Wie lehrt ihr eure Kinder Zufriedenheit?

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  • ich denke auch, dass es viel die eigene Haltung ist. Wir sind selbst mit wenig zufrieden, genießen die guten Momente und es ist dann einfach Gesprächsthema, was das jetzt für ein Glück ist, wie schön es gerade ist. Vielleicht liegt es daran, dass L. so schwer behindert ist und wir vieles nicht tun können, wie es andere können. Wenn es aber dann mal soweit ist, können wir das als etwas besonderes genießen. Unsere 15 J hat das dadurch vermutlich mitbekommen, denn sie ist oft sehr dankbar, spürt und äußert das auch. Dadurch fällt sie immer mal auf, dass sie sich immer ehrlich bedankt, also nicht mit Geschenk und vielen Worten, sondern in diesem Moment Danke sagen. Das melden mir andere Eltern zurück, dass das schon sehr schön ist.

    Und ich plane bei solchen Aktivitäten das Essen vorher, also entweder wir gehen zu einer Zeit, wenn wir schon gegessen haben oder wir essen tatsächlich geplant dort oder wir gehen danach irgendwohin, wo es auch schön und günstiger ist, oder ich nehme was mit. Aber eine Kleinigkeit dort zu uns zu nehmen, gehört für uns auch oft dazu. Das kann auch ein Kinderpunsch zu zweit sein. Und ich kommuniziere es vorher, damit keine Enttäuschungen aufkommen.

  • Manchmal muß es gar nicht die Wunscherfüllung sein, die zufrieden macht, sondern schon allein, mit dem Wunsch gesehen und gewürdigt zu werden. Oder das Bedürfnis hinter dem Wunsch zu erkennen und zu befriedigen.

    Liebe Grüße von Tikaani (früher: Casa)

  • Nein, ich fühle mich nicht angepiekst wodurch sollte ich das denn?

    Du schriebst "natürlich bekommen Klassenkameraden..." Das klang für mich so, als sei das eben allgemein "natürlich so".

    Ich hab es einfach nicht nur auf eure persönliche Situation bezogen, dass es bei euch nicht so ist dass Klassenkameraden eben nicht mehr Taschengeld bekommen und länger weg fahren.

    Schlicht falsch verstanden.

    Ich schreibe meine persönlichen Erfahrungen und über mein persönliches Umfeld. Manchmal schreibe ich auch davon, was mir Familie oder Freunde so berichten, das steht dann aber dabei.
    Ich schreibe nicht über ein anderes Umfeld oder andere Erahrungen und tatsächlich nicht über ein ganzes Land oder die ganze Welt.
    Dafür bin ich viel zu klein und unwissend, als dass ich der Meinung sein könnte, dass ich weiß, wie es überall so funktioniert. #herzen

  • Ich habe das unglaubliche Glück, sehr genügsame Kinder zu haben - und ich habe keine Ahnung, woher das kommt. So oft, dass sie sagen, sie gehen jetzt da oder da hin und ich antworte, brauchst du noch Geld und es kommt immer "nee, lass mal!" (Mir ist ja lieber, sie gehen mit 3 Euro mehr los, um sich zur Not ein Taxi nach Hause leisten zu können als irgendwo im Graben zu schlafen).

    Eine Sache, bei der zumindest Kind 2 sehr strikt unterwegs ist, Klamotten müssen nachhaltig, bio und sonstwas sein. Möglichst nicht von chinesischen Kindern genäht. Das haut schon ins Geld. Dafür hat er aber auch nur 2 Hosen. Und die neue Winterjacke hat es auch nur angenommen, weil seine Freunde echt massiv gelästert haben, hatte ich schon 100 Mal gesagt, war zu kurz, an den Ärmeln total abgenutzt, dritte Generation vererbt usw. Aber wer hört schon auf Mutti. Andererseits mag ich meine Lieblingsklamotten ja auch.

