburt.
    Ehrlich gesagt, ist mir erst ein paar Tage später klar geworden, was da eigentlich los war. Schulterdystokie hatte ich gar nicht so auf dem Plan.
    Wenn Du eine Geburt zu Hause planst, würde ich sicher gehen, dass Deine Hebammen sich damit auskennen. Für meine Hebi war es die erste Schulterdystokie aber sie hatte, oh Wunder, vier Wochen vorher eine Fortbildung dazu #flehan Ihre Kollegin die bestimmt schon 20 Jahre Hausgeburten macht, hatte noch keine.

    Susanne mit Kasperle 08/04 , Seppel 01/07 und Gretel 10/10 :) und Überraschungsstar April/2014


    Pippi Langstrumpf:" Es ist unbedingt wichtig für kleine Kinder ein
    geordnetes Leben zu haben. Besonders, wenn sie es selbst ordnen dürfen." :D


  • #knuddel Das ist ja eher ein unschöner Verlauf gewesen und gut, dass deine Hebamme das so toll gemeister hat! Ich werde meine auf jeden Fall fragen, ob sie sowas schonmal hatte oder sich zumindest theoretisch auskennt. Scheint ja doch sehr selten insgesamt zu sein.
    Wer weiß, was im KH passiert wäre... selbst ohne KS hätten sie das wohl eher nicht so gut gelöst sondern eher Panik geschoben nehme ich an. 4600 g ist aber auch in gutes Gewicht. So um den Dreh schätzte mein FA das heute auch für den ET.
    Ich hoffe ja eh schon, dass sich das Kind nicht mehr zu viel Zeit lässt, ich mag nämlich nicht mehr #augen

  • Anja
    #knuddel



    Nana


    Ja, das denke ich mir auch. Im KH hätte das Ganze schlimmer ausgehen können. Mir unerfahrener Hebi allerdings auch. Innerhalb der 13min dachte ich, dass packt das Kind nicht und ich vielleicht auch nicht :S


    Letzlich ist es aber doch so, dass die Kompikation echt selten auftaucht und viele wirklich schwere Babys problemlos entbunden werden.


    Ein bisschen Risiko ist sowieso immer dabei. Man kann einfach nicht alles absichern...leider!

    Susanne mit Kasperle 08/04 , Seppel 01/07 und Gretel 10/10 :) und Überraschungsstar April/2014


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  • Ja, eine wirkliche Sicherheit gibt es einfach nicht, ob im Krankenhaus oder daheim.
    Dass die 13 min vermutlich deine längsten waren kann ich mir gut vorstellen :S

  • Gaskin-Manöver war auch mein erster Gedanke #top


    Mein Sohn kam mit 4450g zu Hause zur Welt. Meine FÄ, die Hausgeburten absolut neutral gegenübersteht, hat während der Schwangerschaft nie eine Gewichtsschätzung gemacht, was rückblickend gut war. Hätte ich gewußt, wie groß mein Sohn ist, hätte ich mich vermutlich nicht getraut, ihn zu Hause zu bekommen, noch dazu als Erstgebärende.


    Es war schweineanstrengend, ich hatte zwei Stunden lang Preßwehen, aber raus kam er, und ich hatte nur einen leichten Kratzer abbekommen. Mein erster Gedanke, als ich ihn auf dem Boden liegen sah war "Der ist aber nicht klein!" 8I  :D


    Dieselbe Geburt im Krankenhaus wäre meiner Meinung (und auch der Einschätzung meiner Hebamme) nach eine einzige Katastrophe geworden. Da läßt einen niemand zwei Stunden lang pressen. Man hätte eine Kette von Interventionen gestartet, und letztendlich hätte es zumindest mit Zange bzw. Saugglocke, aber höchstwahrscheinlich mit einem Kaiserschnitt geendet. Da bin ich ganz sicher.


