Ist das immer der Grund? Zu wenig Milch?

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  • Ich bin selber zwar erst frisch gebackene Mama und stille erst 5 Monaten, aber immer wieder kommen " alte" Müttern( Schwiegermutter, Nachbarin, einfach Bekannten, so um 50-70 Jahre rum) und alle wollen natürlich über eigene Muttersein erzählen. Und was mir oft auffällt: fast alle in diesem Alter sagen, ich hätte gerne gestillt, aber ich hatte zu wenig Milch.
    Wenn ich nachfrage, woher wissen die ob es zu wenig war, da kommt immer: ein Arzt hat gesagt, Kind hat geweint, das Kind hat nicht zugenommen usw. Also für mich kein richtiger Grund.
    Was denkt ihr, ob es damals dran lag, dass man irgendwie zu wenig über Stillen nachgedacht hat? Und viele wollten halt Fläschchen geben? Es kann doch nicht sein, dass fast alle meine Verwandten, Bekannten konnten nicht stillen, wegen zu wenig Milch. Auch ich wurde nur 3 Monate gestillt und da sagte die Ärztin: zu wenig Milch und zack, ab nächsten Tag wurde ich mit Brei gestopft.
    Es geht mir einfach nicht aus dem Kopf, kann es sein, dass viele wurden einfach falsch informiert und sonst gabs damals zu wenig Literatur drüber? Deswegen wurden die Kinder wenig oder gar nicht gestillt?
    Irgendwie traurig...

  • ja, den eindruck habe ich leider auch. meine mutter sagte das auch. als ich 3 monate alt war, wurde ihr in der mütterbratung gesagt: sie haben zuwenig milch, die weint so viel. hier, geben sie ihr die flasche, damit sie groß und stark wird. meine mutter fühlte sich ja schon mächtig aufsessig, weil sie mich manchmal schon nach 3,5 stunden, statt nach 4 stunden gefüttert hat, weil sie mein weinen nicht mehr länger ertragen konnte. das hat sie dann niemandem gesagt und sich sogar bissel dafür geschämt. ;(  
    achja, und bei meiner schwester haben sie ihr die kleine im krankenhaus manchmal gar nicht erst zum stillen gebracht mit der begründung: ach, wir haben ihr gleich ne flasche gegeben, sie haben doch sowieso noch keine/viel zuwenig milch. da isses irgendwie auch kein wunder, wenn der milcheinschuss nicht richtig in fahrt kommt, oder? jedenfalls hat meine mutter uns in der ersten woche nur ab und zu mal zum stillen kurz gesehen, dann wurden wir wieder weggebracht. als sie dann entlassen wurde, hat sie uns zuhause erst mal ausgezogen, gepflegt (wir waren beide schrecklich wund) und das erste mal nackig gesehen. #heul
    das war 1970 und 1973 im osten.


    im westen wars aber auch nicht wirklich besser. meine schwiegermutter hat ihre kinder mit kaiserschnitt gekriegt und die hat gar nicht gestillt. nicht mal versucht. man hat ihr gleich gesagt, mütter mit kaiserschnitt könne nicht stillen. irgendwie auch traurig. ;(

    liebe grüße
    betty


    ja, ich weiß, dass das ganz schlechter stil ist, wenn man alles klein schreibt. na und? heul doch! :D
    das forum frisst mir grad zuviel zeit, deshalb bin ich eher sporadisch da.



    ich hab jetzt ein kleines gemuetliches notebook mit ner englischen tastatur. umlaute und sonderzeichen sind also luxus.

