Umfrage: kennt bzw. versteht ihr diese Formulierung?

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  • Umformuliert: „Daran bist Du schuld“

    "Er ist das in schuld" bedeutet "Daran bist Du schuld"? Wäre ich niemals drauf gekommen.

    Dabei ist weder Ostwestfalen noch das Münsterland sehr weit weg von meiner Heimat und ich kann mich nicht daran erinnern, dort jemals Verständigungsprobleme gehabt zu haben (in anderen deutschen Redionen allerdings durchaus).

    Was es nicht alles gibt...

    Ich habe das noch nie geschrieben gesehen, glaube ich, da ich es auch als Kind schon als Umgangssprache empfunden habe. Aber sehr erhellend: ich habe es weiter vorne als: „du bist das entschuld“ geschrieben, und weil es immer vernuschelt (nschuld) gesprochen wird, geglaubt, dass es so heißt.

    Aufgewachsen im Münsterland 😊

    Nona mit großer (03) und und kleiner (05) Tochter und kleinem Sohn (2008 )

  • Ich kenn die Formulierung nicht. Aber:

    "Du bist das entschuld" klingt für mich viel verständlicher und logischer als "Du bist das in Schuld"


    Ersteres klingt für mich eindeutig nach "Du bist dafür entschuldigt" (also z.b. "X ist fürs Training heute entschuldigt, der hat einen Arzttermin"


    Zweiteres klingt für mich am ehesten nach "auch wenn er so aussieht, der ist kein Engelchen sondern ein Bengelchen". Aber auch nur im entsprechenden Kontex (also z.b. als Antwort auf den Satz "der sieht aus wie ein Engelchen "

    Ansonsten klingt es für mich einfach nach Wortkuddelmuddel .


    Er ist daran/dran schuld dagegen ist verständlich.

    Wenn das nie geschrieben gesehen wurde: meint der Satz vielleicht das und soll im Dialekt z.b. "Er ist darin schuld" heissen? Daran = darin kann ja Dialekt sein.


    Gibts da nen Beispielsatz wo man den Kontext raushört?

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Hallo,

    "Er ist das in schuld" habe ich bisher noch nie gehört oder gelesen. "Etwas in ... sein" kenne ich als sehr umgangssprachlichen Vergleich. "Das ist der Topf in groß" (das ist der gleiche Topf, nur größer), "Das ist Onkel Franz in klein" (Wenn das Kind Onkel Franz extrem ähnelt". Aber in Bezug auf "schuldig an etwas sein" ergibt diese Formulierung für mich keinen Sinn.

    Also ist es vermutlich eine regionale Wendung oder etwas, was sich aus einem Verhörer raus entwickelt hat. Wir haben z.B. familieninterne Wendungen, die aus Kindermund entstanden sind, die es eigentlich nicht gibt.

  • Hallo,

    "Er ist das in schuld" habe ich bisher noch nie gehört oder gelesen. "Etwas in ... sein" kenne ich als sehr umgangssprachlichen Vergleich. "Das ist der Topf in groß" (das ist der gleiche Topf, nur größer), "Das ist Onkel Franz in klein" (Wenn das Kind Onkel Franz extrem ähnelt".

    Genau so kenn ichs auch

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  • Hallo,

    „Fein mit etwas sein“ kenne und verstehe ich, aber ich weiß nicht, ob aus deutschen Filmen oder ob mir die Formulierung nur durch das Englische bekannt ist und mein Kopf sie einfach überträgt. IRL habe ich sie glaube ich noch nie gehört, zumidenst nicht bewusst.

    Die „fein damit sein“-Formulierung fällt für mich in die gleiche Kategorie wie etwa „XY war am … machen“ oder „tun“. Also „Paul war gerade am Hausaufgaben machen, als es klingelte“, „Ich tu noch schnell meinen Ranzen wegstellen ehe ich komme“. Etwas, was vielleicht manche Kinder im Alltag sagen, was für mich aber nicht in „Buchsprache“ passt. Ich wäre schon irritiert, wenn ich das (vor)lesen würde und würde denken, da hätte sich jemand beim Übersetzen nicht allzuviel Mühe gegeben. Als wörtliche Rede von jemandem, bei dem man damit einen bestimmten Charakter unterstreichen will, würde es vielleicht gerade noch gehen, im Text als solchen, fände ich es ziemlich seltsam.

    Aber Sprache ändert sich und ich bin ja nun auch wirklich nicht mehr das Zielpublikum für Kinder- und Jugendbücher.

