medizinische Versorgung im Herbst/ Winter

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern, wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname. Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse. Übrigens: Wir nutzen keine Bots. Der Account wird vom Team, also von echten Menschen, betreut. 😃 Herzliche Grüße das Team von Rabeneltern.org
  • Ich habe heute morgen was geschrieben, wieder gelöscht ... aber ich schreibe das jetzt doch.
    Der Winter kommt. Ich würde JETZT irgendwie versuchen, an alle wichtigen Medikamente zu kommen und die einzulagern. Auch eine Flasche Amoxillin - verschreibungspflichtig, also irgendwie abgreifen und nach Möglichkeit nicht nutzen, sondern aufbewahren.
    Wir hatten es ja nun einige Male, dass plötzlich nichts mehr zu bekommen war, das ist eine Situation, die ich nicht noch mal erleben möchte.

    Nicht falsch verstehen: ich rede nicht von alles weghamstern und nach mir die Sintflut. Aber pro Kind ne Flasche Antibiotikum, falls es im Winter wieder keine gibt, finde ich nicht verwerflich, sondern sehr sinnvoll.

    (Was abläuft, dürft ihr meinem Tierschutzverein spenden #angst )

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Aber das führt doch dazu dass es im Winter keine mehr gibt für die die es brauchen.

    Dann helfen wir uns aus.
    Ich möchte nicht mehr in der Situation sein, dass es nichts mehr gibt. Das ist bei Klopapier witzig, das kann man ersetzen, aber ein dringend benötigtes AB nicht zu bekommen, ist echt bitter.
    Mein Vertrauen aktuell ist dahin, ich sorge lieber vor.
    Kürzlich war NACL nicht lieferbar ... (Auch wenn ich nicht weiß, wie das sein kann, das müsste jede Apotheke machen können.)

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Kürzlich war NACL nicht lieferbar ... (Auch wenn ich nicht weiß, wie das sein kann, das müsste jede Apotheke machen können.)

    steriles NaCl, z.B. für Injektionen.

    Fachlich kann das jede Apotheke. Aber weder Ausrüstung noch Zertifizierung ist in jeder Apotheke dafür vorhanden.

    Ich glaube sogar (wenn ich mich richtig erinnere) dass die Engstelle die Flaschen/Behälter waren, nicht der Inhalt.

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

  • Nicht falsch verstehen: ich rede nicht von alles weghamstern und nach mir die Sintflut. Aber pro Kind ne Flasche Antibiotikum, falls es im Winter wieder keine gibt, finde ich nicht verwerflich, sondern sehr sinnvoll.

    Auch das ist im Grunde hamstern.

    Der Bedarf an Medikamenten wird ja meines Wissens schon am Absatz der Vorjahre kalkuliert, wenn da jetzt jeder auch nur eine Flasche für den Notfall holt, fehlt am Ende ganz sicher etwas, oder? Eiche

    Zumal ja nicht jeder ohne weiteres an ein Rezept kommt. Nasenspray, Fiebersaft, das was frei verkäuflich ist, mag ja noch gehen, aber nichts rezeptpflichtiges.

    Das grundlegende Zeug, also auch den einen Fiebersaft, der hier nur toleriert wird, hab ich immer da, das ist aber Hausapotheke.

  • Dann helfen wir uns aus.

    Also genau das ist doch blöd. Denn die Apotheke muss aushelfen mit dem Medikament, kann das aber nicht, weil es andere zu Hause haben.

    Ich will da keinen moralischen Zeigefinder heben, hamstern tun wir alle mehr oder weniger.

    Aber mir erscheint das total unlogisch. Entweder hamstert man das (aus Gründen die andere halt nachvollziehen können oder eben nicht) und dann darf man das auch so nennen oder man hamstert es nicht, damit es in der Apotheke bleiben kann. Wenn du sagst, du holst es um es anderen zu geben die es brauchen, kannst du es auch in der Apotheke lassen.

  • Ich kann den gedankengang schon total verstehen, auch wenn es natürlich eigentlich doof ist- am Ende hat man es daheim, braucht es nicht und jemand anderes bekommt es dann nicht.

