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  • Mir begegnet dieses Wort in letzter Zeit recht oft und irgendwie dachte ich immer, ich weiß, worum es dabei geht.

    Gleichzeitig aber auch wieder nicht, weil es doch viel beinhaltet.

    Außerdem werde ich im Bezug auf die Kinder immer wieder damit konfrontiert, weil

    -sie ja SO niemals resilient genug werden können

    -die jungen Leute ja heutzutage so verweichlicht sind

    -alles was jünger als Boomer ist, hält ja eh nichts mehr aus


    Und ich mich da mitten drin sehe und mich frage, was ist bei mir schief gelaufen. Was kann ich bei meinen Kindern besser machen. Was ist überhaupt das Ziel - was müssen sie überhaupt aushalten können oder ist das nur das Wunschdenken der Leistungsgesellschaft und für uns eigentlich gar nicht gesund. Wird man resilienter, wenn man im Kindes-/Jugendalter schon viel aushalten muss oder macht es einen kaputt. Warum macht es die einen kaputt und die anderen werden gefühlt stärker. Ist das überhaupt so.

    Ich finde da grad keinen Anfang und kein Ende und bin gespannt, wie ihr das definiert und weitergebt.

    Ich hätte nämlich schon gern resiliente Kinder, auch gerne welche, die sich zu helfen wissen und die auch in schlechteren Zeiten (die vielleicht kommen werden) zurecht kommen, obwohl sie jetzt ja doch irgendwie gepampert werden. Und vielleicht kann ich mich selber auch stärken.

    Statusbericht:
    #hammer#haare#tuppern#kreischen:stupid: Ich hätte gerne wieder mehr #baden und #yoga

  • Ich glaube, Resilienz entsteht dadurch, das man als Kind von jemandem als wichtig anerkannt wird. Und dieses Gefühl verinnerlicht man dann und kann es damit später sich auch selbst geben. Und ernsthaft danach schauen, dass es einem gut geht.
    (Komplettes Laiengefühl.)

  • Wird man resilienter, wenn man im Kindes-/Jugendalter schon viel aushalten muss oder macht es einen kaputt. Warum macht es die einen kaputt und die anderen werden gefühlt stärker. Ist das überhaupt so.

    Ich habe mal ein Buch angefangen zu lesen (leider bisher nicht beendet) in dem es um Resilienz ging. Wenn ich mich richtig erinnere, war ein wichtiger Faktor, dass es in der Kindheit wenigstens eine gute und gesunde Beziehung zu einer Bezugsperson gibt. Menschen, die so aufgewachsen sind, sind mit widrigen Lebensumständen oft viel besser fertig geworden als die, bei denen das nicht der Fall war. (Ich hoffe nur, dass ich jetzt keinen Quatsch erzähle, es ist wirklich schon lange her). Aber der Punkt zielt eher auf seelische Krisensituationen ab. #gruebel

    Es ist dieses Buch hier: "Das Resilienz-Buch. Wie Eltern ihre Kinder fürs Leben stärken"

    Yeza

    My life falling apart

    Over and Done!

  • Dinge einfach "aushalten zu müssen" trägt eher nicht zur Resilienz bei. Wenn das ohne Handlungsmöglichkeit bleibt bringt es eher ein Gefühl der Hilflosigkeit und das ist absolut kontraproduktiv.

    Es braucht einen gewissen Optimismus. Selbstvertrauen. Handlungsmöglichkeiten. Sichere Bindungen. Situationsakzeptanz... Insgesamt ein weites Forschungsfeld.

    Ich denke prinzipiell fördert bedürfnisorientierte Erziehung Resilienz. Sowohl sichere Bindungen als auch das Erleben von Selbstwirksamkeit tragen da ganz weit, selbst wenn sonst die Bedingungen nicht ideal sind.

    Ich halte mich für einen ziemlich resilienten Menschen. Dazu hat vor allem die Erfahrung beigetragen, dass ich Probleme lösen kann, auch wenn sie anfangs riesig wirken. Und dass ich liebe Menschen hinter mir hatte, wenn diese Lösungen doch mal grandios gescheitert sind.

    Und am Ende gehört noch Glück dazu... Ob man Schicksalsschläge am Ende als stärkend oder als traumatisch verarbeitet hängt von so vielen Faktoren ab, das nicht vorherzusagen ist, ob es Resilienz stärkt oder eher auflöst.

  • Hallo,


    Ich sehe es auch so - Resilienz und "etwas aushalten können" sind so ziemlich gegensätzliche Sachen. Die Stichpunkte oben haben für mich überhaupt nichts mit Resilienz zu tun.

    Ein Beispiel: Ein Kind, dass immer wieder erlebt, dass es bei Aufgaben allein gelassen wird wird sicher lernen, dass es keine Hilfe bekommt. Es wird entweder die Anstrengungabereitschaft verlieren und an den Aufgaben des Lebens verzweifeln oder im Gegenteil, sich selbst nur mögen können, wenn es Superleistung erbringt. Diese Person könnte wohl eher nicht zugeben, dass sie an einem Punkt ist, wo sie die Belastung nicht aushält, weil sie zu oft die Erfahrung gemacht hat, dass es niemanden interessiert oder im Gegenteil, ihr nicht geglaubt wird oder/und der Druck noch größer wird.

    Ein resilienter Mensch hingegen würde die Aufgaben angehen, bei Schwierigkeiten nicht verzweifeln oder die Schuld nur bei sich suchen und auch nicht seinen kompletten Selbstwert nur am Erfolg festmachen. Diese Person würde vermutlich in der Lage sein, zuzugeben, wenn sie Hilfe braucht und diese annehmen können.

    DAs erreicht man mMn am ehesten, wenn man Kinder (oder generell Menschen) zwar etwas zutraut, sie aber nicht damit allein lässt. Ihnen Hilfe nicht überstülpt, aber auch nicht verweigert. Leistung wertschätzt und Anerkennung zeigt - aber den Wert der Person als solchen nicht daran festmacht.

    Das gilt auch in andren Bereichen. Ich habe mal gelesen, dass es für manche Menschen genügt hat, das es eine einzige Person in ihrem Leben gab, für die sie wertvoll war, die ihnen etwas zugetraut hat, ihnen geglaubt hat und für sie da war. Da es aber keine Garantie gibt, das eine einzelne Person ausreicht, sollten wir dafür sorgen, dass junge Menschen diese Erfahrung so oft wie möglich machen können. Ich denke DAS macht resilienter.

    Verhärtung ist keine Resilienz.

  • die jungen Leute ja heutzutage so verweichlicht sind

    Junge Leute haben heute meist gelernt, ihre Bedürfnisse zu formulieren und Grenzen zu setzen. Sie haben gelernt projektorientiert zu arbeiten. Sie arbeiten auf ein Ziel hin, wenn es sinnvoll erscheint. Sie sind es gewohnt, gehört und ernst genommen zu werden.

    Junge Leute heute lernen meist nicht mehr blind zu gehorchen, sich Alles gefallen zu lassen, über die eigenen Grenzen zu gehen, Alles auszuhalten und dabei die Klappe zu halten.

    Und das ist auch gut so.