Zu Eigenkreativität und Selbstbeschäftigung lenken

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  • Wir haben unserer großen Tochter (Mai 10 - i.F. Käfer genannt) von jeher viel Aufmerksamkeit zukommen lassen, eigentlich aus Überzeugung. Jetzt in den Trotzzeiten + Eifersüchtelein wegen kleiner Schwester (i.F. Raupe genannt) noch mehr. Jetzt merken wir aber, dass Käfer wirklich überhaupt nicht mehr allein spielen mag. Sie fragt sehr lieb und andauernd ob wir nicht das mit ihr Spielen wollen, oder dass wir sicher dieses gern mit ihr machen wollen oder ob wir nicht bitte das Buch vorlesen wollen. Ich fühl mich nicht wohl, andauernd nur zu sagen "ich möchte gern, dass du ein bisschen allein spielst". Ich würd ihr gern erklären, dass es Spaß macht allein zu spielen und Mama und Papa gern mitspielen aber halt nicht den ganzen Tag über. Sie will sich selbst nur am Lappi parken, und ihre Eigenkreativität geht zurzeit nicht viel über kleine Schwester wie eine Puppe behandeln hinaus. Und das müssen wir ja leider eingrenzen, weil Raupe (Mai 12) schon drunter leidet wenn sie dauernd umgeschubst wird oder Spielzeug gebracht und gleich danach wieder weggenommen kriegt usw. usf.


    Also meine Frage an euch, wie kann ich sie sanft zum Selbstbeschäftigen bringen? Ich bestätige sie gern, wenn sie das braucht. Aber sie soll ja nicht für mich spielen, sondern für sich. Sie mag auch mit der neuen LegoBahn nicht ganz allein spielen, sondern bittet stetig um Beisein oder Hilfe. Ich liebe meine Kinder sehr, aber ich glaube schon dass es wichtig ist dass sie sich auch ne Spiel-Welt ohne Mama und Papa schaffen. Wie kann ich es Käfer erklären? Bisher winde ich mich in Kompromisse ("ich räum noch fix den Tisch ab, dann komm ich") raus.

    Viel Denken, nicht viel Wissen soll man pflegen!

  • Also ich denke erstmal mit 2,5 ist das noch ein bisschen viel verlangt- dazu noch das Geschwisterchen.
    Aber was mir so einfällt, ist, dass du erstmal ein bisschen "anspielen" könntest, und dann irgendwann aus dem Raum gehst oder dich einer anderen Beschäftgung zuwendest.Hat bei meiner Großen eingentlich immer ganz gut geklappt- je älter sie wird, desto besser natürlich.
    Sie versinkt dann im besten Fall in einem längerandauernden Spiel.
    Du schreibst, ihr habt ihr immer viel Aufmerksamkeit zukommen lassen, wie sieht es aus, wenn ihr etwas gemeinsam macht, also die Aufmerksamkeit nicht auf ihr ist, aber sie trotzdem miteinbezogen ( Baby versorgen, kochen, fegen, Garten etc.)
    Das klappt bei uns eigentlich auch immer gut.
    Wir machen was zusammen, irgendwann wird es meiner Tochter zu langweilig, aber sie sieht, dass ich beschäftigt bin und sucht dann was eigenes.
    Wenn sie vorher miteinbezogen war, akzeptiert sie viel eher meine Beschäftigung, als wenn ich alleine vor mich hinmache, dann will sie auch dauern aufmerksamkeit.

    Fix it even if you didn't break it

  • Ganz ehrlich? Dafür finde ich Deine Tochter viel zu klein und Deine Vorstellung völlig unrealistisch. Von daher kann ich auch gar keine Tips geben, ich finde das Verhalten Deiner Tochter völlig normal.
    Gerade die Lego-Bahn haben immer die Großen mitaufgebaut und mitgespielt. Ich bezweifel, dass Deine Tochter in der Lage ist, da allein eine Strecke zu bauen. Und wenn die Strecke fertig ist, allein dazusitzen und der Bahn zuzugucken ist eher öde.
    Vielleicht mag sie Knete, oder eine Schere und Papier schnippeln? Viel fällt mir da aber wirklich nicht ein, meine Kinder sind sechseinhalb und dreieinhalb und sind auch meistens um mich herum. Beim Großen nervt es mich manchmal, aber ändern kann ich es nicht.