    Aber nachdem wir letztes Jahr eine allergische Reaktion auf ein Antibiotikum hatten und das andere nicht bekommen haben, verstehe ich da echt jeden, der hortet. Das war so scheiße.

  • Ich finde, EINE Flasche für den Ernstfall dazuhaben*, ist nicht hamstern.
    Hamstern ist für mich ein größerer Vorrat.

    *) Und der ist ja nicht unwahrscheinlich, sei es, weil man keinen Termin beim Arzt bekommt, oder kein Medikament in der Apotheke.
    Gerade bei einem AB ist es echt eine furchtbare Situation, wenn man es dringend braucht und einfach nicht bekommt.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Das muss ja niemand rechtfertigen, wie gesagt, ich kann das total nachvollziehen, dass man ein AB daheim haben möchte, aus verschiedensten Gründen. Mir sind andere Dinge wichtig, die ihr vielleicht doof findet. Deshalb schrieb ich, ich will das gar nicht moralisch werten. Ich finde es bloß unlogisch dann zu sagen, wir helfen uns dann aus. Denn entweder habe ich es für mich zu Hause weil ich das zur Sicherheit brauche oder ich lasse es eben anderen.

  • Ich finde, EINE Flasche für den Ernstfall dazuhaben*, ist nicht hamstern.

    Das sehe ich anders. Gerade an ein AB kommt man nur mit rezept - also wenn ein Arzt akuten bedarf feststellt. Das ist bei den allermeisten weniger als "1 pro winter". Wenn man dann pro Kind oder Person eine Flasche zu Hause bevorratet (wie auch immer man da ran gekommen ist), dann steigt der Gesamtbedarf in D auf deutlich mehr als das Doppelte. Das kann nicht funktionieren - so sehr ich es im Einzelfall nachvollziehen kann.

  • Es ist richtig Mist, wenn Medikamente nicht lieferbar sind. Ich möchte aber auch anregen, zu schauen, welche Alternativen es gibt, dann ist man Lieferengpässen auch weniger ausgeliefert und für die Ernstfälle ist dann auch genug da. Ich wüsste nicht, wofür ich Antibiotika, Husten- oder Fiebersäfte usw. bunkern sollte, denn wir haben das hier in all den Jahren noch nie gebraucht. Mit dem schnellen Einsatz von Naturheilmitteln sind wir immer gut gefahren.

  • Das führt doch einfach nur dazu, dass vermutlich reihenweise Antibiotika weggeworfen werden, da sie nicht benötigt werden, während andere mit akutem tatsächlichen Bedarf keins bekommen. Das ist doch wirklich nicht sinnvoll. Klopapier ist auch 10 Jahre haltbar, Medikamente nicht.


    Ich habe fürs eine Kind tatsächlich immer eine Packung Antibiotikum da, da es bei ihr im Zweifel sehr schnell (und nur nach telefonischer Rücksprache) gegeben werden muss. Wenn das genutzt wird gibt es direkt ein neues Rezept.

    Ich werde jetzt aber nicht mehrere Packungen horten, da das doch das ganze System letztlich durcheinander bringt

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Wir hatten es ja nun einige Male, dass plötzlich nichts mehr zu bekommen war, das ist eine Situation, die ich nicht noch mal erleben möchte.

    Das möchte ich auch nicht noch einmal erleben - die letzte Packung eines lebenswichtigen Präparats gegen frischen Herzinfarkt, und zwei Kunden gleichzeitig, die es benötigen. Nicht lieferbar auf absehbare Zeit…

    Die fiebernden Kinder konnten (wir) am Ende doch immer versorgen. Fieberzäpfchen kleinste Stärke hatte dann noch eine Nachbarin. Das andere, schwer kranke Kind hatte von der Anlaufpraxis etwas schon lange nicht mehr lieferbares, und m.E. eh nicht gut geeignetes verordnet bekommen, aber Arzt nicht erreichbar (nur 116117 als Telefonnummer aufs Rezept gedruckt). Die sind ins KH gefahren und ein paar Tage mit i.v.Antibiose geblieben.

    Kürzlich war NACL nicht lieferbar ... (Auch wenn ich nicht weiß, wie das sein kann, das müsste jede Apotheke machen können.)

