Sammlung inspirierender Frauen

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern, wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname. Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse. Übrigens: Wir nutzen keine Bots. Der Account wird vom Team, also von echten Menschen, betreut. 😃 Herzliche Grüße das Team von Rabeneltern.org
  • Hattie McDaniel (1893 - 1952), afroamerikanische Schauspielerin, Sängerin und Radiosprecherin. Sie war die erste als schwarz gelesene Person, die einen Oscar gewann. Das war im Jahr 1940 in der Kategorie "Beste weibliche Nebenrolle" für ihren Auftritt als Sklavin/ Hausangestellte in "Vom Winde verweht". An der Premiere des Films konnte Hattie McDaniel nicht teilnehmen, denn in dem Kino war der Zutritt für Schwarze verboten und der Veranstalter war nicht bereit, für sie eine Ausnahme zu machen. Später während der Oscarverleihung musste sie an einem separaten Tisch sitzen, getrennt von allen anderen Nominierten. Einige Jahre später war Hattie McDaniel die erste schwarze Frau, die als Sängerin im Radio gespielt wurde und die erste schwarze Frau, die eine eigene Radiosendung moderiert hat.

    Nach "Vom Winde verweht" verging mehr als ein halbes Jahrhundert, bevor wieder eine schwarze Frau einen Oscar bekam. Und zwar 1991 Whoopi Goldberg (geboren 1955) für ihre Nebenrolle in "Ghost - Nachricht von Sam". Bereits 1986 war Whoopi Goldberg nominiert als beste Hauptdarstellerin, sowie Margaret Averey und Oprah Winfrey als beste Nebendarstellerin, für ihre Rollen in "Die Farbe Lila", aber sie gingen alle leer aus.

    Erst im Jahr 2002 bekam zum ersten Mal eine schwarze Frau den Oscar für die beste weibliche Hauptrolle. Und zwar Halle Berry (geboren 1966) für "Monster's Ball". Auch heute noch, mehr als zwei Jahrzehnte später, ist sie die einzige schwarze Preisträgerin in dieser Kategorie.

    Das Leben ist schön. Von "einfach" war nie die Rede.

  • Sie hat nichts tolles erfunden und ist "nur" eine Schauspielerin. Aber ich möchte hier Kate Winslet nennen, die mit ihrer Natürlichkeit andere Frauen ermutigt, sie selbst zu sein. Ich mag sie unheimlich gern und sie inspiriert mich sehr.

  • Mir kam gerade auch eine unglaublich faszinierende Frau in den Kopf: Liselotte Welskopf-Henrich, dem einen oder anderen vielleicht bekannt als die Autorin der Indianer-Serie "Die Söhne der Großen Bärin". Diese Serie wurde sowohl in der DDR als auch in der BRD veröffentlicht, was bei Kinderbüchern dieser Zeit doch eher selten war. Mein Mann und ich (die wir aus unterschiedlichen Teilen Deutschlands stammen) haben sie beide als Kinder mit Begeisterung gelesen.

    Erst mit der Biographie von 2021 (https://www.palisander-verlag.de/buch/liselotte…d-die-indianer/) wurde mir bewusst, was für ein faszinierendes Leben sie hatte. In der Nazizeit im Widerstand. Eine späte wissenschaftliche Karriere als Professorin für Alte Geschichte. Erst spät hat sie angefangen, als Schriftstellerin zu arbeiten. Als DDR-Bürgerin war sie in den 60er und 70ern mehrfach in den USA, wo sie sehr persönliche und intensive Kontakte zu Indianern hatte, vor allem zu den Lakota. Diese Erfahrungen hat sie ganz intensiv in ihre Bücher eingearbeitet. Es gibt neben der o.g. Serie eine weitere Serie, die das zeitgenössische Leben von Mitgliedern des Stammes aus "Die Söhne der Großen Bärin" beschreibt.

    Liselotte Welskopf-Henrich – Wikipedia

  • Danke für diesen großartigen Thread, ich lerne hier so viele neue Frauen kennen, von denen ich noch nie vorher gehört habe, die es aber alle verdienen, gehört zu werden!

    LG,
    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Sophie Gräfin von Hatzfeldt (1805 - 1881), genannt die "rote Gräfin" oder auch "Mutter der Sozialdemokratie", Sozialistin, Revolutionärin und Nachlassverwalterin Ferdinand Lassalles.

