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  • Für Arbeit in der Familie bezahlen passt für uns nicht, das passt einfach gar nicht in unser Familienleben.

    Wir haben bisher einfach gespendet und das Kind hatte einen freien Tag.

    Dass es viele Menschen gibt, die für irgendeinen Schwachsinnsjob, der der Menschheit keinen Wert bringt, arbeiten Gehen und Geld bekommen, dass wissen meine Kinder schon. Aber so ein Tag könnte das natürlich nochmal verdeutlichen. Das wäre dann der Lerneffekt den ich sehen kann.

    Meine Tochter und ihre Freundin (8. und 9. Klasse) haben es dieses Jahr anders gemacht: Sie haben sich beim Hausmeister ihrer Schule gemeldet und gefragt, was er für Arbeit für sie hätte, die Bezahlung kommt von uns Eltern. So werde ich immer noch mein Geld los, das Kind macht aber wenigsten was Sinnvolles und hat gemeinsam mit ihrer Freundin Spaß.


    Edith: Ach so, wo das Geld hingeht wissen sie ganz genau bei uns. Es gibt eine Partnerschule zu der auch reger Kontakt gepflegt wird und da geht nicht einfach nur irgendwie das Geld hin, sonder sie wissen genau was davon gekauft werden soll.

  • Ich verstehe deinen Punkt hier nicht so ganz.

    Mich überzeugt dieses Konzept einfach nicht, es gibt alt hergebrachtes was besser genau für das sorgt was das Konzept sich auf die Fahne schreibt. Man muss ja nicht immer das Rad neu erfinden mit so einem Überbau.

    Spendenläufe find ich auch ziemlich sinnbefreit.

  • Es geht nicht um soziale Berufe oder Praktika, sondern darum, dass die Kinder Geld verdienen, das sie spenden.

    Ah ok.


    Das macht die Sache wirklich deutlich schwieriger.

    Ich glaub ich würde da eher an Nachbarschaftshilfe (Rasenmähen, Einkaufen, Gassigehen,...) denken und entsprechend Nachbarn ansprechen, evtl. nen Kleingartenverein oder nen privaten Kindergarten/Elternini (kleines Entgeld für Spielsachen reinigen z.b.)

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Meine Tochter und ihre Freundin (8. und 9. Klasse) haben es dieses Jahr anders gemacht: Sie haben sich beim Hausmeister ihrer Schule gemeldet und gefragt, was er für Arbeit für sie hätte, die Bezahlung kommt von uns Eltern. So werde ich immer noch mein Geld los, das Kind macht aber wenigsten was Sinnvolles und hat gemeinsam mit ihrer Freundin Spaß.

    Aber genau das ist doch mein Punkt. Man kann so ein Angebot auch gut nutzen. Wenn alle Ideen, Angebote, Maßnahmen, Förderungen etc. immer für alle passen und alle erreichen würden, wäre das natürlich toll.

    Alles immer gleich insgesamt infrage zu stellen oder den Sinn zu hinterfragen, nur weil es für die eigene Familie/das Kind nicht passt, kommt mir eben einfach etwas reflexhaft vor.

    Ich jedenfalls freue mich darüber, dass Schulen Initiativen anstoßen. Ganz uneingeschränkt, auch dann, wenn es für uns so gar nicht oder eben einfach noch nicht passt - vielleicht ist es in der 9. Klasse dann besser, vielleicht ja auch gerade, weil es nicht mehr neu ist oder beim letzten Mal nicht funktioniert hat und man es diesmal besser machen will.

    Und bequemer geht es doch gar nicht - man kann mogeln und einfach nur spenden, wenn man will. Allerdings sehe ich da das Verpflichtende kritisch (wie gesagt, ist bei uns vollkommen freiwillig und statt Schule), wie immer, wenn es um Geld geht.

    Gruß,

    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

  • man kann mogeln und einfach nur spenden, wenn man will

    Das zumindest konnte man bei uns nicht - der Arbeitgeber schließt einen Vertrag mit der Schule + den Erziehungsberechtigten, und das Geld wird überwiesen.

    Was für einige Nachbarn durchaus eine Hürde war, Arbeit anzubieten.

    Die beste Vergeltung ist, nicht zu werden wie dein Feind (Marcus Aurelius)

  • man kann mogeln und einfach nur spenden, wenn man will

    Das zumindest konnte man bei uns nicht - der Arbeitgeber schließt einen Vertrag mit der Schule + den Erziehungsberechtigten, und das Geld wird überwiesen.

    Was für einige Nachbarn durchaus eine Hürde war, Arbeit anzubieten.

