Umfrage: kennt bzw. versteht ihr diese Formulierung?

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  • Da spielt aber auch rein, dass sie viele französische Wörter eindeutschen und das oft dann die lateinischen, sehr konservativen Ausdrücke sind.

    Das haben meine auch lange gemacht :)

    Es fehlt halt trotz allem der Kontakt zur Jugendsprache - was war ich erstaunt als mein mittlerer mit "alter" oder "digger" ankam, das sind ja Begriffe, die ich nie nutzte, und die man auch nicht in der Familie nutzt.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan

    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • In einem Buch für Erwachsene würde mir die Formulierung selbst auch negativ auffallen. Aber in meinem Buch fühlte sie sich passend an.#schäm

    Ich kann mir das im Kontext und in einer leicht getragenen Erzählweise tatsächlich auch total gut vorstellen. Es hat für mich viel mehr individuellen Charme als "... und die Kinder waren einverstanden" oder "... und die Kinder fanden die Idee gut."

    Aber das liebe ich am Geschichten schreiben.
    Ich muss keine Deutschlehrerin glücklich machen. Ich darf die Geschichte so erzählen, wie ich das für richtig halte, und kann literally jede Regel brechen, wenn ich denke, dass das eine gute Idee ist.
    Das Lektorat hinterfragt das alles - aber am Ende des Tages entscheide ich, welche Vorschläge ich annehme und welche nicht.

    Und wenn in deinem Text "sie waren fein damit" mehr das trifft, was du erzählen willst - go, girl. Es steht DEIN Name auf dem Buch.

    Oh, danke Dir! Das tat jetzt gut! #blume

    Bei so manchen Sachen habe ich ganz bewusst nicht auf meine Lektorin gehört. Sie hat mir z.B alle meine Lieblingsfüllwörter ("ganz" und "gar" :D ) streichen wollen. Im Erzähltext kann ich damit leben, aber in der wörtlichen Rede (besonders bei dem, was die fünfjährige Protagonisten so sagt), habe ich sie mit vollster Absicht drin gelassen. Weil es einfach viel besser zu diesem taffen kleinen Mädchen passt, wenn sie sagen darf: "Ich kann das GAR nicht leiden!" Oder "Das ist eine GANZ blöde Idee!" :D

    Ich habe auch sehr gelitten, als sie mir versichert hat, dass das Wort "Tannenbaumverpackungstonne" für 8 jährige Leser zu lang ist. #rolleyes Und ich will eigentlich nicht einsehen, dass ich das Wort "beglitzern" nicht verwenden darf. ;)

    Manchmal kann ich als Autorin auch stur sein. #rolleyes Und das Schöne am Selfpublishing ist ja, dass ich das alles selbst entscheiden darf!

    (Nachdem ich beim letzten Buch von einem Verlag eine ausführliche Absage bekommen habe, deren Fazit es war, dass sie das Buch nehmen, wenn ich eine komplett andere Geschichte draus mache)

    Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt.

    (Mahatma Ghandi)

  • Wikipedia sagt, ein Selbstdarsteller sei "jemand, der es versteht, sich durch eigene Worte oder Taten in den Vordergrund zu spielen". Ich würde vielleicht eher sagen, es ist jemand, der oder die das beabsichtigt und damit unangenehm auffällt.

  • Wikipedia sagt, ein Selbstdarsteller sei "jemand, der es versteht, sich durch eigene Worte oder Taten in den Vordergrund zu spielen". Ich würde vielleicht eher sagen, es ist jemand, der oder die das beabsichtigt und damit unangenehm auffällt.

    Dann darf ich die Formulierung auf keinen Fall benutzten. Das letztes, was ich bin, ist eine Selbstdarstellerin!

    Mir fällt es ja schon total schwer, jetzt Werbung für mein Buch machen zu müssen. Ich bin mehr der Schreib-ein-Buch-und-dann-versteck-dich-Typ. #angst Als ich mit meiner Lektorin geplant habe, was ich alles bei Insta und Co machen soll, um auf das Buch aufmerksam zu machen, war ich erstmal völlig überfordert. Als sie dann erwähnte, dass ich in einem Reel aus dem Buch vorlesen, mich an die örtliche Presse wenden und Buchhandlungen abklappern soll, habe ich ernsthaft überlegt, das Ganze einfach bleiben zu lassen und weiterhin jahrelang meine Manuskripte an Verlage zu schicken. #kreischen

    Also Selbstdarstellerin? Ganz sicher nicht! #rolleyes

    Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt.