    Mein Mann und ich haben keine großen Hobbys - ok, ich schon, schwimmen und Steine anmalen, aber wir sind definitiv eher die "Ok. Einmal im Jahr MUSS man wohl neue Sachen zum Anziehen kaufen"- Menschen.

    Ich glaub, ist Glückssache.

  • Ich kann auch nur bestätigen, dass die Einstellung "Glas halbvoll" vs. "Glas halbleer" offensichtlich zum Teil auch echt charakterlich angeboren ist. Während mein Großer immer über den Zaun schaut, ob dort das Gras grüner ist, ist meine Mittlere von Beginn an über das glücklich, was sie hat. Sie vergleicht da viel weniger und schaut auf sich. Bei der Kleinen ist es eine Mischung, mal so, mal so.

    Sicher kann man versuchen, im Rahmen der eigenen Vorstellungen zu "erziehen", aber am Ende muss man einen Weg finden, damit umzugehen. Ich persönlich komme mit der "Glas halbleer"-Vorstellung insgesamt eher schlecht zurecht, ich habe da oft wenig Verständnis, weil ich zu der anderen Fraktion gehöre. Aber trotzdem musste ich einen Weg finden, wie ich zusammen mit meinem Sohn einen Weg finde, der für uns beide ok ist. Ich glaube nicht, dass es hilfreich ist, dem Kind da seine Gefühle abzusprechen oder es ändern zu wollen. Das bricht sich so oder so immer wieder Bahn und wir müssen da auch stetig wieder Kompromisse im Umgang finden.

  • Mein Tip für Zufriedenheit: genügsam leben und bewußt genießen.

    Schön, dass es bei euch funktioniert. Ist gar nicht ironisch gemeint.

    Funktioniert halt nicht bei allem und bei jedem Thema.


    Auch genügsam leben und bewusst genießen sind Definitionssache.

    Mich persönlich entlastet die Tatsache sehr, dass Eltern nicht alles durch vorleben/die „Erziehung“ retten können. Manches ist Glück, manches ist Charakter, manches ist Grundeinstellung.

    #sonneige Grüße von Fibula mit drei Juli-Männern #kerze #kerze #kerze #kerze
    Vorurteile sind menschenfreundlich. Sie passen sich dem Niveau ihrer Benutzer bedingungslos an.
    Ernst Ferstl

  • Ah, dann ist ja gut. Ich hatte schon verstanden, dass Du es eben allgemein gelesen hast, und wenn man weniger hat als andere und dann liest, dass jemand das so gar nicht auf dem Schirm hat und aus einer privilegierten Situation heraus argumentiert, kann das ja schon verletzend sein. Und das war selbstverständlich nicht meine Absicht.

    Tatsächlich haben wir hier die Situation, dass eines unserer Kinder sich ständig vergleicht und sich unwohl fühlt, wenn es zu "anders" ist. Wir geben uns also Mühe und setzen auch finanziell Prioritäten im Rahmen unserer Möglichkeiten, damit es mithalten kann. Ich bin da manchmal hin- und hergerissen, denn in Wirklichkeit reden wir hier über Resilienz, finde ich.

    Ein Mensch, der aushalten kann, nicht alles (sofort) zu bekommen, ist ein widerstandsfähiger Mensch in Krisen- oder Notzeiten. Wer seinen Wert, seine Zufriedenheit, seine Definition von Erfolg an Geld, Konsum, Status festmacht, steht dann wackeliger da. Und wer gelernt hat, immer alles sofort zu bekommen, weiß nicht, dass Aufschub oder Alternativen aushaltbar sind, und wird aus dem Gleichgewicht gebracht.

    Andererseits ist ein Kind, das in seinen Bedürfnissen gesehen und befriedigt wurde, ganz sicher später ein resilienterer Mensch, der nicht einen ständig nagenden Hunger verspürt. Eine schöne, erfüllte Kindheit voller guter Erinnerungen und das Gefühl, geliebt und auch verwöhnt zu werden, ist Gold wert, wenn harte Zeiten kommen.

