Denkt ihr wirklich das das ein ADHS-Symptom ist?
In euren Beschreibungen finde ich mich 1zu1 wieder, bisher hab ich das einfach als sehr blöde Angewohnheit von mir angesehen
Tja, dann sag ich mal "willkommen im Club"
Denkt ihr wirklich das das ein ADHS-Symptom ist?
In euren Beschreibungen finde ich mich 1zu1 wieder, bisher hab ich das einfach als sehr blöde Angewohnheit von mir angesehen
Tja, dann sag ich mal "willkommen im Club"
Hallo,
ich kenne das auch zu gut.
Ich mache das nicht bewusst, teilweise ist es das "ich kann nachvollziehen, wie es dir geht, denn...", dass schon jemand beschrieb und zum anderen ist es wohl für mein Gehirn schwer auszuhalten, wie langsam manche Gespräche laufen. Dann platzt mein Mund rein, ohne dass ich das merke. Mein Gehirn reagiert sogar auf Gespräche an denen ich gar nicht beteiligt bin
Ich glaube, wer das selbst nicht hat, kann das Problem nicht verstehen. Man redet eben einfach nicht so viel... Genau so wie man sich eben einfach konzentriert, XY einfach erledigt, Z einfach nicht vergisst usw.
Im Nachhinein ist mir das imer sooooo unangenehm.
Die Alternative zum Reden ist, mich in Gesprächssitustionen rechtzeitig bewusst wegzudriften, und alles weitestgehnd auszublenden. Das ist in sozialen Situationen aber genau so wenig akzeptiert wie Sprechdurchfall.
Bei mir ist ein Faktor Kaffe. Der löst bei mir im Kopf irgend eine Barriere auf und es ist für mich extrem schwer, da gegenzusteuern.
Das blöde ist, dass Kaffee bei mir auch hilft, wenigstens etwas strukturiert zu arbeiten und "dran zu bleiben". Oder soziale Situationen auszuhalten ohne überfordert zu sein.
Jemand erzählt etwas und man sollte etwas erwidern - und ich erzähle dann sofort und ohne jede Alternativchance etwas ähnliches von mir.
Das passiert mir auch andauernd! Ich merke schon beim Reden, dass das jetzt doof ist, aber ich kriege es nicht auf die Kette, das anders zu machen. Soooo doof.
Und mir geht mein Geplapper so auf den Geist. Dauernd labere ich Menschen mit meinen Kram voll, die das gar nicht interessiert. Am 19. März hab ich nen Termin für die ADHS-Testung.
Oh ja das kenn ich auch, ich bin eine Meisterin im Oversharing
Und generell versuchen eine Distanz zur Situation herzustellen. Also eher beobachten als aktiv sein.
Genau so mache ich es auch, kostet aber jedes Mal vorher entsprechend mentale Vorbereitung. Wenn sich ein Gespräch spontan entspinnt, klappt das selten.
Das größte Problem dabei hab ich in diesen Situationen: Jemand erzählt etwas und man sollte etwas erwidern - und ich erzähle dann sofort und ohne jede Alternativchance etwas ähnliches von mir.
Die Intention ist: Oh, guck mal, wir haben was Vergleichbares erlebt - wir haben eine Verbindung!
Erst letztes Jahr hat mich jemand erstmals auf die Idee gebracht, dass es für neurotypische Hirne aber eher ankommt wie: Die kapert das Thema und reißt es an sich.
Genau so kenne ich das von mir
Ja. Ich habe deshalb wenig Kontakte und rede wenig, außer bei sehr vertrauten Menschen.
Hier genauso. Wobei mich Sozialkontakte auch einfach wahnsinnig viel Energie kosten und ich sie allein schon deshalb eher vermeide. Liegt vermutlich auch mit an diesem Kommunikationsstil von mir, dass ich sie als anstrengend empfinde...
Oh ja das kenn ich auch, ich bin eine Meisterin im Oversharing
Unterschreib
Und im Nachhinein ist mir das oft elendspeinlich und mein ADHS Hirn geht stundenlang sämtliche Gespräche durch und überlegt, was ich wie hätte anders sagen können
Oh ja das kenn ich auch, ich bin eine Meisterin im Oversharing
Unterschreib
Und im Nachhinein ist mir das oft elendspeinlich und mein ADHS Hirn geht stundenlang sämtliche Gespräche durch und überlegt, was ich wie hätte anders sagen können
Das. Nächtelang 🙈.
Ach Mensch. Such ich mir doch Hilfe ... Ich bin so unschlüssig. Aber auch feddich midde Welt, wie wir hier sagen.