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

  • Meine Kinder beschäftigen sich viel selbstständig. Sie haben meist auch genaue Vorstellungen was sie machen möchten. Aber ich habe sie nie dazu angehalten. Ich vermute, dass das einfach typsache ist. Vielleicht kommt bei uns etwas verstärkend hinzu, dass ich kein guter Spielpartner bin. :o ich lese gerne vor, singe, bekuschel und bin als Ansprechpartner natürlich da, aber im Duplo spielen oder Rollenspiel bin ich eine Niete.

  • Das ist total kindabhängig. Unser Großer hat mit ca. 5 Jahren langsam gelernt, sich selbst zu beschäftigen. Ich glaube nicht, dass man da was hätte tun können. Der Kleine hat sich mit wenigen Monaten schon locker 15 min. selbst beschäftigt. Alleine spielen im eigenen Zimmer geht in dem Alter noch gar nicht, der Kleine (3 J.) ist eigentlich immer in meiner Nähe - Eisenbahn spielt er nur, wenn sie im Wohnzimmmer aufgebaut ist. Und kreativ wurden meine Kinder in dem Alter nur mit den Dingen, mit denen ich mich auch beschäftigt habe (deshalb auch das Interesse am Laptop).


    Was mir einfällt, um Dich zu entlasten:
    Dem Kind kleine Teilaufgaben geben von dem, was Du machst (während mein Kleiner die Socken in Wäschenetze stopft, kann ich die restliche Wäsche sortieren. Während er die sortierte Wäsche in die Maschine stopft, kann ich das Waschmittel einfüllen. Während ich koche, kann er Plastikgeschirr abspülen, trockene Erbsen zwischen verschiedenen Gefäßen umfüllen oder - sehr beliebt - Champignons mit dem Eierschneider schneiden)
    Bei der Babypflege helfen lassen
    Während des Stillens vorlesen
    Immer verschiedene Spielmaterialien da haben, mit denen sie in Deiner Nähe spielen kann
    Spielkameraden einladen

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

  • Hallo,


    Es gibt mMn Kinder, die gerne alleine spielen und Kinder, die das nicht tun. Meine Kinder waren alle so, daß sie nicht gerne alleine spieelten, schon gar nicht in dem Alter. Manchmal klappte es, etwas gemeinsam anzufangen und sich dann rauszuziehen. Aber das musste schon was wirklich interessantes sein (bei usn z.B. kneten mit richtig viel (selsbtgemachter) Knete oder Wasserfarben malen o.ä..


    Dann konte ich auch mal für eine Weile im gleichen Raum etwas anderes tun. Ansosnten musste ich die Lücken nehmen, die sich ergaben. Geplant "zum alleine Spielen bringen, weil ich XY tun muss/will" klappte nicht. Dazu sind meine Kinder zu sehr Rudeltierchen.


    Mitmachen lassen, wie manche beschrieben, ging aber oft recht gut. Dann dauert die Arbeit zwar länger aber "Zu gar nichts kommen" oder "Kind bespaßen - an die Arbeit hechten, - wieder kind bespaßen..." geht am Ende auch nicht schneller.


    Wir haben vieles dann gemacht, wenn wir beide zu Hause waren udn einer die Kinder nehmen konnte. Bei unseren Kindern ging es gar nciht anders - Elternzeit war Zeit um Eltern zu sein, für Haushalt blieb da wenig Raum. Die haben wir außerhalb der "Arbeitzeit" gemacht und aufgeteilt. Aber für uns war das OK so. Wenn du dabei ein schlechtes Gewissen hast (hatte ich zeitweise), hilft dir vielleicht die Vorstellung, was du von einer Tagesmutter erwarten würdest - von der würdest du vermutlich genau das erwarten glaube ich. Nämlich daß sie bis auf Ausnahmen wie Essen kochen o.ä. Vollzeit für die Kinder da ist, zumidenst dann, wenn die Kinder das brauchen und ihre Hausarbeit in dem Fall außerhalb der "Kinderzeit" macht.


    Was vielleicht noch geht, wenn wichtige Sachen anstehen, die ohne Kind zu tun sind, wäre andere Kinder einladen bzw. zu anderen gehen und dann wechselseitig aufpassen, so daß eine der Mütter auch mal zu was kommt (bei kleinen Kdinern ev. die, die dort wohnt, damit sie das Kind nicht alleine irgendwo lassen muss). Sozusagen eine Art Tagesmutter auf Gegenseitigkeit.

  • Bei meiner Großen (jetzt 6,5 Jahre) funktioniert es auch erst seit einigen Monaten zuverlässig gut, dass sie sich auch mehr als nur 20 Minuten alleine beschäftigt.