  • ja, ich kenne das auch von vielen Bekannten, Verwandten etc. älteren Semesters. Das wurde früher anscheinend wirklich den Müttern vom Arzt erzählt..Meine Schwiegermutter hat mir anfangs immer weis machen wollen, ich hätte zu wenig Milch :) ..dabei hatte ich eher Probleme mit zu VIEL Milch. Und sie hat mich immer ganz erstaunt gefragt " Was, Du hast noch Milch ?!?" als sie mich das über einjährige Töchterchen stillen sah. Das war für sie unfassbar (nicht WEIL ich es tue, sondern die Tatsache dass es noch GEHT).
    Und sie hat oft erzählt wie extrem lange sie ihre beiden Söhne (Jahrgang 60 und 6.8 gestillt hat, beide 6 Monate- für früher war das wirklich sehr lang.


    Schon traurig irgendwie, dass viele Mütter wohl tatsächlich falsch informiert wurden vom Arzt (der wiederum sicherlich seine Infos von der Fläschchenindustrie hatte)..

    und HIER und HIER treffen sich die Münchner Raben #top



    I`ve failed over and over and over again in my life....and that is why I succeed
    Michael Jordan

    Einmal editiert, zuletzt von schokine ()

  • Ich denke, es liegt an diesem unsaeglichen 4 Stunden Rythmus der den Muettern eingetrichtert wurde X( Wie soll sich denn da ein vernuenftiges Angebot- und Nachfrageverhaeltnis entwickeln #heul
    Ich hab auch so das Gefuehl, dass man damals Aussagen von Aerzten usw nicht so sehr hinterfragt hat. Meine Mutter hat mich nach ein paar Wochen schweren Herzens mit der Flasche gefuettert, denn "es sind ja schon Kinder an der Brust ihrer Mutter verhungert". So wurde ihr das gesagt. Sie ist uebrigens Kinderkrankenschwester und hatte trotzdem keine Ahnung. Das haengt ihr heute noch nach.

    Viele Gruesse vom andern Ende der Welt, Sarah




  • Bei meiner Schwiegermutter war es auch so, dass die Ärzte ihr noch am Tag der Geburt sagten, sie hätte zu wenig Milch. "Schauen sie, er ist hungriger als vor dem stillen" da sie nun auch noch Zwillinge hatte glaubte sie das schnell.
    Das fiese ist ja, dass die Mütter aus den 60ern und 70ern wenig vergleiche hatten. Klar sind in der Generation davor viele Kinder gestorben, es war ja Nachkriegszeit!!!


    Bei meiner Mutter war der abstillgrund aber tatsächlich Faulheit, meine Mutter fand das Stillen viel zu anstrengend, die Flasche konnte mir auch jemand anderes geben...

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Hier hat meine Mutter Stilltee, Rivella (wegen der Molke) und sogar Bier serviert bekommen, damit das Stillen klappen sollte... (siebziger in der Schweiz).


    Stillen konnte sie allerdings trotzdem nicht, da war trotz allen Bemühungen kein Tropfen Milch in Sicht. (Bei mir dann auch nicht, bei keinem der Kinder, und probiert habe ich wirklich.)

  • Meine Schwiegermutter hat das Kind wegen eines Infekts erst nach vier Wochen wirklich bekommen, sie hat nicht gestillt wegen- ratet mal- zu wenig Milch! Wen wunderts... Dinge wie abpumpen etc wurden gar nicht erst diskutiert und dass sie meinen Kindern kein Fläschchen geben darf, trifft sie schon auch hart, das war doch so schön damals. Meine Schwiegereltern sind allerdings auch immer noch sehr industrie-indoktriniert. Bemerkungen von meinem Schwiegervater darüber, ob das denn wirklich sein müsse, Gemüsebrei selber zu kochen, schliesslich seien die Gläschen doch viel besser und bestimmt auch gesünder, konnte ich erst damit unterbinden, vorzuschlagen, dass meine Schwiegermutter ihm dann doch auch in Zukunft Gemüse aus dem Glas geben soll, seitdem höre ich davon nichts mehr :D .