    Sterile Augentropfen kein Problem - das sind 10ml. Bei größeren Mengen wird es eng. Dafür müssten Verpackungen und Sterilisationsmöglichkeiten (sowie die dazugehörigen Prüfmöglichkeiten) für die großen Mengen gegeben sein. Also: theoretisch kann das jede Apothekerin und PTA, rein praktisch ist das nicht möglich.

    Ich glaube sogar (wenn ich mich richtig erinnere) dass die Engstelle die Flaschen/Behälter waren, nicht der Inhalt.

    Das ist immer wieder ein Problem.

    Der Bedarf an Medikamenten wird ja meines Wissens schon am Absatz der Vorjahre kalkuliert, wenn da jetzt jeder auch nur eine Flasche für den Notfall holt, fehlt am Ende ganz sicher etwas, oder? Eiche

    Man glaubt, dass man die Verfügbarkeit durch die Aufhebung der Festbeträge bzw Rabattverträge erreicht. Aber die Margen sind für die Hersteller einfach zu klein, dazu Rohstoffprobleme (wenn die Inder und Chinesen nicht mehr liefern sind wir dran), so dass keine Flasche übern Durst produziert wird, sondern nur so viel, dass sicher bis zum Ende der Laufzeit jede Flasche verkauft sein wird. Dann wird erst neu produziert. Und mit der Taktik tauchen die Hersteller auch nicht in der Mangelliste des Ministeriums auf.

    ….und so traurig es ist: ab Kindergartenalter sagen alle Eltern „kennen wir schon, haben wir schon gemacht“ wenn ich anbiete, die Zubereitung des Antibiotikums zu erläutern. Das war vor Jahren noch anders. Da waren oft noch späte Grundschulkinder dabei, die nie vorher ein AB hatten.

    Will sagen: wer vorraussichtlich die Buddel eh braucht, möge sie sich ruhig rechtzeitig hinlegen.

  • Hamstern finde ich total ungut, Ausnahme: man ist immunsupprimiert wegen Medis oder Chemotherapie und weiß, was man braucht und dass man es sehr schnell braucht. Es werden viel zu viel und oft falsche AB gegeben. Säfte sind nicht lange haltbar usw.

    Aber gut, so muss es offenbar kommen…

  • Hmmmm, vielleicht hatten wir Glück, aber bisher hab ich meinen Kindern glaube ich noch kein einziges Mal Antibiotika geben müssen. Insofern käme mir auf Vorrat hinlegen echt doof vor.

    Aber wenn sie es dann echt brauchen würden und man bekommt es nicht, ist es ja wirklich blöd.

  • ….und so traurig es ist: ab Kindergartenalter sagen alle Eltern „kennen wir schon, haben wir schon gemacht“ wenn ich anbiete, die Zubereitung des Antibiotikums zu erläutern. Das war vor Jahren noch anders. Da waren oft noch späte Grundschulkinder dabei, die nie vorher ein AB hatten.

    Heisst das, dass Kinder heute öfter Antibiotika bekommen?

  • Ich finde, EINE Flasche für den Ernstfall dazuhaben*, ist nicht hamstern.

    Das sehe ich anders. Gerade an ein AB kommt man nur mit rezept - also wenn ein Arzt akuten bedarf feststellt. Das ist bei den allermeisten weniger als "1 pro winter". Wenn man dann pro Kind oder Person eine Flasche zu Hause bevorratet (wie auch immer man da ran gekommen ist), dann steigt der Gesamtbedarf in D auf deutlich mehr als das Doppelte. Das kann nicht funktionieren - so sehr ich es im Einzelfall nachvollziehen kann.

    V.a. ist ja AB nicht gleich AB. Je nach Bakterium und Ort wos ist brauchste völlig unterschiedliche. Bei ner Blasenentzündung brauchste ein anderes als bei Scharlach oder Mandelentzündung, bei ner schweren Bronchitis nochmal ein Anderes.


