Liebe Rab:innen, einige von euch haben doch sehr viel Ahnung von Medizin. Vielleicht könnt ihr uns helfen?
K3 (fast 18, arbeitet derzeit in einer Killervirenzuchtanstalt = Kita) klagte vor zwei Wochen über Halsschmerzen, ging zur Hausärztin, diese konnte außer einer Rötung nichts feststellen, riet zu Salbeitee.
Die Schmerzen wurden aber immer schlimmer, sie bekam einen Abend lang Fieber und es bildeten sich weiße Stippen. K3 also erneut zur Ärztin, diesmal diagnostizierte sie nach Reinschauen (keine Abstriche etc) eine Mandelentzündung und schrieb Ibu auf. Erst auf K3s Nachfrage nach einem AB - da sie in der KiTa arbeitet und eine Krankmeldung offenbar nicht nötig war (?) verschrieb sie dann Amoxillin, mit der Aussage: "Ja, kann man auch."
Halsschmerzen wurden unter Antibiose nur langsam besser, AB wurde 7 tage genommen.
Am 8. Tag (also am ersten Tag ohne Antibiotikum) bildete sich am ganzen Körper ein Ausschlag. Also wieder zur Hausärztin, diese meinte, es sei eine allergische Reaktion auf das AB, riet zu einer Cetirizin am Tag.
Nachmittags schlief K3 dann, wachte auf und konnte plötzlich nicht mehr aus den Augen schauen, so angeschwollen war ihre gesamte Haut, ihr Gesicht - alles. Der Ausschlag juckte wie verrückt, sie wollte schreien und wir sind dann mit der Sorge, auch die Atemwege könnten anschwellen, in die Klinik gefahren.
Dort erst mal liebevoll vom Pfleger aufgenommen. "Du bekommst gleich eine Infusion mit Cortison, dann geht es sofort besser." (Danke )
Dann aber kam die Ärztin, kurz alles angesehen, mit dem Handy in den Hals geleuchtet. Mitleidiges Lächeln. "Nee, das ist keine Allergie, das ist Pfeiffersches Drüsenfieber, falsch behandelt mit dem AB, dann passiert sowas."
Da könne man aber nichts machen, außer Kühlen. Ich habe dann noch länger mit ihr herumdiskutiert, weil der Juckreiz WIRKLICH sehr schlimm war und mein Kind total am Ende. "Na ja, viellleicht kaufen Sie ihr etwas zur Beruhigung, Bachblüten?"
Na danke, du mich auch, du Bachblüte.
Ärztin: "Cortison darf bei einem Pfeiffer einfach nicht gegeben werden, da muss sie jetzt durch."
Anweisung für den Hausarzt war eine Blutuntersuchung zu machen.
Übers Wochenende ging die Schwellung dann mit Fenistiltropfen etwas zurück, der Ausschlag verfärbt sich gerade blau, juckt immer noch.
Heute ging sie früh mit dem Arztbrief zum Hausarzt, dort war ein anderer Arzt als die letzten Male. Der befand das erste AB (von seiner Kollegin) für total falsch, meinte, die empfohlene Blutuntersuchung sei gar nicht nötig und hat ihr Cortisontabletten verschrieben.
"Doch, doch, das ist in Ordnung." "Aber die Kollegin in der Klinik ..." - "Die ist ja nicht hier."
So stehen wir jetzt hier.
Und ja, die Hausarztpraxis wechseln wollen wir alle schon lange, denn die Fehldiagnosen dort reißen einfach nicht ab ("Nein, Sie KÖNNEN keine Sepsis haben - hoppla, Sie haben ja DOCH eine Sepsis?") und Untersuchungen bekommt man nur, wenn man exakt weiß, was man braucht und darauf besteht (inklusive Belehrungen "Haben Sie gegoogelt?" - "Ja, ich hänge an meinem Leben!"), aber die besseren Praxen haben Aufnahmestopp.
Was ich jetzt gerne wüsste: Kann sie das Cortison nun nehmen oder nicht?
Und warum sagen alle, das Pfeiffersche Drüsenfieber wäre nicht ansteckend, wenn an überall liest, es sei sehr wohl ansteckend? Mein Mann wird gerade krank (Gliederschmerzen, Temperatur) und ich schicke ihn besser erst dann zum Arzt, wenn wir wissen, was er hat und wie man es behandeln muss.