    (Mahatma Ghandi)

  • Für mich ist die Formulierung „Ich bin fein (oder vielleicht auch fine?) damit“ klassischer Denglish-Business-Quatsch, den ich in einem Meeting durchaus auch mal sage. Im Homeoffice macht meine Mann dann im Hintergrund würgende Geräusche, weil er es so furchtbar findet…


    Und jetzt brauche ich Aufklärung zu „Er ist das schuld“: Das ist nicht richtig?! Ich rühme mich eigentlich für mein tolles Sprachgefühl doch hier stehe ich auf dem Schlauch: was ist denn daran falsch? Ist nur „Er ist daran schuld“ richtig? Ich komme übrigens aus dem Rheinland.

  • „Er ist uns das schuldig“ wäre richtig, aber mit einer anderen Bedeutung. Ansonsten „er ist daran schuld“ oder „er hat daran Schuld“. „Er ist das schuld“ ist definitiv nicht richtig.

    (Geht‘s Euch eigentlich auch so, dass Ihr manchmal ein Wort sehr merkwürdig findet, wenn Ihr es oft nacheinander schreibt?)

  • Nona es heisst, du bist das in Schuld, nicht entschuld :D

    cool, den Ausdruck habe ich solange nicht mehr gehört.

    Fairy***tale Tannenbaumverpackungstonne - das ist ein supercooles Wort! Natürlich weiss ich sofort genau, was du meinst! Und wüsste gar nicht, wie man das sonst so eindeutig und einfach ausdrücken kann - man bräuchte ja einen ganzen Satz mit Nebensatz "so ein Trichter mit einem Netz drauf, durch den man einen Weihnachtsbaum schiebt, und das Netz wird dabei über den Baum gezogen - dann kann man ihn leichter transportieren" 8o

  • Ich glaube nicht an die Theorie mit norddeutscher Slang. Zumindest kenne ich es weder aus MV noch aus SH.

    Wobei z.B. dieses "ich erinnere etwa" mir auch erstmals besonders bei Leuten aus Hamburg aufgefallen ist und ich es aus keinem der o.g. Länder kannte. Auch Norddeutschland ist groß...

  • Ich kenne eine Unter-Dreißigjährige aus dem Süden Deutschlands, die ihre Rede ständig random mit Begriffen wie fancy, nice und eben "da bin ich fein mit" spickt, und in dem Kontext mag ich den Ausdruck nicht - da hat er wirklich etwas Selbstdarstellerisches, so ein "Schaut, wie international und hip und cool ich bin, faaaancy!". Ich würde ihn darum nicht verwenden, aber ich würde ein Buch auch nicht wutentbrannt in die Tonne schmeißen, wenn jemand dort so spricht. Verständlich als "eine Form der Zustimmung" ist die Wendung allemal! Als Kind kennt man ja noch sehr viele Wörter und Ausdrücke nicht, da kommt's auf eine Sache mehr oder weniger nicht an.

    Ich glaube, ich als Autorin hätte eher Angst, dass der Ausdruck noch "zu frisch" ist und keiner weiß, wohin er sich entwickelt. Ob er in fünf Jahren voll normal ist, pseudocool oder schon wieder komplett outdated (sorry, immer wenn ich an die Person von oben denke, fange ich selbst an, ständig Anglizismen einzustreuen).

  • Ich habe auch sehr gelitten, als sie mir versichert hat, dass das Wort "Tannenbaumverpackungstonne" für 8 jährige Leser zu lang ist. #rolleyes Und ich will eigentlich nicht einsehen, dass ich das Wort "beglitzern" nicht verwenden darf. ;)

    Ich kann Dir versichern, dass es 8-jährige Leser gibt, die nur lesen, wenn sie solche Wörter entschlüsseln können. - Sparsam dosiert und schön bildhaft.