    Wenn es etwas gibt, das ich meinen Kindern gern mitgeben würde auf ihrem ungewissen Weg, dann die Fähigkeit, Zufriedenheit zu finden mit dem, was sie haben (können). Ich hätte nicht gedacht, dass das so schwierig sein könnte.

    Gruß,

    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

  • Hallo,

    Ich schließe mich vielen Stimmen hier an.

    Meiner Meinung nach kann man sowieso eigentlich nichts "anerziehen". Man kann Gewohnheiten und Üblichkeiten schaffen und vorleben.

    Das heißt aber auch nicht, das die Kinder damit zum Abbild dessen werden, was wir uns wünschen. Kinder sind nun mal von Anfang an eigene Persönlichkeiten mit eigenen Bedürfnissen und Wünschen. Zum Vorleben gehört mMn auch, wie ich genau damit umgehe, dass sie die -Welt anders sehen als ich, sich andre Dinge wünschen... Bin ich zufrieden mit dem wie meine Kinder sich entwickeln oder erleben sie mich immer wieder deutlich unzufrieden? (Selbst wenn ich nichts sage merken sie das)

    Geht es an der Stelle wirklich vorrangig um das aktuelle Verhalten meines Kindes oder schwingen da andere Sachen mit (ICH kann mir auch nicht alles leisten...?) . Und ist die doch eher rationale Einsicht eines Erwachsenen, das manche Dinge einfach nicht gehen bzw. aus finanziellen Gründen unter den gegebenen Umständen nicht sinnvoll sind (mal ehrlich wenn ihr im Geld schwimmen würdet, hättet ihr vielleicht doch dort etwas Leckeres zu Essen gekauft? Ich hätte es zumindest sicher gemacht) ist für mich auch noch mal etwas anderes als "Zufriedenheit".

    Das heißt nicht, dass ich alles hinnehmen muss. Natürlich darf ich sagen, was ich möchte und was nicht (z.B. Geld bezahlen, dass ich nicht ausgeben möchte oder kann)), aber ich kann nicht erwarten, dass die Kinder mit MEINER Entscheidung immer zufrieden sind. Bin ich es denn immer mit ihren?

    Dazu kommt, dass Kinder oft andere Prioritäten haben, vielleicht wäre für sie ein kleiner Weihnachtsmarkt um die Ecke oder gar MD ohne den anderen teuren Weihnachtsmarkt mehr "zufrieden sein" gewesen und am Ende hätte man sogar weniger bezahlt als so? Warum muss meine Zufriedenheit unbedingt auch ihre sein?

    Und egal wie gut sie rechnen können und theoretisch verstehen, wie viel Geld etwas kostet und wie teuer es im Verhältnis zu anderen Dingen und zum Familieneinkommen ist, so ist es do ganz praktisch noch mal etwas anderes. Es gibt auch Erwachsene, die sich gelegentlich unrationale Wünsche erfüllen oder unz7ufrieden damit sind, dass sie es nicht können. Und die sollten ja noch mal eine andere Impulskontrolle haben als Kinder.

    Viele chaotische Gedanken... ich schicks mal trotzdem ab.

  • Das mit der Genügsamkeit ist so gar nicht mein Ding. Ich finde man sollte das Leben im Überfluss leben, geniessen und mitnehmen was geht. Als mein Mindset. Daher habe ich auch nicht vor, das meine Kinder zu lehren. Warum Ihnen unnötige Grenzen aufzeigen?

    Da das Leben aber nun mal kein Ponyhof ist und wir auch nur über begrenzte Mittel verfügen setze ich klare Rahmen:

    Weihnachtsgeschenke dürfen bis x Euro kosten. Differenzen kriegen sie nach Weihnachten bar.

    Innerhalb des Budgets kaufe ich quasi was sie wollen.