    Meine weiteren termin- und hausgeborenen Kinder waren auch eher auf der schweren Seite mit 3980g und 4300g. Es waren sehr schöne, schmerzfreie Geburten. Ich denke, die Bedeutung des Gewichts bei der Geburt wird überschätzt, und der weiblichen Anatomie wird von der Schulmedizin viel zu wenig zugetraut. Mag ja durchaus sein, daß ein höheres Geburtsgewicht ein höheres Komplikationsrisiko birgt, aber ich bin überzeugt davon, daß es weniger Probleme gibt wenn nicht von vornherein pathologisiert wird. Weniger Angstmache, weniger Intervention, mehr Geduld, mehr die Gebärende einfach "machen lassen" - das braucht es meines Erachtens nach seitens der (krankenhausgeschulten) Geburtsbegleiter.


    Wenn Schulterdystokie eine konkrete Befürchtung ist, würde ich das ganz gezielt mit der Hebamme besprechen, damit sie darauf eingehen kann und sich gegebenenfalls für den Fall der Fälle geburtshilfetechnisch nochmal fit machen kann.

  • Ich hab auch ohne Probleme ein 4.200 gr schweres Baby zu Hause entbunden. :)


    Wünsche Dir alles Gute für die Geburt.

    "Wer den Alltag meistert, ist ein Held." (Dostojewski)

  • Ich finde ja ehrlich gesagt, dass das Gaskin-Manöver bissel überbewertet ist.
    Viele Frauen gebären ja große Kinder eh schon im Vierfüßler.


    Ich persönlich würde immer zuerts McRoberts probieren (wenn Positionswechsel oder Bein aufstellen nichts gebracht hat).
    Durch die Rückenlage ist das zwar ganz untypisch außerklinische Geburtshilfe, aber dieses passive Bewegen lassen der Symphyse ohne das Körpergewicht der Mutter (was man bei tiefen Kniebeugen am Seil hätte), lockern sich die Schultern total gut.
    Meine schlimmste außerklinische Geburt war eine 11min-Schulterdystokie, wo letztendlich Mc Roberts das Kind rucken ließ.
    Ansonsten meint meine alte Kollegin oft, dass die großen Kinder durch ihr Eigengewicht besser mithelfen. Wie auch immer.

  • @Millefolium


    Genau das hat meine Tochter nicht gemacht. Ich habe schon unter den Presswehen gestöhnt, dass Kind solle verdammt nochmal mitmachen #schäm :D Sie kam mir total passiv vor. Das hat sicher auch die Schultdystokie bewirkt.


    Ist diese McRoberts-Mannöver das, wo die Hebammen dann mit ihren Fingern die Schulter rumschiebt,wir bei mir? Muss gleich mal nachlesen.


    Edit: Achso ne...dass ist diese Positionsveränderung und Bein anwinkeln.etc. Hat bei mir ja nix genutzt. Ich habe letzlich auf unserer Couch gestanden, als die Schulter vorbeigeschoben wurde. Was für ne Aktion #yoga

    Susanne mit Kasperle 08/04 , Seppel 01/07 und Gretel 10/10 :) und Überraschungsstar April/2014


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    Einmal editiert, zuletzt von sushiba ()

  • Das erinnert mich daran, dass ich einen geburtsverlaufsbericht aus dem KH anfordern muss.


    Ich hatte vermutlich (es steht nicht im Entlassbrief drin) ebenfalls eine Schulterdystokie beim Sohn. Ich war im GH, hatte eine Pressphase von ca 6 Stunden, hab allerdings nicht die ganze Zeit mitgepresst wegen Einstellungsschwierigkeiten, es war schwer rauszufinden, wohin ich pressen sollte. Als die Herztöne irgendwann doch runtergingen, kam ich ins KH, und es kam die Saugglocke zum Einsatz. Nach Geburt des Kopfes wurde mehrfach das McRoberts-Manöver ausgeführt (ich hatte dabei eher das Gefühl, ich wäre ein Hähnchen, es war irgendwie krass, wie die mit meinen Beinen gepumpt haben). Auf jeden Fal wurde dann doch mit der nächsten Wehe der Körper geboren.


    Er hatte 4900 g, und einen KU von 38 cm. Ich war v.a. gegen Ende der Geburt aber sehr erschöpft, ich konnt einfach nicht mehr, meine Kraftreserven waren alle. und es war ja das erste Kind.