    Und "beglitzern" in gesprochener Sprache fände ich ok, nicht von der Erzählerin.

    Ansonsten ist das doch gerade das Schöne an Sprache - das damit Spielen.

    Und wenn die Autorin das falsch (völlig objektiv, schon klar, oder?) macht, lese ich halt eine, die das richtig macht.

    Und für jemand anderen ist richtig und falsch halt genau invers.


    FWIW: "fein damit sein" ist nicht norddeutsch. Ich finde es grottig. Genau wie Sinn machen oder am Ende des Tages.

    Ohnezahn: Behalte bitte die Reaktion an die Lektoren bei. - Lesen soll doch bilden und den Horizont erweitern. Wie soll das gehen, wenn da nur Bekanntes neu verquirlt wird?

  • Ich kenne eine Unter-Dreißigjährige aus dem Süden Deutschlands, die ihre Rede ständig random mit Begriffen wie fancy, nice und eben "da bin ich fein mit" spickt, und in dem Kontext mag ich den Ausdruck nicht - da hat er wirklich etwas Selbstdarstellerisches, so ein "Schaut, wie international und hip und cool ich bin, faaaancy!".

    Als jemand, die Mitte 40 und gar nicht international und fancy ist, das aber auch tut, verrate ich mal: Es gibt Leute, bei denen passiert das einfach, dass sie ALLES, was ihnen sprachlich so übern Weg kraucht, ohne einen bewussten Gedanken daran im eigenen Sprachgebrauch mitverwursten.
    Ich fange auch immer sofort an, Dialekte zu nutzen, wenn um mich herum so gesprochen wird, obschon mitr das sogar peinlich ist.
    Räudige Hilflosigkeit meinerseits.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Ich habe auch sehr gelitten, als sie mir versichert hat, dass das Wort "Tannenbaumverpackungstonne" für 8 jährige Leser zu lang ist. #rolleyes Und ich will eigentlich nicht einsehen, dass ich das Wort "beglitzern" nicht verwenden darf. ;)

    Ist es nicht.
    Und wie sollte man beglitzern beschreiben, ohne das Wort beglitzern zu verwenden?

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Für mich eingedeutschte Umgangssprache, keine Schriftsprache. In einem Buch würde es mir eher negativ auffallen.

    Hier schließe ich mich an. Die Erzählstimme in Umgangssprache finde ich unglücklich.

    (Aber ich fand viele Kinderbücher sprachlich nicht besonders ansprechend und habe meinen Kindern nur wenig vorgelesen.)

  • Ich habe mich nicht durch alle Seiten gelesen, vielleicht wurde es ja schon gesagt, aber ganz grundsätzlich ...

    Ich finde es überhaupt nicht schlimm, wenn in Kinderbüchern Wörter oder Phrasen drinstehen, die einer Erklärung bedürfen.
    Im Gegenteil!!

    Ich erinnere mich daran, wie viel ich dadurch gelernt habe (Wortschatz, Sprachgefühl), dass das in meinen Kinder- und Jugendbüchern früher eher die Regel als die Ausnahme war, dass ich über manches nachdenken oder es nachschlagen/nachfragen musste.
    Heute kommt es mir so vor - und das mag subjektiv und "früher war alles besser sein" - als hätte sich das krass geändert und Sprache würde vor allem, aber nicht nur, in KiJu-Büchern immer einfacher und "gleicher" werden.

  • Ohnezahn ich nehme freundlicherweise einfach mal an, dass du das nicht in dem schrecklich aufmerksamkeitsheischenden Tonfall machst, den diese Person ostentativ vor sich her trägt. Dafür klingst du hier im Forum viel zu nett! ;)

    Ich erinnere mich an so einige Ausdrücke und Konzepte, die ich als Kind einfach nicht kannte und nicht verstand - manchmal hat genau das den Reiz des Buches ausgemacht. Man muss es den Kindern auch nicht zu einfach machen!

    (Ich war schon fast erwachsen, als ich verstand, das das "sooft" in meinen Ausgaben der Kinder von Bullerbü einfach nur "so oft" bedeutet. Ich hatte es immer gelesen wie englisch soft, nur länger, hatte keine Ahnung, was das bedeutet und es war mir eigentlich auch egal. "Wird wohl irgendwas Schwedisches sein, die haben ja auch so komisches Geld da, eine Krone = 100 Öre, hihihi!")