    Zeitlich: ich habe x Stunden Zeit. Wann soll ich was mit Euch unternehmen/ helfen?

    Umgekehrt aber auch: ich brauche folgende Hilfe: Ihr müsst das erledigen bis Zeitpunkt x.

    Also ich versuche das sehr klar zu kommunizieren, so dass es möglichst wenig Enttäuschungen gibt und die Kinder innerhalb des Rahmens selbst entscheiden.

    Weihnachtsmarkt: da hätte ich ein Budget gesetzt und noch ein paar Schokoriegel eingepackt. Ich habe ja auch dauerhungrige Teenager hier.

    Da meine Teens bereits 14 sind ermutige ich sie zudem Geld dazu zu verdienen. Das machen sie schon länger im Haushalt. Mittlerweile auch ausserhalb. Ich ermutige sie zu höheren Zielen wie Rollerführerschein, zeige aber auf, dass sie auch selbst dafür beisteuern müssen.

  • Als die Kinder kleiner waren, hatten wir meist Essen und Trinken mit auf dem Weihnachtsmarkt. Dann haben sie sich z.B. einen Kinderglüwein geteilt und gegen den Durst gab es Wasser. Oder wir haben erst Reibekuchen geteilt und dann eine Wurst und im Rucksack gab es für zwischendurch noch Kekse.

  • Meine Kinder sind da komplett unterschiedlich, zwei ziemlich extrem.
    Der eine war wirklich permanent unzufrieden und hätte immer gern noch mehr gehabt. Beispiel: Du fährst schon für viel Geld in einen Freizeitpark, es steht ein großzügiges Budget für Essen und Süßes zur Verfügung - und er wollte ausgerechnet auf die Attraktionen, für die man noch mal extra zahlen muss.
    Bei ihm hat sich das erst gegeben, als er selbst Geld verdient hat. Und es dauerte auch ne Weile, bis er begann, nicht mehr ein Monatsgehalt für EIN Paar Sneaker oder EIN Schmuckstück auszugeben. Aber nachdem diese absurd hohen Wünsche dann mal erfüllt waren, und er vermutlich gemerkt hat, dass ein paat Schuhe für 700€ auch nicht besser ist als für 70€ regulierte sich das "Wollen" in normale Bahnen.
    Er lebt inzwischen ganz interessant. Total sparsam, aber er gibt immer noch extrem viel seines Geldes für seine Leidenschaften aus - bei ihm zB besonderes Essen im Restaurant.

    Sein Bruder ist das Gegenteil. Total bescheiden, schnell zufrieden, wenn es heißt "Nee, ist mir zu teuer" kommt "Okay, das verstehe ich."
    Dem habe ich ein einziges Mal das Prinzip der Quengelware an der Kasse erklärt - er wollte nie wieder etwas an der Kasse.
    Wunschzettel? - Zwei Posten, einer davon kostet 4,95.

    Woran liegt es? Ich würde sagen, allein am Typ. Wir haben alle Kinder mehr oder weniger gleich erzogen, trotzdem ist ihr Konsumverhalten komplett unterschiedlich.
    Auch die Mädchen (die sind weniger extrem, bilden bei uns eher die Mitte). Die eine möchte tendenziell viel & billig. Die andere wenig und hochwertig. Ist eben so #weissnicht


    Zum konkreten Anlass auf dem Weihnachtsmarkt: ich wäre an Stelle der Kinder auch enttäuscht, weil ich einen Besuch beim Weihnachtsmarkt mit gewissen Erwartungen verbinde und "nur Gucken und Riechen" einfach GANZ schlecht abkann ^^ Da gehe ich dann echt lieber gar nicht.
    Ich denke, es ist wichtig, vorher darüber zu sprechen, was sich alle von einem solchen Ausflug versprechen, wie die Wünsche aussehen und und ggf ein Budget abzustecken.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Sein Bruder ist das Gegenteil. Total bescheiden, schnell zufrieden, wenn es heißt "Nee, ist mir zu teuer"

    Da war/ist T total witzig. Früher an der Schule, als es kein gebuchtes Schulessen mehr gab, haben wir ihnen immer Geld mitgegeben, damit sie sich so etwas in der Schulkantine kaufen können.