    Wenn man aus besonderen medizinischen Gründen (z.b. wenn aus jeder Blasenentzündung ne Nierenbeckenentzündung wird und das praktisch jeden Winter mindestens einmal) sicherheitshalber eins auf Vorrat daheim haben sollte um direkt anfangen zu können wenn nötig, dann sollte man das mit dem Arzt besprechen. Der verordnet dann genau das passende wenn er meint dass es Sinn macht.

    Aber alles Andere sorgt nur für daheim vergammelnde AB und Engpässe bei denen, die dringend brauchen.

    Und sorry, das mit dem "Ich geb Euch ab wenn Ihr braucht" Ohnezahn halt ich für nicht ganz zu Ende gedacht. Du willst es ja für Dein Kind auf Vorrat. Wenn jetzt in vier Wochen jemand hier dringend braucht und keins kriegt - würdest Du Eures tatsächlcih abgeben (so es überhaupt dasselbe ist das benötigt wird, so fängts ja schonmal an) obwohl das bedeutet, dass Du selbst dann den restlichen Winter keine Reserve mehr hast? Wenn tatsächlich ja weil "wenn wirs brauchen kann ich ja nochmal eins besorgen" - warum dann die Notwendigkeit es zu bunkern? Wenn eigentlich doch nein weil "sonst haben wir ja keins wenn wirs brauchen. Erst Ende vom Winter/wenn klar ist dass kein Mangel kommt würden wirs abgeben" ist es nix weiter als vor sich selbst und Anderen rechtfertigen versuchen dass man gar nicht so egoistisch ist wies ausschaut. #weissnicht

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Wenn ich ein Kind hätte, das bisher regelmäßig im Winter ne Mittelohrentzündung bekommen hat und bei dem bisher immer Antibiotikum xy hilft, bzw. andere sogar negative Folgen hatten, würde ich mir nach so einem Ärztedrama schon überlegen eines davon in der Hausapotheke zu lagern. Bei mir helfen auch bestimmte Mittel bei Erkältung am besten und die habe ich zu Hause liegen. Das ist in meinen Augen auch kein hamstern.
    Wir, die vor 10 Jahren das letzte mal ein Antibiotikum in der Familie genutzt hatten, legen uns keines zur Seite für den Fall der Fälle. Das ist doch aber auch gar nicht gemeint hier.

  • ….und so traurig es ist: ab Kindergartenalter sagen alle Eltern „kennen wir schon, haben wir schon gemacht“ wenn ich anbiete, die Zubereitung des Antibiotikums zu erläutern. Das war vor Jahren noch anders. Da waren oft noch späte Grundschulkinder dabei, die nie vorher ein AB hatten.

    Heisst das, dass Kinder heute öfter Antibiotika bekommen?

    Wundert mich ehrlich gesagt. Oder wird jetzt WIEDER mehr AB verschrieben? In meiner Kindheit war ja das absolute AB-Verteilen. Da ist man quasi immer mit nem AB-Rezept aus der Praxis wenn man mit Halsschmerzen oder Blasenentzündung kam, auch ohne Strep-Absrich o.ä.

    Vor einigen Jahren hieß es dann mal, dass die Ärzte viel seltener als früher AB verordnen weil sich rausgestellt hat, dass bei MIttelohrentzündung und unkomplizierten Mandelentzündungen nicht immer eins notwendig ist.

    Von daher kann ich mir dann nur vorstellen, dass entweder tatsächclih die Ärzte WIEDER schneller Ab verordnen (warum? Wunsch der Eltern? Neue Lehrmeinungen?) oder dass sich Krankheiten dies nötig machen wieder mehr verteilen als in der Zeit dazwischen (Scharlach z.B. weil die Kinder zu früh wieder in Kiga geschickt werden/die Eltern zu spät zum Arzt gehen?)


    Fürs Protokoll: Sohni ist jetzt 11 und hatte bisher genau einmal Antibiotika und zwar wegen Scharlach als Kleinkind. Selbst jetzt bei der schweren Grippe inkl Bronchitis usw. gabs für alle nur Hustensaft, SChonung und viel Trinken (und für mich Cortisonspray fürs Asthma).

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Spannend

    Weil Kinder heute öfter krank sind?oder ab öfter und schneller verschrieben werden?