    Für die Ehescheidung von ihrem gewalttätigen Cousin, mit dem sie im Alter von 17 Jahren zwangsverheiratet worden war, musste Sophie 20 Jahre lang vor insgesamt 6 Gerichten kämpfen. Die Scheidung erfolgte im Jahr 1851 und war damals ein riesiger Skandal. Faktisch seit 1833 von ihrem Ehemann getrennt, lebte Sophie ab 1848 bis 1857 ohne Trauschein an der Seite ihres 20 Jahre jüngeren Lebensgefährten Ferdinand Lassalle. Ob die beiden tatsächlich ein Liebespaar waren, ist bis heute umstritten. Fest steht aber, dass Sophie von Hatzfeldt eine lebenslange Rente an Ferdinand Lassalle zahlte, die es ihm ermöglichte, sich als Privatier ganz auf seine schriftstellerischen und revolutionären Aktivitäten zu konzentrieren. So konnte Lassalle zu einem der Gründerväter der späteren SPD werden. Nach Lassalles frühem Tod im Jahr 1864 sah die Gräfin Hatzfeldt sich selbst als dessen geistige Erbin. Sie versuchte, in der Arbeiterbewegung eine Führungsrolle einzunehmen, wurde aber bald von männlichen Konkurrenten aus der Bewegung gedrängt.

    Das Leben ist schön. Von "einfach" war nie die Rede.

  • Heute ist der Kinostart für ein Biopic über Niki de Saint Phalle (1930 - 2002), Malerin und Bildhauerin und Überlebende von sexuellem Missbrauch durch ihren Vater. Zur Kunst fand sie während eines Aufenthaltes in der geschlossenen Psychiatrie. Später wurde sie berühmt für ihre "Nana" genannten farbenfrohen Plastiken mit betont weiblichen Rundungen.

    Niki de Saint Phalle | ttt – titel, thesen, temperamente
    Niki de Saint Phalle revolutionierte die Kunstwelt der 1960er Jahre mit ihren „Schießbildern“. Das Biopic von Céline Sallette beleuchtet ihr Leben, ihren…
    www.daserste.de

    Das Leben ist schön. Von "einfach" war nie die Rede.

  • Lore-Maria Peschel-Gutzeit (1932-2023)

    Juristin, Richterin, Justiz-Senatorin.

    Während ihrer Tätigkeit als Justizsenatorin in Hamburg, Berlin und anschließend wieder in Hamburg legte Peschel-Gutzeit ihren Schwerpunkt auf die rechtliche Durchsetzung der im Grundgesetzt verankerten Gleichberechtigung von Mann und Frau. Obwohl sie auf heftige Gegenreaktionen stieß, konnte sie dementsprechende Gesetzesvorlagen verwirklichen, z. B. die sogenannte LexPeschel (§ 92 BBG), in der festgeschrieben wurde, dass Beamte aus familiären Gründen Teilzeitarbeit leisten können.

    Ihr Autobiographie https://www.amazon.de/Selbstverständlich-gleichberechtigt-Eine-autobiographische-Zeitgeschichte/dp/3455502482 fand ich - ohne alles zu teilen - sehr interessant und aufschlussreich. Auch wenn die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit momentan häufig als "Teilzeitfalle" bezeichnet wird, bin ich heilfroh, dass es sie gibt. Früher haben die Frauen nach der Geburt ihrer Kinder ihre Tätigkeit als Richterin (oder andere Beamtin) meist insgesamt aufgeben müssen oder in seltenen Fällen knallhart durchgezogen - aber in dem Fall (wie dort beschrieben) möchte ich in der Familie kein Kind gewesen sein... !

  • Kirsty Coventry (geboren 1983), seit gestern designierte IOC Präsidentin. 131 Jahre nach Gründung des IOC wird sie die erste Frau an der Spitze des IOC sein. Zugleich ist sie ungewöhnlich jung für eine Person in dieser Spitzenfunktion. Ihre sechs Konkurrenten um diesen Posten waren nicht nur alle männlich, sondern fast alle auch Ü60. Der scheidende IOC Präsident Thomas Bach ist 70. Kirsty Coventry hat sich unter anderem gegen einen saudischen Prinzen und gegen einen britischen Milliardär durchgesetzt.

    Früher hat sie als Schwimmerin 5x an olympischen Spielen teilgenommen und dabei 7 Medaillen gewonnen, darunter 2 goldene.

    Kirsty Coventry aus Simbabwe wird neue IOC-Präsidentin
    Die frühere Schwimmerin Kirsty Coventry rückt als erste Frau an die Spitze des Internationalen Olympischen Komitees. Die 41-Jährige aus Simbabwe wurde zur…
    www.tagesschau.de
    Kirsty Coventry – Wikipedia
    de.m.wikipedia.org

    Das Leben ist schön. Von "einfach" war nie die Rede.