    Da hat T sich regelmäßig beschwert: "Weißt, du, was die neuerdings für eine Leberkässemmel nehmen? X Euro! Ich glaub' ich spinne - das bezahle ich nicht. Dann gehe ich lieber auf dem Weg zur Schule noch im Edeka vorbei, da kostet sie bloß Y!". (ich persönlich hätte nie drüber nachgedacht, meine hypothetische Leberkässemmel woanders zu kaufen).

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Ich sehe es auch so, zufrieden zu sein und zufrieden zu sein "mit dem was man hat" sind zwei unterschiedlich Dinge.
    Und eine momentane Unzufriedenheit über etwas ist ein unterschiedliches Ding zu einem grundsätzlichen Gefühl der Zufriedenheit (mit sich selbst, dem Leben, etc ...)

    Ich finde es ehrlich gesagt auch ungünstig für ein Gefühl der Zufriedenheit "mit dem, was man hat", wenn man kein Mitspracherecht, keinen Einfluss auf das hat, was man hat.
    Ihr Eltern entscheidet in dem Beispiel und anscheinend wurden die Pläne nicht mal den Kindern kommuniziert.

  • Deine grundsätzliche Frage finde ich interessant.

    Und beziehe sie nicht nur auf den Nachwuchs, sondern auf mich. Bzw dich

    Ich bin so oft unzufrieden mit meinen e, dabei sind die echt toll. Dadurch verleide ich mir manche gemeinsame Zeit. Anstatt sie zu genießen, hätte ich gerne, dass die Kinder dieses undejenes auch noch tun oder eben nicht

    Deine Kinder gehen mit zu dem Weihnachtsmarkt, vermutlich vor allem, weil ihr Eltern das wolltet, die Kinder hätten vielleicht lieber etwas anderes unternommen.

    Sie tragen überwiegend gebrauchte Kleidung, etc

    hast du die Zeit mit ihnen genossen, warst du zufrieden? 😉

  • Danke für die zahlreichen Antworten. Ich versuche mal etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Also es handelte sich nicht um einen Weihnachtsmarkt (der wäre bei uns auch ohne Eintritt & gedanklich immer mit Essen verbunden). Es handelte sich wie ich schrieb um einen Wintermarkt, oder eher einen Wintergarten, also beleuchtete Gartenanlagen, wo es auf die Beleuchtung und die Lichteffekte ankam, also das ein "Event" an sich war. Natürlich habt ihr recht, wenn wir das mit den Kindern kommunizieren müsste es besser gehen. Wir waren in dem Fall erstens gar nicht darauf eingestellt, dass 1.) dort Essen geben würde, 2.) dieses zu völlig überteuerten Preisen angeboten werden würde. Alle Kinder (3 Jungs) hatten vorher zu Hause noch gegessen, dann eine Stunde Fahrzeit... da kann es bei uns schon wieder sein, dass "neuer" Hunger da ist. Nächstes Mal werde ich auf jeden Fall vorplanen und einfach Kekse, Quetschies, Obst usw. mitnehmen. Danke für eure Anregungen.