Oh ja das kenn ich auch, ich bin eine Meisterin im Oversharing
Unterschreib
Und im Nachhinein ist mir das oft elendspeinlich und mein ADHS Hirn geht stundenlang sämtliche Gespräche durch und überlegt, was ich wie hätte anders sagen können
Das. Nächtelang 🙈.
Ach Mensch. Such ich mir doch Hilfe ... Ich bin so unschlüssig. Aber auch feddich midde Welt, wie wir hier sagen.
Oh ja Ohnezahn das kenne ich auch.
Meine Strategie ist ja, dass ich meine Worte los werde und dann sowas sage wie, ich wollte damit nur sagen, dass ich xy auch kenne. Und damit dann das Gespräch wieder aufs Gegenüber lenke.
Das Du nen Termin zur Testung hast finde ich gut Miss Ellie
Ich finde hier bei uns niemanden der testet, ich muss mich da echt durch alle möglichen Webseiten wurschteln, aber bisher war niemand dabei.
Ich bin durch meine Depression an eine psychiatrische Praxis angebunden. Dort kann ich testen lassen. Ich bin echt gespannt.
Meine Strategie ist ja, dass ich meine Worte los werde und dann sowas sage wie, ich wollte damit nur sagen, dass ich xy auch kenne. Und damit dann das Gespräch wieder aufs Gegenüber lenke.
Ich versuche es auch zu erklären, aber manchmal komme ich im Gemenge nicht dazu, weil dann andere Menschen auch noch was sagen wollen. Es ist so ein doofes Gefühl, so ein Kasperle zu sein, mäh.
Ich erkenne mich da auch wieder. Und den Mann auch, der das vehement abstreiten
Hier gibt es viele psychologische Praxen, in denen man das als Selbstzahler testen lassen kann. Ist das sinnvoll? Oder gleich zu einem Arzt, sonst sind ja ggf. Medikamente auch nicht möglich.
Und kann ich bei einem Psychiater angeben, privatversichert zu sein, wenn ich die Testung selber zahle? Oder geht das nicht? Spätere Verschreibungen hätte ich dann ja schon gern wieder auf Kasse... Was meint Ihr?
Einen regulären Termin gibt's hier auch nicht.
Oh, ich kenne 90% von dem, was ihr so schreibt (den Punkt mit den Geheimnissen nicht).
Hat jemand irgendeine Strategie zu lernen erst zu denken, dann zu reden und nicht immer alles zu sagen, was man grad denkt? Geheimnisse auch wirklich geheim zu halten?
Konkret hierzu: andere beobachten, für sich definieren, wie man es machen möchte, und dann: richtig, richtig viel üben. Sich harte Regeln aufstellen ("Ich falle niemandem ins Wort"), für die Einhaltung Hilfsmittel überlegen. Ich habe mir in Besprechungen schon Notizen in den Kalender oder an den Laptop gemacht. Oder grundsätzlich einmal ein-und ausatmen, bevor man jemandem antwortet. Solche Sachen. Das ist halt einfach schwer, wenn man da anders aufgestellt ist.
Ich übe jede Woche bewusst in einem bestimmten Besprechungsformat für mich weiter. Jede. Woche. Nach gefühlten 1000 Jahren.
Ich habe das aber nur gemacht (bzw. bin da weiter dran), weil ich mir so besser gefalle und Zuhören und auf andere eingehen und Geheimnisse zu wahren inzwischen der mit wichtigste Bestandteil meines Berufs ist. Also ich möchte das so für mich. Es ist mir wichtig.
Ich finde aber nicht, dass man das möchten muss. Wenn alle auf dem gleichen Level sind, kann das auch richtig toll sein und fühlt sich sehr frei an. Habe ich mit einer bestimmten Gruppe von Menschen so erlebt, und auch mit angetrunkenen Freunden.
Das Problem ist doch, dass man das möchte, es sich vornimmt, ganz feste versucht,... und der Mund bewegt sich von alleine ohne dass man ihn daran hindern kann! Es ist wie Tourette.
Ich sage auch manchmal richtig dumme Sachen, von denen ich eigentlich weiß, dass sie dumm sind, aber sie kommen einfach aus meinem Mund heraus.
Ah, ok. Das wäre dann doch etwas anderes. Bei mir sind es abschweifende Aufmerksamkeit, Begeisterung, sich überschlagen Gedankenketten, Unachtsamkeit... aber ohne Zwangsanteile.
Ich kenne das (leider) auch und bin diagnostiziert. Bei mir machen es die Medikamente etwas besser.
Es kommt aber auch stark darauf an, wie sehr meine Anpassungsfähigkeit schon gefordert wurde.
Wenn ich mich den ganzen Tag auf Arbeit "benehmen" musste, wird es nachmittags eher schlimmer...