    Meine Mutter hat ihre drei Kinder gegen Protest für immerhin etwa 6-8 Wochen gestillt und war damit ein Exot in ihrer Umgebung. Sie ist allerdings (auch heute noch) eine starke Verfechterin der 4-Stunden-Regel und versteht nicht, dass wir nach Bedarf stillen und mir das nichts ausmacht ("Wie???? Der braucht schon wieder was???")


    Keine/zu wenig Milch war damals halt das Totschlagargument (nicht nur von Ärzten, auch Hebammen, Kinderkrankenschwestern etc), keine Mama will ja ihr Kind verhungern lassen. Und Milch anregende Massnahmen sind ja alle doch recht anstrengend, ich habe mich ziemlich durchbeissen müssen, obwohl ich wild entschlossen war, zu stillen. Dabei bin ich übrigens auch hier auf die Raben gestossen, ohne die vielen Tipps, die ich hier lesen konnte (war zu der Zeit noch viel zu schüchtern zum selber schreiben oder was fragen...), hätte ich das whs. nicht geschafft.... Vielen Dank noch mal dafür #blume !
    in den 70ern gab es allerdings solche simplen Informationsmassnahmen nicht, wenn man sich also nicht sehr reingehängt hat und einen niemand über Möglichkeiten informiert hat, hatte man keine Chance...

  • Meine Oma hat auch beide Kinder nicht gestillt. Sie hätte nur "Plörre" gehabt und die Kinder wären nicht satt geworden. Da das in den 50ern war wurden beide mit Kuhmilch + Schmelzflocken aufgezogen.
    Meine Mutter wiederum hat völlig problemlos alle 3 Kinder (70er und 80er) gestillt, meine Schwester sogar bis sie gut 1,5 Jahre war.

    Strength doesn't come from what you can do. It comes from overcoming the things you once thought you couldn't.

  • Meine Oma hat meinen Vater und meine beiden Tanten voll gestillt, ihre erste Tochter sogar über 1,5 Jahre. Die sind allerdings alle (bis auf meinen Vater) noch zuhause geboren, das war in den 50er und 60er Jahren der DDR. Ich (Jahrgang 87) wurde nur 3 Monate pumpgestillt, danach hatte meine Mama angeblich auch keine Milch mehr und ich bekam Brei. Ich war zu früh geboren, meine Mutter hat mich dann erst ewig spät zum stillen bekommen, inzwischen wurde ich mit Flasche gefüttert - klassische Saugverwirrung.



    Ich denke, die Informationen übers Stillen, wie wir sie heute haben, waren da noch lange nicht bekannt, da wurde ja erst viel später dran geforscht. In der Stillgruppe war das mal Thema, war hochinteressant. Aus heutiger Sicht waren fast alle Stillinfos völliger Blödsinn und entstammen zum Großteil aus Hitlers Zeiten (4 Stunden Rhythmus, alleine in eigenem Zimmer schlafen usw.). Davor war viel eher Familienbett und LZS die Regel.

    Phönix mit Prinzessin (03/12), kleinem Mann (03/14) und Krümel (02/23)


    Wenn dich dein Leben nervt, streu Glitzer drauf.

    Einmal editiert, zuletzt von Phönix ()

  • Meine Mutter wollte mich unbedingt stillen und hat es zwei Wochen geschafft. Dann hat sie mir aus Verzweiflung ein Fläschchen gegeben, und ich war wohl das erste Mal zufrieden.


    Im Krankenhaus wurde gewartet, bis die Milch kam, bevor sie zum ersten Mal stillen durfte. Dann hat sie mich alle 4 Stunden für eine halbe Stunde stillen dürfen. Und das 10 Tage lang.


    Ich vermute, dass ich schlichtweg hungrig war und deswegen zuhause viel geschrien habe. Und dass dann natürlich das Fläschchen geholfen hat, weil meine Mutter bei dem Stillstart sicherlich nicht genug Milch hatte.


    Meine Brüder wurden dann deutlich länger gestillt, also lag es bei mir sicherlich nicht daran, dass meine Mutter nicht genug Milch hätte produzieren können.