    Aber das sollte eigentlich auch nur ein Beispiel sein. Es ist immer so, wir sind im Tierpark, nehmen Picknick mit. Erstmal ok. Irgendwann sind wir fertig im Tierpark und alle möchten noch wo Rast (MC, BK) machen. Oder wir gehen ins Kino, alle möchten Popcorn und Nachos. Bei 3 Kindern und guten "Essern" bezahlt man oft dann den Eintritt nochmal. Ich möchte aber versuchen das vorher noch besser zu kommunizieren, so nach dem Motto, jeder darf sich eine Sache aussuchen... das haben wir auch schon gehabt, da sucht sich einer das Slush Eis aus, einer das Popcorn und hinterher sind doch wieder alle so drauf, dass sie lieber das andere gehabt hätten#hmpf

    Ich möchte ihnen so gerne so grundsätzliche Dinge mit auf den Weg geben,
    -man kann sich auch über Kleinigkeiten freuen
    -das größte Geschenk (wenn in Geschenkpapier eingepackt) muss nicht immer das Beste sein
    -es macht auch Freude anderen etwas zu schenken ohne eine Gegenleistung zu erwarten
    -wenn man ein Geschenk bekommt bedankt man sich und wenn man diese Sache aus irgendwelchen Gründen schon doppelt hat, sagt man das nicht dem Schenker gegenüber sondern bespricht zu Hause mit den Eltern was man damit macht
    und jetzt neu aufgenommen, danke -ein Wunschzettel ist kein Bestellzettel

    Bei den Wunschlisten ist es leider auch so, dass sie (aktuell viel Lego) draufschreiben und sich am liebsten immer das Größte Set wünschen, weil sie sagen, davon haben sie am Meisten, das können sie mehrmals umbauen und länger nutzen. Vielleicht versuchen wir auch mal das mit dem separaten Wunschzettel, wo die wichtigsten Wünsche drauf kommen, und man den Gegenwert darstellt, also mehrere Kleine oder eine große Sache, was hier jemand von euch vorgeschlagen hat.

    Oder das Beispiel das hier mit dem Freizeitpark kam, man kann dort so viele Sachen machen, alles ist schon so teuer, und dann "finden" sie immer genau die Sachen die extra kosten. Mein Mann sagt dann konsequent nein, erst werden alle kostenlosen Sachen genutzt. Wir haben aber auch schon ein Freizeitparkbudget gegeben, dass jeder überlegen kann ob es ihm das wert ist. Nur zwei unserer drei Kinder sind nicht gut im rechnen #augenaber wahrscheinlich wird die Einsicht auch mit steigendem Alter kommen.

    Wir machen schon grundsätzlich auch viele nicht monetäre Dinge, wohnen am Waldrand, sind viel draußen unterwegs, Fahrrad fahren, Geocaching usw. aber bei vielen "Veranstaltungen" wo auch ihre Freunde hingehen geht es dann doch wieder ums Geld ausgeben. Z.b. Tag der offenen Tür an der Schule, an jeder Bastelstation 5Euro zahlen, dann gibt es Crepes, Popcorn, Kinderpunsch und ein Film wird geschaut... dann wieder die Diskussion wer was.

    Ich habe sie jetzt schon manchmal auch bewusst etwas vom Taschengeld zahlen lassen, damit merke ich, wie dringlich ist ihnen der Wunsch und sie merken das Budget ist nicht unendlich. Oder an der Schule diese Flaschen bestimmter Hersteller/Youtuber, wo es unbedingt dieses Getränk sein muss. Haben wir einmal geholt, sie durften es dann zu Hause trinken. In der Schule gibt es weiterhin nur Wasser und wir werden auch diese überteuerten (Marketinggemachten) Flaschen nicht mit zur Schule geben (und wären froh andere Eltern würde es auch nicht tun). Später haben wir dann herausgefunden, dass bei einigen anderen Kindern die diese Flaschen mitnehmen nur Wasser drin ist, weil die Eltern dies Flaschen zu Hause nachfüllen:rolleyes:

    Wir haben mehr finanziellen Spielraum, möchten diesen aber nicht für alle Wünsche ausreizen. Außerdem arbeiten mein Mann und ich bewusst Teilzeit um viel Zeit für die Kids zu haben und möchten ihnen diese Einstellung irgendwie mit auf den Weg geben. Darum freue ich mich über eure Tipps.