    Meine Hebammen hätten die Schulterdystokie (wenn es denn eine richtige war, aber hört sich schon danach an) genauso gelöst, haben sie mir im Nachhinein gesagt, nur scheiterte es ja bei mir daran, dass der Kopf nicht raus wollte.


    Hm, und mein Kind war tatsächlich sehr breitschulltrig, und meine FÄ hat einen unerkannten Diabetes vermutet (Test hatte ich gemacht in der 28. Woche, war aber unauffällig).


    Also, was ich damit sagen will: Man kriegt Riesenbabys schon raus, und ich hab die Erfahrung gemacht, dass auch das KH richtig reagiert hat.

  • Es beruhigt mich schon, dass es scheinbar ja doch einige Tricks gibt ein Kind mit Schulterdytrokie rauszulocken, auch ganz ohne OP nebenan und Ärzte mit Panik. Ich werde in jedem Fall mit meiner Hebamme speziell darüber sprechen und klären ob und wie viel Erfahrung sie damit hat oder ob sie zumindest theoretisch Bescheid weiß.


    Wobei ja trotzdem nicht gesagt ist, dass so etwas überhaupt passiert, die meisten großen Kinder kommen schließlich problemlos zur Welt. :) Dankeschön hier auch den positiven Geburtsberichte!


    Trüffel, Pressphase von 6 Stunden? 8I #kreischen Meinen Respekt! Ich glaube das würde meine Hebamme hier daheim gar nicht mitmachen.

  • Wenn ich die ganze Zeit richtig am Presse gewesen wäre, hätten die das auch nicht mitgemacht. Und die Blase war noch zu, das war sicher auch noch wichtig....letztendlich sag ich mal, nach der eindeutigen Übergangspphase und MuMu offen war ich noch 6 Stunden im GH, aber nicht die ganze Zeit am pressen.


    und (darüber bin ich mir sehr, sehr klar), so anstrengend das war, ich bin froh, dass es kein KS wurde.


  • und (darüber bin ich mir sehr, sehr klar), so anstrengend das war, ich bin froh, dass es kein KS wurde.


    Das kann ich nachvollziehen! Meine große Tochter war ja leider einer (Einleitung, Kind noch nicht richtig Becken, etc.). Und es wurde eben nicht mehr gewartet, also KS wegen Geburtsstillstand :S

  • Was würde man denn da operativ machen können? KS geht ja wohl kaum, da müsste man ja den Kopf wieder zurückschieben... *grusel*

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • Nö, wenn die Schulterdystokie erstmal eingetreten ist, kann man keinen KS mehr mache(oder????? #angst ).


    Laut meiner Hebi wäre der nächste Schritt eine Oxytocin-Spritze gewesen, die eine Megawehe produziert. Meine Spritze war schon aufgezogen #kreischen Naja und dann einen Megadammschnitt obwohl der ja auch nicht wirklich was bringt, weil das Kind ja woanders festhängt. Das würde halt gemacht, damit man überhaupt was macht.


    Ansonsten wird dann letzlich wohl schon am Kind gezerrt und dabei können schlimme Schäden entstehen, vorallem wenn die Geburtshelfer keine Erfahrung haben(was sie oft nicht haben, denn die Komplikation ist halt selten) ;(

    Susanne mit Kasperle 08/04 , Seppel 01/07 und Gretel 10/10 :) und Überraschungsstar April/2014


    Pippi Langstrumpf:" Es ist unbedingt wichtig für kleine Kinder ein
    geordnetes Leben zu haben. Besonders, wenn sie es selbst ordnen dürfen." :D

  • Ich werfe mal noch kurz in die Runde das Schulterdystokie auch nicht so dramatisch ist wie es scheint, natürlich ist es eine Akut-Situation, aber das Kind ist über die Nabelschnur die ganze Zeit weiter mit Sauerstoff versorgt, deshalb können dann auch in Ruhe (und ohne panisches Drehen und Zerren am Kopf) alle manöver ausgeführt werden.


    Meine Erfahrungen: erstes Kind 3585g, Kaiserschnitt wegen Geburtsstillstand , 2.Kind Hausgeburt mit 4050g. Scheint das Gewicht doch nicht so eine Rolle zu spielen...