    Das geht, wenn die Eltern der Arbeitgeber sind :)

    Gruß,

    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

  • Man kann so ein Angebot auch gut nutzen.

    Man kann wahrscheinlich alles was es gibt auf der Welt gut nutzen.

    Wenn man diesen Tag etwas vorbereiten würde in der Schule und mit den Kindern besprechen würde, was sie denn so machen könnten, dann fände ich den auch gut. Aber so habe ich etwa 15 Jahre lang Geld locker gemacht damit die Kinder einen freien Tag haben. Und das machen die meisten Eltern so. (eigentlich fast alle die nicht zufällig ihr Kind mit zu ihrer Arbeit nehmen können)

    Meine Tochter ist halt zum Glück von sich aus so, dass sie so eine Aktion entweder richtig (meint: im Sinne der Aktion) machen möchte oder eben gar nicht. Deshalb stand sie unter Druck, sich etwas auszudenken. Etwas Hilfe von der Schule wäre da aber schon nett gewesen.

  • homunkulus - das verstehe ich vollkommen.

    Aber die Kritik ist dann doch, dass der Tag nicht gut begleitet wird, es gibt also Verbesserungspotential an dem Angebot. Nicht das Angebot an sich ist dumm und undurchdacht. Das nehme ich übrigens ganz oft hier im Forum wahr (auch bei mir selbst), wenn es um Schule geht: Wenn's an der Umsetzung hapert, ist gleich die ganze Aktion sinnlos.

    Und dass Deine Kinder 15 Jahre lang einfach einen freien Tag gemacht haben, ist ja auch eine Entscheidung gewesen. Bei uns - wie gesagt - hat dieser Tag dazu geführt, dass wir mit unserem Sohn mögliche Tätigkeiten gesucht haben, die in Haus und Hof zu machen sind, die er leisten kann und mag, die sinnvoll sind, und allein das Reden darüber, was Arbeit und was Selbstverständlichkeit ist, war für uns als Familie interessant. Wenn man dann zu dem Schluss kommt, dass es da nichts Sinnvolles gibt und man lieber einfach so nur spendet - auch okay.

    Gruß,

    F

    P.S. Ich muss vielleicht anmerken, dass ich gestern Abend den Film "Lehrerzimmer" gesehen habe. Wahrscheinlich bin ich deshalb heute etwas empfindlich.

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

  • Wie gesagt, funktioniert unsere Familie nicht so, dass man Geld für Arbeit innerhalb des Haushaltes zahlen könnte.


    Wenn's an der Umsetzung hapert, ist gleich die ganze Aktion sinnlos.

    Ich bin der Meinung, dass man Aktionen lieber lassen sollte, wenn man nach Jahrzehnten! es nicht schafft, das besser umzusetzen. Dass Lehrkräfte die von mir geforderte Begleitung leisten würden, wenn sie das könnten, denke ich schon. Aber sie können nicht aus Gründen die uns allen bekannt sind. Warum dann die Aktion trotzdem durchführen? Weil es ein Selbstläufer ist?

    Um das Spendengeld für unsere Partnerschule zusammen zu bekommen, kann ich mir besseres vorstellen. Z.B. könnte man die Kinder mal fragen, wie sie das Geld zusammen bekommen wollen.

  • Irgendwie wird das halt auch wieder so sehr aufs Elternhaus abgeladen, ist doch echt unnötig. Und nur weil man selbst vielleicht die Kapazitäten hat sich da was auszudenken - hätte ich auch - kann ich auch sehr gut sehen, dass das nicht bei allen Familien der Fall ist. Für viele ist es sicher nochmal ein extra Mental Load plus auch noch Kosten. Soziales denken sollte eigentlich schon innerhalb der Schule und Klasse stattfinden und nicht nur nach außen.

  • Und für diese ganzen Konstrukte mit Familie, muss das Kind auch eine Familie haben, die das bezahlen kann.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • (Und nein, Susan Sto Helit , niemand muss betteln, dass man für sie arbeiten darf, man kann auch einfach zu Hause beim Putzen oder Aussortieren helfen oder - bei uns jedenfalls - einfach gar nicht mitmachen und normal zur Schule gehen.)

    Bei uns war das nicht freiwillig und die Option, zuhause zu helfen gab es auch nicht. Ich durfte auch nicht das Geld aus meinem Nebenjob spenden. Ich fand es sehr unangenehm.

    Ich hätte natürlich lügen können, das wollte ich aber auch nicht.

    P.S. Ich muss vielleicht anmerken, dass ich gestern Abend den Film "Lehrerzimmer" gesehen habe. Wahrscheinlich bin ich deshalb heute etwas empfindlich.

