Falls es sich irgendwie ausgeht - was soll das heißen?

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  • Hallo liebe Raben,


    dieser Satz fällt hier im Rabendorf des Öfteren und ganz ehrlich: Ich kann damit nichts anfangen #schäm

    Ist das Dialekt? Ist das regional? Was will man damit sagen?

    Ich kenne den so nicht (außer halt vom Rabendorf) und auch keine Menschen, die das so im Gespräch sagen.

    Erklärt ihr mir das?


    Liebe Grüße

    Wir mit dem großen M #female (08/09), dem kleinen M #female (02/12) und der Zusatztochter #female (09/04)

  • Also ich verwende das tatsächlich auch gesprochen abundzu. Hab das von meinem Mann übernommen, der aus Sachsen stammt - evtl Dialektsache?

    Gemeint ist, „wenn ich es irgendwie schaffe und die Rahmenbedingungen es zu lassen“

    Beispiel: Wenn es sich irgendwie ausgeht, komm ich morgen vorbei und hole die Schuhe ab. Meint: wenn ich irgendwo zwischen drin / auf dem Weg noch Zeit habe, hole ich die Schuhe ab; wenn es zu stressig wird, dann nicht.

  • Das ist österreichisch und schlecht bzw. je nach Kontext zu übersetzen.

    Hat man ein Stück Stoff übrig, kann man sich daraus noch einen Rock nähen, falls es sich ausgeht (also wenn der Stoff ausreicht).

    Oder man kann sich nach der Arbeit noch kurz mit jemandem treffen, falls es sich vor dem Abendessen noch ausgeht (also wenn noch genügend Zeit ist).

    Edit: ah, auch in Sachsen gebräuchlich. Vermutlich sagt man das dann auch mancherorts in Bayern - wo ich lebe, eher nicht.

  • Mein Sohn sagt da so,er hat Freunde in Österreich und vielleicht da übernommen.

    Ich kenne das so tatsächlich auch nicht.

    Was bleibt, sind die Erinnerungen...
    schlaf gut, schlaf ruhig
    Ich werde dich nie vergessen und immer vermissen

    1976-2003-2013

    »Das Staunen ist der Anfang der Erkenntnis.«
    ― Platon

  • "sich ausgehen" - hätte ich als typisch österreichisch gesehen.

    übersetzen würde ich es oft mit "falls ich es schaffe" (aber nicht notwendigerweise mit Anstrengung verbunden) oder besser noch "falls die zeitlichen/räumlichen/monetären/geistigen/sonstigen Ressourcen ausreichen".

    Als Beispiel kann ich sagen "kaufst du bitte eine Packung Müsli" - Darauf antwortet mein Mann auf dem Heimweg "Wenn es sich ausgeht." und meint damit, wenn er noch vor Ladenschluss da ist. Mein Sohn, den ich einkaufen schicke könnte damit auch sagen "Falls am Ende der Einkaufsliste noch Geld dafür übrig ist." und da er mit dem Fahrrad fährt kann es aber auch heißen "Falls noch Platz im Rucksack" ist.

    es kann um was wichtiges gehen - also eine bessere Note geht sich dieses Jahr nicht aus - oder um etwas profanes: der Faden geht sich aus - reicht bis zum Ende des Werkstücks.

  • Herzlichen Dank euch allen, dann ist es regional bedingt und in fast ganz Deutschland eher unüblich...


    Und wenn ich jetzt noch zugeben darf: Der Satz hört sich so falsch an #schäm

    Wir mit dem großen M #female (08/09), dem kleinen M #female (02/12) und der Zusatztochter #female (09/04)

  • Lustig, dass Du das fragst, denn mir begegnet diese Wendung seit ein paar Wochen im Alltag, während ich sie vorher noch nie gehört hatte (im Kontext fand ich es aber immer verständlich).

    Meine Theorie: Es wird neuerdings auch von (nicht im Dialekt heimischen) Leuten benutzt, die viel online/auf social media unterwegs sind. Das ist mir bei anderen Wendungen auch schon aufgefallen - die werden möglicherweise von einigen dort ganz normal genutzt, von anderen dann als exotisch und hip bzw. als Internet-Slang wahrgenommen (statt als dialektal) und dann aus diesem Grund ebenfalls verwendet. So entsteht eine neue Art von Sprache der kosmopolitischen Internet-Bewohner:innen. Und ich stehe daneben und tue so, als würde ich alles verstehen, damit keiner merkt, wie abgehängt ich bin :D

    Gruß

    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

  • Auf Social-Media ist mir der Satz noch nicht wirklich aufgefallen ( wird sich ab heute sicher ändern 😅)

    aber sonst gehört das zu meinem ganz normalen Sprachgebrauch (Niederbayern)

  • Ist hier in Oberbayern auch eine ganz gebräuchliche Redewendung.

    Unterschreib. *Und wundert sich, dass es da, wo sendlingerin lebt, “eher nicht” gebräuchlich sein soll. *

    Ich verstehe es, wende es aber selbst niemals an, obwohl ich Dialekt spreche. Ich muss da mal aktiv aufpassen, ob es im Freundes- und Kollegenkreis verwendet wird.
    Wenn ich den Ausdruck höre, erscheint vor meinem inneren Auge ein aufgeregter österreichischer Sportkommentator, der „Geht sich des noch aus? Jaaaa, des geht sich noch aus!!“ ruft, weil der österreichische Slalomfahrer ganz knapp als Erster ins Ziel fährt. Der Ausdruck beinhaltet also immer auch ein bisschen das mögliche Scheitern,

  • Das ist österreichisch und schlecht bzw. je nach Kontext zu übersetzen.

    Hat man ein Stück Stoff übrig, kann man sich daraus noch einen Rock nähen, falls es sich ausgeht (also wenn der Stoff ausreicht).

    Oder man kann sich nach der Arbeit noch kurz mit jemandem treffen, falls es sich vor dem Abendessen noch ausgeht (also wenn noch genügend Zeit ist).

    Edit: ah, auch in Sachsen gebräuchlich. Vermutlich sagt man das dann auch mancherorts in Bayern - wo ich lebe, eher nicht.

    nicht nur österreichisch, in meinem Dialekt (niederbayerisch) sagt man das auch, und auch hier im Münchner Raum Richtung Regensburg/Landshut ist es sehr gebräuchlich

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    Wunder 1: 07

    Wunder2: 11

  • Ich kenne das aus Österreich, als ich in Wien gelebt habe hat das jeder immer gesagt und ich habe es übernommen, weil es finde ich im Deutschen nichts gibt, was es genau so gut ausdrückt :)

    Es heißt wie andere schon gesagt haben sowas wie "es klappt" oder"es passt"

    "Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich
    im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte
    und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern." Thich Nhat Hanh