alte Wörter. die man im Alltag nicht mehr hört

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  • Das Kredenzsche erbst du mal von der Goti...

    Versteht das wer?


    Also meine Worte mögen Dialekt sein, aber da ich sogar an in meiner Heimat wieder unterrichte und die Kinder trotzdem staunen, scheinen die Worte auch hier aus der Mode gekommen zu sein.

    Jeder eben nach seiner Fasson... (oder wie würde man das schreiben?)

    Kredenz - Schrank mit Aufsatz und Glastüren (stand in Omas Wohnzimmer) , ähnlich wie ein Buffet. Hätte ich sprachlich jetzt aber nicht nach Mittelhessen sondern nach Thüringen verortet, da lebte meine Oma.

    die Goti, auch Gote, Gode, Gotte, "Tante Gotchen" - Patin.

    Fasson würde ich franz. schreiben Facon (c cedille, kann meine Handytastatur nicht).

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

  • Necessaire (für Kulturbeutel)

    On topic: Portemonnaie sagt irgendwie niemand um mich herum mehr.

    Necessaire und Portemonnaie ist beides in der Schweiz üblich. Falls ihr es vermisst. Als mir "Kulturbeutel" für Necessaire das erste Mal begegnet ist, dachte ich, das sei ein Witz. :D

    "Schoss" für Rock schrieb jemand am Anfang, ich kenne es von meiner Grossmutter für Schürze.

  • Portemonnaie gehört hier zur Alltagssprache bei uns und bei den Mädels.

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

  • Hallo,

    hier geht man mit dem Ranzen in die Grundschule und darin ist unter anderem das Federkästchen oder Federmäppchen bzw. die Federmappe. Auch heute noch.

    Necessaire kenne ich zwar, hab es aber nie selbst benutzt. Kulturtasche oder Kulturbeitel oder eigentlich eher Waschtasche und Nagelset (für Nagelschere und Feile).

    "Necessaire" klang für mich als Kind immer ganz gruselig, so nach altem Ledermäppchen mit klemmendem Reißverschluss, aus dem irgendwelche alten Tanten nett gemeint eine Nagelfeile herausholten, mit der aber schon x Leute ihre Nägel gefeilt haben, um meine Finger damit zu bearbeiten...

    Die Godi ist die Patin, oder? Und unter dem Kredenzsche stelle ich mir das vor, was hier "Buffet" oder Anrichte genannt wird, allerdings nur ein halbhoses, ohne Aufsatz.

  • Man sagt hier auch Mäppchen statt Etui, also für das Ding in das die Stifte kommen.

    Für mich ist das eine Federtasche, für meine Kinder glaube ich auch eher Mappe/Mäppchen. Etui dafür habe ich noch nie gehört. Ist vermutlich genau so regional wie es offenbar bei der Schultasche/Ranzen/... ist.

  • Necessaire (für Kulturbeutel)

    Das ist bei uns noch ein ganz normales Alltagswort, allerdings für dieses Set mit Nagelschere, Feile und evtl Knipser.

    so benutzt es mein Mann auch.

    Ich war ganz erstaunt es als Synonym für Kulturbeutel zu lesen.

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

  • Interessant, ich dachte immer das Bezieht sich auf die Überquerung eines Flusses namens Rubikon durch Julius Caesar.

    So kenne ich die Geschichte auch.

    https://www.geo.de/geolino/redewe…-ueberschreiten

    Richtig, das hat doch mit Steiner nix zu tun. Ich bin auch steinerlos aufgewachsen

    Richtig - nur hat Steiner den Begriff Rubikon für etwas anderes verwendet und wenn man sich mit Steiner beschäftigt hat, denkt man vielleicht eher daran, zumal es in der ursprünglichen Bedeutung eben auch nicht mehr so oft verwendet wird heutzutage. Ich musste auch 2x nachdenken, wie ich den Begriff eigentlich ursprünglich kannte, nachdem ich mich in den letzten Jahren immer mal wieder (kritisch) mit Steiner beschäftigt hatte.

  • Klar ist es das Portemonnaie. Und "Mach keine Fisematenten" hab ich viel zu oft gehört um es zu vergessen.

    Rubikon - Cäsar, in meiner Welt zumindest. Werde mich weiterbilden!

    Godi oder Gotte kenne ich, hab schließlich Heidi gelesen, ist aber hier total unüblich.

  • Danke für die Necessaire - Anekdoten!

    "Unser wahres Zuhause ist der gegenwärtige Augenblick. Wenn wir wirklich
    im gegenwärtigen Augenblick leben, verschwinden unsere Sorgen und Nöte
    und wir entdecken das Leben mit all seinen Wundern." Thich Nhat Hanh

  • Ich hab hier eine Kredenz stehen, uralt und renoviert #love mein liebstes Möbel

    Leilach für Bettlaken

    Strangerln für Stangenbohnen

    Paradeiser für Tomaten

    Alen für Eier

    Pinockel für Einaugenglas

    Durchschlag für Sieb

    Labn (Vordere und Hintere) für Flur in grossem Haus

    Schultasche für Ranzen

    Federpennal für Federmäpchen

    Vorlagen für Binden

    Thermophor für Wärmflasche

    Randen für Rote Rüben

    Kabinett für sehr kleinen Raum


    Viele Wörter fand ich garnicht alt, weil wir sie verwenden...Necessaire, Trotoir, Plafont, ausweissigen, kamoot, blümerant, klamüsern, Vettel, ausfieseln, siedeln, Putzerei, strawanzen, stierzeln, Grattler, Humpen, ratzeputz, Backrohr, ..

  • Termophor und Kabinett sind bei uns noch Standardausdrücke. Die Paradeiser werden allerdings langsam durch Tomaten ersetzt, genau wie die Erdäpfel durch Kartoffeln. Vor allem bei der jüngeren Generation

  • Pfühl

    "...in die Kissen und die Pfühle, denn man liegt nicht gerne kühle." :D (Max und Moritz, Intro)

    Necessaire hat eine vornehme Tante gesagt, bei uns hieß das Waschbeutel. Und ich dachte als Kind, bevor ich den Rubikon überschritten hatte, das schriebe man irgendwie "Nässesehr" oder so (über das Wortende habe ich nie nachgedacht, aber der Anfang war ganz klar), weil man da halt auch nasse Waschlappen hineintut.