    Mirjam mit Clown (2006) und Spaßvogel (2008) und Quatschkopf (2010)

  • Hallo,


    Ich denke, das hat viele Gründe. Wie die anderen schon sagten:


    - vorgegebener 4 Stunden-Rhythmus, da kann sich nichts einspielen, Angebot und Nachfrage können nicht in Einklang kommen
    - Durchschlafen wurde sehr zeitig angestrebt, auch etwas, was die Milchbildung runterregeln kann
    - ständiges wiegen, damals wurden die Kinder zumdinst im KH oft vor. und nach dem stillen gewogen und es wurde empfohlen, das auch zu Hause zu tun. Das verunsichert nur, bei der Flasche sieht man es, wie viel das Kind getrunken hat und erspart sich die Wiegerei.
    - Industriegläubigkeit (wie heute - die meisten Kinder tragen Wegwerfwindeln, weil es eben so ist, kaum einer probiert Windelfrei mal ernsthaft aus und wer es will, ist oft leicht zu verunsichern oder/und findet Gründe, warum es sowieso gar nicht klappen KANN)
    - falsches Wissen bei den fachleuten und daraus folgend falsche Beratung (findet man ja heute auch nicht selten) Selsbt mir wurde noch vor 15 Jahren bei meinem Großen im KH gesagt, ich müsse ihn jetzt noch gar nicht stillen, da sei doch "sowieso noch nichts da". Dafür bekam er reichlich Gukose, denn schließlich braucht er ja was...
    - man konnte sich noch nciht so umfassend informieren wie jetzt. Was das Arzt sagte, war fast heilig. UNd woher sollte man es auch anders oder gar besser wissen?
    - zumdienst in der DDR gingen fast alle Frauen nach wenigen Wochen wieder Vollzeit arbeiten und das wurde vom Staat aus so forciert. Da war langes Stillen und gar längeres VOLLstillen gar nicht erstrebenswert, denn wie sollte das gehen? Die Krippen lange oft am anderen Ende der Stadt, selbst mit den einem theoretisch zustehenden stillzeiten wäre es gar nicht möglich gewesen.


    Für die "noch ältere" Generation war Stillen dagegen noch viel selbstverständlicher, man machte es eben, ohne groß nachzudenken. Gerade aus den (Nach)Kriegsjahren habe ich schon öfter mal Erzählungen von Langzeitstillen gehört oder davon, daß Mütter ihre Kinder auch mal gegenseitig stillten, wenn eine zu viel dun die andere zu wenig hatte oder die eine mal auf Arbeit/aufs Feld musste...
    So nach dem Aspekt "Wenn es doch so gut klappte... und was sollte man machen, so bekam das Kind wenigstens ETWAS Vernünftiges..."

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • ich wurde 1971 geboren und nie gestillt. damals durften Frauen nach Kaiserschnitt mit Vollnarkose nicht stillen da es fuers Kind schaedlich waere und Abstillmedis hat sie gleich noch waehrend der Narkose bekommen.


    bei meinem Bruder hat sie es versucht, aber mit einigen Tagen bekam er Gelbsucht und musste dann Flasche bekommen...


    lg alexandra

  • Also dass eine Frau tatsächlich keine Milch oder zu wenig Milch hat, ist recht selten. Meist liegt es doch an Fehlinformationen und fehlender Unterstützung. So war es bei mir, meinen Großen konnte ich keine zwei Wochen stillen, nachdem ich nach der Geburt Stillproben machen musste, es gab ungefragt Nuckel und Zufüttern - dann hatte in meiner Umgebung keine Ahnung, wie Stillen funktioniert und schon war das Söhnchen saugverwirrt und abgestillt. :( Beim zweiten Kind hatte ich mich vorher sehr belesen und kämpfte mal wieder alleine ums Stillen und es klappte.