  • Magst du nochmal schreiben wie alt deine Kinder sind?


    bei all deinen Beispielen denke ich auch an, was ihr für Erwartungshaltungen habt. Beim Kino - sagst du das vorher dazu? Besprecht ihr gemeinsam, was gemacht wird, plant den Ausflug in den Freizeitpark und das Budget?

    Ich finde Taschengeld nur bedingt hilfreich um Zufriedenheit zu lernen, udn würde da komplett anders ansetzten.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan

    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Du hast jetzt nicht angegeben, wie alt Deine 3 Jungs sind.

    Aber diese Dinge hier, werden von ganz allein gelernt, durch Gelegenheiten. Da braucht es keine pädagogischen Intention dahinter, das lernen sie von allein - ist halt vom Alter abhängig:

    Ich möchte ihnen so gerne so grundsätzliche Dinge mit auf den Weg geben,
    -man kann sich auch über Kleinigkeiten freuen
    -das größte Geschenk (wenn in Geschenkpapier eingepackt) muss nicht immer das Beste sein
    -es macht auch Freude anderen etwas zu schenken ohne eine Gegenleistung zu erwarten
    -wenn man ein Geschenk bekommt bedankt man sich und wenn man diese Sache aus irgendwelchen Gründen schon doppelt hat, sagt man das nicht dem Schenker gegenüber sondern bespricht zu Hause mit den Eltern was man damit macht

    Wenn ich mit den Kindern auf die Kirmes bei uns loszog, habe ich vor allen 2 x 10 EUR in die Hand gedrückt und gesagt: "Das darfst Du heute verballern, wie Du willst. Wenn alle ist, ist alle." da waren sie so ca. 8-12 Jahre alt.
    Und ja, das kam auch zu unschönen Szenen, weil das eben die Lektionen sind, die gelernt werden müssen. Wenn z.B. viel Geld in so ein Greifarm-Kram-Automat gesteckt wird, um ein Plüschtier zu bekommen. Und am Ende hat mich nichts, aber das Geld ist weg. Ja, das ist doof und traurig und enttäuschend. Und man lernt daraus, dass diese Dinger zukünftig besser zu meiden sind, denn wenn man genau hinschaut, kann man sehen, dass die Krallen ganz am Ende sehr locker sind und es fast logisch ist, dass ein bereits gefangenes Teil wieder wegrutscht.

    Das kommt von allein, durch normale Interaktionen mit Euch, mit Freunden, in der Schule, etc.

    Meine Kinder sind jetzt 20 und 18, deswegen kann ich das so mit dem Brustton der Überzeugung sagen ;)
    Genauso wie, dass es teilweise auch echt Typsache ist. Da kannst Du vorleben und argumentieren, wie Du willst - manchmal trifft das einfach nicht auf furchtbaren Boden. Auch das habe ich als Mutter lernen müssen, das so zu akzeptieren. Fiel mir sehr schwer, hat lange gedauert, aber das Familienleben ist deutlich harmonischer, wenn ich es so hinnehme, wie es ist und nicht meine eigenen Überzeugungen versuche dem Kind überzustülpen.

    LG,
    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Herrje, ich erinnere mich so gut daran, wie ich mit meinen Kindern und einem Kumpel meines Sohnes in einem tollen Spaßbad war, Mordsgaudi den ganzen Tag und wir hatten jede Menge Picknick mit.
    (Es ist echt weit zu fahren, nicht billig und ich habe auf Schwimmbad null Bock.)

    Und am Nachmittag saß mein bezaubernder Sohn tobend und kreischend im Auto, weil ich nicht auch noch zu McDonalds fahren wollte. Ich hätte am liebsten geheult vor Wut.

    Heute ist er 18,5 und meistens ganz zufrieden, mit dem was er so hat (und selbst bezahlen kann).

    Es ist auch echt eine Frage des Alters und der Reife (und natürlich auch des Charakters).

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009