    Bei der Harke und dem Frosch kommt es für mich sehr auf Tonfall und Kontext an. ob es eher kumpelhaft oder unfreundlich gemeint ist. Beides ist auf jeden Fall möglich. Wobei es beim Frosch tendenziell eher in Richtung "zeigen, wer bei einer Sache recht hat, wers besser kann" geht und bei der Harke eher um "Dem wer ichs zeigen", "Der wird schon noch sehen, dass ich mir das nicht gefallen lasse", "Der werd ich zeigen, was sie davon hat".

    Dieses "etwas AM machen sein, z.B. Der Hund war am fressen" ist eine Formulierung, die hier im Kölner Raum total normal ist. Aber ich achte darauf, dass die Kinder es zumindest in der Schule nicht so schreiben, weil es in meinen Augen in der Schriftsprache nichts zu suchen hat. Ich muss aber zugeben, dass meine Freundin und ich es beide nicht leiden können, wenn wir es hören und meistens darauf reagieren, indem uns ein "Ja, ja, und draußen ist ein Pferd am stehen" rausrutscht. Die Kinder kennen diesen Tick von uns mittlerweile. :D


    Das mit der Harke ist für mich eher aggressiv angehaucht und fühlt sich wie Rache an. Ich glaube, in einem Kinderbuch würde es mich stören (aber an den Rabe Socke Büchern stört mich eh so einiges!). Ich glaube, meine Kinder kennen diese Redewendung gar nicht. Die Frosch und Locken Sache kennen nur Pippa und ich, weil sie mal ein Chemiebuch mit dem Titel hatte. Ansonsten ist das hier kein geläufiger Begriff.

    Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt.

    (Mahatma Ghandi)

  • Hallo,

    "Er ist das in schuld" habe ich bisher noch nie gehört oder gelesen. "Etwas in ... sein" kenne ich als sehr umgangssprachlichen Vergleich. "Das ist der Topf in groß" (das ist der gleiche Topf, nur größer), "Das ist Onkel Franz in klein" (Wenn das Kind Onkel Franz extrem ähnelt". Aber in Bezug auf "schuldig an etwas sein" ergibt diese Formulierung für mich keinen Sinn.

    Also ist es vermutlich eine regionale Wendung oder etwas, was sich aus einem Verhörer raus entwickelt hat. Wir haben z.B. familieninterne Wendungen, die aus Kindermund entstanden sind, die es eigentlich nicht gibt.

    das "in schuld sein" ist auf jeden Fall eine umgangssprachliche regionale Wendung. In meiner Kindheit war das sehr normal und viel genutzt - wurde aber in der Schule dann oft korrigiert "in schuld gibt es nicht, sondern nur Unschuld - und das hier ist das Gegenteil!!!"

    Etwa so normal (und in anderen Regionen genauso unverständlich) wie: "das Fenster/die Tür ist los" statt ....ist offen, im Extremfall sogar "das Geschäft hat los" statt "... hat geöffnet". :D

  • Hallo,

    "Er ist das in schuld" habe ich bisher noch nie gehört oder gelesen. "Etwas in ... sein" kenne ich als sehr umgangssprachlichen Vergleich. "Das ist der Topf in groß" (das ist der gleiche Topf, nur größer), "Das ist Onkel Franz in klein" (Wenn das Kind Onkel Franz extrem ähnelt". Aber in Bezug auf "schuldig an etwas sein" ergibt diese Formulierung für mich keinen Sinn.

    Also ist es vermutlich eine regionale Wendung oder etwas, was sich aus einem Verhörer raus entwickelt hat. Wir haben z.B. familieninterne Wendungen, die aus Kindermund entstanden sind, die es eigentlich nicht gibt.

    das "in schuld sein" ist auf jeden Fall eine umgangssprachliche regionale Wendung. In meiner Kindheit war das sehr normal und viel genutzt - wurde aber in der Schule dann oft korrigiert "in schuld gibt es nicht, sondern nur Unschuld - und das hier ist das Gegenteil!!!"

    Etwa so normal (und in anderen Regionen genauso unverständlich) wie: "das Fenster/die Tür ist los" statt ....ist offen, im Extremfall sogar "das Geschäft hat los" statt "... hat geöffnet". :D

    Das erinnert mich an die hier übliche Formulierung: "Ich gehe nach dem Arzt" statt "Ich gehe zum Arzt". Im kölschen Dialekt ist das total okay für mich, aber wenn das jemand ohne Dialekt so sagt, kräuseln sich mir die Fußnägel! #angst

    Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt.