  • Verstehen ja, gehört eigentlich hier noch nie. Nicht mal von Tochter, die ja die meiste Zeit in den USA lebt, aber die würde in dem Fall entweder ein geläufiges deutsches Pendent oder gleich den englischen Ausdruck verwenden.

  • Nona es heisst, du bist das in Schuld, nicht entschuld :D

    cool, den Ausdruck habe ich solange nicht mehr gehört.

    Fairy***tale Tannenbaumverpackungstonne - das ist ein supercooles Wort! Natürlich weiss ich sofort genau, was du meinst! Und wüsste gar nicht, wie man das sonst so eindeutig und einfach ausdrücken kann - man bräuchte ja einen ganzen Satz mit Nebensatz "so ein Trichter mit einem Netz drauf, durch den man einen Weihnachtsbaum schiebt, und das Netz wird dabei über den Baum gezogen - dann kann man ihn leichter transportieren" 8o

    Ja, genau. Ich habe es gestrichen und stattdessen beschrieben.

    Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt.

    (Mahatma Ghandi)

  • Ich habe auch sehr gelitten, als sie mir versichert hat, dass das Wort "Tannenbaumverpackungstonne" für 8 jährige Leser zu lang ist. #rolleyes Und ich will eigentlich nicht einsehen, dass ich das Wort "beglitzern" nicht verwenden darf. ;)

    Ist es nicht.
    Und wie sollte man beglitzern beschreiben, ohne das Wort beglitzern zu verwenden?

    Ohnezahn, dein Ernst? Du meinst, meine Tannenbaumverpackungstonne darf wieder rein? 8o

    Also, das Wort "beglitzern" gibt es nicht (Sagt meine Lektorin). Darum musste ich das streichen und umschreiben. (Wobei ich ja der Meinung bin, dass es das Wort sehr wohl gibt. Immerhin habe ich es ja geschrieben und finde es auch wunderschön! :D )

    Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt.

    (Mahatma Ghandi)

  • Das stimmt. Ich kann mich auch daran erinnern, dass es eine tolle Herausforderung war, so lange Wörter zu lesen. Das hatte was von rätseln. Und ich habe auch so einiges nachgeschlagen. Oder nachgefragt. Und die neu "erlernten" Wörter dann natürlich danach in allen möglichen und unmöglichen Situationen selbst benutzt. #super

    Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt.

    (Mahatma Ghandi)

  • Ich habe auch sehr gelitten, als sie mir versichert hat, dass das Wort "Tannenbaumverpackungstonne" für 8 jährige Leser zu lang ist. #rolleyes Und ich will eigentlich nicht einsehen, dass ich das Wort "beglitzern" nicht verwenden darf. ;)

    Ist es nicht.
    Und wie sollte man beglitzern beschreiben, ohne das Wort beglitzern zu verwenden?

    Ohnezahn, dein Ernst? Du meinst, meine Tannenbaumverpackungstonne darf wieder rein? 8o

    Also, das Wort "beglitzern" gibt es nicht (Sagt meine Lektorin). Darum musste ich das streichen und umschreiben. (Wobei ich ja der Meinung bin, dass es das Wort sehr wohl gibt. Immerhin habe ich es ja geschrieben und finde es auch wunderschön! :D )

    Ja, eben.
    Und Sprache verändert sich, Worte sind nicht existent oder nicht existent - sie entwickeln sich. Jemand denkt sie sich aus und manche gehen in den Sprachgebrauch der Menschen über. Und landen dann auch im Duden.

    Ich glaube ja, dass zB der Weihnachtosaurus vor allem so erfolgreich (und so gut) ist, weil Tom Fletcher keine Ahnung hatte, wie man ein Kinderbuch schreibt, was man alles darf oder nicht darf.
    Die Tannenbaumverpackungstonne könntest du mit einem Bindestrich lesbarer machen. Tannenbaum-Verpackungstonne. Sprachlich nicht 100% tacko, macht es Kindern aber leichter.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!