    Uäh, den fand ich schrecklich und habe ihn nach einem Drittel oder so abgebrochen (ungefähr da, wo die Sekretarin mit ihrem Kind nach Hause geht, nach der Konfrontation mit dem Video bei der Direktorin).

  • Ich weiß nicht, warum ich mich hier gerade so reinhänge. Hat vielleicht wirklich was mit dem Film zu tun (den ich übrigens ausgezeichnet fand) ...

    Es gibt viel zu kritisieren an dem Konzept, keine Frage. Ich habe es verteidigt mit der einen Einschränkung: Es muss freiwillig sein, sonst ist es tatsächlich nicht gut (und dass es verbesserungswürdig ist, ist auch keine Frage, oder?).

    Daraufhin kommen die Einwände: Passt nicht zu uns, Nicht jeder hat Geld, Bei uns an der Waldorfschule war es aber nicht freiwillig und Ich finde andere Aktionen viel zielführender. Das ist doch alles unbenommen. In dem Moment, in dem die Teilnahme freiwillig ist, sind diese Einwände allerdings nichts, was gegen die Aktion spricht, lediglich gegen die individuelle Teilnahme.

    Gruß,

    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

  • Ich finde den Tag hier bisher auch sehr sinnbefreit. Kinder unter 14 durften nicht außer Haus arbeiten, sondern nur im Haushalt der Eltern. Pro Stunde sollten 15 € gespendet werden.

    In der Praxis muss ich mir also einen Tag dafür frei nehmen und "darf" dann auch noch eine vorgegebene Summe spenden #hammer Wenn die älteren Teenies irgendwie extern arbeiten können und das jemand anders zahlen mag, ok, aber für Jüngere absolut sinnbefreit.

    Offenbar hat das nun auch die Schule eingesehen und den Tag seit diesem Jahr eingestampft. Statt dessen gibt es ein Sommerfest, auf dem die Klassen irgendwas gegen Geld anbieten (Spiele, Essen, etc.) und das so gesammelte Geld wird dann eben gespendet. #top

    Ja, letztendlich sind es vermutlich dann immer noch die SuS bzw. Eltern, die das Geld dafür spenden, aber keiner muss sich extra frei nehmen, der Spaßfaktor ist deutlich größer und ich finde den Lerneffekt für die Kinder selbst erheblich größer als zuhause bleiben und dafür Geld bezahlen.

  • Ich war letztes Jahr mit meinem damals 10-jährigen Sohn in seinem alten Kindergarten um zu fragen, ob er dort den social day machen darf.

    Da hat er einen Korb bekommen. Er fand das total unangenehm und wollte nirgendwo mehr fragen.

    Also habe ich 50€ gespendet und er war bei uns beschäftigt. Die 50€ konnte man dann wenigstens von der Steuer absetzen.


    Ich glaube, ich werde das wahrscheinlich auch weiterhin so machen.

    Die Idee, was zu spenden ist ja super.
    Aber ich finde es auch unangenehm, darum zu fragen und als Leistung steht ein 10-jähriger dann im Weg rum. Oder wird erst gar nicht genommen.

  • Danke für eure Einschätzungen. Ich bin da auch recht skeptisch, wo ein sinnvolles Arbeiten möglich wäre. Wir haben in unserer Gegend keine privaten Rasenflächen und ich kenne zur Zeit keine Nachbarn, die Hilfe beim Einkaufen gegen Geld nutze würden. Ich suche mal nach Softwaretestung. #cool

  • Ich war letztes Jahr mit meinem damals 10-jährigen Sohn in seinem alten Kindergarten um zu fragen, ob er dort den social day machen darf.

    Da hat er einen Korb bekommen. Er fand das total unangenehm und wollte nirgendwo mehr fragen.

    Der Kiga hat vermutlich auch gar kein Budget dafür und wo bitte verbucht man das "10-Jähriger hilft einen Tag mit"? Das passt so gar nicht in unsere hochkomplexe Berufswelt mit all ihren Reglementierungen.


    Hier gibt es nur den Spendenlauf - wir Eltern bezahlen dafür, dass unsere Kinder verpflichtend während der Schulzeit im Kreis rumrennen, wozu sie keine Lust haben.

  • Gerade mal geschaut - nach Jugendschutz darf man mit Zustimmung der Eltern ab 13 Jahren bis zu zwei Stunden am Tag einer leichten Tätigkeit nachgehen.

    10-Jährige verpflichtend Geld verdienen zu schicken und ihnen dann das Geld abzuknöpfen, finde ich mehr als heikel.