    Meine Mama hatte ihr erstes Kind zu nicht gestillt, mein Bruder war wohl zur Geburt schon sehr groß und so gab es gleich die Flasche. Beim zweiten Kind hat sie es versucht, hatte aber nach nicht mal 3 Wochen schon mehrmals einen Milchstau gehabt und sollte dann nciht mehr stillen. Ich wurde dann als dritte ´88 geboren und ich wurde trotz DDR-typischen Massnahmen immerhin ein Jahr lang gestillt. :) Meine kleine Schwester wurde auch fast ein Jahr lang gestillt, wobei ich das ziemlich beeindruckend finde, da ich als sie 4 Wochen alt war, einen schweren Unfall mit monatelangem Krankenhaus-Aufenthalt hatte und entsprechend viel Stress für meine Eltern war...

    Dreierlei Kinder: Groß, Größer und Kleinchen.

  • Irgendwie kommt mir so vor, desto mehr Theorien werden gestellt , desto weniger klappt das Stillen. Wieso hat man damals nicht einfach auf Mutterinstinkt zugehört? Wieso waren Ärzte und Werbung bessere Ratgeber als eigenes Herz?

  • ich wurde mit 4 monaten abgestillt, weil meine mama ne fischvergiftung hatte. wär sicher auch anders gegangen, denk ich. wer weiß?!
    aktuell hat ne erstkindmama im freundeskreis stillprobleme (kind 2 wochen, kaiserschnitt). erst konnte sie nicht stillen, weil die kleine zu doll gesaugt hat und alles wund war. am WE war sie jetzt bei stillhütchen. aber gestern hat sie fieber bekommen. die hebamme hat ihr ruhe uns paracetamol verordnet. sonst nix. außerdem abpumpen.. und zugefüttert wird die kleine, weil..ja..genau..die milch nicht reicht #kreischen


    ich hab vorsichtig ein paar tipps geben lassen (eigentlich kennen sich nur unsere männer). ich will mich ja nicht aufdrängen und hab da immer ganz schnell das gefühl, es doch zu tun..von wegen "ich hab schon ein kind ich weiß alles.." das angebot, kontakt zu "meiner" stillberaterin herzustellen, steht, wenn ihr das stillen wichtig ist.

  • Was ich auch komisch finde, es gibt bei mir eine Bekannte, sie ist 70 Jahre alt. Sie konnte ihre Kinder wegen zu wenig Milch nicht stillen. Sie selber wurde 9 Monate vollgestillt. Also dachte ich, ja Super 9 Monate voll!!! Und so erzählte sie mir oft über dies Wunder. Als ich vor kurzem bei ihr war, sagte sie mir, dass ihrer Mann wurde bis zu 1 Jahr vollgestillt. Da habe ich nur wau gesagt. Und ich fragte dann, ja ok 1 Jahr vollgestillt, und wie lange sonst? Sie meinte, ja 1 Jahr er und ich 9 Monate. Da war ich etwas irritiert. Ich fragte dann, ob dann von nur MuMilch auf Brei oder feste Nahrung auf ein Schlag umgestellt wurde. Sie meinte, nein, wir haben ja Brei ja auch bekommen, schon dann ziemlich früh. Aber dann heisst es dann doch nicht Vollstillen? Doch, doch! #confused 8I  
    Da habe ich nichts mehr gesagt und war noch mehr irritiert 8I

  • meine tante (fast 80) hat ihr kind in der nachkriegszeit 13monate gestillt. voll, nehm ich an, gab ja nix. da war das gut. aber trotzdem hat sie das irgendwie beschämt erzählt. das fand ich traurig.