    Die Kleine (grade 3 Jahre geworden) tut das vielleicht 3 mal die Woche für 20 Minuten.
    Seit Weihnachten etwas häufiger, weil der neue elektronische Stift samt Büchern noch so interessant ist.



    Ich finde auch, dass deine "große" noch zu klein ist, um so etwas ernsthaft zu verlangen. Klar ist es schön, und es soll ja auch Kinder geben, die das können.
    Aber "normal" ist das sicher nicht ;) .


    Das ist auf jeden Fall typsache und hängt meiner Erfahrung nach auch mit dem richtigen Spielzeug zusammen. Bei meiner großen habe ich 6 Jahre gebraucht, um für sie das passende "Spielzeug" zu finden, das sie wirklich lange fesselt. (in dem Fall Playmobil).


    Ich bin auch keine "Mitspielmama" und habe meine Kinder sehr konsequent immer zum selber beschäftigen angeregt. Teilweise auch durch Arbeiten vortäuschen oder leichter Ignoranz #schäm. Aber immer liebevoll. Aber bei der Großen hat das erst ab ca. 5/6 Jahre gut funktioniert. Die Kleine ist mit grade 3 Jahren noch lange nicht so weit.


    Euch alles Gute!

    J. mit zwei Töchtern, Mann und Hund

  • es wurde bereits alles gesagt: deine kleine ist me auch noch zu klein. meine große (im august vier geworden) beschäftigt sich seit einigen monaten ganz toll alleine (malen, bügelperlen, etc) aber der kleinen (gerade drei geworden) fällt das noch schwer und es klappt ab und an mal.


    gruss
    ula

  • Ich wuerde auch sagen;


    1) Typabhaengig


    2) lass ihr noch Zeit


    wenn die Raupe etwas aelter ist koennen die 2 langsam mehr miteinander anfangen und


    bei meiner Kleinen fing das sich alleine beschaeftigen (natuerlich nicht dann wenn es die Mutter will sondern wann es der Dame passt) mit dem "magischen Alter" an - manchmal verschwindet sie dann fuer 5-20 Minuten mit Lillly und Zohoraim (unsichtbare aber sehr presente Freunde) und wenn ich sie so plaudern hoere staune ich immer wieder



    lg alexandra

  • Ich denke schon, dass das auch typabhängig ist. aber ein bisschen fördern kann man das schon denke ich.


    Meine Große hatte in dem Alter wenig Ideen zum selbst spielen. Wenn ich ihr zum Beispiel gezeigt habe, wie sie ein Bausteinhaus für ein Schleichtier bauen kann, hat sie anschliessend für alle Schleictiere Häuser gebaut, ich musste nur im Zimmer anwesend sein und trösten wenn was umfiel. :D


    Und meine Jüngste, 2,5 lernt gerade das alleine spielen. Wenn die Großen sie wegschicken kommt sie immer traurig zu mir. Ich tröste dann erstmal und dann spielen wir. Erst gemeinsam, da bauen wir die Duplo-Feuerwache auf, und bauen ein schöne Feuer, und dann gebe ich Alarm und sage ihr, sie soll jetzt die Feuerwehr-Männer die Rutsche runtersausen lassen und schnell zum Feuer fahren lassen, damit sie löschen können!
    Wenn der Band nach 5 Minuten gelöscht ist, braucht sie mich wieder. :D Ich mache das, nicht weil ich die 5 Minuten so dringend bräuchte, sondern weil ich denke, dass das Alleine Spielen wertvoll ist, und ich merke ja, dass sie reif dafür ist. Sonst würde das so nämlich nicht funktionieren. wenn ich irgendwas dringend fertigmachen will, und sie kommt an, lass ich sie auch lieber mitmachen, oder vertage es dann doch.


    Ich würde allerdings nie zu ihr sagen "Ich möchte, dass du alleine spielst!" Denn das Wesen des Spiels ist, dass man soversunken in sein Tun ist, dass man es gar nicht ganz mitkriegt. Mit 2,5 kann man sich nicht bewusst dafür entscheiden "ich will jetzt alleine apielen!" Man kann aber von einem Thema, das einen fasziniert so in Beschlag genommen werden, dass man es einfach tut, und erst hinterher merkt.
    Aber auch dann leg ich den Fokus nicht auf das alleine spielen, ich kommentiere das alleine spielen gar nicht, ich frage nur, ob das feuer jetzt gelöscht ist usw.