    (Mahatma Ghandi)

  • Dieses "etwas AM machen sein, z.B. Der Hund war am fressen" ist eine Formulierung, die hier im Kölner Raum total normal ist.

    Ist für mich (Schweizerdeutsch) auch völlig normal.

    "Ich bin am Klavier spielen" ist eine etwas andere Aussage als "ich spiele Klavier". Wieso vermeiden, ist halt eine andere Verbform? #confused

  • Dieses "etwas AM machen sein, z.B. Der Hund war am fressen" ist eine Formulierung, die hier im Kölner Raum total normal ist.

    Ist für mich (Schweizerdeutsch) auch völlig normal.

    "Ich bin am Klavier spielen" ist eine etwas andere Aussage als "ich spiele Klavier". Wieso vermeiden, ist halt eine andere Verbform? #confused

    Ich hab das hier auch schon gehört.. "Ich bin grade am Kochen". Aber eher selten, in der Regel heißt das hier "Ich bin grade beim Kochen".

    Aber ich kram grade in meinem Gehirn. Im Deutschunterricht gibts doch ne Zeit, die sagt dass ne Handlung grade im Moment passiert. Sowas gibts also ganz offiziell. Wie heißt der Satz dann denn richtig? Ich komm grade nicht drauf.

    In der Vergangenheit glaub ichs zu wissen, da heißt es doch "Ich kochte gerade, als das Telefon klingelte". Oder? Aber Gegenwart? Nur "ich koche?" Das wär ja missverständlich, kann ja auch sein dass man das einfach gern/beruflich/.... macht.

    In Franken stopfen wir einfach in den Satz ein "grad" rein, aber das wird eher auch nicht die offizielle deutsche Version sein. #gruebel

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • "Ich bin am Klavier spielen" ist eine etwas andere Aussage als "ich spiele Klavier".

    In Bielefeld heißt das "ich bin Klavier am spielen". Von dort kenne ich auch "Das ist dem sein Klavier", und wenn jemandem etwas missglückt, dann "ist der in schuld" = ist es seine Schuld, er trägt dafür die Verantwortung und muss um Entschuldigung bitten. Verstehst Du das alles nicht, dann kommst Du nicht aus Bielefeld und musst dort mit der freundlichen Frage rechnen "wo kommst du denn wech?"

    Aber das hat mehr mit dem Dialekttest zu tun als mit literarischen Fragen.

    ich will bürokratische soziale Politik von der SPD, patriarchalische christliche Politik von der CDU, konservative Umwelt- und Menschenrechtspolitik von den Grünen, kapitalistische liberale Politik von der FDP sehen, das wären die wirksamsten Mittel gegen Extremismus und Populismus in Deutschland.

  • Solid Ground , in meinem Dialekt wäre "ich bin am Kochen" richtig. "Ich bin beim Kochen" sagt niemand. Und die Vergangenheitsform gibt es eh nicht im Schweizerdeutsch, es wäre also "ich bin am Choche gsi" (ich bin am Kochen gewesen) #freu. Sprache ist toll!

  • "Ich bin am Klavier spielen" ist eine etwas andere Aussage als "ich spiele Klavier".

    In Bielefeld heißt das "ich bin Klavier am spielen". Von dort kenne ich auch "Das ist dem sein Klavier", und wenn jemandem etwas missglückt, dann "ist der in schuld" = ist es seine Schuld, er trägt dafür die Verantwortung und muss um Entschuldigung bitten. Verstehst Du das alles nicht, dann kommst Du nicht aus Bielefeld und musst dort mit der freundlichen Frage rechnen "wo kommst du denn wech?"

    Aber das hat mehr mit dem Dialekttest zu tun als mit literarischen Fragen.

    Das ist ja witzig. Ich bin in Bielefeld geboren und aufgewachsen (also so 20 Jahre dort gelebt) und kenne nicht eins davon. Also natürlich schon mal alles gehört, aber nicht dort und es ist auch nicht in meinem Sprachgebrauch. Das "ich bin am" und "dem sein" hört sich auch ganz schlimm falsch an 🙈

  • OT Wo wir bei seltsamen Formulierungen sind: Meine Kinder sagen beide so Sätze wie "Gib mir mal die rot" wenn sie "Gib mir mal den roten Stift" meinen. Das tut meinen Ohren bis heute sehr weh. Kennt das wer? Ist das auch regional?