  • Ich habe das auch schon häufiger gehört aus der Generation, die ihre Kinder in den 1950ern und 60ern bekommen haben.
    Meine eine Oma hat alle vier Kinder (in den 50ern und am Anfang der 60er geboren) nur wenige Wochen stillen können, weil sie nicht genug Milch gehabt hätte (na klar....).
    Dafür hat meine andere Oma ihre 5 Kinder alle etwa ein halbes Jahr lang voll gestillt (und ich glaube danach sogar noch etwas länger weiter gestillt) :)


    Und was meine Schwiegermama mir erzählt hat, macht mich irgendwie immer wieder fassungslos. Alle drei Kinder kamen zwischen 1978 und 1983 und sie hat bei allen dreien direkt nach der Geburt eine Abstillspritze bekommen (nicht einmal EIN Anlegen oder so), weil sie ja sowieso nicht stillen könne. #sauer #stumm :stupid: #kreischen #flop #confused
    Wie kamen die Ärzte da drauf? Die Frau hat nicht ein einziges Mal in ihrem Leben ein Kind angelegt gehabt und da wussten alle schon, dass sie nicht Stillen kann????


    Bei meiner Mutter (5 Kinder alle in den 1980ern geboren) war es so, dass sie die ersten vier für wenige Wochen stillen durfte #yoga und dann nicht mehr, weil alle ja so Gelbsucht gehabt hätten und bei Gelbsucht wäre Stillen nicht erlaubt.
    Das 5. Kind hat sie dann immerhin insgesamt 8 Monate stillen dürfen. Ist das nicht Wahnsinn, da muss eine Frau erst 5 Kinder bekommen, um eines tatsächlich mal ein paar Monate lang voll stillen zu können, bloß weil die Ärzte absoluten Murks erzählt haben?!

  • Ich glaube, in dieser Zeit galt tatsächlich noch die 4-Stunden-Regel, und außerdem sollte man nicht länger als 20 Minuten stillen, da sich sonst die Brustwarzen entzündeten. Wenn diese Tips nicht mal noch aus "Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind" sind.


    Ich selber wurde auch nicht lange gestillt, in den 70-ern in der DDR bekamen wir wohl auch schon ab dem drittem Monat Breichen zur Flasche (aber meine Mutter mußt dann auch schon wieder voll arbeiten). Das Problem mit mir war: Ich habe so langsam getrunken, daß die Flasche immer lange schon wieder kalt geworden ist ;)


    Wenn ich unseren Quietschi anschaue, wie er manchmal am liebsten eine Stunde (oder die ganze Nacht) an der Brust hängt und immer mal wieder trinkt, weil es einfach gemütlich ist ;) , dann denke ich, das hätte ich auch gern gehabt, und dann wäre ich bestimmt auch nicht so ein schlechter Esser geworden.


    Es stimmt aber schon, daß die ältere Generation einem schnell zur Zufütterung rät, wenn das Kind schlecht drauf ist.

  • Irgendwie kommt mir so vor, desto mehr Theorien werden gestellt , desto weniger klappt das Stillen. Wieso hat man damals nicht einfach auf Mutterinstinkt zugehört? Wieso waren Ärzte und Werbung bessere Ratgeber als eigenes Herz?



    Das Problem ist, dass Stillen nicht nur Mutterinstinkt ist, sondern auch die richtige Technik/Vorbilder da sein müssen. Mir hat keiner gezeigt, wie man stillt, ich hab es am Anfang völlig falsch gemacht und nachdem der Kleine zuviel abgenommen hatte, wurde auch mir gesagt, meine Milch wäre zu wässrig/zu wenig/nicht nahrhaft und ich habe zugefüttert (alles im Jahre 2012! und nicht in den 70ern oder so).


    Ich hab gegooglet, wie man richtig stillt, und dann hat es 11 Monate geklappt, auch dank der Raben, wenn Probleme auftauchten wie wunde Brustwarzen etc.


    Edit: Bei den Hebammen in dem KH, in dem ich war, galt übrigens die 2 h-Regel, damit die Brustwarzen nicht wund werden... #hammer

    Einmal editiert, zuletzt von LemonySnicket ()