Hallo,
simples Beispiel - zwar nicht Thüringen, aber knapp daneben...
In meiner Stadt (mittelgroße Großstadt) gibt es aktuell tatsächlich weniger Kinder als früher. Aber viele Leute schimpfen darüber, dass die Klassen von Kindern, die noch kein Deutsch können "überflutet" werden und darum die Unterrichtsqualität und auch das soziale Miteinander leidet. Mein Gefühl ist, das dies nur an wenigen Stellen, da aber geballt so ist.
Und was ist der logische Schluss?
Die Bedingungen in den Kindergärten verbessern und die frei vorübergehend gewordenen Kapazitäten nutzen, um Kinder mit einem besseren Betreuungsschlüssel und besseren räumlichen Möglichkeiten besser begleiten und auch auf die Schule vorzubereiten? in Kindergärten und Schulen sinnvolle Sprachförderangebote machen? Den Personalschlüssel so gestalten, dass man die teilweise auch auftretenden sozialen Schwierigkeiten (die sich nicht wegreden lassen) besser auffangen könnte? Immerhin haben wir einen der schlechtesten Betreuungsschlüssel bundesweit.
Ach wo, warum sollte man...?
Man schließt statt dessen lieber Kindergärten (obwohl die, die Ahnung haben, fest der Meinung sind, es werden demnächst auch wieder mehr Kinder in der Stadt... aber dann kann man ja immer noch jammern und schimpfen und behaupten, diese und jene nehmen "unseren" Kindern die Plätze weg... )
Man könnte fast auf die Idee kommen, dass den hier leider ebenfalls braun-schwarz-dominierten Verantwortlichen eine gute Integration/Inklusion der Kinder in den Kindergärten und Schulen gar nicht wichtig wäre. Würde dann doch eines populistische Argument zum Thema Nummer 1 entfallen...