Ich bin dann teilweise wie ein Vorschlaghammer.
Letztens hat wer meinetwegen geweint, weil ich zu ehrlich meine Meinung gesagt habe. Das tat mir sooo Leid.
Alles anzeigenIch kenn das auch RICHTIG gut.
Das größte Problem dabei hab ich in diesen Situationen: Jemand erzählt etwas und man sollte etwas erwidern - und ich erzähle dann sofort und ohne jede Alternativchance etwas ähnliches von mir.
Die Intention ist: Oh, guck mal, wir haben was Vergleichbares erlebt - wir haben eine Verbindung!
Erst letztes Jahr hat mich jemand erstmals auf die Idee gebracht, dass es für neurotypische Hirne aber eher ankommt wie: Die kapert das Thema und reißt es an sich.Und obwohl ich das inzwischen weiß hab ich immer noch keine andere Möglichkeit zu reagieren.
Und ja, man kann natürlich sagen: Gut, so bin ich halt, hat bisher geklappt - irgendwie - und wird auch weiterhin irgendwie gehen. Aber letztlich ist es halt doch oft sehr, sehr belastend und führt dazu, dass man Momente nicht genießen kann, weil man nach jedem Kontakt zwei Wochen lang grübelt, wie kacke man wieder war.
Ich vergleiche das gerne mit Pinkeln. Jeder Mensch pinkelt. Und jeder Mensch pinkelt auch mal in einer vollkommen blöden Situation oder verliert nach ner Schwangerschaft beim Niesen ein paar Tröpfchen oder hat sich irgendwann in seinem Leben mal eingenässt. Das ist alles normal.
Wenn du aber weißt, dass du dich regelmäßig und ohne es verhindern zu können, in den unangenehmsten Situationen komplett einstrullst und im Nassen stehst, dann belastet das.
Und schränkt schlimm ein, wenn man deshalb kaum noch aus dem Haus geht.
Du ahnst nicht, wie sehr ich mich in deinem Beitrag wieder finde. Ich muss tatsächlich ein bissche weinen und mir gehen ganze Kronleuchter auf.
Ich kenne das auch, lasse mich auch gerade testen (bin ganz unverhofft an eine Psychiaterin über den Terminservice der KV geraten, die sich mit ADHS auskennt).
Hier gibt es viele psychologische Praxen, in denen man das als Selbstzahler testen lassen kann. Ist das sinnvoll? Oder gleich zu einem Arzt, sonst sind ja ggf. Medikamente auch nicht möglich.
Und kann ich bei einem Psychiater angeben, privatversichert zu sein, wenn ich die Testung selber zahle? Oder geht das nicht? Spätere Verschreibungen hätte ich dann ja schon gern wieder auf Kasse... Was meint Ihr?
Einen regulären Termin gibt's hier auch nicht.
Psychologische Psychotherapeuten dürfen das testen und die Diagnose stellen. Ob es dann vom nächsten Psychiater anerkannt wird, ist aber nicht garantiert, evt. musst du dann so lange suchen nach einem Arzt, der es anerkennt und dir Medis verschreibt. Kann aber sogar bei einem Wechsel des Psychiaters passieren, dass vorherige Diagnosen angezweifelt werden.
Du gibst nicht an privat versichert zu sein, sondern bittest um Diagnostik als "Selbstzahler". Das ist möglich die Diagnostik selbst zu zahlen und die Behandlung als Kassenpatient abzurechnen. Ich kenne das aber so, dass privat bezahlte Diagnostik vor allem von Privatärzten angeboten wird, die gar nicht über die Kasse abrechnen, d.h. nach der Diagnose müsste man dann zu einem Psychiater wechseln, der kassenärztlich abrechnet und dann hat man ggf. wieder das Problem, dass der die Diagnose erstmal anerkennen muss.
thumbelina danke für Deine Antwort. Ich hatte einen Psychiater gefunden, bei dem man Termine nur über doctolib ausmachen kann und da gibt man zuerst an, ob man privat- oder gesetzlich versichert ist. Selbstzahler gibt es nicht zur Auswahl. Aber gut, dann suche ich wohl erstmal weiter und Psychologe kommt dann auch nicht infrage
Ah ok, dachte du sprichst vielleicht telefonisch mit der Praxis. Bei Doctolib gibt es doch die Auswahl "Privat oder Selbstzahlende".
Jente zufällig Dr. C in T? Ihr seid doch grob in der Nähe, oder?
Jente zufällig Dr. C in T? Ihr seid doch grob in der Nähe, oder?
T? Nein, es ist in S, ein Dr. W. War aber einfach der erste den mir die Suchmaschine angezeigt hat. Bin zuversichtlich, da noch andere zu finden.